Black Box BRD (DVD)
Europäischer Filmpreis, Hessischer Filmpreis, Bayerischer Filmpreis 2001. 101 Min.
Bis in die neunziger Jahre wird das Land erschüttert von der Machtprobe zwischen Staat und Rote Armee Fraktion. Die Gesellschaft ist zerrissen, die Staatsmacht verfolgt ihre Kritiker. Wolfgang Grams und Alfred Herrhausen stehen für die feindlichen Lager...
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DVD
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Black Box BRD (DVD)“
Bis in die neunziger Jahre wird das Land erschüttert von der Machtprobe zwischen Staat und Rote Armee Fraktion. Die Gesellschaft ist zerrissen, die Staatsmacht verfolgt ihre Kritiker. Wolfgang Grams und Alfred Herrhausen stehen für die feindlichen Lager einer polarisierten Gesellschaft. Der eine, Grams, radikalisiert sich und geht in den Untergrund; der andere, Herrhausen, stirbt auf dem Gipfel der Macht. Andres Veiel wagt es, in BLACK BOX BRD zwei unterschiedliche Biographien gegenüber zu stellen.
Inhaltsverzeichnis zu „Black Box BRD (DVD)“
- Kinotrailer - Audiokommentar- Interview mit Andreas Veiel- Zur Geschichte der RAF- Biografien von Wolfgang Grams, Alfred Herrhausen und Andreas Veiel
Mitwirkende zu „Black Box BRD (DVD)“
Darsteller: | Helmut Kohl, Wolfgang Grundmann, Hilmar Kopper, Michael Endres, Matthias Dittmer, Alfred Herrhausen, Dr. Rolf E. Breuer, Winnie Wolff von Amerongen, Traudl Herrhausen, Irene Eisenach, Rainer Grams, Roswitha Bleith-Bendieck, Anna Herrhausen, Almut Pinckert, Pater Augustinus, Paul Brand, Jurgen Schneider, Gerd Böh, Thomas R. Fischer, Ruth Grams, Wolfgang Grams, Kurt Rehberg, Albert Eisenach, Werner Grams |
Drehbuchautor: | Andres Veiel |
Kamera: | Jörg Jeshel |
Komponist: | Jan Tilman Schade |
Musik: | Jan Tilman Schade |
Produzent: | Thomas Kufus |
Regisseur: | Andres Veiel |
Label: | Warner Home Video |
Verleih: | Warner Home Video |
Vertrieb: | Warner Home Video |
Verlag: | Warner Bros. Entertainment |
Jahr: | 2002 |
Autoren-Porträt von Andres Veiel
Andres Veiel, geboren 1959 in Stuttgart, studierte Psychologie und machte parallel eine Regie- und Dramaturgieausbildung unter Leitung des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski. Er ist derzeit der bedeutendste deutsche Dokumentarfilmer. Seine Filme 'Balagan', 'Die Überlebenden', 'Black Box BRD' und 'Die Spielwütigen' waren Publikums- und Presseerfolge und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2011 erhielt Andres Veiel den "Alfred-Bauer-Preis" und den "Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater".
Bibliographische Angaben
- Autor: Andres Veiel
- DVD
- FSK: ab 12 Jahre, farbig, Spieldauer: 101 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Studio: Warner Bros. Entertainment
- EAN: 7321921935961
- Erscheinungsdatum: 07.11.2002
Rezension zu „Black Box BRD (DVD)“
Ein wahres Meisterstück in Sachen Dokumentarfilm bringt der emsige X Verleih, der sich zuletzt für Michael Kliers "Heidi M." engagierte, nun in die Kinos. Zwar dürfte ein Kassen-Erfolg wie mit Wim Wenders' Musik-Doku "Buena Vista Social Club" ausgeschlossen sein. Dennoch wird "Black Box BRD", Andreas Veiels vielschichtiges Doppel-Porträt des Deutsche-Bank-Sprechers Alfred Herrhausen sowie des RAF-Terroristen Wolfgang Grams, für jede Menge Interesse und Diskussionsstoff sorgen.Talking Heads - sprechende Köpfe, so lautet das denkbar einfache Prinzip des aus Stuttgart stammenden, 41-jährigen Filmemachers Andreas Veiel, der schon vor fünf Jahren mit "Die Überlebenden", dem etwas anderen Porträt eines Klassentreffens, auf sich aufmerksam machen konnte. In "Black Box BRD" beschäftigt er sich mit zwei Personen wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten: Zum einen Alfred Herrhausen, Top-Manager der Deutschen Bank, Inbegriff von Macht und Wohlstand, der 1989 einem Attentat der RAF zum Opfer fiel; zum anderen Wolfgang Grams, erst RAF-Sympathisant, dann Mitglied, Freund von Terroristin Birgit Hogefeld und 1993 - kurz vor seiner Verhaftung am Bahnhof von Bad Kleinen - auf ungeklärte Weise ums Leben gekommen. Veiel lässt Eltern, Bruder und Freunde von Wolfgang Grams ebenso zu Wort kommen wie die Witwe von Herrhausen sowie Freunde und Kollegen. Dadurch entsteht das weitgehend authentische Bild zweier Menschen wie Du und ich. Es wird aber auch klar, was sie zu jenem Individuum gemacht hat, zu dem sie geworden und für das sie gestorben sind.
Die Schlüsselposition dieser Dokumentation kommt zweifelsohne Herrhausens Witwe Traudl zu. Sie schildert nicht nur in einem der bewegendsten Momente minutiös die tragischen Ereignisse jenes 30. November 1989, sie verschaffte Veiel auch Zugang zur Chef-Etage der Deutschen Bank und somit die Möglichkeit zu Interviews mit Vorstandsmitgliedern. Was "Black Box BRD" zudem auszeichnet, ist der wohltuend zurückhaltende Stil des Autors/Regisseurs,
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der Verzicht auf überflüssige Texttafeln und damit die Konzentration auf das Wesentliche sowie der schwierige Versuch, alles Wertende, alles Subjektive möglichst auszublenden. Schließlich outet sich Andreas Veiel als ebenso ausgezeichneter Zuhörer wie einst Marcel Ophüls in dessen Meilenstein der Entlarvung, "Hotel Terminus". Dadurch erreicht er, dass seine Interviewpartner oft weit mehr von sich preisgeben als ihnen lieb ist. Womit wieder einmal bewiesen wäre, dass ein Dokumentarfilm spannender, aufregender und auch unglaublicher sein kann als so mancher Krimi, Thriller oder Science fiction. lasso.
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