Der Sohn der Braut (DVD)
Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis in Havanna und Valladolid, Großen Preis der Jury in Montreal und nominiert für den Oscar 2002. 120 Min.
Das Leben von Rafael Belvedere ist ein einziges Chaos: Die Familie strengt ihn an, die Arbeit frisst ihn auf, die geschiedene Frau nervt, die Tochter kommt zu kurz und auch die Liebe zu seiner Freundin Nathalia ist ihm eigentlich gar nicht so wichtig. Als...
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Produktinformationen zu „Der Sohn der Braut (DVD)“
Das Leben von Rafael Belvedere ist ein einziges Chaos: Die Familie strengt ihn an, die Arbeit frisst ihn auf, die geschiedene Frau nervt, die Tochter kommt zu kurz und auch die Liebe zu seiner Freundin Nathalia ist ihm eigentlich gar nicht so wichtig. Als sich sein alter Vater dann auch noch in den Kopf setzt, seiner an Alzheimer erkrankten Frau Norma den letzten großen Wunsch zu erfüllen und sie kirchlich zu heiraten, wird es Rafael zu viel: Er erleidet einen Herzinfarkt. In den Tagen auf der Intensivstation fängt Rafael an, sich Gedanken über sein verkorkstes Dasein zu machen und plötzlich begreift er, dass er sein Leben endlich in die Hand nehmen muss.
Mitwirkende zu „Der Sohn der Braut (DVD)“
Darsteller: | Ricardo Darín (Rafael Belvedere), Héctor Alterio (Nino Belvedere), Norma Aleandro (Norma Belvedere), Eduardo Blanco (Juan Carlos), Natalia Verbeke (Naty), Gimena Nobile (Vicky), Claudia Fontán (Sandra), David Masajnik (Nacho), Atilio Pozzobon (Francesco), Salo Pasik (Daniel), Humberto Serrano (Pater Mario), Fabián Arenillas (Sciacalli), Mónica Cabrera (Carmen), Giorgio Bellora (Marchiolli), Mónica Virgilito (Krankenschwester), Victoria Troncoso (Kellnerin), Rubén Green (Osvaldo), Miguel Padilla (Professor), Walter MacKenzie (Rosales), Adrián Suar (Dodi) |
Drehbuchautoren: | Fernando Castets, Juan José Campanella |
Kamera: | Daniel Shulman |
Kostüm: | Cecilia Monti |
Musik: | Ángel Illarramendi |
Produzenten: | Adrián Suar, Juan Pablo Galli, Fernando Blanco, Pablo Bossi, Jorge Estrada Mora, Gerardo Herrero, Mariela Besuievski |
Regisseur: | Juan José Campanella |
Label: | EURO-VIDEO |
Verleih: | EURO-VIDEO |
Vertrieb: | EURO-VIDEO |
Produktionsfirma: | Tornasol Films, Jempsa, Patagonik, Pol-ka |
Verlag: | EuroVideo Medien |
Jahr: | 2004 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- FSK: ohne Altersbeschränkung, farbig, Spieldauer: 120 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Spanisch
- Untertitel: Deutsch
- Studio: EuroVideo Medien
- EAN: 4009750244012
- Erscheinungsdatum: 15.01.2004
Rezension zu „Der Sohn der Braut (DVD)“
Das Publikum zeigte sich begeistert von diesem warmherzigen Familienfilm aus Argentinien, der das Filmfest München eröffnete. Leichtfüßig und dennoch mit dramatischen Eckpunkten thematisiert Juan José Campanella die Kümmernisse eines Mannes in der Midlife-Crisis, der spät, aber nicht zu spät merkt, dass er sein Leben selbst in die Hand nehmen und Entscheidungen fällen muss, auch in der Liebe.Am Anfang stand für Juan José Campanella nur eine Figur: ein Mann in den besten Jahren, der seine Träume schon längst ad acta gelegt hat und dem sämtliche Menschen auf die Nerven gehen. Aber es fehlte der zündende Funke. Der kam, als Campanellas Vater seine an Alzheimer leidende Mutter heiraten wollte - ein schwieriges und bürokratisches Procedere. Beide Handlungsstränge zusammen ergaben das Grundmotiv des Films: Lebensüberdruss versus Lebensfreude. Rafael Belvedere (Ricardo Darin) führt das Restaurant seines Vaters weiter und hakt die Tage ab. Von innerer Unruhe getrieben, kann er nichts genießen. Der 42Jährige zappt sich durchs Fernsehprogramm und guckt sich zum xten Mal Folgen seiner Lieblingssendung aus Kindertagen an: Zorro. Er selbst hat aber nichts heldenhaftes an sich. Im Beruf gibt's Ärger, die Ehe ist gescheitert und das Verhältnis zur Tochter gespannt. Mit seiner jugendlichen Freundin Naty teilt er zwar gerne das Laken, aber auf keinen Fall die Zukunft. Nur sein Vater kann ihn aus dem Schneckenhaus holen, ein charmanter, älterer Herr, der wie ein Teenager immer noch seine Frau Norma zärtlich verehrt, auch wenn sie an Alzheimer leidet und im Pflegeheim wohnt. Aus diesen beiden Gegensätzen - in Emotionen erstarrter Junger, romantisch-verliebter Oldie - gewinnt die vergnügliche Komödie ihre Spannung. Rafael hält wenig von der Idee des Vaters, Norma zu ihrem Geburtstag einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen, die kirchliche Trauung. Er hat sich jegliche Romantik abgeschminkt, leidet immer noch unter fehlender Anerkennung durch die Mutter, die ihm nicht verzeiht, das
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Jurastudium geschmissen zu haben. Und ganz nebenbei kämpft er wie Don Quichotte gegen Windmühlenflügel mit Banken, Administration und sogar mit der katholischen Kirche - eine Metapher auf die marode ökonomische Situation Argentiniens. Erst ein Herzinfarkt reißt den Ruhelosen aus dem Alltagsstress und bringt ihn zum Nachdenken. Plötzlich versteht er die große Zuneigung, die hinter der späten Hochzeit seiner Eltern steckt und empfindet auch die Gefühle seiner Freundin nicht mehr als Belästigung, sondern als Bereicherung. Nicht umsonst erhielt "Der Sohn der Braut" 2002 eine Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film. Campanello, der in New York Film und Fernsehen studierte, arbeitet sowohl in USA als in Argentinien, lässt sich von beiden Kulturen inspirieren - "leiht" sich die Perfektion des Filmemachens aus den USA und die herzergreifende Gefühlsseligkeit aus Südamerika, macht dabei unbekümmert Anleihen an den klassischen Hollywood-Stil à la Vincente Minelli oder Howard Hawks. Der Plot konzentriert sich auf Rafaels Entwicklung, ohne die teilweise skurrilen Nebenfiguren zu vernachlässigen. Kenner des lateinamerikanischen Kinos sollten sich über das Wiedersehen mit Héctor Alterio und Norma Aleandro freuen, die schon gemeinsam als Paar in "Die Verschwundenen" auftraten (Oscar 1984). Bei dieser bittersüßen Comedy kommen Gefühl und Humor jedenfalls für niemanden zu kurz. mk.
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