Herr der sieben Länder (VHS-Video)

'Kurfürst Carl Theodor von Baiern und der Pfalz' Als im Februar 1799 für Carl Theodor die Todesglocken läuteten, jubelten die Münchner Bürger. Der Kurfüst war nicht beliebt bei seinen Untertanen. Die letzten Lebensjahre ließen seine früheren Erfolge verblassen. Die Behörden-, Heeres- und Wirtschaftsreform war steckengeblieben. Die Verfolgung der fortschrittlichen Wissenschaftler und Schriftsteller brachten ihm den Ruf ein, ein reaktionärer Gegner der Aufklärung zu sein. Dabei hatte er unter ganz anderen Vorzeichen die politische Bühne betreten. Aufgeklärt und reformfreudig suchte er sein Land zu erneuern. Er reformierte Universität und Hofgericht, setzte sich für eine humanere Justiz ein und schafft die Folter ab. Besonders lagen ihm Wissenschaft und Kunst am Herzen. Er betrieb die Industrialisierung, errichtete Manufakturen und förderte das Handwerk. Seine erfolgreiche Wirtschafts- und Kulturpolitik war jedoch überschattet von Skandalen. Obwohl er eine stattliche Anzahl unehelicher Kinder zeugte, blieb er ohne Erben. Im Wechselspiel der Großmächte Frankreich, Österreich und Preußen war er auch bereit, Kurbaiern gegen die Österreichischen Niederlande zu tauschen, womit er sich die Zuneigung der Bevölkerung verscherzte. Die Angst, die Französische Revolution könne auf sein Land übergreifen, machte ihn zu einem harten Regenten. Zu seinem 200. Todestag versucht der Autor, die historische Bedeutung des herausragenden Kurfürsten zu würdigen. Der Englische Garten in München und die Schlösser in Mannheim, Schwetzingen und am Niederrhein erinnern noch an den Herrn der sieben Länder.