Nestroy, Johann - Der Zerrissene (DVD)
Kurzzusammenfassung: Ein zynischer und blasierter Reicher wird durch die Erfahrung echter Zuneigung und menschlicher Güte von der Zerrissenheit geheilt. ------------------------------------------------- Erster Akt Im Gartenpavillon des reichen Herrn von...
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Produktinformationen zu „Nestroy, Johann - Der Zerrissene (DVD)“
Kurzzusammenfassung: Ein zynischer und blasierter Reicher wird durch die Erfahrung echter Zuneigung und menschlicher Güte von der Zerrissenheit geheilt. ------------------------------------------------- Erster Akt Im Gartenpavillon des reichen Herrn von Lips. Es findet ein Fest mit großer Gesellschaft statt. Der Schlosser Gluthammer ist auf dem Balkon mit der Anbringung eines Geländers beschäftigt, soll jedoch wegen des Lärms damit aufhören. Gluthammer trifft die redliche Kathi, Patenkind des Lips und eine Verwandte seines Freundes Krautkopf. Sie ist im Landhaus des Lips, um eine Schuld der verstorbenen Mutter zu bezahlen. Gluthammer berichtet von seinem Unglück: Am Tag vor seiner Hochzeit hat er seine Braut, Mathilde, verloren, seither fehlt ihm jede Spur von ihr und er glaubt an eine Entführung. Lips tritt auf den Balkon und bezeichnet sich selbst in einem Monolog als Zerrissenen: Trotz oder gerade wegen seines Reichtums hat er keine Freude am Leben; er ist angewidert davon, mit Geld allen Schwierigkeiten - und Abenteuern - aus dem Weg gehen zu können. Seine drei Freunde Stifler, Sporner und Wixer machen verschiedene Vorschläge, um ihn aufzuheitern. Lips selbst nimmt sich aber vor, etwas gänzlich Originelles zu tun: Er will die erstbeste Frau, der er begegnet, heiraten. Dies ist die verwitwete Frau von Schleyer, die hinzutritt, um zu einem Ball zu eigenen Gunsten einzuladen. Auffällig schnell geht sie auf das Eheangebot ein und bittet der Form halber um eine Viertel Stunde Bedenkzeit. In dieser Spanne erkennen Stifler, Sporner und Wixer in Frau von Schleyer die früher von allen angebetete Mathilde Flunck wieder. Alle versprechen sich Vorteile von der unvermuteten Ehe. Kathi, die zuvor beiseite geschoben worden ist, bekommt die durchaus selbstsüchtige Unterhaltung der Vier mit und berichtet Gluthammer zornig vom Gehörten. Dieser glaubt, seine entführte Braut Mathilde in der Gewalt des Herrn von Lips. Als Frau von Schleyer und Herr von Lips die Hochzeitspläne besprechen, stürzt er wutentbrannt herbei, rangelt mit Lips und stürzt gemeinsam mit ihm (wegen des losen Geländers) vom Balkon hinab ins Wasser. Beide werden für tot gehalten, doch Lips kann durchnässt und unerkannt ans Ufer gelangen und hält sich nun für den Mörder Gluthammers. Zweiter Akt Auf dem Hof des Bauern Krautkopf, Pächter des Herrn von Lips. Lips flüchtet sich, als Knecht verkleidet, zum Hof des Krautkopf, wo ihn Kathi freudig erkennt. Er will zur Tarnung bei Krautkopf in Dienst treten, was dieser wegen mangelnder landwirtschaftlicher Kenntnisse nur widerwillig annimmt. Aber auch Gluthammer ist nicht ertrunken, hält sich seinerseits für den Mörder von Lips und flüchtet sich ebenfalls zu seinem Freund Krautkopf. Dieser versteckt ihn vor der vermeintlichen Verfolgung auf seinem Pachthof. Kathi versorgt von Lips liebevoll, Krautkopf den Gluthammer eher unwillig. Da kündigt sich eine Kommission zur Besichtigung des Hofes an: Ein Justitiarius zeigt den Herren Stifler, Sporner und Wixer, die im Testament des Herrn von Lips als Erben eingesetzt sind, ihre neuen Besitztümer. Alle äußern sich höchst verächtlich über den vermeintlich verstorbenen, angeblichen Freund. Dies hört auch der als Knecht verkleidete Lips. Während alle den Hof besichtigen, versieht Lips sein herumliegendes Testament auf der Rückseite mit einer auf den Tag vor seinem Verschwinden datierten Änderung: Alles soll Kathi erben. Dritter Akt Als alle Kathi als neue Erbin erkennen müssen, beginnt sogleich das Buhlen um die Hand der guten Partie, Krautkopf eingeschlossen. Kathi, die sich inzwischen längst in ihren Paten verliebt hat, will voll Freude und Aufregung sogleich zum neuen Knecht, dem verkleideten Lips, eilen. Daraufhin unterstellt man ihr eine Liebe zu diesem. Kathi sieht sich genötigt, dies zu leugnen und hässlich über ihn zu reden, was Lips aus seinem Versteck mitanhören muss. Kathi will unter vier Augen gerade ihre Zuneigung gestehen, als die drei Enterbten herbeitreten. Lips gibt sich als lebendig zu erkennen, sieht sich nun aber mit dem Vorwurf des Mordes an Gluthammer konfrontiert. Er wird vom Justitiar in ein Zimmer eingesperrt. Auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit trifft er unter einer Luke im Boden auf das Kellerversteck des Schlossers. Beide, die einander ja tot wähnen, begegnen voller Schrecken dem vermeintlichen Geist des Ermordeten. Erst Krautkopf bringt Klarheit in die Situation, als er das Verstecken des Gluthammer zugibt; mithin gibt es also weder Mörder noch Ermordete. Die drei Freunde beginnen gleich wieder, sich bei von Lips einzuschmeicheln, werden aber davongejagt. Lips versöhnt sich mit Gluthammer, gibt ihm Kapital und auch den Segen zur Verbindung mit Mathilde, was dieser jedoch dankend ausschlägt. Mit einer Umarmung zwischen Kathi und Lips und dem Eingeständnis beider Liebe schließt das Stück.
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Wohl kein anderes Künstler-Paar kann den Helden des österreichischen Volkstheaters Johann Nestroy treffender in Szene setzen als Otto Schenk und Helmuth Lohner. Schon mit dem Talisman aus dem Jahre 1976 feierte das Gespann während der Salzburger Festspiele große Erfolge bei Publikum und Kritik (DVD bei Arthaus Musik). Und auch der Zerrissene ist Nestroy at its best. Die oft unterschätzte, volkstümliche Sprache Nestroys wandelt sich in den Schlagfertigkeiten und genialen Virtuositäten Helmuth Lohners zu einem hintergründigen und für jedermann höchst unterhaltsamen Theatergenuss.
Mitwirkende zu „Nestroy, Johann - Der Zerrissene (DVD)“
Darsteller: | Helmut Lohner, Birgit Doll, Otto Schenk |
Komponist: | Johann Nestroy |
Regisseur: | Otto Schenk |
Vertrieb: | NAXOS |
Label: | Arthaus Musik |
Verleih: | Arthaus Musik |
Land / Jahr: | Deutschland / 2008 |
Autoren-Porträt von Johann Nestroy
Helmut Lohner, 1933 in Wien geboren, galt als höchst wandlungsfähiger Darsteller, dessen Repertoire von Shakespeare über Schnitzler bis zu Nestroy reicht. Im Juni 2015 verstarb der Schauspieler im Alter von 82 Jahren. Birgit Doll, geboren in Wien, Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Universität Wien, Schauspielstudium am Reinhard-Seminar. Theater- (u. a. Salzburger Festspiele, Berliner Schillertheater, Wiener Volkstheater, Wiener Burgtheater) und Filmschauspielerin (u. a. in Filmen von Maximilian Schell, Michael Haneke, Florian Flicker) Erhielt zweimal den Bayerischen Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin, den Karlsbader Filmpreis, den Karl Skraup Preis und ist Trägerin der Kainz-Medaille. Johann Nepomuk Nestroy, 7. 12. 1801 Wien - 25. 5. 1862 Graz. Der Sohn eines Hof- und Gerichtsadvokaten studierte nach seiner Gymnasialzeit (1811-16) ab 1817 in Wien Philosophie, anschließend 1820-21 zwei Semester Jura, wurde jedoch dann - nachdem er bereits auf Liebhaberbühnen aufgetreten war - Sänger und Schauspieler. Nach seinem Debut als Sarastro in der 'Zauberflöte' erhielt er ein Engagement als Bassist am Deutschen Theater in Amsterdam (1823-25), 1825-31 spielte er in Brünn, Graz und Preßburg, seit 1831 in Wien: bis 1839 am Theater an der Wien, dann am Leopoldstädter Theater (1848 umbenannt in Carl-Theater), das er 1854 pachtete und als Direktor leitete. 1860 trat er zurück und zog nach Graz. Hier war er 1827 zum ersten Mal als Dichter einer Lokalposse hervorgetreten ('Der Zettelträger Papp'). Seit seinem Engagement in Wien übernahm er immer mehr Sprechrollen, die er für sich selbst schrieb. Er verfasste über 80 Stücke, die auf den verschiedensten Quellen beruhen (Komödien, insbesondere Vaudevilles, Romane, Novellen), aber durch den Witz ihrer Dialoge, durch das virtuose Spiel mit der Sprache und durch die philosophierenden, kommentierenden Couplets die Vorlagen vergessen machen, wenn sie nicht ausdrücklich wie 'Tannhäuser' (UA 1857), 'Lohengrin' (UA
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1859) oder 'Judith und Holofernes' (UA 1849) als Parodien konzipiert sind. Seinen ersten großen Erfolg hatte N. mit der Zauberposse mit Gesang 'Der böse Geist Lumpacivagabundus' (UA 1833). Otto Schenk, geb. 1930 in Wien, erhielt als Regisseur und Schauspieler Engagements in aller Welt. Von 1988-97 Direktor des Wiener Theaters in der Josephstadt, tritt er heute regelmäßig mit seinem eigenen Bühnenprogramm auf und zählt zu den populärsten österreichischen Schauspielern in Film, Fernsehen und Theater.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Johann Nestroy
- DVD
- FSK: ohne Altersbeschränkung, farbig, Spieldauer: 135 Minuten
- Bild: Vollbild
- Sprache: Deutsch
- EAN: 9783939873525
- Erscheinungsdatum: 13.06.2008
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