Qissa - Der Geist ist ein einsamer Wanderer (DVD)
Der Sikh Umber Singh, der durch die Teilung Indiens 1947 alles verliert und zum Verlassen seiner Heimat gezwungen wird, ist davon besessen, einen Sohn als Erben zu haben. Als seine vierte Tochter geboren wird, nimmt er den Kampf gegen das Schicksal auf. Er...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Qissa - Der Geist ist ein einsamer Wanderer (DVD)“
Der Sikh Umber Singh, der durch die Teilung Indiens 1947 alles verliert und zum Verlassen seiner Heimat gezwungen wird, ist davon besessen, einen Sohn als Erben zu haben. Als seine vierte Tochter geboren wird, nimmt er den Kampf gegen das Schicksal auf. Er gibt ihr den Namen Kanwar (»junger Prinz«) und erzieht sie im Glauben ein Mann zu sein. Als der Sikh die Hochzeit zwischen seinem »falschen« Sohn und Neeli, einem Mädchen von niederer Kaste, arrangiert, wird die gesamte Familie mit der Wahrheit ihrer eigenen Identitäten konfrontiert. Die Situation eskaliert: die individuellen Ansprüche und Sehnsüchte Kanwars kollidieren mit der selbst gebastelten Realität und der Besessenheit des Sikh auf der einen und gesellschaftlichen Gegebenheiten und Zwängen auf der anderen Seite. Das Schicksal gerät in einen Kampf mit der Ewigkeit. Die Frage und Suche nach Heimat und Identität bestimmen das Geschehen in »Qissa«, finden ihren spirituellen wie mystischen Höhepunkt und ein Ende, das Hoffnung auf ein selbstbestimmtes, freies Leben macht.
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Der Sikh Umber Singh, der durch die Teilung Indiens 1947 alles verliert und zum Verlassen seiner Heimat gezwungen wird, ist davon besessen, einen Sohn als Erben zu haben. Als seine vierte Tochter geboren wird, nimmt er den Kampf gegen das Schicksal auf. Er gibt ihr den Namen Kanwar ("junger Prinz") und erzieht sie im Glauben ein Mann zu sein.Als der Sikh die Hochzeit zwischen seinem "falschen" Sohn und Neeli, einem Mädchen von niederer Kaste, arrangiert, wird die gesamte Familie mit der Wahrheit ihrer eigenen Identitäten konfrontiert.Die Situation eskaliert: die individuellen Ansprüche und Sehnsüchte Kanwars kollidieren mit der selbst gebastelten Realität und der Besessenheit des Sikh auf der einen und gesellschaftlichen Gegebenheiten und Zwängen auf der anderen Seite. Das Schicksal gerät in einen Kampf mit der Ewigkeit.Die Frage und Suche nach Heimat und Identität bestimmen das Geschehen in "Qissa", finden ihren spirituellen wie mystischen Höhepunkt und ein Ende, das Hoffnung auf ein selbstbestimmtes, freies Leben macht.
Mitwirkende zu „Qissa - Der Geist ist ein einsamer Wanderer (DVD)“
Darsteller: | Irrfan Khan (Umber Singh), Tisca Chopra (Mehar), Tillotama Shome (Kanwar), Rasika Dugal (Neeli), Faezeh Jalali, Sonia Bindra |
Drehbuchautoren: | Anup Singh, Madhuja Mukherjee |
Kamera: | Sebastian Edschmid |
Kostüm: | Divya Gambhir, Nidhi Gamhir |
Maske: | Bärbel Scheid |
Musik: | Béatrice Thiriet |
Produzenten: | Johannes Rexin, Bettina Brokemper |
Regisseur: | Anup Singh |
Vertrieb: | INDIGO |
Label: | Camino |
Verleih: | GOOD!MOVIES |
Produktionsfirma: | Augustus Film (NL), Cine Sud Promotion (FR), National Film Development Corp. (IN) |
Verlag: | 375 Media |
Land / Jahr: | Deutschland / 2015 |
Bibliographische Angaben
- Autor: Anup Singh
- DVD
- FSK: ab 12 Jahre, farbig, Spieldauer: 110 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Andere iranische Sprachen
- Untertitel: Deutsch
- Studio: 375 Media
- EAN: 4015698001433
- Erscheinungsdatum: 19.06.2015
Rezension zu „Qissa - Der Geist ist ein einsamer Wanderer (DVD)“
Am Schicksal eines Mädchens, das als Junge großgezogen wird, macht Anup Singh das Geburtstrauma Indiens fest und prangert, zwischen Traum und Albtraum oszillierend, die patriarchalischen Strukturen des Landes an.Der indische Film wird meist mit Bollywood gleichgesetzt, man denkt an rauschhafte, verzwickte Liebesgeschichten, farbenfrohe Bilder, Gesangs- und Tanzeinlagen. Darüber wird gern vergessen, dass im immer noch produktivsten Filmland der Welt auch der Autorenfilm Tradition besitzt, man denke nur die Meilensteine von Satyajit Ray ("Apu"-Trilogie) oder Mrinal Sen ("Khandhar"). Diesen Regisseuren ist auch Anup Singh zuzurechnen, dessen zweiter Spielfilm "Qissa - Der Geist ist ein einsamer Wanderer" als europäische Koproduktion - darunter die Kölner "Heimatfilm" - entstand.
In die Geschichte führt sein (Familien-)Drama zurück, ins Jahr 1947 als Britisch-Indien auf Grund religiöser und ethnischer Konflikte zerbricht und dies zur Gründung zweier unabhängiger Staaten, Indien und Pakistan, führt. Der Sikh Umber Singh (Irrfan Khan) ist daraufhin gezwungen seine Heimat zu verlassen. In der Fremde muss er sich eine neue Existenz aufbauen. Schlimmer noch wiegt jedoch, dass seine Frau ihm keinen Stammhalter schenkt. Als die vierte Tochter auf die Welt kommt, tauft er das Mädchen Kanwar ("junger Prinz") und erzieht sie im Glauben ein Mann zu sein.
Seiner Mutter hat Singh den Film gewidmet, inspiriert zu seinem Drehbuch haben ihn die Erinnerungen des Großvaters, der an der Zwangsumsiedlung zeitlebens litt und gerne von Shiva, dem Gott der Schöpfung und der Zerstörung, erzählte. Entsprechend zwischen Traum, Albtraum und harscher Realität pendelt die Arbeit. In einer (fast) mythologischen Zwischenwelt bewegen sich die Menschen, in der auch Geister ihren Platz haben und die von patriarchalischen Strukturen bestimmt ist. Um Identität und Selbstfindung geht es - festgemacht an Kanwar -, um das Trauma eines ganzen Volkes und um das Los indischer Frauen, die in ihrer
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Gesellschaft so gut wie nichts gelten.
Dunkel hält Sebastian Edschmid ("Black Death") die Bilder, Braun-, Schwarz- und Grüntöne herrschen vor. Die Figuren verschwimmen in nächtlichen Szenarien, Mann und Frau sind oft nicht zu unterscheiden. Bedächtig bleibt das Tempo dieses "Volksmärchens", so die wörtliche Übersetzung des Titels aus dem Arabischen. Mimik und Gestik kommen viel Bedeutung zu, die Dialoge sind reduziert. Irrfan Khan ("Lunchbox") besticht in der Rolle des durchaus sympathischen, vielschichtig gezeichneten Vaters. An seiner Hybris zerbricht er letztlich und wird zum Wanderer zwischen den Welten, der selbst nach seinem Tod noch ein Getriebener bleibt. geh.
Dunkel hält Sebastian Edschmid ("Black Death") die Bilder, Braun-, Schwarz- und Grüntöne herrschen vor. Die Figuren verschwimmen in nächtlichen Szenarien, Mann und Frau sind oft nicht zu unterscheiden. Bedächtig bleibt das Tempo dieses "Volksmärchens", so die wörtliche Übersetzung des Titels aus dem Arabischen. Mimik und Gestik kommen viel Bedeutung zu, die Dialoge sind reduziert. Irrfan Khan ("Lunchbox") besticht in der Rolle des durchaus sympathischen, vielschichtig gezeichneten Vaters. An seiner Hybris zerbricht er letztlich und wird zum Wanderer zwischen den Welten, der selbst nach seinem Tod noch ein Getriebener bleibt. geh.
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