Tannöd, Audio-CD

Das Hörspiel ist oft unheimlich und spannend, doch verwirrt es den Hörer auch sehr. Ich kenne das Buch nicht und hatte einige Probleme, der Geschichte folgen zu können. Die mehr oder weniger regelmäßig eingespielten Gebete haben auf mich eher befremdend gewirkt und unterbrechen meiner Meinung nach die Geschichte zu oft und zu stark. Alles in allem hat mich das Hörbuch zwar neugierig auf das Buch gemacht, hinterließ aber auch den Eindruck des Sonderbaren. Die Stimmen empfinde ich als sehr passend, auch die gesprochenen Dialekte fügen sich perfekt in die Geschichte ein.

Mein Resümee:
Vielleicht ist das Buch ein wenig aufschlussreicher - das Hörspiel ist auf jeden Fall atmosphärisch, aber für mich etwas zu unstrukturiert und konfus.

In der langatmigen Einleitung wird das karge, von Geiz und Missmut bestimmte Leben der Familie Danner in Tannöd geschildert. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, die Geschichte wird ständig aus einer anderen Perspektive erzählt, die Identität des Mörders bleibt lange unklar. Da mich bei diesem Hörbuch nicht nur das vollständige Fehlen eines Spannungsfaktors störte, sondern ich auch mit dem irritierenden Wechsel der Perspektiven nicht zurechtkam, brach ich nach der 2. CD ab. Der bis dahin erfahrene Inhalt trug nicht dazu bei, die Auflösung dieses Mordfalls in Erfahrung bringen zu wollen. Was meine Nerven jedoch am meisten strapazierte, waren die elend langen, und immer wieder monoton herunter geleierten Gebete. Die Personenbeschreibungen entbehrten jeglicher Tiefe, Sympathie empfand ich für keine von ihnen.