Literarischer Cafékalender 2023

Jedes Jahr ein schöner Morgengruß
Schon bevor ich acht Jahre in Italien lebte und arbeitete, gehörte ich zu den zelebrierenden Kaffeeliebhabern. Im Land der unzähligen Bars, wie Antonello Venditti Italien in einem seiner Songs nennt, verstärkte sich meine Liebe zur Kaffeekultur natürlich nochmals. Wieder zurück in der Schweiz vermisse ich einen guten starken Espresso noch immer. Über die Sinn-und Genusslücke hinweg tröstet mich der literarische Café Kalender aus dem Hause ars vivendi.
Diesen Wochenkalender gibt es schon sehr lange. Ich staune daher, wie es den Machern stets gelingt, treue Käuferinnen und Käufer nicht zu enttäuschen. Die meisten Zitate finden sich nicht in jeder einfach zugänglichen Sammlung. Sie sind oft in längere Texte eingebunden und mussten entdeckt werden. Und obwohl für die Materialbeschaffung vom visuellen Teil bekannte Bildagenturen herhalten mussten, traf ich beim schnellen Durchblättern auf keine einzige Fotografie, die ich schon mal gesehen hatte. Auf bekannte Motive zu stoßen, liegt in der Natur der Sache.
Am schönen Layout wurde nichts geändert. Das ist wegen der konsequenten Modellpflege ja auch nicht notwendig. Ihr fielen ja zum Glück auch die störenden Quizfragen frühere Ausgaben zum Opfer. Gerne erwähne ich auch, dass für die Gestaltung und Typografie erneut Christine Richert verantwortlich ist. Denn die ausgewählten Schriftarten und deren Schnitte sind ein wesentlicher Teil des Layouts passen gut zu den ausgewählten Bildern.
Mein Fazit: Lesen im Bett kann himmlisch sein, vorausgesetzt, Sie erhalten genau die richtige Lichtmenge auf der Seite und neigen nicht dazu, Ihren Kaffee oder Cognac auf der Bettdecke zu verschütten. Dieses Zitat von Stephen King beweist, dass der literarische Café Kalender sogar eine annehmbare pädagogische Seite hat.