Liturgischer Kalender, Abreißkalender m. Rückwand 2012

Den Einklang leben: Wieder liegt ein neues Jahr vor uns. Auch wenn wir natürlich nicht wissen, was es für uns bereithält, so wissen wir doch genau, dass es in vier Abschnitte eingeteilt ist: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. In all dem Wandel und Wechsel der Zeiten erfahren wir in den Jahreszeiten Beständiges und Wiederkehrendes, und das tut uns Menschen gut. Diesem Jahreslauf sind die großen Feste der Kirche zugesellt, und wo Jahreszeiten und Kirchenjahr sich gegenseitig verstärken und verdeutlichen, da ist ein Leben im Einklang möglich. Im Frühling ersehnen wir alle das neue Leben. Wenn die Winterstarre sich löst, wenn an kahlen, toten Zweigen erste Knospungen sich bilden, wenn aus dunklen Tiefen der Erde neue Sprösslinge aufbrechen, dann wird augenfällig, was Leben heißt. Die Totenstarre ist überwunden, das neue Leben triumphiert. Diese Bewegung zeichnet die Fasten- und Osterzeit nach. Die Fastenzeit hilft uns, in der Reduktion auf das Wesentliche über die (eigene) Vergänglichkeit und den Tod nachzudenken, über den Schmerz und das Leid,das dem Leben widerfährt. Aber in Jesus Christus ist uns ein neuer Aufbruch, ein neues Leben geschenkt. Ostern heißt nichts anderes,als dass wir immer wieder aufstehen dürfen, bis wir einst zum himmlischen Osterfest auferstehen können. Der Sommer ist die Zeit des Wachsens und des Reifens, die Zeit der Ruhe und der Erholung. Die Natur steht in Saft und Kraft, und so künden die Feste von der Lebensfreude, die in allem walten soll,und dass in dieser bunten Lebensvielfalt immer auch ihr Schöpfer anwesend ist. Deshalb wird Christus auf Fronleichnam unter der Gestalt des Brotes durch Stadt und Dorf, durch Feld und Wald getragen. So wird die Schöpfung gesegnet und in ihrem Erblühen und Reifen kündet sie ihrerseits von diesem Segen. Die Heilungskraft,die in ihr enthalten ist, feiern wir besonders am Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel; daher werden seit alters her an diesem Tag die Heilkräuter zum Altar getragen. Der