David Bowie: A Reality Tour (DVD)
Nach Jahren der kreativen Suche hatte David Bowie zu Beginn des neuen Jahrtausends wieder zu alter Form gefunden. Mit „Heathen" war ihm 2002 ein von den Erfahrungen des 11. September und der Angst vor dem Altern geprägtes Großwerk...
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Produktinformationen zu „David Bowie: A Reality Tour (DVD)“
Nach Jahren der kreativen Suche hatte David Bowie zu Beginn des neuen Jahrtausends wieder zu alter Form gefunden. Mit „Heathen" war ihm 2002 ein von den Erfahrungen des 11. September und der Angst vor dem Altern geprägtes Großwerk gelungen. Das folgende, beinahe ebenso gute Album „Reality" blickte gar zuversichtlich in die Zukunft.
Die Konzerte jener Phase gehörten zu den besten dieser Karriere. Zum einen wegen der superben Band aus Gerry Leonard, Sterling Campbell, dem alten Freund Earl Slick, Mike Garson, Catherine Russel und der wunderbaren Gail Ann Dorsey, die bei „Under Pressure" Freddie Mercury ebenbürtig vertritt. Vor allem aber, weil der David Bowie der späten Jahre mit seinem beeindruckenden Katalog versöhnt schien und das Spielen der alten Hits nicht mehr als eine lästige Pflicht begriff.
Mitgeschnitten wurden sämtliche Konzerte der Jahre 2002 bis 2004, für diese DVD wurde schließlich ein Auftritt im Point Theatre zu Dublin im November 2003 ausgesucht. Eine gute Wahl, erweisen sich die Menschen von Dublin doch als begeisterungsfähiger als es das Publikum in manch anderer Stadt war. Wie bei allen Konzerten der Tournee hatte Bowie ganz offensichtlich so viel Spaß auf der Bühne wie schon lange nicht mehr.
Mit umarrangierten Fassungen von „Heroes" oder Loving The Alien" hält er sein beeindruckendes Werk lebendig. Neuere Songs wie „New Killer Star" und „The Loneliest Guy" stehen gleichberechtigt neben den vielen Klassikern, selbst die vielgeschmähten Jungle-Industrial-Flirts „The Letter" und „Hello Spaceboy" fügen sich trefflich ein.
David Bowie holt sich in Dublin „The Man Who Wold The World" von Nirvana zurück, spielt Seltenes wie „Sister Midnight" und „The Motel", und wenn er in „Afraid" sein bisheriges Leben resümiert, ist das nicht nur der Schauspieler, das sogenannte Chamäleon mit den dramatischen Gesten, sondern tief empfundene Nostalgie. Die melancholische Kindheits-Reminiszenz „Slide Away" und das „Low"-eske „Heathen (The Rays)" münden schließlich in eine Greatest-Hits-Strecke, mit der Bowie den Abend abschließt.
Nach einer grandiosen Version von „Five Years" und „Hang On To Yourself" steht der Sänger am Bühnenrand und singt die legendären Zeilen von „Ziggy Stardust". Einige Meter hinter ihm sitzt ein kahlköpfiger Herr am Piano. Es ist natürlich jener Mike Garson, mit dem ein viel jüngerer David Bowie diesen Song einst zum angeblich letzten Mal im Londoner Hammersmith Odeon gespielt hat. Diesmal war es - zumindest für die Menschen von Dublin - tatsächlich das letzte Mal: Zum Abschied verspricht Bowie, im nächsten Jahr wiederzukommen.
Er hat sein Versprechen nicht einlösen können. Es kam der verhängnisvolle 25. Juni 2004, der Herzinfarkt, das wahrscheinliche Ende einer der größten Karrieren der Popmusik. Und so wird man ein bisschen wehmütig beim Betrachten von „A Reality Tour" - was hätte da noch alles kommen können!
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Bibliographische Angaben
- David Bowie
- DVD
- FSK: ab 6 Jahre, farbig, Spieldauer: 140 Minuten
- Bild: Vollbild
- Sprache: Englisch
- Label: SONY MUSIC ENTERTAINMENT
- EAN: 886978951298
- Erscheinungsdatum: 24.02.2012
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