Irgendwas Ist Immer (Digipak)

Trotzdem haben sich die vier Wahlberliner nicht vom Alltag zwischen Hipster-Touristen und Yuppies kleinkriegen lassen. Stattdessen liefern sie auf ihrem neuen Album allerfeinsten Punkrock ohne Deutschtümelei, aber mit viel erhobener Faust und ausgestrecktem Finger. Bert, Roman, Rich und Jens sind auch als vermeintlich arrivierte Band immer noch sauer: auf den Ausverkauf ihres Viertels (‘Friedrichshain Dancing‘), Sofa-Punker (‘Kein Punk in deiner Stadt‘), Phrasendrescherei im Allgemeinen (‘Leere Worte‘) und ihre eigene Generation im Speziellen (‘Meine Generation‘). Dabei wirken die Eastside Boys nie verbittert. Mit Leidenschaft spielen sie auf ‘Irgendwas ist Immer‘ zwölf Songs und 45 Minuten lang gegen den Virus der Bequemlichkeit an. Das mag manchmal wehtun, aber wem das nicht passt, mit dem fühlen sich die Eastside Boys sowieso nicht united. Wer dagegen keine Angst vor mitreißendem, in 20 Jahren feinst ausgereiftem Punkrock hat, der findet auf ‘Irgendwas ist Immer‘ eine Hymne nach der anderen. Ohne Schmalz und Pathos erinnern uns die Eastside Boys an eine ganz einfache Wahrheit: Es macht Spaß zu widersprechen, es macht Spaß, im Weg zu stehen. Und das geht auch noch prächtig, wenn man eigentlich schon längst erwachsen sein sollte.