Nucleus (Transparent Ultra Clear Vinyl)

“Dawnbringer ist der Großvater all meiner anderen Projekte”, lacht Chris “The Professor” Black, als die Rede auf seine allererste Band fällt. “Die Gründung reicht ins Jahr 1995 zurück. Danach folgten Pharaoh (1997) und Superchrist (2000), High Spirits erst viel später, nämlich 2009. Das Frühwerk von Dawnbringer ist ziemlich chaotisch und eklektisch, weil ich der ganzen Welt zeigen wollte, wie vielschichtig meine musikalischen Einflüsse sind. Als wir mit Dawnbringer das erste Demo aufnahmen, war ich gerade einmal 17 Jahre alt. Mein persönlicher Geschmack sowie die Fähigkeit, meine musikalischen Vorlieben kreativ zu verarbeiten, waren gleichermaßen pubertär.” »Nucleus« (erstmalig 2010 veröffentlicht) stellt das insgesamt vierte Album von Dawnbringer dar, ein wichtiger Schritt in der musikalischen Evolution des “Professors”. “Damals funktionierte noch alles strikt nach dem D.I.Y.-Prinzip”, lacht er. “Der Lernprozess war diffizil. Ich begann erst ganz allmählich zu begreifen, wie man Songs komponiert, sie interpretiert, das Material schließlich aufnimmt, finanziert und vermarktet. Ich wurde erst besser und erreichte mein Ziel, nachdem ich zu viele Sachen zu lange falsch gemacht hatte.” Sicherlich ist es keine Übertreibung zu behaupten, dass der Erfolg von High Spirits die Fortschritte von Dawnbringer Zeit ihres Lebens überschattet hat. Die schiere Anzahl von kreativen Outlets eines Chris Black ist nach wie vor schwer fassbar. Aber wo liegen denn nun wirklich die größten Unterschiede zwischen Dawnbringer und High Spirits? “Im Jahre 2010 waren die Unterschiede in der Tat für Außenstehende nicht immer ganz leicht nachzuvollziehen”, analysiert der “Professor”. Nimm beispielsweise das Stück ‘ Full Power’: Das war ursprünglich für »Nucleus« geplant, denn mir fehlte noch eine Nummer für das Album und ich empfand den Song anfangs als zu metallisch für High Spirits. Ich weiß, dass das aus heutiger Sicht ziemlich absurd klingt. Jedenfalls waren »Nucleus« und »Another Night« eng miteinander verwoben und wurden auch direkt hintereinander aufgenommen. Es ist sicherlich kein Zufall, dass es sich dabei um die beiden Alben in meiner Karriere handelt, die sich am besten verkauft haben.”