Realistic (CD)

So neu und doch vertraut: Mary Lorson mit ihrem stärksten Album. Ungeheure menschliche Wärme hat die Platten von Mary Lorson & Saint Low schon immer ausgezeichnet: sei es ihr Solodebüt "Saint Low" (2000) oder "Tricks For Dawn" (2002) oder das Instrumentalalbum "Piano Creeps" (2003). Jetzt 2005 erscheint das vierte Album der ehemaligen Sängerin der Indie-Pop-Band Madder Rose. "Realistic" entstand in einer Zeit, in der die sympathische Songwriterin ihre schwerste Lebenskrise zu meistern hatte, nachdem bei ihr Brustkrebs festgestellt wurde. Mittlerweile hat sie die Krankheit besiegt, die Stärke und die Energie, mit der sie das schaffte, flossen in das neue Album mit ein. Die Texte sind ernster geworden, gleichzeitig wurde der Sound voller, reichhaltiger und vor allem euphorischer. Die Jazz-Elemente der ersten beiden Alben wurden auf "Realistic" zugunsten von leichten Americana-Einflüssen ein wenig in den Hintergrund gedrängt. So hat sich Mary Lorson auf "Realistic" weitgehend neu erfunden, ohne sich untreu zu werden. Das genau macht den Reiz des Albums aus - es klingt neu und doch vertraut.