Vögu zum Geburtstag (CD)

Auf Steff la Cheffes Lockenpracht thront ein Papagei. Ja, die Berner Rapperin und Beatboxerin hat einen Vogel, und sie will noch mehr: Einen ganzen Schwarm und zwar geschenkt. Drei Jahre nach ihrem Debüt zeigt sich Steff la Cheffe auf ihrem neuen Album "Vögu zum Geburtstag" in neuen Farben, ihr Charme und ihre unbändige Energie sind aber geblieben. Davon wird man sich in den nächsten Monaten auch live überzeugen können.

"Sie kam, sah und siegte mit der Charme-Offensive" reimt die 26-jährige Bernerin im Track Meitschi vom Breitsch . Genau hier liegt Steff la Cheffes Trumpf: Hinter dem losen Mundwerk der Rapperin mit dem Vogel steckt eine selbstbe - wusste Frau mit ordentlich Köpfchen unter der wilden Haarpracht. Bereits Steff la Cheffes erfolgreiche Vorab-Single Ha ke Ahnig zeugt von neuen geographischen und musikalischen Wegen. Überhaupt steckt viel Reflexion im neuen Album von Steff la Cheffe, für das sie sich gemeinsam mit Produzent Dodo Jud viel Zeit gelassen hat. Die beiden sind weit gereist – "vo Bärn bis Berlin, Jo‘burg, Züri", heisst es im Opener Maschi - ne louft –, und von jedem Ort haben sie Elemente in die 13 neuen Songs einfliessen lassen.

Dabei hat sich Steff la Cheffe. nicht etwa eingeschränkt, im Gegenteil: Von elektronischen zu organischen Sounds ist das Album Vögu zum Geburtstag eine Sammlung von treibenden Beats, die nicht minder treibende Gedanken ins perfekte Licht rücken. Das Album bietet geo - graphisches sowie seelisches Auf und Ab; von der Verarbeitung einer Trennung ( Schäri, Schtei, Papier ) über den Wunsch, von den Verpflichtungen des Alltags flüchten zu können ( Fly Away feat. Mapumba), bis zum karnevalesken Grächtigkeits - gass , in welchem sich Steff la Cheffe und Lo & Leduc über den öffentlichen Raum Gedanken machen. Krönender Abschluss des Albums bildet der Dancehall-Titeltrack Vögu zum Geburtstag , in welchem Steff la Cheffe und Dodo die Dekadenz verurteilen.

Werfen wir den Blick drei Jahre zurück: Steff la Cheffes Album "Bittersüessi Pille" trifft den Nerv der Zeit. Es folgen Konzerte, TV-Auftritte, Auszeichnungen – das Rampenlicht hat seinen neuen Shootingstar gesichtet. Doch statt stumm zu lächeln hat Steff la Cheffe keine Angst davor, ihre pointierte Meinung über diverse, nicht zuletzt auch gesellschaftliche Themen kundzutun. 2012 zieht sich Steff la Cheffe bewusst aus dem Scheinwerferlicht zurück, um an ihrem neuen Album zu arbeiten. Diese Arbeit im In- und Ausland entpuppt sich bald auch als persönliche und musikalische Weiterbildung. Die Reise nach Kapstadt und Johannesburg prägt das Album grundlegend: Wichtige Teile von Vögu zum Geburtstag wurden in Südafrika aufgenommen. Fast schon als Kontrast ist auf dem Album auch das Zentralschweizer Jugendsinfonieorchester ZJSO zu hören. Dass Musik keine Grenzen kennt, demonstriert die junge Künstlerin einmal mehr auf eindrückliche Weise. Wiederum featured Steff la Cheffe ihre Musikkollegen. Neben Greis, Baze, Jeff (aka Domi Chansorn), Lo & Leduc und Dodo verleiht auch der Kongolese Mapumba den neuen Tracks Stimme und Seele. Für den letzten Schliff der neuen Songs sorgten Marco Jeger von Weltschall (Mix) und Sascha "Busy" Bühren von TrueBusyness (Master).

Weiterhin verkündet Steff la Cheffe ungeschminkt und kritisch, was sie zu sagen hat. In den kommenden Monaten wird die Rap - perin auf diversen Club- und Festivalbühnen ihr neues buntes Programm präsentieren. Mit dabei hat sie ein eigenes Bühnenbild und eine neue Lichtshow. Ihr Temperament bleibt unberechenbar, ihre Message aber klar: "Di Maschine louft u louft u louft, wine Lawine rout u rout u rout – i move die Crowd und i rocke die Bühni, vom Chessu i ds Wasi, vor Haue zur Mühli."