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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole B., 28.04.2024

    Als Buch bewertet

    Köln im Jahr 1948 während des Wiederaufbaus. Die Kolleginnen Gisela, Hanni, Erna, Julia und Charlotte arbeiten bei der Versicherung Pering als Telefonistinnen in der Verbindungszentrale. Jede der Frauen hat mit ihrem persönlichen Schicksal zu kämpfen. Gisela ist alleinerziehende Mutter eines 12 jährigen Jungen, ihr Ehemann ist noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt und sie hat auch noch keine Nachricht über seinen Verbleib erhalten. Das Leben ist schwer, Nahrungsmittel knapp und die Sorgen um die Zukunft des Sohnes oft erdrückend.

    Hanni ist jung und entzückend. Sie arbeitet fleißig in der Telefonzentrale und oft danach noch im Kiosk ihres Vaters. Dieser ist ein undankbarer Tyrann und macht seiner Familie das Leben schwer. Hanni ist modisch sehr interessiert und hat ein besonderes Talent für Mode und Design. Sie kann ausgezeichnet mit der Nähmaschine umgehen, und macht anderen eine Freude mit ihren selbstgemachten Stücken.

    Erna ist die Empfangsdame der Versicherung, etwas älter, sehr interessiert an ihre Mitmenschen, sie weiß immer alles und über jeden. Sie ist mütterlich und hilfsbereit.

    Julia ist sehr jung und ihr Geheimnis wird hier in diesem Band noch nicht ganz gelüftet.

    Charlotte ist jung, hübsch, emanzipiert und auch sie hadert mit ihrem Schicksal.

    Gisela freut sich sehr als ihr ein Vorgesetzter in der Arbeit Avancen macht. Sie ist froh dadurch aus ihrem harten Alltag wenigstens für einige Stunden zu entkommen. Doch meint der Mann es ernst mit ihr? Und kommt ihr Mann vielleicht doch noch aus dem Krieg zurück?

    Hanni flirtet mit einem Soldaten der Besatzer. Ihr Vater darf auf gar keinen Fall etwas darüber erfahren. Doch wird die Angst sie davon abhalten ihn zu treffen?

    Auch Charlotte und Julia haben ihre eigenen, sehr interessanten Geschichten. Nicht alle Geheimnisse werden in diesem Band gelüftet, muss es auch nicht, denn dieser Band ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe über die Höhen und Tiefen der Nachkriegszeit in Köln. Wo Freude und Leid ganz nahe beieinander sind, und wo die Hoffnung und der tägliche Kampf ums Überleben nie aufhören.

    Nadine Schojer schreibt authentisch, herzergreifend, humorvoll, romantisch und bildlich. Ich war sofort mittendrin im Nachkriegsköln. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, unkompliziert und gefühlvoll. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Teil dieser hervorragenden Geschichte.

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  • 5 Sterne

    Gisela S., 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Warmherzige Geschichte um 4 Powerfrauen 1948
    Das ist ja wieder mal ein Buch, das genau meinen Lesenerv getroffen hat. Geschichten über den Wiederaufbau versprühen sehr viel Lebensfreude. 1948 bringen eine Stulle und Glas Sekt dazu die Menschen noch in Verzückung. Die vielen Entbehrungen haben sich bei allen bemerkbar gemacht. Aber es geht wieder aufwärts.

    In einer renommierten Versicherungsgesellschaft, kämpfen vier Telefonistinnen um ein besseres Leben.

    Jede hat ihr Päckchen zu tragen. Die Gisela und ihr Sohn warten immer noch auf die Rückkehr ihres Ehemannes. Gisela bekommt jedoch Herzklopfen, wenn sie in der Arbeit einem bestimmten Mann aus der oberen Etage begegnet. Die modebewusste Hanni hat einen cholerischen Vater, der ihr das Leben schwer macht. An ihrer Nähmaschine vollbringt sie wahre Wunder. Julia ist ein junges Mädchen mit vielen Geheimnissen. Sie wird gut von ihren Kolleginnen aufgenommen. Ihr Einfallsreichtum und Geschäftssinn löst ein großes Problem von Hanni.
    Dann hätten wir da noch die überaus elegante Charlotte. Eine neue Kollegin, die Anfangs so gar nicht richtig dazu zu passen scheint. Auch sie hat eine Menge Geheimnisse.



    Das Herzstück der Versicherung war mir besonders sympathisch. Die gutmütige Empfangsdame Erna liebt Bürotratsch. Wehe sie erfährt die Neuigkeiten nicht als erste. Ihr Wissen setzt sie aber niemals für Gemeinheiten ein. Vielmehr kommen die Frauen in den Genuss ihrer mütterlichen Zuwendung. Sie hofft immer noch, dass ihr Sohn unversehrt aus dem Krieg zurückkehrt.


    Die liebevoll gezeichneten Frauen sind mir schnell ans Herz gewachsen. Die weniger Netten fand ich durchaus interessant. Die Kölner lieben ihren (beschädigten) Dom. Das kann ich sehr gut verstehen. Auch mich beeindruckt der imposante Bau.

    Hoffnung, Liebe und Strebsamkeit bringen die Frauen voran. Der Zusammenhalt hat mir sehr gut gefallen.

    Die Beschreibungen in der Telefonzentrale fand ich richtig interessant. Ich liebe Retro! Ich freue mich auf die Fortsetzung. Nicht alle Geheimnisse werden im ersten Teil gelüftet. Besonders die Einführung der deutschen DM hat mir ein Seufzen entlockt. Viele Erinnerungen wurden wach.

    Fazit:
    Nadine Schojer hat hier einen sehr interessanten Roman geschrieben. Alle Frauen kommen authentisch daher. Der Kölner Dom versprüht Lokalkolorit.

    Von mir eine absolute Empfehlung.

    Danke Nadine Schojer. Ich bin sehr neugierig wie es weitergeht.

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  • 5 Sterne

    fay_phoenix, 26.04.2024

    Als Buch bewertet

    Starke Emotionen zwischen den Trümmern des Wiederaufbaus

    Vier Frauen zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, Petticoats und Emanzipation
    Köln, 1948. Mitten im Wiederaufbau.
    Gisela, Hannelore und Julia arbeiten in einer Versicherung als Telefonistinnen und sorgen so für die richtigen Verbindungen zwischen innen und außen.
    Für sie alle bedeutet die Arbeit sehr viel, jede von ihnen birgt Geheimnisse und bringt ihre eigene Geschichte mit. Als sie eines Tages eine neue Kollegin bekommen, sind sie nicht so begeistert, denn Charlotte spielt sich auf, als würde ihr das Unternehmen gehören. Das kann ja heiter werden.
    Während die junge Republik entsteht und das Leben endlich wieder voran geht, gehen die Frauen gemeinsam in eine neue Welt, die von Umbrüchen, Sehnsüchten und Träumen geprägt ist…

    Ein großartiger und emotionaler Roman, der mitten ins Herz geht. Die Kriegsgeschichte, bewegend und erschreckend, gemischt mit Hoffnung, Liebe und Sehnsucht, wurde hier ganz liebevoll zu einer gefühlvollen Geschichte geschrieben. Durch diesen fantastischen Schreibstil, konnte ich mir sowohl die Orte und Geschehnisse, als auch die Protagonisten bildlich sehr gut vorstellen. Der Text lässt sich wunderbar flüssig lesen und ans Weglegen war hier nicht zu denken. Von der ersten Seite an, war ich mittendrin in dieser berührenden Story und musste es einfach immer weiter und weiter lesen, bis ich schließlich das Wort „Ende“ auf der Seite las.
    Hier wird mit gewählten Worten erzählt, wie es in der Zeit des Wiederaufbaus war. Wie sehr harte Arbeit, schmerzhafte Verluste, kleine Unterkünfte, mangelndes Geld, wenig Nahrung und auch Sehnsucht und Hoffnung die Gemüter belastet haben.
    Von mir gibt es hier eine volle Punktzahl und somit eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Ursula P., 02.05.2024

    Als Buch bewertet

    Wir befinden uns in Köln kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Das Land ist im Umbruch und Wiederaufbau, unsere titelgebenden Damen arbeiten in der Telefonzentrale eines großen Versicherungsunternehmens. Jede hat aus Kriegszeiten noch so ihr Päckchen mit sich zu tragen.
    Diesen unterhaltsamen ersten Band der "Telefonistinnen" habe ich gerne gellesen. Er hat für mich sehr realistätsnah die Situation vor allem der Frauen nach Ende des Kriegs dargestellt, ohne mit dem mahnenden Finger zu winken oder zu sehr auf die Mitleidsdrüse zu drücken. Jede der Frauen kämpft um das sprichwörtliche tägliche Brot, die Zeit ist jedoch auch reif, dass man sich wieder Kleinigkeiten gönnen kann oder in Krisenzeiten die Freundin/Kollegin mit Worten, Taten oder auch kleinen finanziellen Hilfen unterstützt. Gerade dieser Zusammenhalt untereinander kam für mich in der Geschichte sehr gut herüber, die Hoffnung auf bessere Zeiten, ohne die Vergangenheit ganz verdrängen zu können. Ein für mich leichtgängiger, manchmal auch der Geschichte richtigerweise angepasster nüchterner Schreibstil hat für mich genau den richtigen Ton getroffen. Auch, dass so manche der Frauen auf ein kleines privates Glück hoffte, stand zwar nicht im Vordergrund, gab für mich der Geschichte aber eauch eine gewisse Leichtigkeit.
    Ein unspektakulärer, aber dennoch interessanter Roman, bei dem ich mich gerne auf den Folgeband freue.

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  • 5 Sterne

    Brigitte S., 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    Es ist die Zeit des Wiederaufbaus und vor allem die Frauen sind aktiv. Gisela, Hannelore und Julia sind bei einer großen Versicherung als Telefonistin tätig und jede hat so ihr Päckchen zu tragen.

    Wir lernen die Telefonistinnen kennen und jede von ihnen hat ihr Schicksal. Das war damals in der Zeit ja fast alltäglich und es war nicht immer einfach, diese schlimme Zeit zu überstehen. Die Telefonistinnen kommen zum großen Teil sehr sympathisch rüber und ich habe einige von Ihnen gleich ins Herz geschlossen. Der Zusammenhalt der Frauen und die gemeinsame Arbeit lassen durchaus Freundschaften entstehen und die Frauen untereinander verstehen sich auch, aber das alleine reicht nicht für ein gutes Buch. Die Geschichten der einzelnen sind sicher schwer zu ertragen und doch fehlt mir in diesem Buch etwas. Die erste Hälfte fand ich sehr nüchtern geschildert und hat mich nicht wirklich mitgenommen. Die zweite Hälfte ist zwar besser, aber auch da habe ich einiges vermisst. Mir fehlt in dem Buch Herzenswärme und Emotionen, die mir viel zu wenig rüber kommen. Der Schreibstil ist wunderbar und das Buch lässt sich sehr zügig lesen. Deswegen finde ich es schade, das mich das ganze nicht so fesseln konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.

    Die Geschichte ist wirklich interessant, aber die Umsetzung finde ich nicht gelungen. Schade, da wäre mehr drin gewesen.

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  • 4 Sterne

    chuckipop, 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    Atmosphärisch, unterhaltsam und mit tollen Charakteren!

    „Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks“ von Nadine Schojer ist als Taschenbuch bei Lübbe erschienen und hat 320 Seiten. Es handelt sich um den ersten Band der Telefonistinnen - Saga.

    Köln, 1948:
    Gisela und die 20-jährige Hanni sind als Telefonistinnen , Erna als Empfangsdame bei der Versicherungsgesellschaft Pering angestellt.
    Gisela kümmert sich rührend um ihren Sohn Peter, will ihn gut versorgen und ihm endlich mal wieder etwas bieten, ihm seine Kindheit ein Stück weit ersetzen, die der Krieg ihm genommen hat. Leider wird der Vater des Jungen und Ehemann von Gisela, Heinrich, nach wie vor vermisst– aber die beiden geben die Hoffnung nicht auf.

    Hannelore, genannt Hanni, ist eine junge Frau mit Träumen und Talent, sie würde zu gerne ein Modeatelier eröffnen. Derzeit ist sie in ihrem Keller meist damit beschäftigt, Ausbesserungsarbeiten an Kleidungsstücken vorzunehmen, aber in jeder freien Minute häkelt sie wunderschöne Handschuhe, die ihr recht schnell zu einem gewissen Ruhm verhelfen.

    Erna ist die gute Seele der Versicherung, bei der sämtliche Stränge zusammen laufen und die über alles, was im Hause, Pering vor sich geht, informiert ist. Klatsch und Tratsch sind bei ihr gut aufgehoben.

    Später kommt noch die etwas mysteriöse Julia in den Kreis der Damen hinzu, sowie Charlie, die richtig für Furore sorgt...
    Der Zusammenhalt und die Loyalität im Kreis der Freundinnen sind groß und beeindruckend, sie stehen stets sowohl beruflich als auch privat füreinander ein und lassen sich auch von eine(r)m Sturm nicht nachhaltig beeindrucken...

    Nadine Schojer hat es gekonnt verstanden, eine authentische Atmosphäre zu schaffen, durch die man sich perfekt in die vergangene Zeit hineinversetzen und darin abtauchen kann.
    All die Sehnsüchte und Hoffnungen der Menschen unmittelbar nach dem Krieg, die ersten Erfolge des Wiederaufbaus und der neuen Währung, auf der anderen Seite aber auch die Nöte und Sorgen, treten deutlich zutage.
    EIn wenig Abenteuer, etwas Romantik, ein interessantes Arbeitsleben und ganz viel Freundschaft hat dieser Roman zu bieten.

    Ihre Charaktere hat die Autorin allesamt ausgesprochen liebevoll angelegt und facettenreich erschaffen, so dass diese äußerst lebendig wirken.
    Leider geschah dies in der ersten Hälfte des Buches etwas sehr ausführlich, wodurch die Handlung zunächst recht oberflächlich erschien, sich ein wenig hinzog und mehr Tiefgang gebraucht hätte.
    Die zweite Hälfte des Romans war dann aber deutlich emotionaler und geprägt von bedeutsamen Ereignissen, die eine Menge Abwechslung und zahlreiche Wendungen brachten - Durchhaltevermögen lohnt sich hier also unbedingt ;)

    Insgesamt ein sehr gelungener Roman, der die Nachkriegszeit prägnant abbildet und eingängig unterhält, aber durchaus noch Potenzial nach oben bietet.
    Dennoch freue ich mich schon auf Bd. 2, denn ich möchte die weitere Entwicklung der Damen definitiv weiterverfolgen!

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  • 4 Sterne

    Kyra112, 05.05.2024

    Als eBook bewertet

    Drei Jahre nach Kriegsende arbeiten in Köln Gisela und ihre Kolleginnen in der Versicherungsanstalt Peringer. Bis auf Erna arbeiten sie in der Telefonzentrale. Doch jede von ihnen hat mit den Nachwehen des 2. Weltkrieges. Als dann auch noch die jungen Kolleginnen Julia und Charlotte dazukommen, wird die Freundschaft durcheinandergewirbelt, aber dennoch stehen alle füreinander ein.

    „Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks“ ist der erste Band von Nadine Schojers neuer „Telefonistinnen-Saga“.
Nadine Schojer dürfte einigen auch unter dem Namen Nadine Fauland bekannt sein. Hier hat sie bereits den Roman „Wiener Melange für zwei“ veröffentlicht.
    Mir ist als erstes das Cover des Buches aufgefallen, weshalb ich auf die Geschichte aufmerksam wurde. Es zeigt die Freundinnen in der Mode der Nachkriegszeit und spiegelt damit die Aufbruchsstimmung wider.
    Das Buch hat 23 Kapitel, die sehr übersichtlich sind. Jedes Kapitel dauert meist zwischen 10 und 15 Minuten, für mich immer die ideale Länge.
    Die junge Gisela, auch Gisi genannt, wirkt für mich als Hauptprotagonistin des ersten Bandes. Ihre Geschichte wirkt anfangs sehr authentisch, zwischen Hoffen und Bangen versucht sie ihrem Sohn Peter das bestmögliche Leben zu bieten, sehnt sich aber selbst auch wieder nach Halt, Liebe und Zärtlichkeit. Letzteres wird gerade im zweiten Teil des Buches sehr überspannt und ich empfand es manchmal auch schon als zu übergriffig während ich im ersten Teil noch Verständnis hatte.
    Ein weiterer Charakter ist Hanni. Sie bringt Schwung und Lust auf Mode in die Truppe und wirkt dennoch ein kleines bisschen unorganisiert. Die Gründe dafür ergeben sich jedoch im Laufe der Story.
Auch die junge Julia wirkt erstmal wie ein Gegenpol zu weiblichen Angestellten der Firma Peringer. Sie scheint ein Geheimnis zu haben. Gleiches gilt für die aufmüpfige Charlotte.
    Das Buch plätschert mächtig vor sich hin. Ich hatte mir ein bisschen mehr Abwechslung, aber auch mehr Tiefe erwartet. Gerade Gisis Geschichte und ihr Verhalten haben mich zum Ende hin wirklich etwas enttäuscht. Während ihre Geschichte etwas aufgelöst wird, bleiben die Geschichten um die anderen Frauen offen, was aber im Kontext vor dem Erscheinen der Folgebände verständlich ist.

    Fazit: Die Idee hinter diesem Roman ist interessant und die Charaktere sind spannend gewählt, jedoch an vielen Stellen zu oberflächlich oder zu enttäuschend betrachtet. Der Autorin gelingt es die Aufbruchsstimmung im Köln 1948 mit all seinen Höhen und Tiefen gut rüberzubringen, jedoch hoffe ich, dass sie das Potential der Folgebände etwas besser ausschöpft. Dennoch würde ich gerne wissen, wie es weitergeht.

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  • 3 Sterne

    Ragna K., 26.04.2024

    Als Buch bewertet

    Chance verpasst

    „Die Telefonistinnen – Stunden des Glücks“ von Nadine Schojer, erschienen 2024 im Bastei Lübbe Verlag, der Auftakt zu einer neuen Frauenromanreihe, die in der Nachkriegszeit spielt, startet entspannt mit einer Warteszene auf die D-Mark und viel Kölner Lokalkolorit – weitestgehend gut eingebettet, insgesamt war es mir dann doch ein bisschen viel Geschichtsreferat „Die prägenden Ereignisse der Kölner Nachkriegszeit“ – zumal die Autorin eigentlich nur Wissen bemüht, dass Wikipedia und andere auch schnell hergeben.
    Die Figuren werden nach und nach in die Handlung eingeführt, was ich gut und hilfreich fand, so konnte ich sie alle gut kennenlernen und zuordnen und mir die Beziehungen klarmachen. Auch gefällt mir gut, dass sich, ohne dass sich das aufdrängt, die Kapitel gerade am Anfang ein bisschen Themen zuordnen, also z.B. Kapitel 1 „Köln in der Nachkriegszeit“, Kapitel 2 „Versicherung Pering und Arbeitsklima“, in Kapitel 3 lernen wir Hanni kennen usw. Die Atmosphäre der Nachkriegszeit ist gut gegriffen, das Leben zwischen Trümmern, der langsame Wiederaufbau, der vom Mangel an Baumaterial geprägt ist, die große Ungewissheit, die über allem schwebt, kommen die Männer noch zurück, sind sie verstorben, die vielen kleinen Neuerungen, mit denen die Menschen konfrontiert sind, das politische Misstrauen der Entnazifizierung, das hier und da leise anklingt, das Gefühl von Aufbruch aber auch die immer wieder sich hineindrängenden Erinnerungen an das Kriegsgeschehen, das gefällt mir alles sehr gut. Und über all dem die schwebende Ungewissheit, ob die noch fehlenden Männer wiederkommen werden oder doch verstorben sind.
    Schön herausgearbeitet auch die Beziehungen zwischen den sehr unterschiedlichen Frauen und ihrer Annäherung, sehr lebendig, ich hatte direkt Bilder vor Augen. Alle Frauen tragen ein Geheimnis, nicht jedes entpuppt sich schon in diesem Band.
    Der Schreibstil ist flüssig und die, meist sehr guten, Sprachbilder sind gut dosiert und drängen sich nicht in den Vordergrund. Teilweise rutscht da etwas unnötiger Kitsch rein „fühlte sie die Verlassenheit, die mit eisigen Armen nach ihr griff. Genau an der Stelle, wo sie früher die warmen, schützenden Hände Heinrichs gespürt hatte.“ (S. 19) Da wäre dann weniger mehr, andere Formulierungen gefallen mir nämlich dagegen sehr gut! „Sachte klopfte Gisela ihrem Sohn die Zweifel von der Schulter.“ (S. 16) Atmosphärische Wechsel sind immer sehr gut gegriffen und sinnlich beschrieben. Da gefällt mir auch die Dynamik. Die Kapitel haben auch für mich eine gute Länge, das lässt sich alles grundsätzlich sehr gut lesen.
    In der zweiten Buchhälfte, die deutlich besser geglückt ist als die erste, zieht die Handlung deutlich an, die im ersten Teil oft noch hinter Beschreibungen zurücktritt. Es scheint so, als ob die Autorin selbst mit den Figuren warm geworden ist, das Kriegs- und Nachkriegskolorit wird sinnvoller und dosierter eingebunden, insgesamt ist der Bogen besser gespannt. Es gibt ein paar Dinge, die mich überrascht haben im Handlungskonstrukt und teilsweise gelungene Plottwists. Insgesamt aber bleibt leider alles ein bisschen sehr auf der Oberfläche, die Handlung ist im Überblick dennoch relativ vorhersehbar und wirkt reißbrettartig konstruiert und was mich wirklich stört, ist das Prinzip der Erlösung durch Männer für die Frauenfiguren. Hier bestünde die Chance, wirklich starke Frauengeschichten zu schreiben, aber zumindest in diesem ersten Band der Reihe braucht es am Ende immer einen Mann, um die Frauen zu erlösen und ihre Probleme zu beheben. Dabei ist auch das Konstruktionsprinzip „fast Erlösung – nochmaliges Hindernis – dann doch Erlösung“ einfach sehr simpel. Frauen scheinen auch grundsätzlich läufige Hündinnen zu sein, das hat mich streckenweise wirklich angeekelt, dieses Bild, noch dazu von einer weiblichen Autorin. Für meinen Geschmack ist der Fokus auf Lovestorys einfach zu groß – aber das mag anderen Leser:innen natürlich anders gehen. Der Titel des Buches lässt einen anderes erwarten, viel mehr Fokus auf die Arbeitswelt, auf den Aufbau der BRD, auf Frauen, die es schaffen, unter widrigen Bedingungen allein durchs Leben zu gehen. Das wird alles nicht erfüllt.
    Sehr erhellend war für mich die Danksagung, in der klar wird, dass die Idee zur Reihe an die Autorin vom Verlag herangetragen wurde und nicht andersherum. Ich finde, das merkt man dem Buch auch deutlich an, es wirkt so, als hätte sich die Autorin mit diesem Band selbst erst einmal an die Geschichte heranschreiben müssen, wäre ihr noch eher fern und müsste ein paar klare Ziele erfüllen (Zeitkolorit, Romance, Spice, verschiedene Handlungsstränge anlegen, die man dann mit Nachfolgebänden fertig schreiben kann, man ahnt ja schon, der nächste Band wird Hanni in den Fokus stellen). Immer wieder verschwinden ihr auch angelegte Figuren aus dem Fokus, Julia z.B. ist im zweiten Teil eigentlich kaum mehr vorhanden, über die Emotionen von Giselas Sohn Peter, den ein Schicksalsschlag ereilt, erfahren wir sehr wenig, obwohl er in der ersten Buchhälfte durchaus eine Hauptfigur ist.
    Insgesamt hätte ich mir von diesem Auftakt deutlich mehr erhofft und konnte, trotz des deutlich besser gelungenen zweiten Abschnitts, noch nicht wirklich viel Hunger auf die Folgebände entwickeln. Da die zweite Hälfte aber deutlich besser als die erste geschrieben ist, lohnt es sich vielleicht doch, der Reihe eine Lesechance zu geben. In diesem ersten Band wurde die Chance auf eine spannende Nachkriegsfrauengeschichte für mich verpasst.

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  • 5 Sterne

    Sabine E., 28.05.2024

    Als Buch bewertet

    Ein gutes Buch macht für mich aus, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen kann. Und genau das ist mir mit dem ersten Teil der Telefonistinnen-Saga passiert.
    Beeindruckt bin ich mit Gisela, Hannelore und Julia ins Jahr 1948 abgetaucht. Was für eine andere Welt es doch damals war. Die Geschichte hat mich tief bewegt, da es auch die Jugendjahre meiner Mutter waren. Weil bei uns zu Hause nie über die Zeit gesprochen wurde, habe ich den Text förmlich aufgesogen.
    Geschichte, die so nah und doch so fern ist.

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  • 4 Sterne

    Barbara S., 01.05.2024

    Als Buch bewertet

    Köln, 1948. Die Währungsreform verspricht einen Neubeginn in Deutschland. Auf diesen hoffen auch Gisela und ihr Sohn, von dessen Vater es auch 3 Jahre nach Kriegsende noch kein Lebenszeichen gibt.



    Gisela arbeitet als Telefonistin bei der Versicherungsgesellschaft Pering, gemeinsam mit ihren Kolleginnen Hanni und Julia. Die Rezeptionistin Erna ist ebenfalls eine gute Freundin. Alle gemeinsam versuchen, sich wieder etwas aufzubauen. Gisela hofft auf einen Aufstieg in der Versicherung als Sekretärin, Hanni träumt von einem eigenen Modeatelier, Julia möchte einfach alles ändern und ist dabei sehr kreativ.



    Und dann ist da noch Herr von Siebenthal, für den Gisela heimlich schwärmt, obwohl sie ja immer noch verheiratet ist, auch wenn sie von Heinrich nichts weiß.



    Ein gut geschriebenes Buch, auch wenn es sich am Anfang etwas zieht. Wenn man die Personen aber besser kennt, nimmt es Fahrt auf und ist gut zu lesen.



    Freue mich auf den nächsten Band.

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  • 3 Sterne

    woerteraufpapier, 09.05.2024

    Als Buch bewertet

    Immer füreinander da

    Die Telefonistinnen – Stunden des Glücks – ist der erste Teil einer Trilogie von Nadine Schojer. Dieser beginnt im Jahre 1948, spiel in Köln, und lässt uns teilhaben am Leben und Arbeiten von Gisela, Erna, Hanni, Julia und Charlie.
    Gisela wartet noch immer auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg, obwohl sie nichts mehr von ihm gehört hat. Vielleicht hofft sie auch eher für ihren Sohn Peter, schwärmt sie doch heimlich für den Finanzchef der Versicherung Anton von Siebenthal.
    Erna, die Empfangsdame und gute Seele der Versicherung, hofft auf die Rückkehr ihres Sohnes aus Kriegsgefangenschaft und ist für jeden Klatsch und Tratsch zu haben.
    Hannelore, genannt Hanni, träumt von einer Karriere in der Modebranche, lebt mit Eltern und Geschwistern zusammen und wird von ihrem Vater misshandelt und ausgenutzt.
    Julia ist neu in der Versicherung und fällt durch ihr Äußeres aus dem Rahmen und hat es bisher nicht leicht gehabt, wurde ausgegrenzt und gemobbt. Sie verfügt über gute Ideen und einen ausgeprägten Geschäftssinn.
    Als Letzte stößt Charlie zu den Frauen, eigentlich Charlotte. Sie scheint die reiche, verwöhnte Verwandte des Finanzchefs zu sein. Nur warum muss sie denn dann arbeiten?
    Die Frauen unterstützen sich gegenseitig und sind füreinander da. So entwickeln sich Freundschaften und es wird miteinander gebangt und gehofft.
    Gerade dieser Zusammenhalt wird wichtig, als sich der Sohn von Gisela bei einem Unglück schwer verletzt und sich die Rückkehr ihres Mannes als Kriegsgefangenschaft als Irrtum herausstellt.
    Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Handlungen der Protagonistinnen sind glaubwürdig aber leider auch vorhersehbar. Insgesamt fehlt mir hier die Tiefe. Erst im zweiten Teil des Romans nimmt dieser Fahrt auf. Die Nachkriegszeit mit alle ihren Beschränkungen wird authentisch beschrieben und der Wunsch nach einen Neuanfang ist glaubwürdig dargestellt.
    Die Geschichte ist gut erzählt, doch leider hat mich die Autorin nicht wirklich mitgenommen. Sie hat bei mir – zumindest im ersten Teil – kaum Emotionen ausgelöst und war im zweiten Teil zu vorhersehbar. Für mich insgesamt zu wenig.

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  • 3 Sterne

    Slothready, 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    "Stunden des Glücks" handelt vom ganz normalen Alltag der Damen in der Telefonzentrale, von ihren Problemen und ihren Sehnsüchten. Es wird sehr schön geschildert, wie sich die Telefonistinnen durchs Leben kämpfen und welche Hürden sie dabei zu bewältigen haben. Während der Anfang relativ ereignislos ist und sich eher darauf konzentriert, Leser und Protagonistinnen miteinander bekannt zu machen, so geschehen im 2. Teil des Buches einige unvorhergesehene Ereignisse und Freude und Leid liegen oft gar nahe beisammen. Wie alle Menschen sehnen sich auch die Telefonistinnen nach Liebe, Spaß und Freude und es wird sehr schön aufgearbeitet, in welchem Loyalitätskonflikt sich die Menschen in der Nachkriegszeit oft befanden. Darf man überhaupt wieder glücklich sein, wenn so viele nahe Angehörige im Krieg ihr Leben lassen mussten? Gerade am Beispiel der alleinerziehenden Mutter Gisela wird das sehr deutlich.

    Auch die gesellschaftlichen Regeln der damaligen Zeit werden anschaulich geschildert, die Entbehrungen, die die Menschen noch auf sich nehmen mussten und die Hoffnungen in denen sie lebten. Ich finde, das Buch wird dem sehr gut gerecht.

    Nadine Schojer ist mit dem 1. Teil der "Telefonistinnen" ein schöner Auftakt für ihre Trilogie gelungen. Die Schilderungen ermöglichen es, sich gut in die damalige Zeit zurück zu versetzen und die Probleme zu verstehen, die damals an der Tagesordnung standen. Auch die gesellschaftlichen Strukturen werden sehr schön verdeutlicht.

    Ich persönlich hätte mir ein bisschen mehr Handlung erwartet und ich hätte lieber einen roten Faden gehabt, der sich durch das Buch zieht, anstelle von vielen Einzelereignissen und was mir besonders gefehlt hat, waren die Emotionen der Telefonistinnen, ob all der Ausnahmesituationen in der Nachkriegszeit.

    Insgesamt hat mir "Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks" aber gefallen und ich freue mich, im nächsten Band mehr über Hanni, Gisela, Julia und Charlie zu erfahren. Ich bewerte das Buch gerne mit 3 Sternen für die ausgereiften Charaktere und die schönen Schilderungen, in Sachen Handlung und Spannung gibt es aber durchaus noch ein bisschen Luft nach oben.

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  • 3 Sterne

    christine s., 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    Wir lernen Gisela und ihre Kolleginnen in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Köln kennen. Als Telefonistinnen sorgen sie geflissentlich dafür, dass in einer großen neu aufgebauten Versicherungsanstalt alle gewünschten Verbindungen zustande kommen. Ihr stressiger, aber inhaltlich langweiliger Arbeitsalltag, in dem sie unter der strengen Aufsicht einer Abteilungsleiterin stehen, spielt im Buch keine große Rolle. Erzählt wird eher, wer die Frauen sind, wie sie ihren Alltag abseits der Arbeit meistern und wie sie allesamt versuchen, den Schrecken des Krieges nach und nach zu entkommen. Sie faszinieren sich für aktuelle Mode, leiden unter den traumatisierten Männern und wünschen sich doch ganz sehnlichst eine Liebesbeziehung, möglichst mit einem Mann, der ihnen ein besseres Leben verspricht. Auch Giselas Sohn lernen wir kennen, der während des Krieges sehr schnell seine Kindheit aufgeben musste und trotzdem nun ganz kindlich auf die Heimkehr des verschollenen Vaters wartet.
    Das Buch gibt einen guten Einblick in das Leben von normalen Frauen in der unmittelbaren Nachkriegszeit, mehr aber auch nicht. Es ist handwerklich nicht besonders gut gemacht: Die einzelnen Szenen stehen verbindungslos nebeneinander. Im 1. Teil passiert eigentlich gar nichts, am Ende werden große Aufregerthemen aneinandergereiht. Das interessante Thema wurde leider literarisch nicht besonders gekonnt umgesetzt.

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