Balladen und Gedichte, inklusive CD
''Und der Ritter in schnellem Lauf / Steigt hinab in den furchtbaren Zwinger / Mit festem Schritte / Und aus der Ungeheur Mitte / Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.''
(aus: Der Handschuh)
Der große Klassiker der deutschen...
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Produktinformationen zu „Balladen und Gedichte, inklusive CD “
''Und der Ritter in schnellem Lauf / Steigt hinab in den furchtbaren Zwinger / Mit festem Schritte / Und aus der Ungeheur Mitte / Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.''
(aus: Der Handschuh)
Der große Klassiker der deutschen Literaturgeschichte feiert seinen 250. Geburtstag. Wir feiern mit ihm. In dieser liebevoll gestalteten Jubiläumsausgabe haben wir Friedrich Schillers schönste Gedichte und Balladen ausgewählt. Für eine kleine klassische Reise durch die Schiller'sche Lyrikwelt.
- Ode an die Freude
- Der Taucher
- Das Lied von der Glocke
- Der Handschuh
- u.v.a.
Inklusive Hörbuch auf zwei CDs.
Lese-Probe zu „Balladen und Gedichte, inklusive CD “
Balladen und Gedichte von Friedrich Schiller DIE BÜRGSCHAFTBallade Zu Dionys dem Tyrannen schlichDamon, den Dolch im Gewande,Ihn schlugen die Häscher in Bande.Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!Entgegnet ihm finster der Wüterich.»Die Stadt vom Tyrannen befreien!«Das sollst du am Kreuze bereuen. »Ich bin, spricht jener, zu sterben bereit,Und bitte nicht um mein Leben,
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Doch willst du Gnade mir geben,Ich flehe dich um drei Tage Zeit,Bis ich die Schwester dem Gatten gefreitIch lasse den Freund dir als Bürgen,Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen.« Da lächelt der König mit arger List,Und spricht nach kurzem Bedenken:Drei Tage will ich dir schenken.Doch wisse! Wenn sie verstrichen die Frist,Eh du zurück mir gegeben bist,So muß er statt deiner erblassen,Doch dir ist die Strafe erlassen. Und er kommt zum Freunde: »der König gebeut,Daß ich am Kreuz mit dem LebenBezahle das frevelnde Streben,Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,So bleib du dem König zum Pfande,Bis ich komme, zu lösen die Bande.« Und schweigend umarmt ihn der treue Freund,Und liefert sich aus dem Tyrannen,Der andere ziehet von dannen.Und ehe das dritte Morgenrot scheint,Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,Eilt heim mit sorgender Seele,Damit er die Frist nicht verfehle. Da gießt unendlicher Regen herab,Von den Bergen stürzen die Quellen,Und die Bäche, die Ströme schwellen.Und er kommt an's Ufer mit wanderndem Stab,Da reißet die Brücke der Strudel hinab,Und donnernd sprengen die WogenDes Gewölbes krachenden Bogen. Und trostlos irrt er an Ufers Rand,Wie weit er auch spähet und blicket,Und die Stimme, die rufende, schicket,Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,Der ihn setze an das gewünschte Land,Kein Schiffer lenket die Fähre,Und der wilde Strom wird zum Meere. Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,Die Hände zum Zeus erhoben:»0 hemme des Stromes Toben!Es eilen die Stunden, im Mittag stehtDie Sonne und wenn sie niedergeht,Und ich kann die Stadt nicht erreichen,So muß der Freund mir erbleichen.« Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,Und Welle auf Welle zerrinnet,Und Stunde an Stunde entrinnet,Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich MutUnd wirft sich hinein in die brausende Flut,Und teilt mit gewaltigen ArmenDen Strom, und ein Gott hat Erbarmen. Und gewinnt das Ufer und eilet fort,Und danket dem rettenden Gotte,Da stürzet die raubende RotteHervor aus des Waldes nächtlichem Ort,Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet MordUnd hemmet des Wanderers EileMit drohend geschwungener Keule. »Was wollt ihr? ruft er für Schrecken bleich,Ich habe nichts als mein Leben,Das muß ich dem Könige geben!«Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:»Um des Freundes Willen erbarmet euch!«Und drei, mit gewaltigen Streichen,Erlegt er, die andern entweichen. Und die Sonne versendet glühenden Brand,Und von der unendlichen MüheErmattet sinken die Kniee:»0 hast du mich gnädig aus Räubershand,Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,Und soll hier verschmachtend verderben,Und der Freund mir, der liebende, sterben!« Und horch! da sprudelt es silberhellGanz nahe, wie rieselndes Rauschen,Und stille hält er zu lauschen,Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,Und freudig bückt er sich nieder,Und erfrischet die brennenden Glieder. Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün,Und malt auf den glänzenden MattenDer Bäume gigantische Schatten;Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,Will eilenden Laufes vorüber fliehn,Da hört er die Worte sie sagen:Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen. Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,Ihn jagen der Sorge Qualen,Da schimmern in Abendrots StrahlenVon ferne die Zinnen von Syrakus,Und entgegen kommt ihm Philostratus,Des Hauses redlicher Hüter,Der erkennet entsetzt den Gebieter: Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,So rette das eigene Leben!Den Tod erleidet er eben.Von Stunde zu Stunde gewartet' erMit hoffender Seele der Wiederkehr,Ihm konnte den mutigen GlaubenDer Hohn des Tyrannen nicht rauben. »Und ist es zu spät, und kann ich ihm nichtEin Retter willkommen erscheinen,So soll mich der Tod ihm vereinen.Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,Er schlachte der Opfer zweie,Und glaube an Liebe und Treue.« Und die Sonne geht unter, da steht er am TorUnd sieht das Kreuz schon erhöhet,Das die Menge gaffend umstehet,An dem Seile schon zieht man den Freund empor,Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:»Mich Henker! ruft er, erwürget,Da bin ich, für den er gebürget!« Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,In den Armen liegen sich beide,Und weinen für Schmerzen und Freude.Da sieht man kein Auge tränenleer,Und zum Könige bringt man die Wundermär,Der fühlt ein menschliches Rühren,Läßt schnell vor den Thron sie führen. Und blicket sie lange verwundert an,Drauf spricht er: Es ist euch gelungen,Ihr habt das Herz mir bezwungen,Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn,So nehmet auch mich zum Genossen an,Ich sei, gewährt mir die Bitte,In eurem Bunde der dritte. DIE WORTE DES WAHNS Drei Worte hört man bedeutungschwerIm Munde der Guten und Besten.Sie schallen vergeblich, ihr Klang ist leer,Sie können nicht helfen und trösten.Verscherzt ist dem Menschen des Lebens Frucht,So lang' er die Schatten zu haschen sucht. So lang' er glaubt an die goldene Zeit,Wo das Rechte, das Gute wird siegen, -Das Rechte, das Gute führt ewig Streit,Nie wird der Feind ihm erliegen,Und erstickst du ihn nicht in den Lüften frei,Stets wächst ihm die Kraft auf der Erde neu. So lang' er glaubt, daß das buhlende GlückSich dem Edeln vereinigen werde.Dem Schlechten folgt es mit Liebesblick,Nicht dem Guten gehöret die Erde.Er ist ein Fremdling, er wandert aus,Und suchet ein unvergänglich Haus. So lang' er glaubt, daß dem ird'schen VerstandDie Wahrheit je wird erscheinen,Ihren Schleier hebt keine sterbliche Hand,Wir können nur raten und meinen.Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort,Doch der freie wandelt im Sturme fort. Drum edle Seele, entreiß dich dem WahnUnd den himmlischen Glauben bewahre!Was kein Ohr vernahm, was die Augen nicht sahn,Es ist dennoch das Schöne, das Wahre!Es ist nicht draußen, da sucht es der Tor,Es ist in dir, du bringst es ewig hervor. Weltbild Buchverlag –Originalausgabe-© 2009 Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Bibliographische Angaben
- Autor: Friedrich Schiller
- 2009, 1, 159 Seiten, teilweise farbige Abbildungen, Maße: 16,7 x 22 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868002618
- ISBN-13: 9783868002614
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