Das vierte Geheimnis
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Die letzte Zeugin der Marienerscheinung von Fatima ist tot. Kurz zuvor hatte Schwester Lucia noch vor einer Bedrohung der gesamten Menschheit gewarnt. Gibt es tatsächlich ein viertes Geheimnis von Fatima? Die Kirche dementiert. Doch John Costa,...
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Produktinformationen zu „Das vierte Geheimnis “
Die letzte Zeugin der Marienerscheinung von Fatima ist tot. Kurz zuvor hatte Schwester Lucia noch vor einer Bedrohung der gesamten Menschheit gewarnt. Gibt es tatsächlich ein viertes Geheimnis von Fatima? Die Kirche dementiert. Doch John Costa, Journalist und Vatikan-Experte, lässt nicht locker. Zusammen mit der jungen Biologin Kate kommt er einer fundamentalistischen Sekte auf die Spur, die ganz Europa bedroht.
Klappentext zu „Das vierte Geheimnis “
Der Untergang des Abendlandes?Sie war die letzte Zeugin der Marienerscheinung von Fatima. Kurz vor ihrem Ableben hatte Schwester Lucia noch vor einer Bedrohung der gesamten Menschheit gewarnt. Existiert es tatsächlich - das vierte Geheimnis von Fatima? Die Kirche dementiert. Doch John Costa, Journalist und Vatikan-Experte, lässt nicht locker. Zusammen mit der attraktiven Biologin Kate kommt er einer fundamentalistischen Sekte auf die Spur, die eine ungeheure Tat plant...
Lese-Probe zu „Das vierte Geheimnis “
Das vierte Geheimnis von Joseph Thornborn LESEPROBE ICoimbra, 13. JuniDie pechschwarzen Pupillen, die hinter den fingerdicken Brillengläsern riesig wirkten, waren mittlerweile das Einzige, was sie noch bewegen konnte. Sie blickte sich in dem Zimmer um, das vom matten Licht einer kleinen Lampe erhellt wurde. Jeden Zentimeter der weißen Wände tastete sie ab, auf der Suche nach Erinnerungen. Gerne hätte sie sie an die Wand projiziert, wie in einem Film, um sie wenigstens ihren Mitschwestern kundzutun, die sie auf ihrer letzten Reise begleiteten. Es waren wunderschöne, doch auch entsetzliche Bilder, die sie fünfundachtzig Jahre lang im Gedächtnis und im Herzen aufbewahrt hatte.Ihr müder Blick blieb immer wieder auf dem Kruzifix aus Ebenholz haften, unter dem eine Keramikstatue der Madonna von Fatima stand. Und jetzt schienen Schwester Lucia dos Santos’ rastlose Pupillen Ruhe zu finden. Die unzähligen Falten auf ihrem Gesicht glätteten sich und stellten die Züge des kleinen Mädchens wieder her, wie sie auf den alten Fotos von 1917 in Ajustrel verewigt waren.Ihre verkrampften Hände klammerten sich an den Rosenkranz. Neben der sterbenden Nonne stand zu dieser nächtlichen Stunde nur Schwester Myriam José, die jüngste der in Klausur lebenden Karmeliterinnen. Sie war mit dem Gebetbuch im Schoß eingenickt.«Der Adler ... »Die heisere, aber entschlossene Stimme ließ sie aus dem Schlaf hochfahren.
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« Der Adler ... die Blumen, wann wird er sich setzen ... Oh Gott, nein ... »Das war kein Traum. Es war Schwester Lucia, die nach einer Woche absoluten Schweigens wieder zu reden angefangen hatte.Myriam öffnete mühsam die Augen und sah, wie die Lippen der alten Seherin von Fatima vor Furcht zitterten. Die Augen starrten auf einen unbestimmten Punkt an der Wand. Sie spricht im Delirium, dachte die junge Schwester. Als sie sich zur Seite drehte, um ihr ein Glas Wasser zu geben, redete Lucia weiter.«Myriam, wenn der Adler ... die Blumen.»«Schwester Lucia, beruhigen Sie sich», sagte sie mit sanfter Stimme. «Sie delirieren, beruhigen Sie sich!» Sie sagte es in professionellem Tonfall, wie sie es seinerzeit als Sechzehnjährige während ihrer Ausbildung im staatlichen Krankenhaus Egas Moniz in Lissabon gelernt hatte. Doch die alte Frau, die mit dem Tod kämpfte, ging nicht darauf ein. Das war kein Traum! Sie « sah » tatsächlich etwas.Dann blickte Lucia plötzlich die junge Hilfsschwester an. «Myriam, das sagte Unsere Liebe Frau zu uns, am 13. Oktober 1917. Es ist der vierte Teil: ‹Wenn der Stellvertreter meines Sohnes aus dem Land des Adlers und der Blumen kommt, dann ist die Zeit der großen Verfolgungen da› ... »Myriam hörte zu, während es der alten Nonne zum ersten Mal seit Tagen gelang, die mittlerweile ganz verkrampften Finger vom Rosenkranz zu lösen und auf ein winziges Brevier auf der Anrichte aus dunklem Nussholz zu deuten, dem einzigen Möbelstück der Zelle.«Nimm es, bitte ...»Myriam erhob sich augenblicklich von ihrem weißen Metallstuhl und griff rasch nach dem kleinen Buch.«Es ist noch nicht alles gesagt worden, doch jetzt ist der Moment gekommen. Es bleibt nicht viel Zeit ... Der Umschlag ...»Die junge Nonne betrachtete das abgegriffene Büchlein mit seinen verblichenen Seiten, auf denen die Psalmen auf Lateinisch standen. Viele Votivund Heiligenbildchen steckten darin. Sie erkannte die Unterschrift zahlreicher Päpste.«Der Umschlag ...», wiederholte Lucia mit schwacher Stimme, nachdem sie ihre letzten Kräfte gesammelt hatte.Endlich begriff Myriam. Sie nahm den Schutzumschlag aus schwarzem Leder ab, in dem ein versiegeltes Briefkuvert lag. Neben dem dunkelroten Stempel stand ein von Hand hinzugefügtes Datum: 12. Mai 1955.«Bewahre du ihn auf, denn die Welt soll erfahren ...», stammelte Lucia, bevor sie den Blick wieder auf das Kruzifix heftete. Ihr Mund schloss sich erneut, doch nun zeichnete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ab. Endlich war sie wieder heiter, wie damals, als zwölfjähriges Mädchen, als sie mit ihrem Cousin und ihrer Cousine die Schafe in der Cova da Iria gehütet hatte. Sie hatte die Hölle und das Paradies gesehen – zumindest hatte sie das geglaubt, außerdem Marias Antlitz und das von Jesus. Sie hatte, am Vorabend der Oktoberrevolution, einen kleinen Ausschnitt der dramatischen Zukunft gesehen, welche die Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts erwartete, die Christenverfolgungen, den Zweiten Weltkrieg. Aber auch etwas noch Dunkleres, Entsetzlicheres. Etwas, das die Zukunft Europas und die gerade in ein neues Jahrtausend eingetretene Menschheit betraf.«Gott sei Dank werde ich das nicht mehr erleben ... », waren ihre letzten Worte.Der schwarzgekleidete Mann ging nervös in der geräumigen Eingangshalle des Klosters auf und ab und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Er war aufgeregt und fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Immer wieder zählte er die roten Terracotta-Fliesen auf dem Boden. Die mit azulejos dekorierten Wände sahen in der düsteren Stimmung der Nacht wie Gespensterzeichnungen aus. Auf Monsignore Alfonso Lo Monaco, Abgesandter des vatikanischen Staatssekretariats, wirkte die Atmosphäre eines Klosters, in dem Nonnen in Klausur lebten, bedrückend. Er, der Diplomat aus dem Vatikan, der die ganze Welt bereist hatte, bevor er sich zum Faktotum der römischen Kurie gemausert hatte, war ganz anderes gewohnt. Der Papst höchstpersönlich hatte ihn gebeten, sofort nach Coimbra zu fahren, um der sterbenden Schwester Lucia beizustehen. Doch er wusste nur zu gut, dass jene «Mission» auch einen anderen, weniger mildtätigen Hintergrund hatte: Alle Schriftstücke und persönlichen Gegenstände der Seherin sollten nach Rom gebracht werden. © Rowohlt Verlag Übersetzung: Olaf M. Roth
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Autoren-Porträt von Joseph Thornborn
Olaf M. Roth, geboren 1965, studierte Romanistik und Germanistik. Er übersetzt aus dem Französischen, Italienischen und Englischen, außerdem arbeitet er als Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Theater Kiel. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören u.a. Bernard-Henri Lévy, Tiziano Scarpa, Jim Dodge, Samuel Benchetrit, Michel Bussi.
Bibliographische Angaben
- Autor: Joseph Thornborn
- 2008, 480 Seiten, Maße: 12,3 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Roth, Olaf Matthias
- Übersetzer: Olaf Matthias Roth
- Verlag: Rowohlt TB.
- ISBN-10: 3499247534
- ISBN-13: 9783499247538
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