Der "Dritte Humanismus"
Aspekte deutscher Griechenrezeption vom George-Kreis bis zum Nationalsozialismus
Die Studie geht den vielfältigen Bezugnahmen auf das antike Griechentum in Literatur und Kultur, dem Bildungswesen und den Altertumswissenschaften nach, die das deutsche Nationalbewusstsein 1890 1933/34 beeinflussten. Diese besondere Art der...
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Produktinformationen zu „Der "Dritte Humanismus" “
Klappentext zu „Der "Dritte Humanismus" “
Die Studie geht den vielfältigen Bezugnahmen auf das antike Griechentum in Literatur und Kultur, dem Bildungswesen und den Altertumswissenschaften nach, die das deutsche Nationalbewusstsein 1890 1933/34 beeinflussten. Diese besondere Art der Identitätsstiftung wird als "Dritter Humanismus" bezeichnet und über Varianten rekonstruiert, wie sie vom Altphilologen Werner Jaeger, dem Bildungsphilosophen Eduard Spranger und dem Lyriker Stefan George vertreten wurden. Insgesamt betrachtet, läßt er sich als eine ganzheitliche, nationalpädagogische Strömung in Reaktion auf die Modernekritik in der Nachfolge Nietzsches begreifen. Auf der Basis eines vitalistisch verstandenen Griechentums sollte durch Amalgamierung ästhetischer, kulturkritischer und politischer Überlegungen neuer Sinn für die Gegenwart und ein künftiges "Deutschtum" entstehen. Eine humanistische Bildungskonzeption vermittelte individuelle wie nationale Identität.
Dabei griff der "Dritte Humanismus" zurück auf bewährte Denkmuster der Zeit um 1800, stellte aber auch Anknüpfungsmöglichkeiten für die nationalsozialistische Kultur- und Bildungspolitik bereit. Damit gehört er sowohl in die Rezeptions- und Wirkungsgeschichte der Weimarer Klassik als auch in die mentale Vorgeschichte des "Dritten Reichs".
Autoren-Porträt von Barbara Stiewe
Barbara Stiewe, Universität Marburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Barbara Stiewe
- 2011, X, 343 Seiten, Maße: 16 x 23,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: De Gruyter
- ISBN-10: 3110235617
- ISBN-13: 9783110235616
- Erscheinungsdatum: 19.04.2011
Rezension zu „Der "Dritte Humanismus" “
"Mit der programmistischen Griechenrezeption zwischen Jahrhundertwende und Nationalsozialismus greift die vorliegende Dissertation ein Thema auf, das bisher hauptsächlich aus der Perspektive der alertumswissenschaftlichen Fachgeschichtsschreibung untersucht wurde. Diese Verengung aufgebrochen und die höchst unterschiedlich begründete Begeisterung deutscher Bildungsbürger für das antike Griechenland als ein zusammenhängendes Phänomen der kritisch-defensiven Auseinandersetzung mit der Moderne begriffen zu haben, ist das Verdienst dieser Arbeit."
Richard Pohle in: Das Historisch-Politische Buch 59. Jahrgang, 2011, Heft 4
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