Die Tränen der Königin
Roman. Deutsche Erstveröffentlichung
Opulent und ergreifend: ein Roman über Johanna, die letzte Königin Spaniens
Mit 13 Jahren erlebt Johanna von Kastilien die Vereinigung des Königreichs Spaniens unter ihren Eltern Isabella und Fernando mit. Intelligent, schön, und...
Mit 13 Jahren erlebt Johanna von Kastilien die Vereinigung des Königreichs Spaniens unter ihren Eltern Isabella und Fernando mit. Intelligent, schön, und...
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Produktinformationen zu „Die Tränen der Königin “
Opulent und ergreifend: ein Roman über Johanna, die letzte Königin Spaniens
Mit 13 Jahren erlebt Johanna von Kastilien die Vereinigung des Königreichs Spaniens unter ihren Eltern Isabella und Fernando mit. Intelligent, schön, und stolz auf ihre Herkunft kämpft Johanna gegen ihr Schicksal an, als sie als zukünftige Braut des Habsburgers Philip des Schönen auserwählt wird. Aber als sie in Flandern dem attraktiven und sympathischen Prinzen gegenübersteht schlagen ihre Gefühle um. Doch weiß sie noch nicht, dass dieser Mann, nicht nur die größte Liebe ihres Lebens sein wird, sondern auch ihre bitterste Enttäuschung ...
Mit 13 Jahren erlebt Johanna von Kastilien die Vereinigung des Königreichs Spaniens unter ihren Eltern Isabella und Fernando mit. Intelligent, schön, und stolz auf ihre Herkunft kämpft Johanna gegen ihr Schicksal an, als sie als zukünftige Braut des Habsburgers Philip des Schönen auserwählt wird. Aber als sie in Flandern dem attraktiven und sympathischen Prinzen gegenübersteht schlagen ihre Gefühle um. Doch weiß sie noch nicht, dass dieser Mann, nicht nur die größte Liebe ihres Lebens sein wird, sondern auch ihre bitterste Enttäuschung ...
Klappentext zu „Die Tränen der Königin “
Opulent und ergreifend: ein Roman über Johanna, die letzte Königin SpaniensMit 13 Jahren erlebt Johanna von Kastilien die Vereinigung des Königreichs Spaniens unter ihren Eltern Isabella und Fernando mit. Intelligent, schön, und stolz auf ihre Herkunft kämpft Johanna gegen ihr Schicksal an, als sie als zukünftige Braut des Habsburgers Philip des Schönen auserwählt wird. Aber als sie in Flandern dem attraktiven und sympathischen Prinzen gegenübersteht schlagen ihre Gefühle um. Doch weiß sie noch nicht, dass dieser Mann, nicht nur die größte Liebe ihres Lebens sein wird, sondern auch ihre bitterste Enttäuschung ...
Lese-Probe zu „Die Tränen der Königin “
TORDESILLAS, 1550 Mitternacht ist meine Lieblingsstunde geworden.Die Geräusche der Nacht sind weniger aufdringlich, die Schatten gleichen einer vertrauten Umarmung. Im Licht einer einzigen Kerze wirkt meine Welt viel größer, als sie ist, nämlich so groß, wie sie es früher war. Ich nehme an, es liegt am zersetzenden Gift der Sterblichkeit, wenn man erleben muss, wie sich die Zeit verengt und zusammenzieht, wenn man sich dessen bewusst wird, dass nichts jemals wieder so groß, so offen und so unerreichbar wirken wird, wie es uns in unserer Jugend erschien.
Wenige haben so viel Anlass gehabt wie ich, über das Verstreichen der Jahre zu sinnieren. Aber erst jetzt, in dieser stillen Stunde, in der sich alle um mich herum dem Schlaf ergeben haben, kann ich wirklich klar sehen. Sie ist ein Trost, und das Wissen, das ich ihr verdanke, ein Geschenk, das ich nicht für Beschuldigungen oder nutzloses Bedauern vergeuden will. Die Geschichte mag vielleicht nicht vergeben, aber ich muss es tun.
Darum dieses leere Blatt, die gespitzte Feder und das Tintenfass. Meine Hand zittert nicht zu sehr; die Schmerzen in meinen Beinen sind nicht so schlimm, dass ich nicht in diesem mächtigen, wenn auch etwas abgewetzten Stuhlsitzen könnte. Heute Nacht sind meine Erinnerungen lebendig und alles andere als flüchtig. Sie beschwören Bilder herauf, Bilder, die mich locken, nicht quälen. Wenn ich die Augen schließe, rieche ich den Rauch und den Jasmin, das Feuer und die Rose, sehe die zinnoberroten Mauern meines geliebten Palastes, wie sie sich in den Augen eines Kindes spiegeln. Und mit diesen Eindrücken begann es, begann alles, als Granada fiel.
So werde ich heute Nacht von der Vergangenheit Zeugnis ablegen.
Alles werde ich festhalten, was ich erlebt und beobachtet habe, alles, was ich getan habe, jedes Geheimnis, das ich verborgen habe. Ich werde mich erinnern, weil eine Königin nie vergessen kann.
1492-1500 INFANTIN "Prinzen heiraten nicht aus Liebe" Gattinara Ich war dreizehn
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Jahre alt, als meine Eltern Granada eroberten. Das geschah 1492, im Jahr der Wunder, als dreihundert Jahre maurischer Herrschaft der Macht unserer Armeen erlagen und die zerschlagenen Königreiche Spaniens endlich wieder vereinigt wurden.
Seit meiner Geburt war ich auf Kreuzzug gewesen. Oft war mir erzählt worden, wie die Geburtswehen meine Mutter ausgerechnet in dem Moment niederwarfen, als sie sich anschickte, mit ihrer Streitmacht zu den Belagerungstruppen meines Vaters zu stoßen, und sie aufs Kindbett zwangen - eine Störung, die ihr überhaupt nicht behagte. Schon binnen weniger Stunden vertraute sie mich einem Kindermädchen an, damit sie sich aufs Neue in ihre Schlachten stürzen konnte. Zusammen mit meinem Bruder Johann und meinen vier Schwestern hatte ich von Anfang an nur das Chaos eines umherziehenden Königshofs gekannt, der sich in allem nach den Erfordernissen der Rückeroberung, des Kreuzzugs gegen die Mauren, gerichtet hatte. Eingeschlafen und aufgewacht war ich stets bei ohrenbetäubendem Getöse, veranstaltet von Tausenden Seelen in Rüstung; von Lasttieren, die Katapulte, Belagerungstürme und primitive Kanonen schleppten; von endlosen Wagenkolonnen, beladen mit Kleidern, Ausrüstungsgegenständen, Vorräten und Werkzeugen. Selten hatte ich Marmor unter den Füßen oder ein Dach über dem Kopf genießen dürfen. Das Leben bestand aus einer Serie von Pavillons, errichtet auf steinigem Gelände, und aus ängstlichen Lehrern, die beim Herunterleiern ihrer Lektionen zusammenzuckten, sobald brennende Pfeile über sie hinwegzischten oder Steingeschosse in der Ferne eine Festung zertrümmerten.
Mit der Eroberung von Granada änderte sich alles - für mich und für Spanien. Die hochbegehrte Bergzitadelle war das prächtigste Juwel in der versinkenden Welt der Mauren, und meine Eltern, Isabella und Ferdinand, Ihre Katholischen Majestäten von Kastilien und Aragonien, schworen, sie eher bis auf die Grundmauern niederzureißen, bevor sie sich noch länger den Trotz der Frevler bieten ließen.
Ich habe das Bild noch vor Augen, als stünde ich im Eingang zu unserem Pavillon: längs der Wegesränder die Reihen von Soldaten, in deren zerbeulten Brustharnischen und Lanzen die Wintersonne glitzerte. Sie warteten, die eingefallenen Gesichter vorgereckt, als hätten sie Not und Elend nie kennengelernt und die zahllosen Entbehrungen und Toten in zehn langen, von Schlachten geprägten Jahren in diesem Moment völlig vergessen.
Mich durchlief ein Schauer. Von der sicheren Hügelkuppe aus, auf der unsere Zelte standen, hatte ich beobachtet, wie Granada fiel. Ich verfolgte die Flugbahn der brennenden Steine, die in Pech getränkt, angezündet und gegen die Stadtmauern katapultiert worden waren, und sah, wie Gräben ausgehoben und mit vergiftetem Wasser gefüllt wurden, damit niemand sie durchqueren konnte. Wenn der Wind aus der richtigen Richtung wehte, vernahm ich bisweilen sogar das Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden. Solange die Stadt schwelte, flackerte in der Nacht auf den Stoffplanen unseres Zelts ein gespenstisches Wechselspiel aus Licht und Schatten, und jeden Morgen waren unsere Gesichter und sämtliche Kissen von Asche bedeckt, wie auch unsere Teller und überhaupt alles, was wir aßen oder anfassten.
Ich konnte kaum glauben, dass es wirklich vorbei war. Ich kehrte ins Zelt zurück und stellte verdrießlich fest, dass meine Schwestern sich immer noch mit ihren Kleidern abmühten. Ich war als Erste aufgewacht und hatte sogleich meinen neuen karmesinroten Brokatumhang angelegt, nachdem meine Mutter für jede von uns einen angefordert hatte. Ungeduldig mit den Füßen stampfend, schaute ich zu, wie unsere Kinderfrau Doña Ana die mit Spitzen besetzten Schleier ausschüttelte, die wir immer in der Öffentlichkeit tragen mussten.
"Dieser verfluchte Staub!", stöhnte sie. "Er ist sogar in die schöne weiße Bettwäsche eingedrungen! Ach, ich kann die Stunde gar nicht erwarten, in der dieser Krieg zu Ende ist!"
"Diese Stunde ist da!" Ich lachte. "Heute übergibt Boabdil den Schlüssel für die Stadt. Mama wartet schon im Feld auf uns und ..." Ich unterbrach mich. "Bei allen Heiligen! Isabella, du hast doch nicht vor, von allen Tagen ausgerechnet heute Trauer zu tragen?"
Unter der schwarzen Haube flammten die blauen Augen meiner älteren Schwester auf. "Was weißt du, ein Kind, denn schon von meinem Kummer? Einen Ehemann zu verlieren ist die schlimmste Tragödie, die einer Frau zustoßen kann. Ich werde nie aufhören, um meinen geliebten Alfonso zu trauern."
Seit meiner Geburt war ich auf Kreuzzug gewesen. Oft war mir erzählt worden, wie die Geburtswehen meine Mutter ausgerechnet in dem Moment niederwarfen, als sie sich anschickte, mit ihrer Streitmacht zu den Belagerungstruppen meines Vaters zu stoßen, und sie aufs Kindbett zwangen - eine Störung, die ihr überhaupt nicht behagte. Schon binnen weniger Stunden vertraute sie mich einem Kindermädchen an, damit sie sich aufs Neue in ihre Schlachten stürzen konnte. Zusammen mit meinem Bruder Johann und meinen vier Schwestern hatte ich von Anfang an nur das Chaos eines umherziehenden Königshofs gekannt, der sich in allem nach den Erfordernissen der Rückeroberung, des Kreuzzugs gegen die Mauren, gerichtet hatte. Eingeschlafen und aufgewacht war ich stets bei ohrenbetäubendem Getöse, veranstaltet von Tausenden Seelen in Rüstung; von Lasttieren, die Katapulte, Belagerungstürme und primitive Kanonen schleppten; von endlosen Wagenkolonnen, beladen mit Kleidern, Ausrüstungsgegenständen, Vorräten und Werkzeugen. Selten hatte ich Marmor unter den Füßen oder ein Dach über dem Kopf genießen dürfen. Das Leben bestand aus einer Serie von Pavillons, errichtet auf steinigem Gelände, und aus ängstlichen Lehrern, die beim Herunterleiern ihrer Lektionen zusammenzuckten, sobald brennende Pfeile über sie hinwegzischten oder Steingeschosse in der Ferne eine Festung zertrümmerten.
Mit der Eroberung von Granada änderte sich alles - für mich und für Spanien. Die hochbegehrte Bergzitadelle war das prächtigste Juwel in der versinkenden Welt der Mauren, und meine Eltern, Isabella und Ferdinand, Ihre Katholischen Majestäten von Kastilien und Aragonien, schworen, sie eher bis auf die Grundmauern niederzureißen, bevor sie sich noch länger den Trotz der Frevler bieten ließen.
Ich habe das Bild noch vor Augen, als stünde ich im Eingang zu unserem Pavillon: längs der Wegesränder die Reihen von Soldaten, in deren zerbeulten Brustharnischen und Lanzen die Wintersonne glitzerte. Sie warteten, die eingefallenen Gesichter vorgereckt, als hätten sie Not und Elend nie kennengelernt und die zahllosen Entbehrungen und Toten in zehn langen, von Schlachten geprägten Jahren in diesem Moment völlig vergessen.
Mich durchlief ein Schauer. Von der sicheren Hügelkuppe aus, auf der unsere Zelte standen, hatte ich beobachtet, wie Granada fiel. Ich verfolgte die Flugbahn der brennenden Steine, die in Pech getränkt, angezündet und gegen die Stadtmauern katapultiert worden waren, und sah, wie Gräben ausgehoben und mit vergiftetem Wasser gefüllt wurden, damit niemand sie durchqueren konnte. Wenn der Wind aus der richtigen Richtung wehte, vernahm ich bisweilen sogar das Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden. Solange die Stadt schwelte, flackerte in der Nacht auf den Stoffplanen unseres Zelts ein gespenstisches Wechselspiel aus Licht und Schatten, und jeden Morgen waren unsere Gesichter und sämtliche Kissen von Asche bedeckt, wie auch unsere Teller und überhaupt alles, was wir aßen oder anfassten.
Ich konnte kaum glauben, dass es wirklich vorbei war. Ich kehrte ins Zelt zurück und stellte verdrießlich fest, dass meine Schwestern sich immer noch mit ihren Kleidern abmühten. Ich war als Erste aufgewacht und hatte sogleich meinen neuen karmesinroten Brokatumhang angelegt, nachdem meine Mutter für jede von uns einen angefordert hatte. Ungeduldig mit den Füßen stampfend, schaute ich zu, wie unsere Kinderfrau Doña Ana die mit Spitzen besetzten Schleier ausschüttelte, die wir immer in der Öffentlichkeit tragen mussten.
"Dieser verfluchte Staub!", stöhnte sie. "Er ist sogar in die schöne weiße Bettwäsche eingedrungen! Ach, ich kann die Stunde gar nicht erwarten, in der dieser Krieg zu Ende ist!"
"Diese Stunde ist da!" Ich lachte. "Heute übergibt Boabdil den Schlüssel für die Stadt. Mama wartet schon im Feld auf uns und ..." Ich unterbrach mich. "Bei allen Heiligen! Isabella, du hast doch nicht vor, von allen Tagen ausgerechnet heute Trauer zu tragen?"
Unter der schwarzen Haube flammten die blauen Augen meiner älteren Schwester auf. "Was weißt du, ein Kind, denn schon von meinem Kummer? Einen Ehemann zu verlieren ist die schlimmste Tragödie, die einer Frau zustoßen kann. Ich werde nie aufhören, um meinen geliebten Alfonso zu trauern."
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Autoren-Porträt von C. W. Gortner
Christopher W. Gortner hat die ersten sechs Jahre seines Lebens in Südspanien verbracht und wurde von seiner spanischen Mutter und seinem amerikanischen Vater zweisprachig erzogen. Bevor er selbst zum Schreiben kam, arbeitete er als Redakteur für Geschichtsfachzeitschriften und unterrichtete an der Universität. Mit seinen historischen Romanen feiert Gortner international große Erfolge. Heute lebt und arbeitet er in San Francisco, Kalifornien.
Bibliographische Angaben
- Autor: C. W. Gortner
- 2009, 541 Seiten, Maße: 12 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Pfaffinger, Peter
- Übersetzer: Peter Pfaffinger
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442467748
- ISBN-13: 9783442467747
Rezension zu „Die Tränen der Königin “
"Leidenschaft, Intrigen und Betrug - ein außergewöhnliches Leseereignis!" The Historical Novels Review
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