Kalle gegen alle

Charlotte Habersack wurde 1966 in München geboren. Schon mit sieben Jahren begann sie, ihre ersten eigenen Geschichten zu schreiben. Später studierte sie Germanistik in Augsburg und München und arbeitete neben ihrem Studium als Kinoredakteurin beim Fernsehen. Heute schreibt sie vor allem Drehbücher und Romane für Kinder. Charlotte Habersack lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in München. Eva Schöffmann-Davidov wurde 1973 geboren. Sie studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Augsburg und ist seit ihrem Diplom 1998 als freiberufliche Illustratorin tätig. Bis heute hat sie mit großem Erfolg über 300 Bücher, vorwiegend für Kinder- und Jugendbuchverlage, illustriert. Sie lebt und arbeitet in München, in einem rosa Haus mit grünen Fensterläden, zusammen mit Mann, Kind und Bulldoggendame Daphne.

Der Titel dieses Buches ist etwas irritierend, denn Kalle ist alles andere als "gegen alle". Genau genommen wäre er viel lieber einer von allen, und genau das ist sein Problem: Die anderen sind gegen ihn! Und das nur deshalb, weil er liebevollste Eltern hat, deren Beruf die Bäckerei ist. Wenn also Kalle nach Meinung seiner allerliebsten Mama eine kleine Erholung nötig hat - weil das Leben draußen immer anstrengend ist -,dann hat sie alle herrlichen Süßspeisen der Welt griffbereit, um den Goldjungen aufzupäppeln. Das nervt natürlich ganz gewaltig, vor allem, weil man eine so süße Mama nicht enttäuschen darf, denn sie kann sich einfach nicht vorstellen, dass ein Junge von heute alles Mögliche mag - aber ganz sicher keine zärtlichen Mütter und auch keine Sahneschnittchen. Denn Süßes macht dick, das kann man an Kalle ohne Lupe sehen. Wenn er auf dem Fußballfeld versucht, den Ball zu fangen, dann ist das eher die Lachnummer für seine Klassenkameraden, und natürlich will keiner von ihnen den "Mops" in seiner Mannschaft haben. Selbstverständlich will auch keiner von ihnen zur Geburtstagsparty kommen, die Mutti mit viel Liebe und herrlichen Speisen ausrichten will. Kalle ist also trotz dieses glücklichen Elternhauses vollkommen einsam. Das müsste allerdings nicht sein, wenn sein Blick offen wäre für echte Freundschaften. Da wäre zum Beispiel Arthur. Arthur ist ebenfalls verkannt in der attraktiven Welt der Macker, denn Arthur ist ein Hänfling und richtig clever ist er auch. Mit diesen Eigenschaften macht man sich bei Leuten, die wenig im Kopf haben, auch nicht wirklich beliebt. Eigentlich könnten also Kalle und Arthur richtig gute Freunde werden - und das werden sie auch, selbst wenn es noch einige Vorurteile bei Kalle zu beseitigen gilt. Denn dass Arthur einer ist, mit dessen Qualitäten man auch als sein Freund sehr wohl glänzen kann, das muss unser Dickerchen erst lernen, und dabei wird er dann ein "starker Typ". Was für eine Karriere - Dank sei dem kleinen großen Arthur.