Mieses Karma
Roman
Die Moderatorin Kim gewinnt einen Fernsehpreis. Schade eigentlich, dass sie am selben Tag von den Trümmern einer herabstürzenden russischen Raumstation erschlagen wird.
Im Jenseits erfährt Kim, dass sie im Leben zu viel mieses Karma...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Mieses Karma “
Die Moderatorin Kim gewinnt einen Fernsehpreis. Schade eigentlich, dass sie am selben Tag von den Trümmern einer herabstürzenden russischen Raumstation erschlagen wird.
Im Jenseits erfährt Kim, dass sie im Leben zu viel mieses Karma gesammelt hat. Und zur Strafe als Ameise wiedergeboren wird. Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht!
Klappentext zu „Mieses Karma “
Wiedergeburt gefällig?Nichts hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht als den deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird.
Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Die Rechnung folgt prompt. Kim findet sich in einem Erdloch wieder, mit sechs Beinen, Fühlern und einem wirklich dicken Po: Sie ist eine Ameise! Aber Kim hat wenig Lust, fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Was tun? Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht!
«Superwitzig und schräg!» (Bild)
«Eine irre Idee, gespickt mit kuriosen Einfällen.» (Brigitte)
Lese-Probe zu „Mieses Karma “
Mieses Karma von David Safier LESEPROBE 2. KAPITELAuf Platz vier der miesesten Momente des Tages landete mein Blick in den Spiegel der Flughafentoilette. Der Moment war nicht etwa mies, weil ich wieder mal feststellte, dass ich für eine Zweiunddreißigjährige enorm viele Falten um die Augen hatte. Auch nicht, weil meine strohigen Haare sich standhaft weigerten, vernünftig zu liegen - für all das würde ich zwei Stunden vor der Verleihung des Fernsehpreises einen Termin bei meiner Stylistin Lorelei haben. Es war ein schlimmer Augenblick, weil ich mich hei der Frage ertappte, ob ich für Daniel Kohn attraktiv sein würde.
Daniel war ebenfalls in der Kategorie «Beste Moderation Informationssendung» nominiert und seines Zeichens ein geradezu obszön gutaussehender, dunkelhaariger Mann, der im Gegensatz zu den meisten Moderatoren in unserem Lande auf natürliche Art und Weise charmant war. Daniel wusste um seine Wirkung auf Frauen und nutzte sie auch mit großer Freude aus. Und jedes Mal, wenn er mich auf irgendwelchen Medienpartys traf, blickte er mir tief in die Augen und sagte: «Ich würde auf alle diese Frauen verzichten, wenn du mich erhörst.»
Natürlich hatte der Satz ähnlich viel Wahrheitsgehalt wie die Aussage: «Am Südpol gibt es rosa Elefanten.»
... mehr
Aber ein Teil von mir wünschte sich, dass es doch stimmte. Und ein weiterer Teil von mir träumte davon, den Fernsehpreis zu gewinnen, anschließend souverän und mit leicht triumphalem Grinsen an Daniels Tisch vorbeizuschlendern und nachts mit ihm im Hotel wildesten Sex zu haben. Stundenlang. Bis die Hotelleitung an die Tür hämmert, weil sich eine Rockhand nebenan über den Lärm beschwert.
Der größte Teil von mir aber hasste mich für die Gedanken der ersten beiden Teile. Würde ich mit Daniel im Bett landen, würde die Presse von so einer Affäre garantiert Wind bekommen, Alex würde sich scheiden lassen, und ich hätte als Rabenmutter meiner kleinen Lilly endgültig das Herz gebrochen. Mein Wunsch, mit Daniel zu schlafen, bereitete mir daher ein so schlechtes Gewissen, dass ich das Gesicht im Spiegel die nächsten zwanzig Jahre nicht mehr sehen wollte.
Ich wusch mir schnell die Hände, verließ die Flughafentoilette und ging zum Gate. Dort begrüßte mich Benedikt Carstens mit einem überschwänglichen «Das wird unser Tag, Süße!» und kniff mir kräftig in die Wange.
Der stets im feinsten Zwirn gekleidete Carstens war mein Chefredakteur und mein Mentor. Quasi mein persönlicher Meister Yoda, nur mit deutlich besserem Satzbau. Er hatte mich in der Berliner Radiostation entdeckt, in der ich nach dem Studium gearbeitet hatte. Ich war dort anfangs nur eine kleine Redakteurin. Doch eines Sonntagmorgens erschien der Moderator nicht zum Dienst. Er hatte bei einer Discotour in der Nacht zuvor gegenüber einem türkischen Türsteher die Theorie geäußert, dass es sich bei dessen Mutter um eine räudige Hündin handle.
Ich musste spontan für den nachhaltig indisponierten Mann «On Air» gehen und sagte das erste Mal in meinem Leben: «Es ist sechs Uhr, guten Morgen.» Von diesem Augenblick an war ich süchtig. Ich liebte den Adrenalinrausch hei Rot-Licht. Ich hatte meine Bestimmung gefunden!
Carstens verfolgte meine Arbeit ein paar Monate, suchte mich schließlich auf; sagte: «Sie haben die beste Stimme, die ich je gehört habe», und gab mir einen Job in Deutschlands aufregendstem Fernsehsender. Er brachte mir bei, wie man sich vor der Kamera am besten präsentiert. Und er zeigte mir das Allerwichtigste in diesem Geschäft: wie man seine Kollegen aussticht. In letzterer Disziplin reifte ich dank seiner Führung zu einer Großmeisterin und erhielt in der Redaktion den Beinamen: «Die, die über Leichen geht und dabei auch noch nachtritt». Aber wenn das der Preis war, um meine Bestimmung zu leben, zahlte ich ihn gerne.
«Ja, das wird unser Tag», sagte ich mit einem gequälten Lächeln zu Carstens. Er blickte mich an und fragte: «Ist was mit dir, Süße?» Da ich schlecht antworten konnte: «Ja, ich will mit Daniel Kohn von der Konkurrenz schlafen», sagte ich nur: «Nein, alles in Ordnung.»
«Du musst dich nicht verstellen. Ich weiß genau, was los ist», erwiderte er.
Panik schoss in mir hoch: Wusste er von mir und Daniel Kohn? Hatte er gesehen, wie Daniel mich auf dem Medienempfang im Kanzleramt angeflirtet hatte? Und dass ich dabei rot wurde wie eine Frau, die von Robbie Williams auf die Konzertbühne geholt wird?
Carstens lächelte: «Ich wär an deiner Stelle auch aufgeregt. Man ist nicht alle Tage für den Fernsehpreis nominiert.» Für eine Sekunde war ich erleichtert: Es ging nicht um Kohn. Doch gleich darauf musste ich schlucken. Ich war tatsächlich tierisch nervös, hatte es nur wegen meines schlechten Gewissens gegenüber Lilly den ganzen Morgen komplett verdrängt. Aber nun war die Aufregung wieder mit voller Kraft da: Würde ich heute Abend den Preis gewinnen? Würden alle Kameras mein strahlendes Siegerlächeln einfangen? Oder bin ich in der morgigen Sonntagszeitung nur «die leicht stämmige Verliererin mit deutlich zu dicken Schenkeln»?
Meine Finger näherten sich nervös dem Mund, und ich konnte meine Zähne gerade noch in letzter Sekunde davon abbringen, meine Nägel zu kauen.
In Köln angekommen, checkten wir im Hyatt ein, dem Nobelhotel, in dem alle Nominierten für den Deutschen Fernsehpreis untergebracht waren. Ich warf mich in meinem Zimmer aufs weiche Bett, zappte im Zehntel-Sekunden-Rhythmus durch die Fernsehprogramme, landete dabei beim Pay-TV und fragte mich: Wer zum Teufel gibt zweiundzwanzig Euro aus für einen Pornofilm mit dem Titel «Ich tanze für Sperma»?
Ich beschloss, auf dem Altar dieser Frage nicht allzu viele graue Zellen zu opfern und in die Hotellobby zu gehen, um einen dieser chinesischen Beruhigungstees zu trinken, die leicht nach Fischsuppe schmecken.
In der Lobby spielte ein Pianist so nervtötend Balladen von Richard Clavderman, dass ich mir ausmalte, wie er und ich uns in einem Wild-West-Saloon befanden: er seine Weisen spielend, ich einen Lynchmob organisierend.
Und als ich in Gedanken gerade mit meinen Jungs beim Hufschmied von Dodge City Teer und Federn organisierte, sah ich plötzlich ... Daniel Kühn.
Er checkte an der Rezeption ein, und mein Puls begann zu rasen. Ein Teil von mir hoffte, dass Kohn mich sieht. Ein weiterer Teil betete darum, dass er sich sogar zu mir setzt. Doch der größte Teil von mir fragte sich, wie er die beiden anderen blöden, nervigen, mein Leben durcheinanderbringenden Teile endlich zum Schweigen bringen konnte.
Tatsächlich sah mich Daniel und lächelte mir zu. Der Teil von mir, der sich das gewünscht hatte, verfiel in einen enthemmten Freudentaumel und schrie - wie weiland Fred Feuerstein : «Yapadapaduh !»
Daniel kam auf mich zu und setzte sich mit einem netten «Hi, Kim» an den Tisch. Der Teil, der darum gebetet hatte, schnappte sich daraufhin Teil eins und sang nun gemeinsam mit ihm: «Oh Happy Day!»
Als Teil drei Protest einlegen wollte, schnappten sich ihn die beiden anderen Teile, knebelten ihn und zischten ihm zu: «Halt endlich dein Maul, du olle Spaßbremse!»
«Schon aufgeregt wegen heute Abend?», fragte Daniel, und ich bemühte mich, meine Nervosität zu überspielen und eine möglichst schlagfertige Antwort zu bringen. Nach langen Sekunden erwiderte ich «Nein» und musste feststellen, dass diese Antwort in Sachen Schlagfertigkeit doch etwas zu wünschen übrigließ.
Daniel blieb gelassen: «Musst du auch nicht, denn du gewinnst garantiert.» Er sagte es so charmant, ich hätte ihm beinahe geglaubt, dass er es aufrichtig meint. Aber natürlich war er felsenfest davon überzeugt, selbst zu gewinnen.
«Und wenn du gewonnen hast, müssen wir darauf anstoßen», sagte er.
«Das müssen wir», entgegnete ich. Diese Antwort war zwar auch nicht gerade brillant, aber immerhin hatte ich drei Worte sinnvoll aneinandergereiht. Das war schon ein kleiner Fortschritt in Sachen Souveränität.
«Stoßen wir auch an, wenn ich gewinne?», fragte Daniel nach.
«Natürlich tun wir das», erwiderte ich mit leichtem Zittern in der Stimme.
«Dann wird es in jedem Fall ein schöner Abend.»
Daniel stand sichtlich zufrieden auf - er hatte, was er wollte - und sagte: «Sorry, ich muss los. Ich muss mich frisch machen.»
Ich schaute ihm nach, sah seinen tollen Hintern und phantasierte, wie der wohl unter der Dusche aussah. (…)
© Rowohlt Verlag
Der größte Teil von mir aber hasste mich für die Gedanken der ersten beiden Teile. Würde ich mit Daniel im Bett landen, würde die Presse von so einer Affäre garantiert Wind bekommen, Alex würde sich scheiden lassen, und ich hätte als Rabenmutter meiner kleinen Lilly endgültig das Herz gebrochen. Mein Wunsch, mit Daniel zu schlafen, bereitete mir daher ein so schlechtes Gewissen, dass ich das Gesicht im Spiegel die nächsten zwanzig Jahre nicht mehr sehen wollte.
Ich wusch mir schnell die Hände, verließ die Flughafentoilette und ging zum Gate. Dort begrüßte mich Benedikt Carstens mit einem überschwänglichen «Das wird unser Tag, Süße!» und kniff mir kräftig in die Wange.
Der stets im feinsten Zwirn gekleidete Carstens war mein Chefredakteur und mein Mentor. Quasi mein persönlicher Meister Yoda, nur mit deutlich besserem Satzbau. Er hatte mich in der Berliner Radiostation entdeckt, in der ich nach dem Studium gearbeitet hatte. Ich war dort anfangs nur eine kleine Redakteurin. Doch eines Sonntagmorgens erschien der Moderator nicht zum Dienst. Er hatte bei einer Discotour in der Nacht zuvor gegenüber einem türkischen Türsteher die Theorie geäußert, dass es sich bei dessen Mutter um eine räudige Hündin handle.
Ich musste spontan für den nachhaltig indisponierten Mann «On Air» gehen und sagte das erste Mal in meinem Leben: «Es ist sechs Uhr, guten Morgen.» Von diesem Augenblick an war ich süchtig. Ich liebte den Adrenalinrausch hei Rot-Licht. Ich hatte meine Bestimmung gefunden!
Carstens verfolgte meine Arbeit ein paar Monate, suchte mich schließlich auf; sagte: «Sie haben die beste Stimme, die ich je gehört habe», und gab mir einen Job in Deutschlands aufregendstem Fernsehsender. Er brachte mir bei, wie man sich vor der Kamera am besten präsentiert. Und er zeigte mir das Allerwichtigste in diesem Geschäft: wie man seine Kollegen aussticht. In letzterer Disziplin reifte ich dank seiner Führung zu einer Großmeisterin und erhielt in der Redaktion den Beinamen: «Die, die über Leichen geht und dabei auch noch nachtritt». Aber wenn das der Preis war, um meine Bestimmung zu leben, zahlte ich ihn gerne.
«Ja, das wird unser Tag», sagte ich mit einem gequälten Lächeln zu Carstens. Er blickte mich an und fragte: «Ist was mit dir, Süße?» Da ich schlecht antworten konnte: «Ja, ich will mit Daniel Kohn von der Konkurrenz schlafen», sagte ich nur: «Nein, alles in Ordnung.»
«Du musst dich nicht verstellen. Ich weiß genau, was los ist», erwiderte er.
Panik schoss in mir hoch: Wusste er von mir und Daniel Kohn? Hatte er gesehen, wie Daniel mich auf dem Medienempfang im Kanzleramt angeflirtet hatte? Und dass ich dabei rot wurde wie eine Frau, die von Robbie Williams auf die Konzertbühne geholt wird?
Carstens lächelte: «Ich wär an deiner Stelle auch aufgeregt. Man ist nicht alle Tage für den Fernsehpreis nominiert.» Für eine Sekunde war ich erleichtert: Es ging nicht um Kohn. Doch gleich darauf musste ich schlucken. Ich war tatsächlich tierisch nervös, hatte es nur wegen meines schlechten Gewissens gegenüber Lilly den ganzen Morgen komplett verdrängt. Aber nun war die Aufregung wieder mit voller Kraft da: Würde ich heute Abend den Preis gewinnen? Würden alle Kameras mein strahlendes Siegerlächeln einfangen? Oder bin ich in der morgigen Sonntagszeitung nur «die leicht stämmige Verliererin mit deutlich zu dicken Schenkeln»?
Meine Finger näherten sich nervös dem Mund, und ich konnte meine Zähne gerade noch in letzter Sekunde davon abbringen, meine Nägel zu kauen.
In Köln angekommen, checkten wir im Hyatt ein, dem Nobelhotel, in dem alle Nominierten für den Deutschen Fernsehpreis untergebracht waren. Ich warf mich in meinem Zimmer aufs weiche Bett, zappte im Zehntel-Sekunden-Rhythmus durch die Fernsehprogramme, landete dabei beim Pay-TV und fragte mich: Wer zum Teufel gibt zweiundzwanzig Euro aus für einen Pornofilm mit dem Titel «Ich tanze für Sperma»?
Ich beschloss, auf dem Altar dieser Frage nicht allzu viele graue Zellen zu opfern und in die Hotellobby zu gehen, um einen dieser chinesischen Beruhigungstees zu trinken, die leicht nach Fischsuppe schmecken.
In der Lobby spielte ein Pianist so nervtötend Balladen von Richard Clavderman, dass ich mir ausmalte, wie er und ich uns in einem Wild-West-Saloon befanden: er seine Weisen spielend, ich einen Lynchmob organisierend.
Und als ich in Gedanken gerade mit meinen Jungs beim Hufschmied von Dodge City Teer und Federn organisierte, sah ich plötzlich ... Daniel Kühn.
Er checkte an der Rezeption ein, und mein Puls begann zu rasen. Ein Teil von mir hoffte, dass Kohn mich sieht. Ein weiterer Teil betete darum, dass er sich sogar zu mir setzt. Doch der größte Teil von mir fragte sich, wie er die beiden anderen blöden, nervigen, mein Leben durcheinanderbringenden Teile endlich zum Schweigen bringen konnte.
Tatsächlich sah mich Daniel und lächelte mir zu. Der Teil von mir, der sich das gewünscht hatte, verfiel in einen enthemmten Freudentaumel und schrie - wie weiland Fred Feuerstein : «Yapadapaduh !»
Daniel kam auf mich zu und setzte sich mit einem netten «Hi, Kim» an den Tisch. Der Teil, der darum gebetet hatte, schnappte sich daraufhin Teil eins und sang nun gemeinsam mit ihm: «Oh Happy Day!»
Als Teil drei Protest einlegen wollte, schnappten sich ihn die beiden anderen Teile, knebelten ihn und zischten ihm zu: «Halt endlich dein Maul, du olle Spaßbremse!»
«Schon aufgeregt wegen heute Abend?», fragte Daniel, und ich bemühte mich, meine Nervosität zu überspielen und eine möglichst schlagfertige Antwort zu bringen. Nach langen Sekunden erwiderte ich «Nein» und musste feststellen, dass diese Antwort in Sachen Schlagfertigkeit doch etwas zu wünschen übrigließ.
Daniel blieb gelassen: «Musst du auch nicht, denn du gewinnst garantiert.» Er sagte es so charmant, ich hätte ihm beinahe geglaubt, dass er es aufrichtig meint. Aber natürlich war er felsenfest davon überzeugt, selbst zu gewinnen.
«Und wenn du gewonnen hast, müssen wir darauf anstoßen», sagte er.
«Das müssen wir», entgegnete ich. Diese Antwort war zwar auch nicht gerade brillant, aber immerhin hatte ich drei Worte sinnvoll aneinandergereiht. Das war schon ein kleiner Fortschritt in Sachen Souveränität.
«Stoßen wir auch an, wenn ich gewinne?», fragte Daniel nach.
«Natürlich tun wir das», erwiderte ich mit leichtem Zittern in der Stimme.
«Dann wird es in jedem Fall ein schöner Abend.»
Daniel stand sichtlich zufrieden auf - er hatte, was er wollte - und sagte: «Sorry, ich muss los. Ich muss mich frisch machen.»
Ich schaute ihm nach, sah seinen tollen Hintern und phantasierte, wie der wohl unter der Dusche aussah. (…)
© Rowohlt Verlag
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Autoren-Porträt von David Safier
David Safier, 1966 geboren, zählt zu den erfolgreichsten Autoren der letzten Jahre. Seine Romane, darunter «Mieses Karma», «Jesus liebt mich», «Happy Family» und «MUH!» erreichten Millionenauflagen im In- und Ausland. Der erste Band seiner Krimireihe rund um die Ex-Kanzlerin gehört zu den bestverkauften Büchern des Jahres 2021. Als Drehbuchautor wurde David Safier unter anderem mit dem Grimme-Preis sowie dem International Emmy ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Bremen, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Autoren-Interview mit David Safier
Interview mit David Safier Kim Lange, die erfolgreiche TV-Moderatorin, wird nach ihrem bizarren Ableben zunächst als Ameise wiedergeboren. Wird Sie sich als Ameise bewähren?
Ja, Kim bewährt sich als Ameise, als Meerschweinchen – ja selbst als Regenwurm!
Die nächst höhere Stufe erreicht Kim als Meerschweinchen. Wird das Leben damit einfacher?Es ist wie im richtigen Leben, es wird nie einfacher.
Nicht lange nach Kims Tod tritt eine alte „Freundin" auf den Plan, um sie in jeder Hinsicht zu beerben. Wie handlungsfähig erweist sich Kim als Ameise, um diesen Plan zu durchkreuzen?
Als Ameise das Leben der Menschen zu beeinflussen, ist extrem schwer bis unmöglich. Deswegen muss Kim auch gutes Karma sammeln, um die Reinkarnationsleiter hochzuklettern.
Welche Rolle spielt dabei Casanova, der wie Kim zunächst zu einem Dasein als Ameise verdammt ist?
Der Frauenverführer und Edelmann wird zu ihrem besten Freund. Naja, und ab und an versucht er, sie mit seinen Ameisenfühlern anzutatschen.
Sind Ameisen eigentlich die besseren Menschen, oder würden Sie da kein moralisches Urteil wagen?Zumindest wird Kim die bessere Ameise. Was tun Sie persönlich, um Ihr Karma möglichst unbelastet zu halten?
Na ja, man versucht möglichst nett zu allen zu sein. Was einfach ist, als Autor trifft man ja kaum Menschen.
Die Fragen stellte Carsten Hansen, Literaturtest.
Bibliographische Angaben
- Autor: David Safier
- 2008, 63. Aufl., 288 Seiten, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Rowohlt TB.
- ISBN-10: 3499244551
- ISBN-13: 9783499244551
- Erscheinungsdatum: 22.04.2008
Rezension zu „Mieses Karma “
Ungemein witzig, elegant geschrieben und dabei hinreißend albern. Max
Pressezitat
Ungemein witzig, elegant geschrieben und dabei hinreißend albern. Max
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