Sanctus
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Es gibt einen Ort, der für alle Welt verboten ist: die Bergzitadelle von Trahpah. Nun flimmern unglaubliche Bilder über die Fernsehschirme. Sie zeigen ein Kreuz auf dem Gipfel der verbotenen Festung. Ein Kreuz, das dort nicht stehen dürfte....
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Sanctus “
Es gibt einen Ort, der für alle Welt verboten ist: die Bergzitadelle von Trahpah. Nun flimmern unglaubliche Bilder über die Fernsehschirme. Sie zeigen ein Kreuz auf dem Gipfel der verbotenen Festung. Ein Kreuz, das dort nicht stehen dürfte. Als die Kameras näher heranzoomen, wird ein Mönch erkennbar, die Arme zu beiden Seiten ausgestreckt, den Kopf gesenkt. Erst nach Stunden bewegt er sich - und springt in den Tod. Nur wenige wissen: Das war ein symbolischer Akt, der die Augen der Welt auf Trahpah lenken sollte. Denn hier befindet sich das älteste Geheimnis der Menschheit, vom Orden der Sancti seit 3000 Jahren bewacht. Und nun ist die Zeit gekommen, dieses Geheimnis zu offenbaren - auch wenn es die Welt für immer verändern wirdl.
Klappentext zu „Sanctus “
Es gibt einen Ort, der für alle Welt verboten ist: die Bergzitadelle von Trahpah. Nun flimmern unglaubliche Bilder über die Fernsehschirme. Sie zeigen ein Kreuz auf dem Gipfel der verbotenen Festung. Ein Kreuz, das dort nicht stehen dürfte. Als die Kameras näher heranzoomen, wird ein Mönch erkennbar, die Arme zu beiden Seiten ausgestreckt, den Kopf gesenkt. Erst nach Stunden bewegt er sich - und springt in den Tod. Nur wenige wissen: Das war ein symbolischer Akt, der die Augen der Welt auf Trahpah lenken sollte. Denn hier befindet sich das älteste Geheimnis der Menschheit, vom Orden der Sancti seit 3000 Jahren bewacht. Und nun ist die Zeit gekommen, dieses Geheimnis zu offenbaren - auch wenn es die Welt für immer verändern wird -
Lese-Probe zu „Sanctus “
Sanctus von Simon ToyneKAPITEL 1
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Als er auf dem Boden aufschlug, zündete ein Lichtblitz in seinem Schädel.
Dann Dunkelheit.
Schwach war er sich bewusst, dass die schwere Eichentür hinter ihm geschlossen und ein dicker Riegel vorgeschoben wurde.
Eine Zeit lang lag er einfach nur da und lauschte dem Hämmern seines Pulses und dem traurigen Rauschen des Windes draußen.
Nach dem Schlag auf den Kopf fühlte er sich benommen, und ihm war schlecht, aber es bestand nicht die Gefahr, dass er das Bewusstsein verlor; dafür würde die quälende Kälte sorgen. Es war eine stille, alte Kälte, so unveränderlich und gnadenlos wie der Stein, aus dem die Zelle gehauen war. Sie drückte ihn nieder und legte sich wie ein Schleier um ihn; sie ließ die Tränen auf seinen Wangen gefrieren und das Blut zu Eis gerinnen, das aus den frischen Schnitten sickerte, die er sich selbst während der Zeremonie zugefügt hatte. Bilder tanzten durch seinen Geist - Bilder der schrecklichen Szenen, deren Zeuge er gerade geworden war, und des furchtbaren Geheimnisses, das er erfahren hatte.
Es war die Erfüllung einer lebenslangen Suche, das Ende einer Reise, von der er gehofft hatte, dass sie zu heiligem, alten Wissen führen würde, das ihn Gott näherbringen konnte. Nun hatte er endlich einen Blick auf dieses Wissen werfen können, doch was er gefunden hatte, war keine Göttlichkeit, sondern unvorstellbares Leid.
Wo war da Gott?
Frische Tränen brannten auf seinen Wangen, und die Kälte drang immer tiefer in seinen Leib und verstärkte den Griff um seine Knochen. Er hörte etwas auf der anderen Seite der Tür. Ein fernes Geräusch. Ein Geräusch, dem es irgendwie gelungen war, in den Bienenstock aus von Hand gegrabenen Tunneln vorzudringen, die den heiligen Berg durchzogen.
Sie werden mich bald holen kommen.
Die Zeremonie wird enden, und dann werden sie sich um mich kümmern ...
Er kannte die Geschichte des Ordens, dem er gerade beigetreten war. Er kannte seine brutalen Regeln und nun auch sein Geheimnis. Sie würden ihn mit Sicherheit töten. Vermutlich langsam, vor den Augen seiner ehemaligen Brüder, ein Mahnmal für das, was geschah, wenn man die gnadenlosen Eide brach, die sie schwören mussten.
Nein!
Nicht hier. Nicht so.
Er drückte den Kopf auf den kalten Steinboden und richtete sich auf alle viere auf. Langsam und unter Schmerzen zog er den rauen grünen Stoff seiner Soutane über die Schultern. Die grobe Wolle scheuerte über die Wunden auf seinen Armen und seiner Brust. Er zog sich die Kapuze über den Kopf und brach wieder zusammen. Dann spürte er seinen eigenen, warmen Atem im Bart, und er zog die Knie unters Kinn. So blieb er liegen, bis die Wärme langsam wieder in den Rest seines Körpers zurückkehrte.
Weitere Geräusche hallten von irgendwo weit entfernt im Berg zu ihm herüber.
Er öffnete die Augen wieder. Ein schwacher Lichtschimmer fiel durch das schmale Fenster. Das Licht war gerade stark genug, um die Hauptmerkmale seiner Zelle erkennen zu können. Sie war vollkommen schmucklos, rein funktional. In einer Ecke lag ein Haufen Schutt - ein eindeutiges Zeichen dafür, dass dies einer von Hunderten von Räumen in der Zitadelle war, die nicht länger verwendet wurden.
Er schaute zum Fenster. Es war kaum mehr als ein Schlitz im Fels, ein vor Jahrhunderten in die Wand gehauenes Guckloch, das Bogenschützen freie Sicht auf anrückende Heere hatte geben sollen. Steif rappelte er sich auf und wankte auf die Schießscharte zu.
Der Sonnenaufgang lag noch in weiter Ferne. Kein Mond schien am Firmament, nur ein paar Sterne. Trotzdem kniff er unwillkürlich die Augen zusammen, als ein Licht ihn durch das Fenster blendete. Es stammte von Zehntausenden von Straßenlaternen und Reklametafeln, die sich unter ihm bis zu den fernen Bergen erstreckten. Es war das harte, stete Glühen der modernen Stadt Trahpah.
Er schaute auf die Metropole hinunter, auf die Welt, der er auf seiner Suche nach Wahrheit vor acht Jahren den Rücken zugekehrt hatte - einer Suche, die ihn schlussendlich in diesen uralten Kerker und zu einer Entdeckung geführt hatte, an der seine Seele zerbrochen war.
Wieder ein gedämpftes Geräusch. Diesmal näher. Er musste schnell sein.
Er zog sich den Strick aus, der ihm als Gürtel diente. Mit geübtem Geschick knüpfte er das eine Ende zu einer Schlinge, trat dann ans Fenster, beugte sich hinaus und tastete auf dem eisigen Fels nach etwas, das ihm als Haken dienen konnte. Schließlich fand er ein vorspringendes Stück Stein. Er warf die Schlinge darüber, lehnte sich zurück, zog sie fest und prüfte ihren Halt.
Sie hielt.
Er steckte sein langes blondes Haar hinter die Ohren und warf einen letzten Blick auf den pulsierenden Lichtteppich unter ihm. Dann, das Herz schwer von dem uralten Geheimnis, das er nun mit sich trug, atmete er so tief ein, wie seine Lunge es ihm gestattete, zwängte sich durch den Spalt und sprang in die Nacht hinaus.
KAPITEL 2
Neun Stockwerke weiter unten, in einem Raum, der so prachtvoll war wie der andere kahl, wusch sich ein anderer Mann das Blut von seinen eigenen, frischen Wunden.
Wie im Gebet kniete er vor einem riesigen Kamin. Sein langes Haar und der Bart waren vom Alter silbern und oben auf dem Kopf dünn, was ihm schon von Natur aus ein mönchisches Aussehen verlieh. Auch er trug wie der Gefangene eine grüne Soutane.
Sein Körper zeigte zwar die ersten Spuren des Alters, war aber trotzdem noch fest und drahtig. Gut trainierte Muskeln bewegten sich unter seiner Haut, als er das Tuch methodisch in die Kupferschüssel neben sich tunkte, das kalte Wasser abtropfen ließ und schließlich die Wunden damit abtupfte. Jedes Mal drückte er das Tuch ein paar Augenblicke lang auf die Wunden; dann wiederholte er das Ritual.
Als die Schnitte an seinem Hals, seinen Armen und an seinem Rumpf zu heilen begonnen hatten, trocknete er sie mit frischen Handtüchern ab und stand auf. Sorgfältig zog er seine Kapuze wieder über den Kopf. Dabei spendete ihm das Brennen der Wunden unter dem groben Stoff seltsamerweise sogar Trost. Er schloss die blassgrauen Augen und atmete tief durch. Unmittelbar nach der Zeremonie hatte er schon immer ein Gefühl absoluter Ruhe, Entspanntheit und Befriedigung empfunden, denn er war es, der die größte Tradition seines Ordens am Leben hielt. Er versuchte, dieses Gefühl so lange wie möglich zu genießen, bevor er wieder in den Alltag seines Amtes zurückkehren musste.
Ein zaghaftes Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken.
»Herein.« Er griff nach dem Strick, der ihm als Gürtel diente.
Die Tür öffnete sich, und das Licht des Kaminfeuers spiegelte sich auf dem reich verzierten und mit Gold beschlagenen Holz. Stumm schlüpfte ein Mönch in den Raum und schloss die Tür hinter sich wieder. Auch er trug eine grüne Soutane und Haar und Bart lang, wie es in ihrem alten Orden üblich war.
»Vater Abt...« Der Mönch sprach leise, fast verschwörerisch. »Bitte, verzeih mein Eindringen zu dieser späten Stunde, aber ich dachte, du solltest es sofort erfahren.«
Er senkte den Blick, als wisse er nicht, wie er fortfahren solle.
»Dann sag es mir auch sofort«, knurrte der Abt, band sich den Gürtel und steckte sein Kruzifix hinein, ein hölzernes Kreuz in Form des Buchstaben >T<.
»Wir haben Bruder Samuel verloren ... «
Der Abt erstarrte.
»Was meinst du mit >verloren<? Ist er tot?«
»Nein, Vater Abt. Ich meine ... Er ist nicht in seiner Zelle.«
Der Abt packte sein Kruzifix, bis sich das Holz in sein Fleisch bohrte. Dann, als Logik seine Angst stillte, entspannte er sich wieder.
»Dann ist er wohl gesprungen«, sagte er. »Lass das Gelände absuchen und die Leiche bergen, bevor sie entdeckt werden kann.«
In der Erwartung, der Mönch würde augenblicklich hinauseilen, drehte er sich um und zog seine Soutane zurecht.
»Verzeih mir, Vater Abt«, fuhr der Mönch jedoch fort und starrte weiterhin zu Boden, »aber wir haben bereits gründlich gesucht. Wir haben Bruder Athanasius im selben Moment informiert, als wir Samuels Fehlen bemerkt haben. Er hat Kontakt nach draußen hergestellt und an den Fundamenten eine Suche in die Wege geleitet. Eine Leiche ist nirgends zu sehen.«
Die Ruhe, die der Abt noch vor wenigen Minuten genossen hatte, löste sich nun endgültig auf.
Früher in dieser Nacht war Bruder Samuel bei den Sancti aufgenommen worden, dem inneren Kreis ihres Ordens, eine Bruderschaft, die so geheim war, dass nur jene, die tatsächlich im Berg lebten, überhaupt von ihrer Existenz wussten. Der Initiationsritus war auf traditionelle Art durchgeführt worden, und schließlich hatte man den Anwärter in das uralte Sakrament eingeführt, das heilige Geheimnis, das zu beschützen und zu bewahren ihr Orden gegründet worden war. Während der Zeremonie war jedoch offensichtlich geworden, dass Bruder Samuel diesem Wissen nicht gewachsen war. Das war nicht das erste Mal, dass ein Mönch im Augenblick der Erleuchtung versagt hatte. Das Geheimnis, das zu bewahren sie sich verpflichtet hatten, war machtvoll und gefährlich, und egal wie gut man einen Anwärter auch vorbereitete, wenn der Augenblick kam, war es manchmal schlicht zu viel. Bedauerlicherweise war jemand, der die Last des Geheimnisses nicht tragen konnte, fast genauso gefährlich wie das Geheimnis selbst. In diesen Fällen war es sicherer und vielleicht auch gnädiger, das Leiden desjenigen so schnell wie möglich zu beenden.
Bruder Samuel war solch ein Fall gewesen.
Und nun war er verschwunden.
Solange er sich in Freiheit befand, war das Sakrament in Gefahr.
»Findet ihn«, befahl der Abt. »Sucht noch mal das Gelände ab. Dreht jeden Grashalm um, wenn es sein muss, aber findet ihn.«
»Jawohl, Vater Abt.«
»Solange die Engel sich seiner nicht erbarmt haben, ist er gestürzt, und er muss irgendwo in der Nähe aufgeprallt sein. Und wenn er nicht gefallen ist, dann muss er sich irgendwo in der Zitadelle befinden. Also sichert sämtliche Ausgänge und durchkämmt jeden Raum, bis ihr entweder Bruder Samuel oder seine Leiche gefunden habt. Hast du verstanden?«
Er trat die Kupferschüssel ins Feuer. Eine Dampfwolke stieg empor und erfüllte die Luft mit einem unangenehmen, metallischen Gestank. Der Mönch starrte weiterhin zu Boden und wartete verzweifelt darauf, entlassen zu werden, doch der Abt war in Gedanken woanders.
Als das Zischen verklungen war und das Feuer sich wieder beruhigt hatte, schien auch der Abt sich wieder entspannt zu haben.
»Er muss gesprungen sein«, sagte er schließlich. »Also muss seine Leiche auch irgendwo auf dem Gelände liegen. Vielleicht ist er ja in einem Baum gelandet. Vielleicht hat ihn im Fall ja eine Bö erfasst, und jetzt liegt er an einem Ort, an den ihr noch nicht gedacht habt. Aber wir müssen ihn noch vor Sonnenaufgang finden ... bevor die Touristenbusse kommen.«
»Wie du wünschst.«
Der Mönch verneigte sich und schickte sich an zu gehen, doch ein Klopfen erschreckte ihn. Er schaute auf und sah einen weiteren Mönch kühn den Raum betreten; der Mann hatte noch nicht einmal darauf gewartet, dass der Abt ihn hereinbat. Der Neuankömmling war klein und schlank, und sein kantiges Gesicht und die tief in den Höhlen liegenden Augen verliehen ihm ein Aussehen panischer Intelligenz, als verstehe er mehr, als er verstehen wollte. Dennoch strahlte er eine ruhige Autorität aus, obwohl er nur die braune Soutane der Administrata trug, des niedrigsten Ranges in der Zitadelle. Es war der Kammerherr des Abts, Athanasius, ein Mann, den man im ganzen Berg sofort erkannte, denn im Gegensatz zu den ansonsten langhaarigen und langbärtigen Mönchen war er vollkommen kahl. Athanasius warf einen Blick auf den Besucher des Abts, sah die Farbe der Soutane und wandte sich sofort ab. Laut den strengen Regeln der Zitadelle waren die ›Grünkittel‹, die Sancti, von den anderen isoliert. Als Kammerherr des Abts lief Athanasius dem einen oder anderen schon mal über den Weg, doch jegliche Form der Kommunikation mit ihnen war verboten.
»Bitte, verzeih mein Eindringen, Vater Abt«, sagte Athanasius und strich sich bedächtig über den kahlen Kopf - das tat er immer, wenn er unter Stress stand. »Ich möchte dich nur darüber informieren, dass Bruder Samuel gefunden worden ist.«
Der Abt lächelte und breitete die Arme aus, als wolle er die gute Nachricht umarmen.
»Da hätten wir's ja«, rief er. »Alles ist wieder im Lot. Das Geheimnis ist bewahrt und die Sicherheit unseres Ordens wiederhergestellt. Sag mir, Athanasius, wo habt ihr die Leiche entdeckt?«
Noch immer strich der Kammerherr sich mit der Hand über den blassen Schädel. »Es gibt keine Leiche.« Er hielt kurz inne. »Bruder Samuel ist nicht vom Berg gesprungen. Er ist aus dem Fenster geklettert. Man hat ihn in gut dreihundert Meter Höhe auf der Ostseite entdeckt.«
Der Abt ließ die Arme sinken, und erneut schlich sich ein Schatten auf sein Gesicht.
Vor seinem geistigen Auge sah er die vertikale Granitwand, die eine Seite der heiligen Festung bildete.
»Egal.« Er winkte ab. »Niemand kann die Ostseite erklettern, und uns bleiben noch mehrere Stunden bis Tagesanbruch. Bis dahin wird er ermüden und zu Tode stürzen. Und selbst wenn er es auf wundersame Weise bis nach unten schaffen sollte, werden unsere Brüder sich ihn schnappen. Nach einer solchen Kletterpartie wird er vollkommen erschöpft sein. Mit Widerstand ist also nicht zu rechnen.«
»Natürlich, Vater Abt«, sagte Athanasius, »es ist nur ...« Er hörte einfach nicht auf, sich über den Kopf zu streichen.
»Was?«, schnappte der Abt.
»Es ist nur ... Bruder Samuel klettert nicht den Berg hinunter.« Endlich nahm Athanasius die Hand herunter. »Er klettert hinauf.«
KAPITEL 3
Der schwarze Wind wehte durch die Nacht, glitt über die Gipfel und den Gletscher zur Ostseite der Stadt und trug die prähistorischen Reste freigelegter Moränen mit sich.
Je tiefer er auf die Ebene von Trahpah herniederging, desto mehr legte er an Geschwindigkeit zu. Er flüsterte durch die antiken Weinberge, Oliven- und Pistazienhaine an den unteren Hängen und hielt auf den Neonschein der riesigen Stadt zu, wo er die Baldachine flattern ließ und an der rot-goldenen Sonnenfahne Alexanders des Großen, dem Vexillum der vierten römischen Legion und all den anderen Standarten der frustrierten Armeen zerrte, die den düsteren Berg erfolglos belagert hatten, um an sein Geheimnis zu gelangen.
Und der Wind wehte weiter, jetzt über den breiten, geraden Ost-Boulevard, vorbei an der von Suleiman dem Prächtigen erbauten Moschee und über den steinernen Balkon des Hotels Napoleon. Einst hatte der große General dort gestanden, während seine Armee die Stadt geplündert hatte. Auch er hatte nur zum Berg hinaufschauen können. Erobern konnte er ihn nie. Der Felsendolch war wie ein Dorn in der Seite von Napoleons unvollständigem Reich gewesen, und auch später noch, auf dem Sterbebett im Exil, hatte er ihn in seinen Träumen geplagt.
Der Wind rauschte weiter gen Osten, über die hohen Mauern der Altstadt hinweg, und zwängte sich durch enge Straßen, die einst das Vorrücken des Feindes hatten behindern sollen.
Schließlich wehte er über die Stadtmauer, ließ das Gras im heutzutage ausgetrockneten Wassergraben rauschen und traf schließlich auf den Berg, in den er nicht eindringen konnte. So stieg er senkrecht auf und fand schlussendlich die einsame Gestalt in der dunkelgrünen Soutane eines Ordens, den man seit dem 13. Jahrhundert nicht mehr gesehen hatte, und die sich langsam, aber unbeirrt die steile, vereiste Wand hinaufbewegte.
Copyright © 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
Als er auf dem Boden aufschlug, zündete ein Lichtblitz in seinem Schädel.
Dann Dunkelheit.
Schwach war er sich bewusst, dass die schwere Eichentür hinter ihm geschlossen und ein dicker Riegel vorgeschoben wurde.
Eine Zeit lang lag er einfach nur da und lauschte dem Hämmern seines Pulses und dem traurigen Rauschen des Windes draußen.
Nach dem Schlag auf den Kopf fühlte er sich benommen, und ihm war schlecht, aber es bestand nicht die Gefahr, dass er das Bewusstsein verlor; dafür würde die quälende Kälte sorgen. Es war eine stille, alte Kälte, so unveränderlich und gnadenlos wie der Stein, aus dem die Zelle gehauen war. Sie drückte ihn nieder und legte sich wie ein Schleier um ihn; sie ließ die Tränen auf seinen Wangen gefrieren und das Blut zu Eis gerinnen, das aus den frischen Schnitten sickerte, die er sich selbst während der Zeremonie zugefügt hatte. Bilder tanzten durch seinen Geist - Bilder der schrecklichen Szenen, deren Zeuge er gerade geworden war, und des furchtbaren Geheimnisses, das er erfahren hatte.
Es war die Erfüllung einer lebenslangen Suche, das Ende einer Reise, von der er gehofft hatte, dass sie zu heiligem, alten Wissen führen würde, das ihn Gott näherbringen konnte. Nun hatte er endlich einen Blick auf dieses Wissen werfen können, doch was er gefunden hatte, war keine Göttlichkeit, sondern unvorstellbares Leid.
Wo war da Gott?
Frische Tränen brannten auf seinen Wangen, und die Kälte drang immer tiefer in seinen Leib und verstärkte den Griff um seine Knochen. Er hörte etwas auf der anderen Seite der Tür. Ein fernes Geräusch. Ein Geräusch, dem es irgendwie gelungen war, in den Bienenstock aus von Hand gegrabenen Tunneln vorzudringen, die den heiligen Berg durchzogen.
Sie werden mich bald holen kommen.
Die Zeremonie wird enden, und dann werden sie sich um mich kümmern ...
Er kannte die Geschichte des Ordens, dem er gerade beigetreten war. Er kannte seine brutalen Regeln und nun auch sein Geheimnis. Sie würden ihn mit Sicherheit töten. Vermutlich langsam, vor den Augen seiner ehemaligen Brüder, ein Mahnmal für das, was geschah, wenn man die gnadenlosen Eide brach, die sie schwören mussten.
Nein!
Nicht hier. Nicht so.
Er drückte den Kopf auf den kalten Steinboden und richtete sich auf alle viere auf. Langsam und unter Schmerzen zog er den rauen grünen Stoff seiner Soutane über die Schultern. Die grobe Wolle scheuerte über die Wunden auf seinen Armen und seiner Brust. Er zog sich die Kapuze über den Kopf und brach wieder zusammen. Dann spürte er seinen eigenen, warmen Atem im Bart, und er zog die Knie unters Kinn. So blieb er liegen, bis die Wärme langsam wieder in den Rest seines Körpers zurückkehrte.
Weitere Geräusche hallten von irgendwo weit entfernt im Berg zu ihm herüber.
Er öffnete die Augen wieder. Ein schwacher Lichtschimmer fiel durch das schmale Fenster. Das Licht war gerade stark genug, um die Hauptmerkmale seiner Zelle erkennen zu können. Sie war vollkommen schmucklos, rein funktional. In einer Ecke lag ein Haufen Schutt - ein eindeutiges Zeichen dafür, dass dies einer von Hunderten von Räumen in der Zitadelle war, die nicht länger verwendet wurden.
Er schaute zum Fenster. Es war kaum mehr als ein Schlitz im Fels, ein vor Jahrhunderten in die Wand gehauenes Guckloch, das Bogenschützen freie Sicht auf anrückende Heere hatte geben sollen. Steif rappelte er sich auf und wankte auf die Schießscharte zu.
Der Sonnenaufgang lag noch in weiter Ferne. Kein Mond schien am Firmament, nur ein paar Sterne. Trotzdem kniff er unwillkürlich die Augen zusammen, als ein Licht ihn durch das Fenster blendete. Es stammte von Zehntausenden von Straßenlaternen und Reklametafeln, die sich unter ihm bis zu den fernen Bergen erstreckten. Es war das harte, stete Glühen der modernen Stadt Trahpah.
Er schaute auf die Metropole hinunter, auf die Welt, der er auf seiner Suche nach Wahrheit vor acht Jahren den Rücken zugekehrt hatte - einer Suche, die ihn schlussendlich in diesen uralten Kerker und zu einer Entdeckung geführt hatte, an der seine Seele zerbrochen war.
Wieder ein gedämpftes Geräusch. Diesmal näher. Er musste schnell sein.
Er zog sich den Strick aus, der ihm als Gürtel diente. Mit geübtem Geschick knüpfte er das eine Ende zu einer Schlinge, trat dann ans Fenster, beugte sich hinaus und tastete auf dem eisigen Fels nach etwas, das ihm als Haken dienen konnte. Schließlich fand er ein vorspringendes Stück Stein. Er warf die Schlinge darüber, lehnte sich zurück, zog sie fest und prüfte ihren Halt.
Sie hielt.
Er steckte sein langes blondes Haar hinter die Ohren und warf einen letzten Blick auf den pulsierenden Lichtteppich unter ihm. Dann, das Herz schwer von dem uralten Geheimnis, das er nun mit sich trug, atmete er so tief ein, wie seine Lunge es ihm gestattete, zwängte sich durch den Spalt und sprang in die Nacht hinaus.
KAPITEL 2
Neun Stockwerke weiter unten, in einem Raum, der so prachtvoll war wie der andere kahl, wusch sich ein anderer Mann das Blut von seinen eigenen, frischen Wunden.
Wie im Gebet kniete er vor einem riesigen Kamin. Sein langes Haar und der Bart waren vom Alter silbern und oben auf dem Kopf dünn, was ihm schon von Natur aus ein mönchisches Aussehen verlieh. Auch er trug wie der Gefangene eine grüne Soutane.
Sein Körper zeigte zwar die ersten Spuren des Alters, war aber trotzdem noch fest und drahtig. Gut trainierte Muskeln bewegten sich unter seiner Haut, als er das Tuch methodisch in die Kupferschüssel neben sich tunkte, das kalte Wasser abtropfen ließ und schließlich die Wunden damit abtupfte. Jedes Mal drückte er das Tuch ein paar Augenblicke lang auf die Wunden; dann wiederholte er das Ritual.
Als die Schnitte an seinem Hals, seinen Armen und an seinem Rumpf zu heilen begonnen hatten, trocknete er sie mit frischen Handtüchern ab und stand auf. Sorgfältig zog er seine Kapuze wieder über den Kopf. Dabei spendete ihm das Brennen der Wunden unter dem groben Stoff seltsamerweise sogar Trost. Er schloss die blassgrauen Augen und atmete tief durch. Unmittelbar nach der Zeremonie hatte er schon immer ein Gefühl absoluter Ruhe, Entspanntheit und Befriedigung empfunden, denn er war es, der die größte Tradition seines Ordens am Leben hielt. Er versuchte, dieses Gefühl so lange wie möglich zu genießen, bevor er wieder in den Alltag seines Amtes zurückkehren musste.
Ein zaghaftes Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken.
»Herein.« Er griff nach dem Strick, der ihm als Gürtel diente.
Die Tür öffnete sich, und das Licht des Kaminfeuers spiegelte sich auf dem reich verzierten und mit Gold beschlagenen Holz. Stumm schlüpfte ein Mönch in den Raum und schloss die Tür hinter sich wieder. Auch er trug eine grüne Soutane und Haar und Bart lang, wie es in ihrem alten Orden üblich war.
»Vater Abt...« Der Mönch sprach leise, fast verschwörerisch. »Bitte, verzeih mein Eindringen zu dieser späten Stunde, aber ich dachte, du solltest es sofort erfahren.«
Er senkte den Blick, als wisse er nicht, wie er fortfahren solle.
»Dann sag es mir auch sofort«, knurrte der Abt, band sich den Gürtel und steckte sein Kruzifix hinein, ein hölzernes Kreuz in Form des Buchstaben >T<.
»Wir haben Bruder Samuel verloren ... «
Der Abt erstarrte.
»Was meinst du mit >verloren<? Ist er tot?«
»Nein, Vater Abt. Ich meine ... Er ist nicht in seiner Zelle.«
Der Abt packte sein Kruzifix, bis sich das Holz in sein Fleisch bohrte. Dann, als Logik seine Angst stillte, entspannte er sich wieder.
»Dann ist er wohl gesprungen«, sagte er. »Lass das Gelände absuchen und die Leiche bergen, bevor sie entdeckt werden kann.«
In der Erwartung, der Mönch würde augenblicklich hinauseilen, drehte er sich um und zog seine Soutane zurecht.
»Verzeih mir, Vater Abt«, fuhr der Mönch jedoch fort und starrte weiterhin zu Boden, »aber wir haben bereits gründlich gesucht. Wir haben Bruder Athanasius im selben Moment informiert, als wir Samuels Fehlen bemerkt haben. Er hat Kontakt nach draußen hergestellt und an den Fundamenten eine Suche in die Wege geleitet. Eine Leiche ist nirgends zu sehen.«
Die Ruhe, die der Abt noch vor wenigen Minuten genossen hatte, löste sich nun endgültig auf.
Früher in dieser Nacht war Bruder Samuel bei den Sancti aufgenommen worden, dem inneren Kreis ihres Ordens, eine Bruderschaft, die so geheim war, dass nur jene, die tatsächlich im Berg lebten, überhaupt von ihrer Existenz wussten. Der Initiationsritus war auf traditionelle Art durchgeführt worden, und schließlich hatte man den Anwärter in das uralte Sakrament eingeführt, das heilige Geheimnis, das zu beschützen und zu bewahren ihr Orden gegründet worden war. Während der Zeremonie war jedoch offensichtlich geworden, dass Bruder Samuel diesem Wissen nicht gewachsen war. Das war nicht das erste Mal, dass ein Mönch im Augenblick der Erleuchtung versagt hatte. Das Geheimnis, das zu bewahren sie sich verpflichtet hatten, war machtvoll und gefährlich, und egal wie gut man einen Anwärter auch vorbereitete, wenn der Augenblick kam, war es manchmal schlicht zu viel. Bedauerlicherweise war jemand, der die Last des Geheimnisses nicht tragen konnte, fast genauso gefährlich wie das Geheimnis selbst. In diesen Fällen war es sicherer und vielleicht auch gnädiger, das Leiden desjenigen so schnell wie möglich zu beenden.
Bruder Samuel war solch ein Fall gewesen.
Und nun war er verschwunden.
Solange er sich in Freiheit befand, war das Sakrament in Gefahr.
»Findet ihn«, befahl der Abt. »Sucht noch mal das Gelände ab. Dreht jeden Grashalm um, wenn es sein muss, aber findet ihn.«
»Jawohl, Vater Abt.«
»Solange die Engel sich seiner nicht erbarmt haben, ist er gestürzt, und er muss irgendwo in der Nähe aufgeprallt sein. Und wenn er nicht gefallen ist, dann muss er sich irgendwo in der Zitadelle befinden. Also sichert sämtliche Ausgänge und durchkämmt jeden Raum, bis ihr entweder Bruder Samuel oder seine Leiche gefunden habt. Hast du verstanden?«
Er trat die Kupferschüssel ins Feuer. Eine Dampfwolke stieg empor und erfüllte die Luft mit einem unangenehmen, metallischen Gestank. Der Mönch starrte weiterhin zu Boden und wartete verzweifelt darauf, entlassen zu werden, doch der Abt war in Gedanken woanders.
Als das Zischen verklungen war und das Feuer sich wieder beruhigt hatte, schien auch der Abt sich wieder entspannt zu haben.
»Er muss gesprungen sein«, sagte er schließlich. »Also muss seine Leiche auch irgendwo auf dem Gelände liegen. Vielleicht ist er ja in einem Baum gelandet. Vielleicht hat ihn im Fall ja eine Bö erfasst, und jetzt liegt er an einem Ort, an den ihr noch nicht gedacht habt. Aber wir müssen ihn noch vor Sonnenaufgang finden ... bevor die Touristenbusse kommen.«
»Wie du wünschst.«
Der Mönch verneigte sich und schickte sich an zu gehen, doch ein Klopfen erschreckte ihn. Er schaute auf und sah einen weiteren Mönch kühn den Raum betreten; der Mann hatte noch nicht einmal darauf gewartet, dass der Abt ihn hereinbat. Der Neuankömmling war klein und schlank, und sein kantiges Gesicht und die tief in den Höhlen liegenden Augen verliehen ihm ein Aussehen panischer Intelligenz, als verstehe er mehr, als er verstehen wollte. Dennoch strahlte er eine ruhige Autorität aus, obwohl er nur die braune Soutane der Administrata trug, des niedrigsten Ranges in der Zitadelle. Es war der Kammerherr des Abts, Athanasius, ein Mann, den man im ganzen Berg sofort erkannte, denn im Gegensatz zu den ansonsten langhaarigen und langbärtigen Mönchen war er vollkommen kahl. Athanasius warf einen Blick auf den Besucher des Abts, sah die Farbe der Soutane und wandte sich sofort ab. Laut den strengen Regeln der Zitadelle waren die ›Grünkittel‹, die Sancti, von den anderen isoliert. Als Kammerherr des Abts lief Athanasius dem einen oder anderen schon mal über den Weg, doch jegliche Form der Kommunikation mit ihnen war verboten.
»Bitte, verzeih mein Eindringen, Vater Abt«, sagte Athanasius und strich sich bedächtig über den kahlen Kopf - das tat er immer, wenn er unter Stress stand. »Ich möchte dich nur darüber informieren, dass Bruder Samuel gefunden worden ist.«
Der Abt lächelte und breitete die Arme aus, als wolle er die gute Nachricht umarmen.
»Da hätten wir's ja«, rief er. »Alles ist wieder im Lot. Das Geheimnis ist bewahrt und die Sicherheit unseres Ordens wiederhergestellt. Sag mir, Athanasius, wo habt ihr die Leiche entdeckt?«
Noch immer strich der Kammerherr sich mit der Hand über den blassen Schädel. »Es gibt keine Leiche.« Er hielt kurz inne. »Bruder Samuel ist nicht vom Berg gesprungen. Er ist aus dem Fenster geklettert. Man hat ihn in gut dreihundert Meter Höhe auf der Ostseite entdeckt.«
Der Abt ließ die Arme sinken, und erneut schlich sich ein Schatten auf sein Gesicht.
Vor seinem geistigen Auge sah er die vertikale Granitwand, die eine Seite der heiligen Festung bildete.
»Egal.« Er winkte ab. »Niemand kann die Ostseite erklettern, und uns bleiben noch mehrere Stunden bis Tagesanbruch. Bis dahin wird er ermüden und zu Tode stürzen. Und selbst wenn er es auf wundersame Weise bis nach unten schaffen sollte, werden unsere Brüder sich ihn schnappen. Nach einer solchen Kletterpartie wird er vollkommen erschöpft sein. Mit Widerstand ist also nicht zu rechnen.«
»Natürlich, Vater Abt«, sagte Athanasius, »es ist nur ...« Er hörte einfach nicht auf, sich über den Kopf zu streichen.
»Was?«, schnappte der Abt.
»Es ist nur ... Bruder Samuel klettert nicht den Berg hinunter.« Endlich nahm Athanasius die Hand herunter. »Er klettert hinauf.«
KAPITEL 3
Der schwarze Wind wehte durch die Nacht, glitt über die Gipfel und den Gletscher zur Ostseite der Stadt und trug die prähistorischen Reste freigelegter Moränen mit sich.
Je tiefer er auf die Ebene von Trahpah herniederging, desto mehr legte er an Geschwindigkeit zu. Er flüsterte durch die antiken Weinberge, Oliven- und Pistazienhaine an den unteren Hängen und hielt auf den Neonschein der riesigen Stadt zu, wo er die Baldachine flattern ließ und an der rot-goldenen Sonnenfahne Alexanders des Großen, dem Vexillum der vierten römischen Legion und all den anderen Standarten der frustrierten Armeen zerrte, die den düsteren Berg erfolglos belagert hatten, um an sein Geheimnis zu gelangen.
Und der Wind wehte weiter, jetzt über den breiten, geraden Ost-Boulevard, vorbei an der von Suleiman dem Prächtigen erbauten Moschee und über den steinernen Balkon des Hotels Napoleon. Einst hatte der große General dort gestanden, während seine Armee die Stadt geplündert hatte. Auch er hatte nur zum Berg hinaufschauen können. Erobern konnte er ihn nie. Der Felsendolch war wie ein Dorn in der Seite von Napoleons unvollständigem Reich gewesen, und auch später noch, auf dem Sterbebett im Exil, hatte er ihn in seinen Träumen geplagt.
Der Wind rauschte weiter gen Osten, über die hohen Mauern der Altstadt hinweg, und zwängte sich durch enge Straßen, die einst das Vorrücken des Feindes hatten behindern sollen.
Schließlich wehte er über die Stadtmauer, ließ das Gras im heutzutage ausgetrockneten Wassergraben rauschen und traf schließlich auf den Berg, in den er nicht eindringen konnte. So stieg er senkrecht auf und fand schlussendlich die einsame Gestalt in der dunkelgrünen Soutane eines Ordens, den man seit dem 13. Jahrhundert nicht mehr gesehen hatte, und die sich langsam, aber unbeirrt die steile, vereiste Wand hinaufbewegte.
Copyright © 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
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Bibliographische Angaben
- Autor: Simon Toyne
- 2012, 560 Seiten, Maße: 12,5 x 18,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Rainer Schumacher
- Übersetzer: Rainer Schumacher
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404166361
- ISBN-13: 9783404166367
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