Wahre Gesundheit beginnt im Kopf

Vorwort
Heutzutage werden durch die von uns Ärzten durchgeführten therapeutischen Maßnahmen nur etwa zwanzig Prozent aller Patienten wirklich geheilt. Das ist ein Zustand, von dem man ohne Übertreibung sagen kann, dass die ärztlichen Bemühungen an den restlichen achtzig Prozent der Leute nichts anderes als eine gewaltige Verschwendung von Behandlungskosten darstellen. Inzwischen überschreiten die Gesundheitskosten in meinem Heimatland Japan schon die Summe von 210 Milliarden Euro, und es ist abzusehen, dass diese Kosten bald 500 Milliarden Euro erreichen werden. Was für eine Riesenverschwendung!
Was ist eigentlich eine richtige ärztliche Behandlung? Schon als Kind bin ich mit der östlichen Medizin in Berührung gekommen, und nach dem Abitur habe ich westliche Medizin studiert. Bis jetzt hielt man die östliche und die westliche Medizin im Allgemeinen für völlig verschiedene oder sogar gegensätzliche Welten, aber dank der Erkenntnisse der modernen Gehirnphysiologie und Molekularbiologie ist es gelungen, die Wirkungsweise der östlichen Heilkunst mit den Mitteln der modernen medizinischen Wissenschaft zu erklären. So ist es zum Beispiel möglich, die Betäubung durch Akupunkturnadeln, die in der östlichen Medizin praktiziert wird, auf die im Gehirn erzeugten Hormone zurückzuführen auf morphinartige Substanzen, die wie Betäubungsmittel wirken. Diese als "Glückshormone" bezeichneten Substanzen sind das Hauptthema dieses Buchs; darüber hinaus soll auch der Mechanismus von Disziplinen wie Qigong und Meditation sowie ihre Beziehung zur Wirkungsweise von Hormonen auf molekularbiologischer Grundlage erläutert werden. Denn inzwischen hat sogar die moderne Medizin begonnen, den Nutzen dieser Disziplinen für die Gesundheit anzuerkennen.
Die Kombination von östlicher und westlicher Medizin ermöglicht es den Ärzten, vor Ausbruch der Erkrankung für Gesundheit und ein langes Leben frei von Krankheiten zu sorgen. Wäre das dann nicht die wahre Form von ärztlicher Behandlung?In dem

Shigeo Haruyama, 1940 in Kyoto geboren, wuchs in einer Familie traditioneller japanischer Ärzte auf und war schon in seiner Jugend mit Akupunktur, Moxa und Shiatsu vertraut. Nach seinem Medizinstudium praktizierte er als Chirurg. Seit 1987 leitet er eine eigene Klinik mit Altersheim und engagiert sich in einer Synthese aus östlicher und westlicher Medizin besonders für Präventive Gesundheitsstrategien.