Warum gibt es alles und nicht nichts?
Ein Ausflug in die Philosophie
Kinder, sagt man, sind die wahren Philosophen. Sie haben eine unbändige Neugier, und ihre Fragen bringen die Erwachsenen oft ins Grübeln und in Erklärungsnot. Aber wie erklärt man Kindern die Welt? Philosoph und Bestsellerautor...
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Produktinformationen zu „Warum gibt es alles und nicht nichts? “
Kinder, sagt man, sind die wahren Philosophen. Sie haben eine unbändige Neugier, und ihre Fragen bringen die Erwachsenen oft ins Grübeln und in Erklärungsnot. Aber wie erklärt man Kindern die Welt? Philosoph und Bestsellerautor Richard David Precht weiß, wie man das macht.
Mit seinem Sohn Oskar hat er einen Sommer lang Spaziergänge durch Berlin unternommen: in den Zoo, auf den Fernsehturm, ins Naturkundemuseum oder zur Synagoge. Und er hat Oskar dabei auf viele seiner Fragen geantwortet. "Bin ich wirklich ich?", "Darf man Tiere essen?" oder "Warum haben Menschen Sorgen?".
Auf spielerische Art und Weise und mit vielen Geschichten zeigt Philosoph und Familienvater Precht den Kindern unsere Welt und hilft ihnen, sie besser zu verstehen. Nach dem viel gelobten Bestseller "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" nun das Buch zur Philosophie für alle jungen Menschen, die es genauer wissen wollen!
Autoren-Porträt von Richard David Precht
Richard David Precht, geboren 1964, ist Philosoph, Publizist und Autor und einer der profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Er ist Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seit seinem sensationellen Erfolg mit »Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?« waren alle seine Bücher zu philosophischen oder gesellschaftspolitischen Themen große Bestseller und wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Seit 2012 moderiert er die Philosophiesendung »Precht« im ZDF und diskutiert zusammen mit Markus Lanz im Nr.1-Podcast »LANZ & PRECHT« im wöchentlichen Rhythmus gesellschaftliche, politische und philosophische Entwicklungen.
Autoren-Interview mit Richard David Precht
Interview mit Richard David PrechtAnlässlich seiner neuen Lesung im Hörverlag "Warum gibt es alles und nicht nichts?" trafen wir den Philosophen und Autor Richard David Precht zum Gespräch über Kinder, Neugier und die schweren Fragen des Lebens, auf die es manchmal überraschend leichte Antworten gibt.
Herr Precht, wenn man einem Kind verbieten würde, Fragen zu stellen, was würde aus ihm werden?
Richard David Precht: Das ist eine schöne Frage. Ich weiß gar nicht, ob ein Kind sich wirklich verbieten lassen würde, Fragen zu stellen. Ich glaube, das liegt so unglaublich in der Natur von Kindern, dass man sich die Situation noch nicht einmal vorstellen kann. Aber ein Kind, das nicht lernt, Fragen zu stellen, oder nicht Fragen stellen darf, wird wahrscheinlich so stark geistig verarmen, dass es nie ein gleichwertiges Mitglied in der menschlichen Gesellschaft werden kann.
Gibt es denn auf alles eine Antwort?
Richard David Precht: Es gibt auf alles eine Antwort. Aber auf die richtig großen und richtig wichtigen und richtig spannenden Fragen des Lebens keine eindeutige. Es gibt eigentlich immer nur Antworten, die wieder zu neuen Fragen führen. Wenn das nicht so wäre, dann hätte die Menschheit schon seit langer Zeit auf alle wichtigen Fragen die zehn verbindlichen Antworten und die würden wir wie die Zehn Gebote an unsere Kinder weitergeben. Wir können wahnsinnig froh sein, dass das nicht so ist. Wie langweilig wäre das Leben, wenn wir die Frage "Wo kommt die Welt her?" beantworten könnten! Wenn wir in drei Sätzen zusammenfassen könnten, warum wir uns in jemanden verlieben - und dergleichen mehr. Es ist das Schöne, dass diese Fragen nicht eindeutig zu beantworten sind.
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Man muss also gar nicht immer auf alles eine Antwort haben.
Richard David Precht: Es ist sogar schlimm, wenn es auf bestimmte Fragen eindeutige Antworten gibt. Stellen Sie sich mal vor, auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gäbe es eine eindeutige Antwort. Dann müssten Sie sich ständig fragen, ob Sie dieser Antwort entsprechen oder nicht. Das heißt, Sie müssten an einem Maßstab Ihr Leben messen und hätten eine reale Chance, Ihr Leben zu verpfuschen und wahnsinnig unglücklich zu werden. Es gibt den schönen Satz von Ashleigh Brilliant, der mal gesagt hat: "Es ist besser, das Leben hat keinen Sinn, als es hat einen Sinn, dem ich nicht zustimmen kann."
Welche Fragen oder auch: welchen Fragen sollte man sich jeden Morgen aufs Neue stellen?
Richard David Precht: Fragen, die man sich jeden Tag stellen sollte, glaube ich, gibt es nicht. Auch als Erwachsener hat man ein Recht auf eine Zeit, in der man mal nicht über alles nachdenkt. Ich glaube, das Glück besteht aus einer Mischung: sich seine Neugier einerseits zu erhalten, aber auf der anderen Seite auch mit vielen Dingen einfach zufrieden zu sein. Auch der große Wittgenstein hat mal gesagt: "Mein Leben besteht darin, dass ich mich mit manchem begnüge." Das fällt Erwachsenen leichter als Kindern.
Sollten Erwachsene besser mehr fragen?
Richard David Precht: Ja. Solange man sich die Neugier und die Begeisterungsfähigkeit bewahrt, so lange hat man auch die Chance auf ein vergleichbar erfülltes Leben im Alltag.
Können Sie für sich formulieren, auf was Sie besonders neugierig sind?
Richard David Precht: Die allergrößte Neugier, die ich habe, ist natürlich die Neugier: Was wird aus meinen Kindern? Aber es gibt auch wissenschaftlich eine ganze Reihe von Fragen: Die Evolutionstheorie beispielsweise ist nichts, wo wir abschließende Antworten haben. Und auch in der Kosmologie gibt es ganz, ganz viele Dinge, die wir noch nicht wissen. Wer weiß, ob wir in 20 Jahren den Urknall noch für wahrscheinlich halten!
Kann man das, für das Sie stehen, "Philosophie für alle" nennen - oder wäre das zu trivial? Ist denn Philosophie überhaupt "für alle"?
Richard David Precht: Ich würde sagen: Philosophie ist für alle, die sich dafür interessieren. Ich würde nicht versuchen, Menschen, die sich für philosophische Fragen nicht interessieren, zu sagen, sie müssten sich mit Philosophie beschäftigen, weil ich ja auch nicht nachweisen kann, dass die Beschäftigung mit Philosophie zwangsläufig glücklicher macht. Es könnte ja auch den ein oder anderen unglücklicher machen, und das Risiko würde ich nicht eingehen. Es ist der Versuch, jedem, der gerne über philosophische Fragen nachdenkt, ein bisschen Rüstzeug an die Hand zu geben, dass er intelligenter über sich und die Welt nachdenken kann.
"Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" war ursprünglich als reiner Jugendtitel geplant.
Richard David Precht: Ja. "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" sollte meinen Stiefkindern im Alter von elf, dreizehn und fünfzehn Jahren ein bisschen was von meinem Denken erzählen. Dann erkannte der Verlag, dass das etwas ist, was möglicherweise eben nicht nur Jugendliche interessiert, sondern auch Erwachsene. Vielleicht ist es ein philosophisches Jugendbuch für Erwachsene. Auch "Warum gibt es alles und nicht nichts?" hat eine doppelte Zielgruppe.
Was bedeutet es Ihnen, das Hörbuch zu "Warum gibt es alles und nicht nichts?" gemeinsam mit Ihrem Sohn Oskar und Ihrer Frau Caroline Mart einzusprechen?
Richard David Precht: Natürlich wird es eine sehr schöne Situation sein. Wir werden versuchen, bei der Aufnahme des Hörbuches den gleichen Geist in diesen Gesprächen, die ja alle authentische Gespräche sind, wieder aufleben zu lassen.
Wie sind diese Gespräche zwischen Ihnen und Ihrem Sohn entstanden?
Richard David Precht: Wir haben ein gutes halbes Jahr an dem Buch gearbeitet - überwiegend im Sommer. Wir sind mehrfach zu verschiedenen Orten in Berlin gefahren; ich hab' ihm Geschichten erzählt, dann haben wir anschließend irgendwo gesessen und haben philosophiert - und ich hab' mitgeschrieben. Ich hatte ja sehr, sehr lange überlegt, wie man ein solches Buch am adäquatesten für Kinder in der Zielgruppe von neun bis dreizehn Jahren macht. Und ich glaube, auf viele Ideen oder viele Fragen wäre ich selber nicht gekommen, wenn mein Sohn mir die nicht gestellt hätte.
Können Sie ein Beispiel geben für solch eine Frage?
Richard David Precht: Spannend fand ich die Situationen, wenn er ethische Situationen bewerten musste: Was ist hier richtig, was wäre falsch zu tun? Dann hat er wie ein Erwachsener die Stirn in Falten gelegt und hin und her überlegt. Auch wenn bezeichnenderweise die Antworten sehr häufig die gleichen wie bei Erwachsenen waren, war es doch schön, diesen Denkprozess zu sehen. Besonders gern hab' ich ihn gehabt, wenn er seine Phantasie hat spielen lassen. Oder wenn er auch mal ein bisschen frech wurde. Er hat's in zwei Situationen, wo ich ganz lange insistiert habe und ihn in die Falle locken wollte, einfach umgedreht und angefangen, mir die Frage zu stellen. Sehr, sehr clever, also: drei Bonuspunkte für Cleverness! (Er schmunzelt.)
Da gibt es also auch Antworten, auf die Sie nicht gekommen wären?
Richard David Precht: Ja, ich erinnere mich zum Beispiel, dass in der sehr, sehr schwierigen Frage, ob man eigentlich Tiere essen darf oder nicht, er unglaublich hin und her laviert hat und sich immer wieder Tricks ausgedacht hat, wie er doch noch mal gesund aus der Sache rauskommen und seine Currywurst rechtfertigen kann. Ich glaube, da war er sehr, sehr trickreich.
Interview: Teresa Grenzmann/Der Hörverlag
Richard David Precht: Es ist sogar schlimm, wenn es auf bestimmte Fragen eindeutige Antworten gibt. Stellen Sie sich mal vor, auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gäbe es eine eindeutige Antwort. Dann müssten Sie sich ständig fragen, ob Sie dieser Antwort entsprechen oder nicht. Das heißt, Sie müssten an einem Maßstab Ihr Leben messen und hätten eine reale Chance, Ihr Leben zu verpfuschen und wahnsinnig unglücklich zu werden. Es gibt den schönen Satz von Ashleigh Brilliant, der mal gesagt hat: "Es ist besser, das Leben hat keinen Sinn, als es hat einen Sinn, dem ich nicht zustimmen kann."
Welche Fragen oder auch: welchen Fragen sollte man sich jeden Morgen aufs Neue stellen?
Richard David Precht: Fragen, die man sich jeden Tag stellen sollte, glaube ich, gibt es nicht. Auch als Erwachsener hat man ein Recht auf eine Zeit, in der man mal nicht über alles nachdenkt. Ich glaube, das Glück besteht aus einer Mischung: sich seine Neugier einerseits zu erhalten, aber auf der anderen Seite auch mit vielen Dingen einfach zufrieden zu sein. Auch der große Wittgenstein hat mal gesagt: "Mein Leben besteht darin, dass ich mich mit manchem begnüge." Das fällt Erwachsenen leichter als Kindern.
Sollten Erwachsene besser mehr fragen?
Richard David Precht: Ja. Solange man sich die Neugier und die Begeisterungsfähigkeit bewahrt, so lange hat man auch die Chance auf ein vergleichbar erfülltes Leben im Alltag.
Können Sie für sich formulieren, auf was Sie besonders neugierig sind?
Richard David Precht: Die allergrößte Neugier, die ich habe, ist natürlich die Neugier: Was wird aus meinen Kindern? Aber es gibt auch wissenschaftlich eine ganze Reihe von Fragen: Die Evolutionstheorie beispielsweise ist nichts, wo wir abschließende Antworten haben. Und auch in der Kosmologie gibt es ganz, ganz viele Dinge, die wir noch nicht wissen. Wer weiß, ob wir in 20 Jahren den Urknall noch für wahrscheinlich halten!
Kann man das, für das Sie stehen, "Philosophie für alle" nennen - oder wäre das zu trivial? Ist denn Philosophie überhaupt "für alle"?
Richard David Precht: Ich würde sagen: Philosophie ist für alle, die sich dafür interessieren. Ich würde nicht versuchen, Menschen, die sich für philosophische Fragen nicht interessieren, zu sagen, sie müssten sich mit Philosophie beschäftigen, weil ich ja auch nicht nachweisen kann, dass die Beschäftigung mit Philosophie zwangsläufig glücklicher macht. Es könnte ja auch den ein oder anderen unglücklicher machen, und das Risiko würde ich nicht eingehen. Es ist der Versuch, jedem, der gerne über philosophische Fragen nachdenkt, ein bisschen Rüstzeug an die Hand zu geben, dass er intelligenter über sich und die Welt nachdenken kann.
"Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" war ursprünglich als reiner Jugendtitel geplant.
Richard David Precht: Ja. "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" sollte meinen Stiefkindern im Alter von elf, dreizehn und fünfzehn Jahren ein bisschen was von meinem Denken erzählen. Dann erkannte der Verlag, dass das etwas ist, was möglicherweise eben nicht nur Jugendliche interessiert, sondern auch Erwachsene. Vielleicht ist es ein philosophisches Jugendbuch für Erwachsene. Auch "Warum gibt es alles und nicht nichts?" hat eine doppelte Zielgruppe.
Was bedeutet es Ihnen, das Hörbuch zu "Warum gibt es alles und nicht nichts?" gemeinsam mit Ihrem Sohn Oskar und Ihrer Frau Caroline Mart einzusprechen?
Richard David Precht: Natürlich wird es eine sehr schöne Situation sein. Wir werden versuchen, bei der Aufnahme des Hörbuches den gleichen Geist in diesen Gesprächen, die ja alle authentische Gespräche sind, wieder aufleben zu lassen.
Wie sind diese Gespräche zwischen Ihnen und Ihrem Sohn entstanden?
Richard David Precht: Wir haben ein gutes halbes Jahr an dem Buch gearbeitet - überwiegend im Sommer. Wir sind mehrfach zu verschiedenen Orten in Berlin gefahren; ich hab' ihm Geschichten erzählt, dann haben wir anschließend irgendwo gesessen und haben philosophiert - und ich hab' mitgeschrieben. Ich hatte ja sehr, sehr lange überlegt, wie man ein solches Buch am adäquatesten für Kinder in der Zielgruppe von neun bis dreizehn Jahren macht. Und ich glaube, auf viele Ideen oder viele Fragen wäre ich selber nicht gekommen, wenn mein Sohn mir die nicht gestellt hätte.
Können Sie ein Beispiel geben für solch eine Frage?
Richard David Precht: Spannend fand ich die Situationen, wenn er ethische Situationen bewerten musste: Was ist hier richtig, was wäre falsch zu tun? Dann hat er wie ein Erwachsener die Stirn in Falten gelegt und hin und her überlegt. Auch wenn bezeichnenderweise die Antworten sehr häufig die gleichen wie bei Erwachsenen waren, war es doch schön, diesen Denkprozess zu sehen. Besonders gern hab' ich ihn gehabt, wenn er seine Phantasie hat spielen lassen. Oder wenn er auch mal ein bisschen frech wurde. Er hat's in zwei Situationen, wo ich ganz lange insistiert habe und ihn in die Falle locken wollte, einfach umgedreht und angefangen, mir die Frage zu stellen. Sehr, sehr clever, also: drei Bonuspunkte für Cleverness! (Er schmunzelt.)
Da gibt es also auch Antworten, auf die Sie nicht gekommen wären?
Richard David Precht: Ja, ich erinnere mich zum Beispiel, dass in der sehr, sehr schwierigen Frage, ob man eigentlich Tiere essen darf oder nicht, er unglaublich hin und her laviert hat und sich immer wieder Tricks ausgedacht hat, wie er doch noch mal gesund aus der Sache rauskommen und seine Currywurst rechtfertigen kann. Ich glaube, da war er sehr, sehr trickreich.
Interview: Teresa Grenzmann/Der Hörverlag
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Bibliographische Angaben
- Autor: Richard David Precht
- Altersempfehlung: Ab 10 Jahre
- 2011, Originalausgabe, 200 Seiten, 20 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 12,5 x 19,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442312388
- ISBN-13: 9783442312382
- Erscheinungsdatum: 23.11.2011
Rezension zu „Warum gibt es alles und nicht nichts? “
"Ein Buch, das nicht nur Kindern hilft, die Welt ein wenig besser zu verstehen. Bezaubernd klug!"
Pressezitat
"Ein tolles Buch." Markus Lanz
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