Was sie wusste

 
 
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Spannend bis zur letzten Seite: der neue Tracy-Crosswhite-Fall des internationalen Bestsellerautors Robert Dugoni.

Manche Dinge sind zu schrecklich, um sie zu vergessen; andere zu schmerzhaft, um sich an sie zu erinnern.
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Kommentare zu "Was sie wusste"
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    alekto, 01.09.2022

    Ambivalentes, ruhig erzähltes Krimi-Drama mit ungewöhnlicher Auflösung

    Lisa Childress ist Investigativ-Journalistin beim Seattle Post-Intelligencer und Ende Februar 1996 einer Story auf der Spur. Dafür ist Lisa auch bereit, ihren Mann Larry und ihre erst zwei Jahre alte Tochter Anita zu Hause zurück zu lassen. Auch fürchtet sich Lisa nicht davor, sich im tief in der Nacht verlassenen Industriegebiet von Seattle mit einem Informanten zu treffen. Doch dann geht alles schief. Lisas Quelle gibt ihr nicht das vereinbarte Zeichen, als sie dort eintrifft, und wartet. Statt die Scheinwerfer seines Wagens aufleuchten zu lassen, bleibt alles dunkel. Lisas Informant reagiert auch sonst nicht auf sie. Denn da ist der Mann schon tot. Der Täter attackiert nun Lisa, die es trotz des Bärensprays, das ihr Mann Larry ihr in die Tasche gesteckt hat, da er besorgt war, dass Lisa allein zu solcher Uhrzeit an diesen Ort unterwegs war, nur schafft dessen ersten Angriff abzuwehren. Und Lisa verschwindet spurlos in dieser Nacht. Zwanzig Jahre später sucht Lisas Tochter Detective Tracy Crosswhite auf und bittet sie die Ermittlungen im Fall ihrer Mutter wieder aufzunehmen. Anita, die auch Journalistin wie ihre Mutter geworden ist, hat die Stories zusammengetragen, an denen ihre Mutter zum Zeitpunkt ihres Verschwindens gearbeitet hat.

    "Was sie wusste" ist der neueste und bereits neunte Band der Reihe um Tracy Crosswhite, die in ihrer Person die gesamte Cold-Case-Einheit darstellt. Und obwohl dies der erste Crosswhite-Krimi für mich gewesen ist, habe ich doch gut reingefunden, da Robert Dugoni zu Beginn kurz die wichtigen Ereignisse des vorigen Krimis schildert, indem er an Tracys letzten Fall erinnert. In diesem hat sie zwei sadistische Serienmörder überführt, die in North Seattle ihr Unwesen getrieben haben. Nun ist Tracy damit befasst zusammen mit Rechtsmedizinerin Kelly Rosa die letzten gefundenen Leichen zu identifizieren und deren Angehörigen über ihren Verlust zu informieren.
    Zudem wird Tracys eher schwieriges Verhältnis zu ihrem Chef Art Nunzio angerissen und ich habe die wesentlichen Fakten aus Tracys Vergangenheit erfahren. Denn dass Tracys jüngere Schwester Sarah verschwunden ist, als sie achtzehn war, und Tracy erst zwanzig Jahre später ihre sterblichen Überreste gefunden hat, treibt sie in ihrer Arbeit an und lässt sie so empathisch mit Angehörigen vermisster Personen umgehen, deren Leid ihr selbst nur zu gut bekannt ist. Tracy bin ich aufgrund ihrer eigenen traumatischen Vergangenheit gleich nah gewesen. Und sympathisch war sie mir wegen ihres engagierten Einsatzes als Detective, was sie sogar den Vorschlag der neuen Polizeichefin Weber, die ihr eine Beförderung als Teamleiterin hinter einen Schreibtisch in Aussicht stellt, ablehnen lässt.

    Die Figuren - insbesondere die Frauen - sind in diesem Krimi stark charakterisiert. Neben Tracy gilt das auch für die Journalistin Lisa, die nach ihrer Einführung im Prolog wohl nicht den Preis für die Mutter des Jahres erhalten wird. Auch hat Lisa eine recht eigenwillige Art ihrer Arbeit nachzugehen, da sie nicht in der Lage ist, eine Deadline einzuhalten, obwohl sie für ihre Stories brennt. Wenn sie die Fährte zu einer heißen Story aufgenommen hat, kann sie nicht locker lassen und stellt sich so auch jedem auftretenden Hindernis und jeder damit verbundenen Gefahr furchtlos entgegen. Lisa Angst einzujagen war schon bei ihrem jüngeren Ich, das sich nicht bei Horrorfilmen gruseln wollte, fast nicht möglich.
    Lisas Tochter Anita steht ihr da kaum nach. Als Reporterin bei der Seattle Times ist sie in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten. Privat hat sie begonnen im Fall ihrer Mutter zu recherchieren, da sie die Wahrheit darüber wissen muss, was ihrer Mutter damals zugestoßen ist. Seinerzeit hatten die Polizisten, die im Vermisstenfall ihrer Mutter ermittelt haben, sich schnell auf ihren Vater als Hauptverdächtigen konzentriert und dann niemand anderen mehr als Täter in Betracht gezogen. So wurde nicht untersucht, an welchen Stories ihre Mutter im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeit gearbeitet hat und ob diese Arbeit der Grund für ihr Verschwinden gewesen ist.

    Ein knappes Vierteljahrhundert später findet Anita heraus, dass ihre Mutter im Februar 1996 insgesamt vier verschiedenen Stories nachgegangen ist, von denen jede eine gewaltige Sprengkraft besessen hat und somit ein Motiv für ihre Entführung oder sogar ihre Ermordung beinhaltet hatte. Zu Beginn hat mir die große Bandbreite der mit den Stories von Anitas Mutter abgedeckten Themen gut gefallen. Denn die reichte von politischen Skandalen über sexuelle Nötigung Minderjähriger und Korruption bei Eliteeinheiten der Polizei bis hin zum klassischen Serienmörder. Lisa war sowohl dem damaligen Bürgermeister Michael Edwards, der während seiner Amtszeit wohl bestechlich gewesen ist, als auch dem langjährigen Stadtratsmitglied Peter Rivers, der angeblich männliche Jugendliche für sexuelle Handlungen bezahlt hat, auf der Spur. Zudem recherchierte Lisa zu einer Sondereinheit der Polizei, die womöglich bei Drogenrazzien Geld abgesahnt hat, und zum Serienmörder, der an der Route 99 sein Unwesen trieb.
    Leider schaffte es Dugoni nicht die abwechslungsreiche Erzählweise über den weiteren Verlauf dieses Krimis aufrecht zu erhalten. Denn bald konzentriert sich Tracy lediglich auf eine von Lisas Stories. Da "Was sie wusste" durch sein ruhiges Erzähltempo geprägt ist, das ganz ohne adrenalingeladene Szenen oder einen klassischen Showdown auskommt, hätte ich mir gewünscht, dass Tracy mehr als nur einen Fall in diesem Buch gelöst hätte. Der Ausgangspunkt dieses Krimis hätte dazu ja die Gelegenheit geboten. Am liebsten wäre mir der Route 99 Killer gewesen, der von der Polizei den abgründigen Beinamen Todesengel erhalten hat. Angeboten hätte sich dieser auch, da Tracy in vorigen Bänden der Reihe schon Serienmördern wie den Cowboy überführt hat.

    "Was sie wusste" hat mich mit seinen so detaillierten wie bildlichen Beschreibungen überzeugt, die so banale Dinge wie etwa Tracys Büro, das unter Aktenbergen versinkt, da Tracy dort für sie relevante Cold Case Akten hortet und so jeder mögliche Platz von einem Stapel aus Akten belegt ist, oder auch Wohlfühlorte wie die Macrina Bakery, die mit ihrem Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee, der in riesigen, Schüsseln ähnlichen Tassen serviert wird und bei Tracy schöne Kindheitserinnerungen weckt, vor meinem inneren Auge beim Lesen haben lebendig werden lassen. Da Tracy sich Cold Case-Fällen widmet, sind zudem die vergleichenden Beschreibungen, die verdeutlichen, wie Seattle sich in den vergangenen vierundzwanzig Jahren verändert hat, von Bedeutung.
    Schade ist nur, dass Dugoni sich selbst in diesem Krimi dadurch beschränkt, dass er diesen - abgesehen vom Prolog - ausschließlich aus Sicht von Tracy erzählt hat. Obwohl das Krimi-Drama so nur in der Sicht von außen geschildert wird, hat es für mich intensiven Szenen gehabt. Ich denke aber, dass mir das Drama weit näher gegangen wäre, wenn ich dies auch aus Sicht der betroffenen Personen hätte erfahren können. Neben der Sichtweise von Lisa Childress, die im Prolog wiedergegeben wurde, hätten mich insbesondere die Perspektive von Lisas Tochter Anita, ihrer Mutter sowie ihres Ehemanns Larry interessiert. Und auch die Tätersicht hätte in diesem Fall spannend sein können.

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