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  • 4 Sterne

    8 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 12.07.2021

    Als Buch bewertet

    Wann hört das Leid der Kinder endlich auf ?
    Tiefer Fjord von Ruth Lillegraven
    Ein kleiner pakistanischer Junge wird direkt von seinem Vater in die Kinderabteilung des Osloer Universitätsklinik gebracht, wo Haavard als Kinderarzt tätig ist. Nach der Untersuchung des Jungen ist Haavard sich sicher das der Kleine zu Hause misshandelt wurde. Der angebliche Sturz vom Baum wird immer unwahrscheinlicher. Der kleine Faisal überlebt seine Verletzungen nicht. Bevor die Polizei den Vater vernehmen kann, wird dieser im Gebetsraum der Klinik erschossen. Was steckt hinter dem Mord ? Haarvards Frau Clara ist schockiert als sie von den Ereignissen erfährt, schon lange kämpft sie als Politikerin für ein neues Gesetz, das misshandelten Kindern früher helfen soll. Bisher war ihr Kampf leider vergebens. Flüssiger, leicht zu lesender Schreibstil. Die Beschreibung der Protagonisten ist gut gelungen. Man kann ihre Handlungen und Emotionen gut nach voll ziehen. Auch die Orte sind gut beschrieben, man hat sie gut vor Augen und meint des öfteren man ist mitten drin im Geschehen. Bin auf den nächsten Roman von Ruth Lillegraven gespannt.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaraelisa, 07.08.2021

    Als Buch bewertet

    Selbstjustiz
    Im Mittelpunkt von Ruth Lillegravens Debütroman „Tiefer Fjord“ stehen Clara und Haavard. Clara ist Juristin und arbeitet in einem Ministerium, Haavard ist Arzt in einer Kinderklinik in Oslo. Eines Tages wird ein kleiner Junge eingeliefert, der wenig später an den Folgen von Misshandlungen stirbt. Noch ehe die Polizei den Vater befragen kann, wird dieser im Gebetsraum des Krankenhauses mit einer Glock erschossen. Dann passieren kurz nacheinander zwei weitere Morde. Jedes Mal werden die Opfer mit derselben Waffe erschossen, und jedes Mal stehen sie im Zusammenhang mit Kindesmisshandlung, über die Haavard in der Klinik heimlich Daten gesammelt hat und die Clara durch einen von ihr erarbeiteten Gesetzesentwurf bekämpfen will. Trotz dieses gemeinsamen Anliegens funktioniert die Ehe nicht mehr. Die Partner sind einander entfremdet und haben Geheimnisse vor einander. Haavard betrügt seine Frau mit der Kollegin Sabiya, Clara hat ihrem Mann nie von den schrecklichen Ereignissen in ihrer Kindheit erzählt. Nach den Verbrechen wird Haavard für mehrere Tage verhaftet, so dass er für den dritten Mord ein Alibi hat. Da die ersten beiden Opfer einen Migrationshintergrund haben, ist die Polizei lange Zeit auf der falschen Fährte.

    Erzählt wird in zahlreichen kurzen Kapiteln aus wechselnder Perspektive, vor allem der von Clara und Haavard, aber auch aus der Sicht der Kollegin Sabiya, des Pflegers Roger und von Leif, Claras Vater. Im Verlauf des Romans werden auch die wesentlichen Ereignisse aus der Vergangenheit erzählerisch nachgeholt, sodass wir nach der Hälfte des Romans wissen, wer diese Morde begangen hat und aus welchem Grund. Das macht die Geschichte für mich nicht weniger spannend. Mir gefällt die sorgfältige Charakterisierung der Figuren genauso wie die Auseinandersetzung der Autorin mit diesem wichtigen Thema. Ich habe den Roman gern gelesen und empfehle ihn ohne Einschränkung weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Büchermaulwurf, 27.07.2021

    Als Buch bewertet

    Tiefer Fjord - tiefe menschliche Abgründe
    „Tiefer Fjord“ ist Ruth Lillegravens erster Spannungsroman und gleichzeitig der Auftakt der Clara-Trilogie. Das Cover hat mich sofort angesprochen, die dunkle Winterlandschaft vermittelt eine düstere Stimmung, ganz im Stil skandinavischer Spannungsromane. Das zentrale Thema Kindesmisshandlung wurde sehr einfühlsam und gleichzeitig mitreißend in der Handlung verarbeitet.

    Im Mittelpunkt stehen das Ehepaar Clara und Haavard. Clara arbeitet als Juristin im Justizministerium und Haavard ist Kinderarzt in einer Osloer Klinik. Als ein kleiner Junge von seinen Eltern in die Klinik gebracht wird, angeblich vom Baum gefallen, stellt Haavard neben alten Brüchen noch frische Hämatome fest, alles Anzeichen von Misshandlungen und familiärer Gewalt. Der Junge kann nicht gerettet werden, doch bevor der Fall weitergemeldet werden kann, wird der pakistanische Vater erschossen im Gebetsraum der Klinik aufgefunden. Die Polizei vermutet ein Verbrechen aus Fremdenhass.
    Clara ist geschockt, als sie davon erfährt. Sie arbeitet schon lange an einem Gesetzesentwurf, der misshandelten Kindern durch eine Meldepflicht früher helfen soll, bisher jedoch ohne Mehrheit. Auch Haavard ist erschüttert und beginnt eine Liste mit weiteren Misshandlungsfällen aufzustellen. Als eine weitere Einwanderin erschossen wird, deren Name auf Haavards Liste stand, gerät er ins Visier der Ermittler.

    Die einzelnen Kapitel werden jeweils in der Ich-Perspektive von unterschiedlichen Personen erzählt. So kommen neben Clara und Haavard noch Claras Vater Leif sowie Sabiya, eine Kollegin von Haavard und der Pfleger Roger zu Wort. Durch die Ich-Perspektive wird eine große Nähe zu den einzelnen Personen erzeugt. Man erhält einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle der sehr gut ausgearbeiteten Charaktere. Ich kann da Maja Lunde nur zustimmen. Ich war gefesselt von der Geschichte und von den einzelnen Figuren und ebenso von der norwegischen Landschaft, besonders dem Fjord, der eine wichtige Rolle in der Handlung spielt. Rückblicke in die Vergangenheit zeigen auf, welche Auswirkungen sie auf die Handlungen des Täters in der Gegenwart hat, dessen Identität sehr früh enthüllt wird, was der Spannung aber keinen Abbruch tut, weil man unbedingt wissen will, ob er damit durchkommt. Clara und Haavard fand ich zwar nicht unbedingt sympathisch, es waren aber trotzdem zwei sehr spannende Charaktere. Clara hat eine dunkle Vergangenheit von der Haavard nichts ahnt, und ihr Mann hat auch Geheimnisse vor ihr.
    Die Geschichte punktet also mit ihren Figuren, die eine große Tiefe besitzen und so einige Geheimnisse und Abgründe verbergen, neben der beeindruckenden Landschaft. Die Ermittlungen der Polizei spielen hier eher eine Nebenrolle.

    Mich hat der Auftakt dieser neuen Reihe absolut gefesselt und nachhaltig beeindruckt. Das Ende hat mich sprachlos zurückgelassen, daher bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 29.06.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    ... das sagt Clara über den Fjord, der von ihrem Elternhaus in Nordnorwegen aus zu sehen ist. Dieses unergründliche und tiefe Gewässer, eiskalt dennoch wunderschön anzusehen. Er spielt in diesem überaus fesselnden Thriller der Extraklasse eine große, ja sogar eine tödliche Rolle.

    Clara ist Politikerin und möchte schon lange ein Gesetz durchbringen, welches misshandelten Kindern hilft. Doch bisher kämpft sie vergebens. Ihr Mann Haavard ist Kinderarzt und hat oft mit derartigen Kindern zu tun. Gerade hat er erfahren, dass ein kleiner Junge, der offensichtlich misshandelt wurde, die OP nicht überlebt hat. Der Vater, ein Pakistani, geht in den Gebetsraum der Osloer Klinik, wo er kurz darauf erschossen aufgefunden wird. Wenig später gibt es einen weiteren Mord, eine iranische Mutter, mit der gleichen Waffe hingerichtet. Gibt es einen rassistischen Hintergrund bei diesen Morden - oder steckt etwas anderes dahinter?

    Dieser spannende Thriller wird in nicht zu langen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht der Hauptpersonen erzählt. In Rückblenden erfahren wir mehr über ihre traumatische Vergangenheit, immer aus ihrer eigenen Sichtweise. Die eindrucksvolle Landschaft Norwegens mit seinen Bergen, Fjorden und Wasserfällen wird sehr ausführlich beschrieben. Ebenso wie die Ehe von Clara und Haavard, die eigentlich am Ende ist. Clara ist sehr ehrgeizig und arbeitet viel, um die Kinder kümmert sich mehr ihr Mann. Clara kommt mir sehr kühl vor, sie lässt eigentlich niemand an sich heran. Nach und nach erfährt man, wie sie so geworden ist und man taucht immer weiter ein in ihre Familiengeheimnisse. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen - ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich bin schon sehr auf den nächsten Band gespannt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 07.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe diesen Psychothriller in einem Rutsch durchgelesen, so interessant fand ich die Handlung. Clara ist eine berechnende und schlaue Frau und setzt sich als Politikerin, denn sie arbeitet für das norwegische Ministerium, für die Gleichheit ein. Ihre Ehemann Haavard ist Arzt in einem Krankenhaus. Beide haben zwei liebenswerte kleine Jungs. Die Kulisse findet größtenteils in Oslo statt, aber auch in Westnorwegen.
    Eines Nachts, während Haavards Schicht, bringt ein Mann ein bewusstloses Kind herein. Henrik und den Mitarbeitern ist klar, dass das Kind körperlich missbraucht wurde. Kurz darauf stirbt das Kind. Der Vater fragt daraufhin, wo die Krankenhauskapelle sei, damit er dort gehen und beten kann. Doch er wird plötzlich tot aufgefunden. Und: es bleibt nicht nur bei diesem einen Mord. Tötet jemand die Eltern, die ihre Kinder missbrauchen, aus Rache?
    Das Buch beinhaltet schwierige Themen und ich würde es nur denjenigen empfehlen, die den Mut haben, über Serienmörder und Kindesmissbrauch zu lesen. Es ist nämlich ein sehr dunkles Buch. Ich kann es allen empfehlen, die literarische Belletristik mit einem Thrilleraspekt lieben. Der Schreibstil ist flüssig, einfach zu lesen und packend geschrieben. Die Auflösung ist solide und klar. Sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mareike k., 06.07.2021

    Als Buch bewertet

    Schon der Klappentext ließ erkennen, daß das Buch unter die Haut gehen würde. Aber was dann kam, war noch viel packender als erwartet. Es geht nicht nur um Kindesmißhandlung, sondern auch um die Ehe der Politikerin Clara und des Arztes Haavard, die Beziehung von Haavard und der Krankenschwester Sabiya, die Beziehung zwischen Sabiya und dem Vater das toten Kindes. Es geht um die Schwierigkeiten Claras, in der starren Welt der Justiz einen Gesetzentwurf zur früheren Meldung und Erkennung von Kindesmißhandlung durch zu bringen. Auch Haavard versucht, seine Frau zu unterstützen und erstellt eine Liste mit Personen, die immer wieder mit ihren mißhandelten Kindern in der Notaufnahme erscheinen. Leider verschließen Jugendamt und Politik die Augen. Als drei Leute auf der Liste umgebracht werden, verdächtigen sich Clara, Haavard und Sabiya sich gegenseitig. Obwohl schon in der mItte des Buches klar ist, wer die Morde verübt hat, bleibt das Buch megaspannend bis zur letzten Seite.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Renate T., 10.07.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Fussspuren auf dem Cover passen gut zum Thriller. Clara und Harvaard, mit ihren Zwillingen eine Bilderbuchfamilie nach außen... Dass in ihrer Ehe nicht mehr alles glatt läuft ist nach vielen Ehejahren nicht ungewönlich. Aber Clara ist noch lange nicht am Ende ihrer Karriereleiter und Havaard liebt seinen Beruf als Kinderarzt. Scheinbar also eine ganz normale Familie. Der kleine Junge der während des Dienstes von Havaard bewussstlos eingeliefert wird und trotz vieler Bemühungen stirbt setzt einen Strudel von Ereignissen in Gang. Auf einmal muss Clara davor Angst haben dass ihre Vergangenheit ans Licht kommt und auch Havaard hat seine dunklen Geheimnisse. Die Autorin hat als roten Faden für das Buch das Thema Kindesmisshandlung und psychische Störungen gewählt und verwebt an den beiden Themen entlang die einzelnen Handlungsstränge geschickt miteinander. Toll zu lesen mit einem überraschenden Schluss, darum empfehle ich es gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    iur83, 14.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist toll und darauf bin ich sofort aufmerksam geworden.
    Der Prolog fängt schon klasse und sehr spannend an und das macht für mich ein sehr gutes Buch aus. Es darf nicht langatmig und langweilig beginnen.
    Jedes Kapitel ist mit dem Namen überschrieben ,um den es dich handelt, so kommt man schnell zurecht.
    Erzählt wird in der jeweiligen Ich-Perspektive.
    Zur Mitte hin gibt es einen Plottwist, mit dem ich nicht gerechnet habe. Perfekt.
    Der Schreibstil ist toll und einfach zu lesen. Was mir hier sehr gefällt, dass die Autorin auf den Punkt kommt und nichts Unwichtiges drum herum schreibt.
    Die Spannung ist von Anfang an gegeben.
    Auch die Gegend wird toll beschrieben.
    Dieser Thriller kommt ganz ohne Blutvergießen aus.
    Themen wie Kindesmisshandlung ,Migration und Rassismus werden hier mit einbezogen.
    Ich bin auf die beiden weiteren Bände sehr gespannt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah L., 14.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ein kleiner Junge wird von seinen Eltern in die Notaufnahme des Osloer Krankenhauses gebracht. Seine Verletzungen sind so schwerwiegend, dass er ihnen erliegt. Für Haavard, den diensthabenden Kinderarzt, ist schnell klar, dass dieses Kind schwer misshandelt wurde und zwar vom eigenen Vater. Und noch jemand hat dies erkannt, denn bald wird der Vater des Jungen ermordet aufgefunden.

    Ein packender Thriller mit einem wichtigen Grundthema. Gleichzeitig berührend und erschreckend. Die Protagonisten sind keineswegs menschlich perfekt, aber durch ihre Prinzipien und klaren Ansichten entwickelt man doch eine gewisse Sympathien. Die Art und Weise des Aufbaus der Handlung ist erfrischend anders. Es geht hier nicht um das typische Who done it. Andere Dinge stehen hier im Vordergrund. Alles in allem überraschend gut, weil einfach mal anders.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 03.07.2021

    Als Buch bewertet

    Im Namen der Kinder

    Schwer verletzt wird ein kleiner Junge ins Krankenhaus Ullevål in Oslo eingeliefert. Der Bub verstirbt noch in derselben Nacht, der diensthabende Arzt Haavard geht von Misshandlungen aus. Als kurz darauf der Vater des Kindes tot im Gebetsraum der Klinik aufgefunden wird, gibt es einige Verdächtige. Da die Familie des verstorbenen Jungen aus Pakistan stammt, könnte Fremdenhass ein Motiv sein. Und weil Haavards Frau Clara im Ministerium Unterstützung sucht für ein Gesetz, das Kinder aus schwierigen Verhältnissen Schutz gewährt, gerät nicht nur Haavard, sondern auch seine Frau in Schwierigkeiten.

    Nach einem Prolog im Jahre 1988 führt Autorin Ruth Lillegraven den Leser mit kurzen Kapiteln geschickt durch die ganze Geschichte, die Großteils im Jetzt spielt, aber auch dann und wann zurückblickt in die 1980er-Jahre. Jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen verschiedene Figuren aus ihrem Blickwinkel, vorwiegend sind dies Clara und Haavard. Trotz dieser Perspektiven fühle ich als Leser jedoch keine unmittelbare Nähe zu den handelnden Personen, immer bleibt eine gewisse Distanz bestehen. Die Spannung hingegen ist von Anfang an spürbar. Jeder gerät unter Verdacht, Indizien und Motive gibt es zuhauf, wenn man nur ein wenig genauer hinsieht.

    Der Erzählstil von Lillegraven ist angenehm zu lesen und kann durchwegs fesseln und Neugierde wecken, wie sich denn Opfer und Täter tatsächlich im Kreise drehen, wer schlau ist und wer noch schlauer, wer wen in der Hand hat und wer schlussendlich als eiskalter Sieger hervorgeht. Die Landschaft Norwegens spiegelt diesen raschen Wechsel an Beschuldigten gut wider und bietet einen hervorragenden Hintergrund für die Gräueltaten, die hier passieren. Das Ende ist geschickt so gewählt, dass ein Folgeband gut an die Geschehnisse von Tiefer Fjord anschließen kann und dieser sofort auf meiner Wunschliste landet.

    Durch die Themenvielfalt von Kindemissbrauch und Rassismus, über Karrierefrauen bis hin zu tief verwurzelten familiären Schwierigkeiten und Beziehungsproblemen bietet dieser Roman viel spannende Abwechslung und ist somit eine Leseempfehlung wert.



    Titel Tiefer Fjord

    Autor Ruth Lillegraven

    ISBN 978-3-471-36041-5

    Sprache Deutsch

    Ausgabe Taschenbuch, 400 Seiten

    ebenfalls erhältlich als ebook und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 28.6.2020

    Verlag List Verlag

    Originaltitel Alt er mitt

    Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    meg, 25.06.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe
    Die Spuren im Schnee, die geheimnisvollen, winterlichen Bäume, das Dunkel im Hintergrund, die rote Schriftfarbe von „Fjord“ - ich finde das Cover passt gut zu einem norwegischen Krimi. Der Schreibstil ist angenehm, gut zu lesen, nicht zu aufregend, und trotzdem wird die Spannung langsam und kontinuierlich aufgebaut und auch nach der großen Wende in der Mitte des Buchs weiter gehalten. Die Problematik des Romans, Kindesmisshandlung, finde ich sehr wichtig und aktuell. Durch die Kapitel abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptpersonen Clara und Haavard und zusätzlich z.B Claras Vater, kann man die Geschichte aus unterschiedlicher Sicht betrachten. Besonders gut gefällt mir auch, dass der Krimi Hintergründe der Personen und ihrer Familien beleuchtet. Ich finde dieser Roman ist ein gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe um die Politikerin Clara.

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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 22.09.2021

    Als Buch bewertet

    „Ich dachte, ich bekäme genügend Zeit, etwas zu bewirken, aber jetzt könnte es vorbei sein, nachdem es noch gar nicht richtig angefangen hat.“

    Kurzrezension

    Die Pressestimmen, die der Auftakt aus der Trilogie um Clara Lofthus ausgelöst hat, führen diesmal nicht in die Irre sondern beschreiben ganz gut die Wirkung, die dieser Spannungsroman auch bei mir ausgelöst hat. Maja Lunde empfiehlt einen erfrischend anderen Thriller, der eine fesselnde Geschichte kunstvoll erzählt. Und genau dieses Resümee ziehe ich ebenfalls aus der Lektüre.

    Wer einen nervenaufreibenden Thriller mit viel Blut und perfiden Mördern sucht, ist hier leider an der falschen Adresse, denn sowohl die norwegische Kulisse, die Einsamkeit, Stille und Entschleunigung vermittelt als auch die unaufgeregte Erzählweise tragen dazu bei, dass dieses Buch viel mehr auf der psychologischen Ebene punkten kann als mit reinem Actionpotential. Selbst die reine Handlungsebene erscheint eher unspektakulär, denn beim Ehepaar Haavard und Clara hat sich die große Liebe längst verflüchtigt. Zwar halten die beiden gemeinsamen Söhne das Familienleben aufrecht, doch prinzipiell geht jeder seinen Weg, nicht zuletzt gelingt ihnen die Distanz deshalb so problemlos, weil beide Partner schon fast mit ihrer Arbeit verheiratet sind. Haavard ist Arzt und Clara eine sehr engagierte Politikerin, die gerade die Chance ihres Lebens erhält, auf der Karriereleiter noch weiter nach oben zu klettern.

    Das besondere Augenmerk der Erzählung liegt in Claras Vergangenheit verborgen, die zwar längst nicht so außergewöhnlich ist, wie erwartet aber durch die geschickt eingefädelte Erzählperspektive umso nachhaltiger wirkt. Der Leser bekommt nämlich in eher kurzen Kapiteln aus der jeweiligen Innensicht die Überlegungen von Haavard und Clara geboten, ergänzt durch weitere Nebenprotagonisten, die die ein oder andere Lücke füllen und die beiden Hauptakteure nochmals in ein anderes Licht tauchen. Deshalb erreicht dieser Thriller schon nach wenigen Seiten eine enorme psychologische Komponente, die weit über die tatsächlichen Verfehlungen hinausgeht und unterschwellig viel mehr vermittelt.

    Auch die Thematik der Kindesmisshandlung, die eher den Hintergrund bildet als die Kernaussage, bleibt angenehm offen und geht nie zu sehr ins Detail, so dass auch zart besaitete Leser gut damit klarkommen werden. Der für mich am besten gelöste Aspekt, dieser intensiven Geschichte, der auch besonders lange im Gedächtnis bleiben wird, ist die höchst interessante Betrachtung des Opfer-Täter-Gefälles. Denn im Gegensatz zu den meisten Thrillern, schlüpft hier jede Figur in jede Rolle und füllt sie noch dazu aus, ohne tatsächlich Spuren zu hinterlassen. Demnach spielen auch das Ermittlungsteam und die tatsächliche Aufklärung der Morde eine untergeordnete Rolle, die auf Grund der fesselnden Betrachtung auch gar nicht vermisst wird.

    Fazit

    Hier vergebe ich gerne 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung, sofern man sich gern mit Motiven und Gedanken der unblutigen Kategorie beschäftigt. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und verspreche mir dort eine klare Entwicklung, die sich hier zwar schon abzeichnet, aber noch in alle Richtungen offenbleibt, zumal die Hauptakteurin des Buches nun am Ziel ihrer Träume angelangt zu sein scheint, fraglich nur, welchen Preis sie dafür bezahlen muss. Eines der Bücher, die ich ohne besondere Erwartungshaltung begonnen habe und mit einem richtig guten Gefühl zuklappen kann.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 28.06.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Lesenswerter Spannungsroman

    Inhalt:
    Die Politikerin Clara setzt sich für misshandelte Kinder ein bzw. dafür, dass es erst gar nicht so weit kommt. Auch ihr Mann Haavard wird als Kinderarzt im Krankenhaus immer wieder mit diesem Thema konfrontiert, was ihm schwer zu schaffen macht. Er stellt eine Liste von Eltern seiner kleinen Patienten zusammen, die ihre Kinder misshandeln. Als zwei davon ermordet werden, gerät Haavard in den Fokus der Justiz …

    Meine Meinung:
    Die Ankündigung „Tiefer Fjord - die Thrillersensation aus Norwegen“ schraubte meine Erwartungen in die Höhe. Leider wurde das Buch dem nicht hundertprozentig gerecht. Ja, der Roman ist einigermaßen spannend und mitreißend, aber ein echter Thriller? Dafür fehlte es mir an Thrill, an atemberaubender Spannung.

    Gut gefallen haben mir die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird. Hier kommen verschiedene Personen zu Wort, die man dadurch recht gut einschätzen kann. Teilweise gibt es auch Rückblicke in die Vergangenheit. Dabei ist klar gekennzeichnet, wer gerade erzählt und um welche Zeit es sich handelt.

    Die Spannung wird erst allmählich aufgebaut. Anfangs liegt der Blick mehr auf den Hintergründen, wodurch man die Beweggründe recht gut verstehen kann. Ein wenig gestört hat mich, dass sämtliche Personen mehr oder weniger unsympathisch sind bzw. sich ethisch-moralisch nicht korrekt verhalten. Nicht eine einzige erwachsene Figur ist hier rein positiv dargestellt.

    Neben den Kindesmisshandlungen werden noch viele weitere Themen aus Politik und Gesellschaft angeschnitten, die den Roman bereichern. Insgesamt also ein lesenswerter Spannungsroman.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike K., 07.10.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Ein kleiner Junge wird von seinen Eltern in ein Krankenhaus in Oslo gebracht, doch die Ärzte können nichts mehr für ihn tun. Angeblich ist er vom Baum gefallen, doch das Klinikpersonal, unter anderem der diensthabende Arzt Haavard, vermutet, dass der Junge von seinem Vater misshandelt wurde.

    Kurze Zeit später wird der Vater des Jungen erschossen im Gebetsraum des Krankenhauses gefunden. Steckt jemand vom Krankenhauspersonal hinter der Tat? Als es ein weiteres Opfer gibt, gerät Haavard ins Visier der Polizei. Seine Frau Clara, die im Ministerium arbeitet und aktuell für einen Gesetzesvorschlag kämpft, der eine Meldepflicht von Misshandlungsanzeichen bei Kindern fordert, ist geschockt. Sie glaubt an die Unschuld ihres Mannes, außerdem will sie ihre eigene politische Karriere retten, und so beginnt sie auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

    Meine Meinung:

    "Tiefer Fjord" ist der Auftakt einer Trilogie der norwegischen Autorin Ruth Lillegraven.

    Bereits die ersten Seiten haben es in sich und vermochten mich zu fesseln. Das Thema Kindesmisshandlung bzw. familiäre Gewalt spielt eine große Rolle, ebenso wie dass die Gesellschaft viel zu oft aus Bequemlichkeit wegschaut und nichts unternimmt. Trotzdem lässt sich das Buch sehr gut und flüssig lesen, was nicht zuletzt auch an dem angenehmen Schreibstil der Autorin und der gelungenen, bildhaften Beschreibungen bspw. der norwegischen Natur liegt. Ein Großteil der Handlung wird aus Haarvards und Claras Sicht geschildert, aber auch andere Charaktere bspw. vom Krankenhauspersonal kommen zu Wort, was für Abwechslung sorgt und dem Leser einen guten Rundumblick verschafft. Neben den gegenwärtigen Geschehnissen gibt es auch einige Rückblenden - teils aus der Sicht von Claras Eltern - die mir sehr gefallen haben.

    Die Charaktere des Buches sind der Autorin sehr gelungen. Im Zentrum des Geschehens stehen Haavard und seine Frau Clara. Beide sind interessante Charaktere mit Ecken und Kanten, die nicht unbedingt durch Sympathie, dafür aber Authentizität punkten. Haarvard ist Arzt auf der Kinderstation, Clara ist beim Ministerium beschäftigt. Mit der Ehe der beiden steht es nicht zum Besten, Haavard hat eine Affäre und Clara lässt niemanden so wirklich an sich ran. Dies liegt nicht zuletzt an ihrer Vergangenheit, über die der Leser dank der Rückblenden nach und nach immer mehr grausame Details erfährt.

    Der Plot ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und dank der bereits angesprochenen Perspektivwechsel und Zeitsprünge temporeich. Darüber hinaus hält er die eine oder andere Wendung bereit, die zusätzlich für Spannung sorgen. Nach und nach kommen immer mehr Puzzleteile ans Licht, die sich aber erst ganz zum Schluss zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Vor allem das Ende des Buches konnte mich begeistern und ich bin schon jetzt gespannt auf die Fortsetzung.

    Fazit:

    Spannender, gut durchdachter und temporeicher Plot mit authentischen Charakteren. Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    malo2105, 07.09.2021

    Als eBook bewertet

    Ein kleiner Junge wird bewusstlos in eine Osloer Klinik eingeliefert und stirbt kurz darauf. Der diensthabende Arzt Haarvad ist sich sicher, dass er misshandelt wurde. Kurze Zeit später wird der Vater des Jungen im Gebetsraum der Klinik erschossen. Da die Familie pakistanische Einwanderer sind, stellt sich schnell die Frage nach Fremdenhass.
    Wenige Tage später wird eine iranisch-stämmige Frau ermordet. Da Haarvard beide Male in der Nähe der Tatorte war und sich in seinen Aussagen verstrickt, gerät er in den Fokus der Ermittlungen. Da er keine Alibis hat, muss er ins Gefängnis.
    Als Politikerin kämpft Haarvards Frau Clara schon lange für ein Gesetz, dass misshandelten Kindern früher helfen soll. Als sie von den Ereignissen erfährt, ist sie zunächst schockiert, doch um politisch weiter tragbar zu sein, muss sie versuchen Haarvad zu entlasten. Dabei weiß sie nicht einmal, wo sich ihr Mann zu den Tatzeiten aufgehalten hat. Aber auch Clara hütet ein dunkles Geheimnis.
    „Tiefer Fjord“ ist der erste Psychothriller von Ruth Lillegraven und sogleich mein erstes Buch dieser Autorin. Dass dieses Debüt bereits mit einigen Preisen ausgezeichnet wurde, kann ich absolut verstehen, denn auch ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es innerhalb eines Wochenendes verschlungen. Er bietet für mich genau die richtige Mischung aus Unterhaltung und Spannung. Und selbst wenn man als Leser schon zeitig einen Täter im Visier hat, wird es durchaus nicht langweilig, fiebert man der Lösung entgegen. Mit diesen Schluss hätte ich so aber auch nicht gerechnet. Neben dem angenehmen und flüssigen Schreibstil erhöhen die kurzen Kapitel und die wechselnden Perspektiven zusätzlich die Spannung. Erzählt wird in der Ich-Form, was eine große Nähe zu den einzelnen Personen erzeugt. Dadurch erhält man einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle der sehr gut ausgearbeiteten Charaktere.
    Das Cover passt unglaublich gut zum Inhalt des Buches. Genau so kalt und hart, wie manche Menschen ihre Ziele verfolgen.
    Ich werde mir diese Autorin auf jeden Fall merken und hoffe, dass sie diesen Genre treu bleibt und es bald Nachschub von ihr geben wird.
    Fünf hochverdiente Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Alexa K., 05.05.2022

    Als Buch bewertet

    Zum Buch: Im Krankenhaus stirbt ein kleiner Junge mit Migrationshintergrund an den Folgen seiner Verletzungen aufgrund von häuslicher Gewalt. Kurz darauf wird der Vater des Jungen erschossen im muslimischen Gebetsraum aufgefunden. Als sich die Ärzte ein paar Tage später auf einer Tagung befinden, wird eine bekannte Geschäftsfrau, gebürtig aus dem Irak, erschossen in der Sauna aufgefunden.
    Alle sind geschockt und vermuten natürlich einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Der Arzt Haavard, der an beiden Tatorten zugegen war, wird verdächtigt. Seine Frau Clara, aufstrebende Politikerin, versucht, die Beweismittel gegen ihren Mann zu entkräften. Und als dann noch ein Mord geschieht, dreht sich plötzlich das Blatt, denn diese Tat steht so gar nicht in Verbindung zu den ersten Morden…

    Meine Meinung: Hier handelt es sich um einen Spannungsroman, der sich aber zu einem regelrechten Thriller entwickelt! Denn hier sind die Charaktere so vielschichtig und undurchschaubar, dabei meinen sie alle, clever und unbesiegbar zu sein…

    Im Grunde handelt es sich hier um Missstände unserer Zeit, gegen die sich gewisse Personen auflehnen. Aber die Beweggründe sind anders als sie scheinen. Und genau hier liegt die Spannung: man entblättert ganz langsam die Vergangenheit von Clara, ihrem Mann Haavard und Leif, ihrem Vater. Was treibt sie an? In den Kapiteln, die aus der jeweiligen Sicht der Charaktere erzählt werden, rückt der Leser immer dichter an den Kern.

    Meiner Meinung nach ist der Autorin hier ein hochdramatischer Thriller gelungen, der charakterlich stark in die Tiefe geht. Die Geschichte
    ging mir unter die Haut und wird mich wohl gedanklich noch weiter beschäftigen.

    Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die bildhafte Sprache, was die Natur in Norwegen angeht. Man sieht die Fjorde und die Berge direkt vor seinem inneren Auge und kann die Einsamkeit dort, wo Clara aufgewachsen ist, förmlich spüren. Das bringt auch ein wenig Melancholie mit in den Roman.

    Mein Fazit: Ich bin sehr froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, denn der Autorin ist hier ein toller Spannungsroman gelungen, der tief eintaucht in die Psyche der Hauptcharaktere und beim Leser nachhallt. Von mir gibt es volle Punktzahl!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 26.09.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Tiefer Fjord" von Ruth Lillegraven ist ein ganz spezielles Buch. Das Cover verspricht optisch Spannung, denn der dunkle Wald und die Schneespur mit dem einsam stehenden Haus wirkt nicht unbedingt einladend im Sinne von Gemütlichkeit. Auf dem Cover wird das Buch als Roman bezeichnet, jedoch hinten auf dem Buch wird mit der Thriller-Sensation aus Norwegen geworben.

    Es ist, wie ich finde, eine Mischung aus beidem. In der Geschichte geht es um das Ehepaar Clara und Haarvard, wobei sie im Ministerum tätig ist und unbedingt ein Gesetzt schaffen möchte, das misshandelten Kindern eher helfen soll, während er Kinderarzt im Krankenhaus ist. Außerdem gehören zur Familie die kleinen Zwillingssöhne. Als ein misshandelter kleiner Junge im Krankenhaus stirbt und kurz darauf der Vater ermordet wird, gerät das fragile Familiengefüge von Clara und Haarvard ins Wanken.
    Die besondere Erzählweise, in der aus der Vergangenheit von Clara und ihrer Familie und abwechselnd von Leif (Claras Vater), Clara und Haarvard auch in der Gegenwart erzählt wird, zeigt ganz unterschiedliche Puzzleteile und Sichtweisen einer Geschichte. Gebannt folge ich der Story und kann kaum glauben, wie sie sich entwickelt. Anders als in typischen Thrillern nehmen die Ermittler hier nur die Rolle von Nebendarstellern ein und auch endet das Buch ganz anders als andere Geschichten. Ich bleibe fassungslos zurück, denn die Autorin hat mich damit völlig sprachlos gemacht.
    Fünf Sterne

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eine Kundin, 05.08.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Bedrückend, fesselnd, wendungsreich
    „Tiefer Fjord“ ist ein Thriller, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Die Autorin thematisiert hier Kindesmisshandlung bis zum schlimmstmöglichen Ende. Die Hauptprotagonisten Henrik, Arzt in der Notaufnahme und Tatverdächtiger, und Clara, seine Frau und Politikerin, die sich für ein Gesetz gegen Misshandlung von Kindern stark macht, sind sehr authentisch und intensiv charakterisiert und tragen die Geschichte.
    Die in Oslo angesiedelte Geschichte ist bedrückend, fesselnd und sehr wendungsreich. Sie entfaltet durch die vielen Perspektivwechsel und kurzen Kapitel viel Tempo. Die Handlung selbst ist sehr clever erzählt und kann damit die Spannung bis zum fulminanten Ende locker halten. Obwohl das behandelte Thema vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack sein könnte, denn es schockiert schon in so manchen Passagen, hat mich der Thriller überzeugt. Das Ende war für mich überraschend und passte somit absolut zur Qualität dieses Thrillers.
    Fazit: Trotz des schwierigen Themas ein sehr gelungener Thriller mit facettenreichen Figuren und einer durchdachten und super erzählten Handlung. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kiki51, 05.07.2021

    Als Buch bewertet

    Haarvard und Clara sind verheiratet und haben Zwillinge, zwei Jungs. Clara arbeitet im Justizministerium und hat gerade einen Gesetzesentwurf fertiggestellt, der beinhaltet, dass beim kleinsten Verdacht der Gewalt oder des Missbrauches an Kindern gehandelt werden muss. Haarvard arbeitet als Kinderarzt in einer Klinik und hat oft mit dieser Problematik zu tun. Eines Abends wird ein kleiner Junge von seinem Vater auf die Station gebracht, angeblich ist er gestürzt. Als der Junge verstirbt und kurze Zeit darauf, der Vater im Gebetraum ermordet wird, nimmt die Geschichte ihren Lauf.
    Dieser Norwegenthriller ist von der ersten bis zur letzten Seite total spannend und am besten liest man ihn in eins durch. Ruth Lillegraven hat mit diesem Buch den ersten Teil der Clara-Trilogie geschrieben und ich fiebere auf die weiteren Teile.

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  • 5 Sterne

    Jenny V., 22.09.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Ich dachte, ich bekäme genügend Zeit, etwas zu bewirken, aber jetzt könnte es vorbei sein, nachdem es noch gar nicht richtig angefangen hat.“

    Kurzrezension

    Die Pressestimmen, die der Auftakt aus der Trilogie um Clara Lofthus ausgelöst hat, führen diesmal nicht in die Irre sondern beschreiben ganz gut die Wirkung, die dieser Spannungsroman auch bei mir ausgelöst hat. Maja Lunde empfiehlt einen erfrischend anderen Thriller, der eine fesselnde Geschichte kunstvoll erzählt. Und genau dieses Resümee ziehe ich ebenfalls aus der Lektüre.

    Wer einen nervenaufreibenden Thriller mit viel Blut und perfiden Mördern sucht, ist hier leider an der falschen Adresse, denn sowohl die norwegische Kulisse, die Einsamkeit, Stille und Entschleunigung vermittelt als auch die unaufgeregte Erzählweise tragen dazu bei, dass dieses Buch viel mehr auf der psychologischen Ebene punkten kann als mit reinem Actionpotential. Selbst die reine Handlungsebene erscheint eher unspektakulär, denn beim Ehepaar Haavard und Clara hat sich die große Liebe längst verflüchtigt. Zwar halten die beiden gemeinsamen Söhne das Familienleben aufrecht, doch prinzipiell geht jeder seinen Weg, nicht zuletzt gelingt ihnen die Distanz deshalb so problemlos, weil beide Partner schon fast mit ihrer Arbeit verheiratet sind. Haavard ist Arzt und Clara eine sehr engagierte Politikerin, die gerade die Chance ihres Lebens erhält, auf der Karriereleiter noch weiter nach oben zu klettern.

    Das besondere Augenmerk der Erzählung liegt in Claras Vergangenheit verborgen, die zwar längst nicht so außergewöhnlich ist, wie erwartet aber durch die geschickt eingefädelte Erzählperspektive umso nachhaltiger wirkt. Der Leser bekommt nämlich in eher kurzen Kapiteln aus der jeweiligen Innensicht die Überlegungen von Haavard und Clara geboten, ergänzt durch weitere Nebenprotagonisten, die die ein oder andere Lücke füllen und die beiden Hauptakteure nochmals in ein anderes Licht tauchen. Deshalb erreicht dieser Thriller schon nach wenigen Seiten eine enorme psychologische Komponente, die weit über die tatsächlichen Verfehlungen hinausgeht und unterschwellig viel mehr vermittelt.

    Auch die Thematik der Kindesmisshandlung, die eher den Hintergrund bildet als die Kernaussage, bleibt angenehm offen und geht nie zu sehr ins Detail, so dass auch zart besaitete Leser gut damit klarkommen werden. Der für mich am besten gelöste Aspekt, dieser intensiven Geschichte, der auch besonders lange im Gedächtnis bleiben wird, ist die höchst interessante Betrachtung des Opfer-Täter-Gefälles. Denn im Gegensatz zu den meisten Thrillern, schlüpft hier jede Figur in jede Rolle und füllt sie noch dazu aus, ohne tatsächlich Spuren zu hinterlassen. Demnach spielen auch das Ermittlungsteam und die tatsächliche Aufklärung der Morde eine untergeordnete Rolle, die auf Grund der fesselnden Betrachtung auch gar nicht vermisst wird.

    Fazit

    Hier vergebe ich gerne 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung, sofern man sich gern mit Motiven und Gedanken der unblutigen Kategorie beschäftigt. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und verspreche mir dort eine klare Entwicklung, die sich hier zwar schon abzeichnet, aber noch in alle Richtungen offenbleibt, zumal die Hauptakteurin des Buches nun am Ziel ihrer Träume angelangt zu sein scheint, fraglich nur, welchen Preis sie dafür bezahlen muss. Eines der Bücher, die ich ohne besondere Erwartungshaltung begonnen habe und mit einem richtig guten Gefühl zuklappen kann.

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