Abenteuer Selbsterfahrung

In Encountergruppen wurde immer wieder beobachtet, wie sich die Teilnehmer im Verlauf des Gruppenprozesses öffneten, ihr inneres Potential entdeckten und sich veränderten. Die Effektivität dieser Gruppen und den nachhaltigen Wandel, den sie im Leben Einzelner auslösen, sind erstaunlich und kaum zu glauben, zumal sich Teilnehmer und Therapeuten in zum Teil unerforschten Randgebieten aus Sicht der traditionellen Psychotherapie bewegen.
Auch wenn dieses Buch teilweise neutral gehalten ist, so stellt es doch im Grunde einen ganz persönlichen Bericht dar. Es zeichnet die Wachstumsschritte auf, die die Autoren selbst gegangen sind. Deshalb ist es auch nicht fertig und abgeschlossen. Ihm liegen persönliche Erfahrungen zugrunde.
Getreu den Grundlagen des Encounters liegt der Schwerpunkt auf der Erfahrung. Deshalb besteht ein Hauptteil des Buches aus Übungen, mit deren Hilfe der Leser sich selbst intensiver erfahren kann. Die Autoren halten jeden winzigen Schritt, den jemand selbst tut , für wichtiger als eine elegante Theorie, die er passiv aufnimmt. Deshalb wurden auch alle Begründungen und theoretischen Erwägungen bewusst weggelassen und die Sprache einfach gehalten. Theorien sind Modelle, die einen praktischen Zweck erfüllen, über die Wirklichkeit direkt jedoch nichts aussagen. Wenn wir Anschluss an den Fluss unserer Gefühle finden und im Hier und Jetzt leben, werden wir Theorien als eine zwar interessante, aber nicht unbedingt notwendige Spielerei erkennen. Es war aus diesem Grunde auch nicht möglich, eine theoretische Abhandlung über Encounter zu schreiben. Alle Versuche in diese Richtung blieben unbefriedigend. Deshalb wurde für dieses Buch der Interviewstil mit all seinen Lücken und Unvollständigkeiten gewählt.