ADAC Reisemagazin Rom
Rom sehen - und die Zeit vergessen. Sei es auf einer imaginären Reise an den Hof Kaiser Neros, als Kolosseum und Circus Maximus noch voller Spektakel waren. Oder beim Treffen mit einem Bildhauer, zwei Barfrauen und einem Pfarrer: Römer, die uns ihre...
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Produktinformationen zu „ADAC Reisemagazin Rom “
Rom sehen - und die Zeit vergessen. Sei es auf einer imaginären Reise an den Hof Kaiser Neros, als Kolosseum und Circus Maximus noch voller Spektakel waren. Oder beim Treffen mit einem Bildhauer, zwei Barfrauen und einem Pfarrer: Römer, die uns ihre Wohnung und ihr Viertel zeigen. Vier junge Autoren schreiben über ihren Lieblingsort; es sind Plätze, die einem flüchtigen Besucher oft verborgen bleiben. Dazu gehört auch der Stadtteil Testaccio, das Rom der Arbeiter, die hier ihren Alltag leben - völlig ungestört vom Trubel in Trastevere gegenüber am Tiber, das mit seinen urtümlichen Bars Römer und Touristen bis in die tiefe Nacht wach hält.
Unsere Reporter waren natürlich im Vatikan und trafen dort Mitarbeiter des Papstes; Nachwuchs-Designer arrangierten für uns ihren letzten Modeschrei, und Jugendliche erzählen von ihren Träumen und Nöten. Und natürlich finden Sie in diesem Heft sämtliche Highlights, ohne die kein Rombesuch vollkommen ist.
Reisen mit Lust und Laune. Das ADAC reisemagazin erscheint alle zwei Monate. In jeder Ausgabe wird ein Land oder auch eine Region mit aufregenden und ungewöhnlichen Reisezielen vorgestellt. Für das ADAC reisemagazin arbeiten die besten Reporter und Fotografen der Welt. Oft sind mehr als 20 Reporter und Fotografen für ein Heft unterwegs - allesamt Spezialisten und Kenner der Region.
Jede Geschichte, jede der etwa 300 Adressen wird exklusiv vor Ort recherchiert. Mit 12 bis 14 Reportagen, vielen kurzen Geschichten und ausführlichen Infoteilen sind die ADAC reisemagazine nicht nur spannende Lektüre für alle, die vom Reisen träumen möchten, sondern auch Ratgeber und Anleitung für einen gelungenen Urlaub. In jeder Ausgabe finden Sie auch zahlreiche Karten und viele nützliche Hinweise zu Restaurants, Hotels, Sport- und Freizeitvergnügen.
Lese-Probe zu „ADAC Reisemagazin Rom “
Ein Auszug aus der Reportage "Museum von unten. Blick hinter die Kulissen der Villa Giulia" über das Museo Nazionale Etrusco von Julia Grosse aus dem ADAC reisemagazin Rom:Gerarda Cesare entfernt Fingerabdrücke. Tausende, jeden Tag, und das seit 17 Jahren. Die Italienerin ist Reinigungsfrau und arbeitet in der Villa Giulia, dem berühmten Museo Nazionale Etrusco in Rom. Mit Wasser und viel Schaum radiert die 40-Jährige Tag für Tag die Sehnsucht aus, die die Besucher dazu veranlasst, ganz nah heranzugehen an die vielen Vitrinen, die sie von antikem Schmuck und verführerisch schönen Amphoren trennen. Frau Cesare kann das Begehren geradezu ablesen, fast wie bei der Spurensicherung. "Das Lieblingsobjekt der Besucher ist der Sarkophag für das Ehepaar aus dem späten 6. Jahrhundert v. Chr. Alles voller Fingerabdrücke ..."
Es ist acht Uhr am Morgen, und hinter den goldgelben Wänden der Villa Giulia, in der die archäologischen Funde der geheimnisvollen etruskischen Vergangenheit ruhen, beginnt ein ganz normaler Verwaltungstag. In einer halben Stunde wird die Dame an der Information die schwere Holztür aufschließen, und der Publikumsverkehr kann beginnen. Die Antike will organisiert werden, und erst wenn die Besucher staunend durch die vielen Räume schreiten und vor etruskischer Bucchero-Keramik verweilen, wenn sie regelrecht eintauchen können in eine Welt und Zeit von vor mehr als 2000 Jahren, dann hat jeder der 180 Mitarbeiter seine Arbeit gut gemacht. Wenn er denn arbeitet. Gestern zumindest tat das niemand, denn in Italien herrschte wieder einmal Generalstreik. Nichts ging mehr, an den verschlossenen Türen der öffentlichen Museen hingen eilig verfasste Mitteilungen, und die vom Regen durchnässten Touristen verdrückten sich übellaunig in Cafés und Trattorien. Der Protest richtet sich gegen die Sozial- und Wirtschaftspolitik
der Berlusconi-Regierung, denn an allen Ecken und Enden wird gespart. Vor allem für die Erhaltung seiner Kulturschätze gibt das Land
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nicht viel Geld aus, dabei sind die archäologischen Funde für Italien ein Bodenschatz, wie es für das Ruhrgebiet einmal die Kohle war. Im Grunde, sagen viele Italiener, könne man hier jeden Pflasterstein ins Museum legen.
Auch die Villa Giulia musste in diesem Jahr mit einem um ein Drittel gekürzten Etat zurechtkommen. Francesca Boitani lehnt sich zurück und nimmt einen Besorgnis erregend tiefen Zug von ihrer Zigarette. Die Direktorin des Museums trägt viel Gold und Chanel, eine Grande Dame, die sparen muss. "Viele Dinge, wie Themenausstellungen, fallen nun komplett weg." Doch was passiert, wenn ein Museum irgendwann kein Geld mehr hat für Restauratoren, für den Gärtner, den Hausmeister, die Dame an der Information, die einem den Weg durch die Sammlung erklärt? "Dann kann man zumachen, aber so schlimm ist es nicht. Wir beginnen, Teile wie unseren Bookshop zu privatisieren und die Villa für Veranstaltungen zu vermieten", sagt Boitani. "Nur Hochzeiten oder Geburtstage kann man hier nicht feiern, da bangen wir zu sehr um die Sicherheit." Die 24-stündige Überwachung der Exponate durch Kameras und Wachpersonal ist übrigens eines der wenigen Dinge, an denen im Haus auch in Zukunft nicht gespart werden soll. Immerhin ist keines der
ausgestellten Exponate versichert. Das liegt vor allem daran, dass es viel komplizierter ist, den tatsächlichen Warenwert einer 2500 Jahre alten Keramikvase zu ermitteln als zum Beispiel den eines Picassos.
Hinter riesigen Pinienbäumen mit Stämmen so breit wie Schreibtische liegt die Renaissance-Villa versteckt, deren Galerien den großen Garten flankieren. In der Villa, von Papst Julius III. als Landhaus konzipiert und ab 1550 gebaut, soll sogar Michelangelo den einen oder anderen Handgriff getan haben. Seit 1889 ist hier das Etruskische Museum untergebracht. Der Großteil der Objekte wurde ab dem 18. Jahrhundert in Gräbern oder Tempeln nordwestlich von Rom gefunden, in Cerveteri, Tarquinia, Veji sowie in Latium und Teilen Mittelitaliens; Vasen, Waffen und Schmuck, 65 000 Exponate, die alle irgendwann einmal katalogisiert wurden. Weitere Stücke befinden sich außerdem fast permanent auf Reisen oder lagern gut eingepackt im Keller.
Bis heute gibt es keine klare Übereinstimmung darüber, woher das Volk der Etrusker ursprünglich stammte. Nach den archäologischen Funden und den vereinzelten Notizen der antiken Autoren beherrschte es Mittelitalien vom achten bis zum ersten vorchristlichen Jahrhundert. Es gibt Hypothesen, wonach es sich bei den Etruskern um Urlateiner und die eigentlichen Gründer Roms handelt und der Stadtname Roma auf das etruskische Geschlecht der Ruma zurückgeht. Romulus, der Sage nach Stadtgründer von 753 v. Chr., wäre im Grunde also ein Romulius und damit ein Etrusker.
Zwischen 14 500 Büchern sitzt der Verwalter der museumseigenen Bibliothek, Alessandro Mancini-Barbieri, und es muss sehr entmutigend für ihn sein, dass es so viele Publikationen über die Etrusker gibt und doch immer noch so wenig Antworten. "Leider dürfen nur Wissenschaftler hier forschen. Doch ich lasse manchmal auch Privatleute ein bisschen stöbern. Häufig kommen Liebhaber her, die sich in ihrer Freizeit als Etrusker verkleiden und nach Abbildungen suchen", sagt der 44-Jährige und holt seinen Mantel für die Mittagspause. Auch Gerarda Cesare, die Reinigungsfrau, ist fertig für heute und quält ihre Hände aus den pinkfarbenen Gummihandschuhen. Der Blick auf die Kunst ist wieder glasklar.
Alles, was sich hinter den Scheiben der Vitrinen befindet, gehört zum Aufgabenbereich von Marina Scopoli. Sie ist eine der sieben Restauratoren des Hauses und muss an diesem Tag einen Gott aus dem etruskischen Tempio di Apollo allo Scasato aus dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. säubern. Eine Höllenarbeit. Der Gott schaut stoisch zur Seite, während sich die Restauratorin mit Pinseln aus Wildschweinborsten millimeterweise über die antike Oberfläche arbeitet. Ihre gift-grünen Handschuhe aus Baumwolle hinterlassen auf der Figur keinerlei Spuren. Um die Objekte anständig reinigen zu können, haben Techniker die Scheibe mit ihren Akkubohrern abgeschraubt. Mit ihrem gelben Koffer herrschen sie über die Welt der vielen wichtigen Kleinigkeiten, die nur auffallen, wenn sie einmal nicht funktionieren, wenn ein Schlüssel für eine der zahlreichen Türen fehlt oder einfach nur eine Leiter gebraucht wird....
Auch die Villa Giulia musste in diesem Jahr mit einem um ein Drittel gekürzten Etat zurechtkommen. Francesca Boitani lehnt sich zurück und nimmt einen Besorgnis erregend tiefen Zug von ihrer Zigarette. Die Direktorin des Museums trägt viel Gold und Chanel, eine Grande Dame, die sparen muss. "Viele Dinge, wie Themenausstellungen, fallen nun komplett weg." Doch was passiert, wenn ein Museum irgendwann kein Geld mehr hat für Restauratoren, für den Gärtner, den Hausmeister, die Dame an der Information, die einem den Weg durch die Sammlung erklärt? "Dann kann man zumachen, aber so schlimm ist es nicht. Wir beginnen, Teile wie unseren Bookshop zu privatisieren und die Villa für Veranstaltungen zu vermieten", sagt Boitani. "Nur Hochzeiten oder Geburtstage kann man hier nicht feiern, da bangen wir zu sehr um die Sicherheit." Die 24-stündige Überwachung der Exponate durch Kameras und Wachpersonal ist übrigens eines der wenigen Dinge, an denen im Haus auch in Zukunft nicht gespart werden soll. Immerhin ist keines der
ausgestellten Exponate versichert. Das liegt vor allem daran, dass es viel komplizierter ist, den tatsächlichen Warenwert einer 2500 Jahre alten Keramikvase zu ermitteln als zum Beispiel den eines Picassos.
Hinter riesigen Pinienbäumen mit Stämmen so breit wie Schreibtische liegt die Renaissance-Villa versteckt, deren Galerien den großen Garten flankieren. In der Villa, von Papst Julius III. als Landhaus konzipiert und ab 1550 gebaut, soll sogar Michelangelo den einen oder anderen Handgriff getan haben. Seit 1889 ist hier das Etruskische Museum untergebracht. Der Großteil der Objekte wurde ab dem 18. Jahrhundert in Gräbern oder Tempeln nordwestlich von Rom gefunden, in Cerveteri, Tarquinia, Veji sowie in Latium und Teilen Mittelitaliens; Vasen, Waffen und Schmuck, 65 000 Exponate, die alle irgendwann einmal katalogisiert wurden. Weitere Stücke befinden sich außerdem fast permanent auf Reisen oder lagern gut eingepackt im Keller.
Bis heute gibt es keine klare Übereinstimmung darüber, woher das Volk der Etrusker ursprünglich stammte. Nach den archäologischen Funden und den vereinzelten Notizen der antiken Autoren beherrschte es Mittelitalien vom achten bis zum ersten vorchristlichen Jahrhundert. Es gibt Hypothesen, wonach es sich bei den Etruskern um Urlateiner und die eigentlichen Gründer Roms handelt und der Stadtname Roma auf das etruskische Geschlecht der Ruma zurückgeht. Romulus, der Sage nach Stadtgründer von 753 v. Chr., wäre im Grunde also ein Romulius und damit ein Etrusker.
Zwischen 14 500 Büchern sitzt der Verwalter der museumseigenen Bibliothek, Alessandro Mancini-Barbieri, und es muss sehr entmutigend für ihn sein, dass es so viele Publikationen über die Etrusker gibt und doch immer noch so wenig Antworten. "Leider dürfen nur Wissenschaftler hier forschen. Doch ich lasse manchmal auch Privatleute ein bisschen stöbern. Häufig kommen Liebhaber her, die sich in ihrer Freizeit als Etrusker verkleiden und nach Abbildungen suchen", sagt der 44-Jährige und holt seinen Mantel für die Mittagspause. Auch Gerarda Cesare, die Reinigungsfrau, ist fertig für heute und quält ihre Hände aus den pinkfarbenen Gummihandschuhen. Der Blick auf die Kunst ist wieder glasklar.
Alles, was sich hinter den Scheiben der Vitrinen befindet, gehört zum Aufgabenbereich von Marina Scopoli. Sie ist eine der sieben Restauratoren des Hauses und muss an diesem Tag einen Gott aus dem etruskischen Tempio di Apollo allo Scasato aus dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. säubern. Eine Höllenarbeit. Der Gott schaut stoisch zur Seite, während sich die Restauratorin mit Pinseln aus Wildschweinborsten millimeterweise über die antike Oberfläche arbeitet. Ihre gift-grünen Handschuhe aus Baumwolle hinterlassen auf der Figur keinerlei Spuren. Um die Objekte anständig reinigen zu können, haben Techniker die Scheibe mit ihren Akkubohrern abgeschraubt. Mit ihrem gelben Koffer herrschen sie über die Welt der vielen wichtigen Kleinigkeiten, die nur auffallen, wenn sie einmal nicht funktionieren, wenn ein Schlüssel für eine der zahlreichen Türen fehlt oder einfach nur eine Leiter gebraucht wird....
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Inhaltsverzeichnis zu „ADAC Reisemagazin Rom “
Reportagen:- Auftakt: Gesichter einer Metropole
- Stadtansichten: Mein Rom, meine Liebe. Trastevere, Monti, Garbatella: Menschen in ihrem Viertel
- Museo Nazionale Etrusco: Museum von unten. Blick hinter die Kulissen der Villa Giulia, mit Infoteil: Die schönsten Museen
- Mode: Wir sind Kinder des Unermesslichen. Fünf junge Designer und ihre coolen Kreationen, mit Adressen für römische Roben
- Vatikan: Himmelreich auf Erden. Leben und Arbeiten im kleinsten Staat der Welt, mit Infoteil: Alles über die Vatikanstadt und die Vatikanischen Museen
- Kult(ur)-Orte: Rom im Laufe der Zeit. Architektonischer Rundgang von der Antike bis zur Moderne, mit Infoteil: Wegweiser zu Highlights und Oasen
- Testaccio: Scherben bringen Glück. Dörfliches Leben mitten im Chaos der Mega-City
- Römische Prosa: Stadt-Geschichten. Vier Schriftsteller schreiben für uns über ihr Zuhause
- Hotels: Aussicht auf ewige Schönheit. Eine Frage des Blickwinkels: elf besondere Unterkünfte
- Restaurants: Ganz schön deftig. Zehn kulinarische Highlights und was man dort isst, mit Infoteil: Schlafen und Schlemmen von einfach bis edel
- Jugend in Rom: Wir sind so frei. Junge Wilde und ihre lange Liebe zum Hotel Mamma, mit Infoteil: Wo die Nacht zum Tag wird
- Salto rückwärts in die Antike: War'n das Zeiten! Eine unglaubliche Reise ins Reich der Gladiatoren
- Ausflüge: Anleitung zum Ausreißen. Viele Wege führen aus Rom: Ziele in der Umgebung
- Die Gesten der Römer: Starker Ausdruck. Denn sie zeigen, was sie zu sagen haben
Specials:
- Villa Massimo: Freiheit für Dichter und Denker
- Fussballschule: Wenn ich groß bin ...
Stichpunkte:
- Lateinisch entziffern
- Märtyrer Giordano Bruno
- Jüdisches Leben am Tiber
- Kicken auf der Dachterrasse
Rubriken:
- Galleria
- Gut und Günstig
- Service Informationen, Internet
- Eine Frage noch
- Vorschau.
Bibliographische Angaben
- 2005, 198 Seiten, 600 farbige Abbildungen, Maße: 21 x 27,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Travel House Media
- ISBN-10: 3899052269
- ISBN-13: 9783899052268
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