Altersarmut in Deutschland
Die Altersarmut in Deutschland ist ein Thema, welchem zukünftig eine große gesellschaftliche Bedeutung zukommen wird und das gleichzeitig zu einer Art sozialem Sprengstoff werden kann, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird. Konkret untersucht die...
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Produktinformationen zu „Altersarmut in Deutschland “
Klappentext zu „Altersarmut in Deutschland “
Die Altersarmut in Deutschland ist ein Thema, welchem zukünftig eine große gesellschaftliche Bedeutung zukommen wird und das gleichzeitig zu einer Art sozialem Sprengstoff werden kann, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird. Konkret untersucht die Arbeit die Ausgangsvermutung, dass die wesentlichen Ursachen für den voraussichtlichen Anstieg der Altersarmut in Deutschland im demografischen Wandel, in sich wandelnden Erwerbsbiografien und den strukturellen Reformen, besonders im Bereich der Sozialversicherung, begründet sind. Die vorliegende Arbeit soll so einen Beitrag zum Verständnis zukünftig erwarteter Entstehung von Armut im Alter leisten aber gleichzeitig auch die aktuelle Situation beschreiben. Ausgehend von den heute schon sichtbaren Indikatoren für zukünftige Entwicklungen auf dem Gebiet der Sozialpolitik werden Lösungsansätze für die Vermeidung von zukünftiger Altersarmut aufgezeigt.
Lese-Probe zu „Altersarmut in Deutschland “
Kapitel 5.2, Strukturelle Entwicklung:5.2.2, Wandel der Beschäftigungsverhältnisse:
Lange Zeit hat das Normalarbeitsverhältnis das Spektrum von Beschäftigungsformen dominiert. Dieses lässt sich als eine tarifrechtlich geregelte Austauschbeziehung bezeichnen, welche durch abhängige Lohnarbeit gekennzeichnet ist, die vom Ende der Ausbildung bis zum Erreichen einer definierten Altersgrenze verrichtet wird. Der Arbeitsvertrag ist unbefristet und es handelt sich um eine Vollzeitstelle. Bei der Entlohnung soll selbst in den untersten Lohngruppen ein Lohn erzielt werden, welcher ausreicht, um eine Familie zu ernähren (vgl. Hinrichs 2008, S. 22f.).
Jedoch nimmt in Deutschland seit Jahren die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse zu, welche vom definierten Normalarbeitsverhältnis abweichen. Bei solchen Arbeitsverhältnissen handelt es sich um Teilzeitarbeit, geringfügige und/oder befristete Beschäftigungsverhältnisse, Selbständigkeit und Leiharbeit, die auch zusammengefasst als atypische Beschäftigungsverhältnisse bezeichnet werden. Die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse ist im Zeitraum von 1997 bis 2010 von 24 Mio. auf 22,3 Mio. gesunken. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse um 2,58 Mio. Daher wird in diesem Zusammenhang häufig von einer Erosion des Normalarbeitsverhältnisses gesprochen (vgl. Sacher 2011, S. 487f.).
Gründe für den starken Anstieg der atypischen Beschäftigungsverhältnisse liegen in der Deregulierung des Arbeitsmarktes, deren Höhepunkt die Hartz-Reformen bilden. Mit der Einführung der vier Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt wurde der Spielraum für die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt ausgeweitet. So werden mit der Einführung des Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt atypische Beschäftigungsverhältnisse gefördert. Das Ziel der Reform ist es, den Einsatz von Leiharbeit, befristeter und geringfügiger Beschäftigung sowie von Teilzeitarbeit zu steigern, um die Arbeitslosigkeit zu
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bekämpfen (vgl. Hegelich 2011, S. 34ff.).
Das deutsche Sozialversicherungssystem ist jedoch auf das Normalarbeitsverhältnis ausgelegt. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung wird dies sehr deutlich am Modell des Standardrentners, der mit 20 Jahren in das Erwerbsleben eintritt und bis zum Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze stets den Durchschnittsverdienst erzielt. Atypische Beschäftigungsverhältnisse jedoch erhöhen das Risiko, arbeitslos zu werden oder im Laufe des Erwerbslebens kein sozialversicherungspflichtiges Einkommen für einen ausreichenden Rentenanspruch zu erzielen. Im Folgenden werden die einzelnen Formen atypischer Beschäftigungsverhältnisse dargestellt und die Folgen für die Rentenanwartschaft erläutert.
Die Zahl sozialversicherungspflichtiger Teilzeitarbeit stieg von 3,93 Mio. im Jahr 2000 auf 5,39 Mio. im Jahr 2010. Unter Teilzeitarbeit werden in der Regel alle Arbeitsverhältnisse zusammengefasst, die eine Arbeitszeit unterhalb der regelmäßigen betrieblichen odertariflichen Arbeitszeit aufweisen. Mit der Teilzeitarbeit verbunden ist ein regelmäßiges Einkommen, welches unterhalb des Durchschnittseinkommens liegt. Eine Ausnahme bilden sehr hohe Lohnsätze. Wird die Zeitarbeit noch über einen längeren Zeitraum ausgeübt, sind die erworbenen Rentenansprüche unterhalb der Armutsgrenze (vgl. Hinrichs 2010, S. 26).
Im Sektor der Teilzeitarbeit sind zum größten Teil Frauen beschäftigt. Im Jahr 2007 arbeiteten 30,2 % der Frauen in Teilzeit und gerade mal 3,7 % der Männer. Gründe hierfür sind einerseits darin zu suchen, dass Teilzeitarbeit Frauen ermöglicht, Familie und Beruf zu vereinbaren. Jedoch befinden sich auch viele Frauen aufgrund eines Mangels an Vollzeitstellen in der Teilzeitarbeit. So arbeiten über die Hälfte der Frauen in Ostdeutschland gezwungenermaßen in einer Teilzeitstelle, obwohl eine Vollzeitstelle favorisiert wird. In Westdeutschland liegt der Anteil bei unter 10 % der Frauen
Das deutsche Sozialversicherungssystem ist jedoch auf das Normalarbeitsverhältnis ausgelegt. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung wird dies sehr deutlich am Modell des Standardrentners, der mit 20 Jahren in das Erwerbsleben eintritt und bis zum Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze stets den Durchschnittsverdienst erzielt. Atypische Beschäftigungsverhältnisse jedoch erhöhen das Risiko, arbeitslos zu werden oder im Laufe des Erwerbslebens kein sozialversicherungspflichtiges Einkommen für einen ausreichenden Rentenanspruch zu erzielen. Im Folgenden werden die einzelnen Formen atypischer Beschäftigungsverhältnisse dargestellt und die Folgen für die Rentenanwartschaft erläutert.
Die Zahl sozialversicherungspflichtiger Teilzeitarbeit stieg von 3,93 Mio. im Jahr 2000 auf 5,39 Mio. im Jahr 2010. Unter Teilzeitarbeit werden in der Regel alle Arbeitsverhältnisse zusammengefasst, die eine Arbeitszeit unterhalb der regelmäßigen betrieblichen odertariflichen Arbeitszeit aufweisen. Mit der Teilzeitarbeit verbunden ist ein regelmäßiges Einkommen, welches unterhalb des Durchschnittseinkommens liegt. Eine Ausnahme bilden sehr hohe Lohnsätze. Wird die Zeitarbeit noch über einen längeren Zeitraum ausgeübt, sind die erworbenen Rentenansprüche unterhalb der Armutsgrenze (vgl. Hinrichs 2010, S. 26).
Im Sektor der Teilzeitarbeit sind zum größten Teil Frauen beschäftigt. Im Jahr 2007 arbeiteten 30,2 % der Frauen in Teilzeit und gerade mal 3,7 % der Männer. Gründe hierfür sind einerseits darin zu suchen, dass Teilzeitarbeit Frauen ermöglicht, Familie und Beruf zu vereinbaren. Jedoch befinden sich auch viele Frauen aufgrund eines Mangels an Vollzeitstellen in der Teilzeitarbeit. So arbeiten über die Hälfte der Frauen in Ostdeutschland gezwungenermaßen in einer Teilzeitstelle, obwohl eine Vollzeitstelle favorisiert wird. In Westdeutschland liegt der Anteil bei unter 10 % der Frauen
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Autoren-Porträt von Nick Loetz
Nick Loetz, geb. 1982, studierte Soziale Arbeit an der Evangelischen Fachhochschule RWL Bochum. Seit seinem Abschluss 2012 ist er als Dipl. Sozialpädagoge / Sozialarbeiter (FH) tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Nick Loetz
- 2014, 76 Seiten, 7 Abbildungen, Maße: 19 x 27 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Bachelor + Master Publishing
- ISBN-10: 3956841603
- ISBN-13: 9783956841606
- Erscheinungsdatum: 16.01.2014
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