Auf einmal zwei
Leben mit Zwillingen
Seit Jahren erleben wir einen regelrechten Zwillingsboom. Zwar gibt es in Deutschland weniger Kinder als früher, doch dank der Fortpflanzungsmedizin kommen prozentual mehr Zwillinge zur Welt. Angela Grigelat, promovierte Psychologin,...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Auf einmal zwei “
Seit Jahren erleben wir einen regelrechten Zwillingsboom. Zwar gibt es in Deutschland weniger Kinder als früher, doch dank der Fortpflanzungsmedizin kommen prozentual mehr Zwillinge zur Welt. Angela Grigelat, promovierte Psychologin, Wissenschaftsjournalistin und selbst Mutter von Zwillingen, spürt dem Phänomen nach. Mit Tipps für den Alltag.
"Grigelats Buch entwickelt eine Dringlichkleit, die es weit über Niveau und Anliegen herkömmlicher Ratgeber hinaushebt, eine Neugier, die von Anfang an spürbar ist." Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Angela Grigelat ermöglicht ein grundlegendes Verständnis dafür, was die Besonderheiten des Lebens mit gleichzeitig geborenen Kindern sind. Ihr Buch hilft dabei, alle Fragen rund um die Zwillingsexistenz beantworten zu können." Das Kieler Magazin für Menschen mit Kindern
"Angela Grigelat ermöglicht ein grundlegendes Verständnis dafür, was die Besonderheiten des Lebens mit gleichzeitig geborenen Kindern sind. Ihr Buch hilft dabei, alle Fragen rund um die Zwillingsexistenz beantworten zu können." Das Kieler Magazin für Menschen mit Kindern
Lese-Probe zu „Auf einmal zwei “
Es begann mit einem verheißungsvollen Traum. In diesem Traum streckte mein Mann mir seine Hand entgegen, auf der zwei Marienkäfer krabbelten. Der Traum nahm Gestalt an, als wir ein paar Wochen später gemeinsam mit der Frauenärztin zwei Kinder in meinem Bauch entdeckten. Und während die Babys wuchsen, sammelten sich bei mir sieben Monate lang Vorfreude, Zuversicht und Stolz - genug, um ein ganzes Stadtviertel damit zu versorgen. Kleine Warnsignale, wie die Frage einer Hebamme, ob wir nach der Geburt Hilfe hätten (auf die ich allen Ernstes antwortete: "Hilfe wobei?"), sowie die ein oder andere Bemerkung eines Elternpaares über unser zukünftiges Leben als Mehrlingsfamilie überhörten wir konsequent. Ich stellte mir vor, wie ich mich nach ein paar arbeitsreichen Jahren im Job nun zu Hause mit den Kindern "erholen" und wie wir im zweifachen Elternglück schwelgen würden.Die euphorischen und beschwerdefreien Schwangerschaftsmonate endeten mit einer unsanften Landung: Auf schwierige Umstände rund um eine verfrühte Geburt und lange Wochen in der Welt der Intensivmedizin folgte eine Rückkehr nach Hause mit dem Gefühl: "Jetzt bräuchten wir erst einmal Urlaub."
Urlaub kam lange nicht, sondern zwei so arbeitsreiche und anstrengende Jahre, dass ich mich nach Zeiten zurücksehnte, in denen ich die Vorbereitung auf ein Examen für anstrengend gehalten hatte. Das Leben mit unseren beiden kleinen Söhnen setzte neue persönliche Maßstäbe in den Disziplinen Durchhaltevermögen, Verzicht und Sorge. Natürlich spürten wir, wie die meisten Eltern, auch viel Wunderbares in dieser Zeit. Wir waren dankbar für das neue Leben, ergriffen beim Anblick der zwei kleinen Menschchen und oft in sie verliebt bis zum Umfallen. Aber wenn ich ehrlich bin und den einen Begriff wählen sollte, der die erste Zeit mit unseren Zwillingen am treffendsten beschreibt, dann wüsste ich nicht sicher, ob "Anstrengung" ausreichend wäre oder ob es nicht vielleicht doch "Strapaze" heißen müsste.
Sehen wir heute, sechs
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Jahre nach der Ankunft der beiden, Familienfilme aus den ersten zwei Jahren, dann lachen wir viel - und wir trauern der vergangenen Babyzeit hinterher. Aber es läuft uns oft auch der ein oder andere Schauer den Rücken hinunter: Wer sind diese beiden vorgealterten, nachlässig gekleideten Menschen in unserer leicht verwahrlosten Wohnung? Haben diese gereizten Mama- und Papa-Karikaturen es geschafft, ihre Kinder halbwegs gesund an Leib und Seele ins Schulalter zu bringen?
Ja, es scheint, als hätten sie es geschafft. Alle haben sich erholt, und auch das Elternpaar als Paar konnte sich regenerieren. Aber ich habe die Gefühle der Hilflosigkeit, der Erschöpfung und der Isolation, die wir bisweilen durchlebt haben, nicht vergessen, und ich bin mir heute sicher, dass sie in dieser Intensität nicht hätten sein müssen. Abgesehen von persönlichen Bedingungen, an denen nichts zu ändern ist (zum Beispiel, dass wir fern unserer Familien, insbesondere der Großeltern, leben), hat uns damals etwas Wichtiges gefehlt, das auch manch anderen Mehrlingsfamilien zunächst abgehen mag: ein grundlegendes Verständnis dafür, was die Besonderheiten des Lebens mit gleichzeitig geborenen Kindern sind, und damit die Möglichkeit, Alltagserlebnisse mit den Kindern besser einordnen zu können. Es hätte einfach gutgetan, sich etwas weniger oft fragen zu müssen: "Ist das alles noch normal? Bin ich noch normal? Sind unsere Kinder ganz normal?" Und es wäre besser gewesen, nicht ganz so kalt erwischt worden zu sein von der neuen Familiensituation, es wäre besser gewesen, wenn wir eine etwas realistischere Vorstellung davon gehabt hätten, was nach der Geburt auf uns wartete. Auch ein paar ganz praktische Ratschläge zum Mehrlingsalltag, beispielsweise, was das Stillen von Zwillingen angeht, hätten manche Stresssituation sicher entschärft.
Einer der Anreize, dieses Buch zu schreiben, war es also, Informationen und Anregungen über das Leben mit Zwillingen
Ja, es scheint, als hätten sie es geschafft. Alle haben sich erholt, und auch das Elternpaar als Paar konnte sich regenerieren. Aber ich habe die Gefühle der Hilflosigkeit, der Erschöpfung und der Isolation, die wir bisweilen durchlebt haben, nicht vergessen, und ich bin mir heute sicher, dass sie in dieser Intensität nicht hätten sein müssen. Abgesehen von persönlichen Bedingungen, an denen nichts zu ändern ist (zum Beispiel, dass wir fern unserer Familien, insbesondere der Großeltern, leben), hat uns damals etwas Wichtiges gefehlt, das auch manch anderen Mehrlingsfamilien zunächst abgehen mag: ein grundlegendes Verständnis dafür, was die Besonderheiten des Lebens mit gleichzeitig geborenen Kindern sind, und damit die Möglichkeit, Alltagserlebnisse mit den Kindern besser einordnen zu können. Es hätte einfach gutgetan, sich etwas weniger oft fragen zu müssen: "Ist das alles noch normal? Bin ich noch normal? Sind unsere Kinder ganz normal?" Und es wäre besser gewesen, nicht ganz so kalt erwischt worden zu sein von der neuen Familiensituation, es wäre besser gewesen, wenn wir eine etwas realistischere Vorstellung davon gehabt hätten, was nach der Geburt auf uns wartete. Auch ein paar ganz praktische Ratschläge zum Mehrlingsalltag, beispielsweise, was das Stillen von Zwillingen angeht, hätten manche Stresssituation sicher entschärft.
Einer der Anreize, dieses Buch zu schreiben, war es also, Informationen und Anregungen über das Leben mit Zwillingen
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Autoren-Porträt von Angela Grigelat
Angela Grigelat, geboren 1961, ist promovierte Psychologin, Wissenschaftsjournalistin und Mutter von Zwillingen. Sie lebt bei München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Angela Grigelat
- 2009, 320 Seiten, Maße: 12,6 x 18,4 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442155606
- ISBN-13: 9783442155606
Rezension zu „Auf einmal zwei “
"Angela Grigelat ermöglicht ein grundlegendes Verständnis dafür, was die Besonderheiten des Lebens mit gleichzeitig geborenen Kindern sind. Ihr Buch hilft dabei, alle Fragen rund um die Zwillingsexistenz beantworten zu können."
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