Axolotl Roadkill
Roman. Für den Preis der Leipziger Buchmesse, Kategorie Belletristik 2010 nominiert
Radikal und klug "in die Fresse geschrieben" (taz) Helene Hegemann erzählt in ihrem ersten Roman vom Leben in einer Welt, die sich von allen Konventionen befreit hat. Das fiktive Tagebuch der 16-jährigen Mifti, die seit dem Tod ihrer Mutter in Berlin lebt...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Axolotl Roadkill “
Radikal und klug "in die Fresse geschrieben" (taz) Helene Hegemann erzählt in ihrem ersten Roman vom Leben in einer Welt, die sich von allen Konventionen befreit hat. Das fiktive Tagebuch der 16-jährigen Mifti, die seit dem Tod ihrer Mutter in Berlin lebt und ganz bewusst eine extrem negative Entwicklung durchmacht, löste eine der heftigsten Literaturdebatten seit langem aus.
Klappentext zu „Axolotl Roadkill “
Radikal und klug "in die Fresse geschrieben" (taz) - Helene Hegemann erzählt in ihrem ersten Roman vom Leben in einer Welt, die sich von allen Konventionen befreit hat. Das fiktive Tagebuch der 16-jährigen Mifti, die seit dem Tod ihrer Mutter in Berlin lebt und ganz bewusst eine extrem negative Entwicklung durchmacht, löste eine der heftigsten Literaturdebatten seit langem aus.Den Quellennachweis sowie die Danksagung der Autorin finden Sie hier zum Download.
Das Hörbuch 'Axolotl Roadkill' ist bei Hörbuch Hamburg erschienen.
Lese-Probe zu „Axolotl Roadkill “
Axolotl Roadkill von Helene HegemannAnnika sitzt gemeinsam mit ihrer High-Definition-Mascara am Küchentisch und guckt mich an, als hätte sich meine Dünnhäutigkeit innerhalb kürzester Zeit zu einer nicht mehr nachvollziehbaren Skrupellosigkeit entwickelt.
»Ich muss nicht mehr in die Schule, Annika.«
»Das ist jetzt das Ende.«
»Ja, das ist wirklich das Ende. Draußen sind alle ohnmächtig.«
»Das glaube ich dir nicht.«
»Es ist total egal, ob du mir glaubst oder nicht. Draußen sind alle ohnmächtig.«
Sie guckt sich paranoid um.
»Atomkrieg?«
»Chemieangriff?«
»Mach das Fenster zu, Mifti.«
»Zu spät.«
Annika wird ohnmächtig, ich falle um. Jeder von uns denkt, er sei der alleinige Simulant. Das ist ungemein sexy.
Ja, da waren wir auch den Tränen ein bisschen nahe, und das muss ich auch ganz offen zugeben, auch wenn man bei mir das jetzt nicht oft gesehen hat, aber wenn es diese Momente gibt, in denen man den Tränen nahe ist, dann war das da schon einer davon, also da waren wir alle echt den Tränen nahe.
Um 8 Uhr 10 steht Lars gemeinsam mit seinem zweijährigen Scheißblag und einer unübertrefflichen Erwartungshaltung in unserem Wohnungsflur. Das zweijährige Scheißblag trägt einen weißen Häkelponcho aus Chile, wurde nie in seiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt und hat deswegen innerhalb von zwanzig Sekunden zuerst eine komplette Packung Nordseekrabben aus unserem Kühlschrank geholt und den Inhalt derselbigen dann auch auf der Stelle aufgefressen.
Lars hat drei Jahre lang Graphikdesign in London studiert und ist Veganer.
Intimacy
... mehr
Als Lars, unser Nachbar, Graphikdesign in London studiert hat, fotographierte er im Rahmen des Projekts Intimacy Muscheln von innen und begründete diese zugegebenermaßen beschissene Idee damit, dass der Innenraum einer Muschel viel mit der Anatomie und dem Muskelaufbau des Menschen zu tun habe und so.
Mifti (schockiert): Bitte?
Lars: Nein, ich habe das dann halt damit begründet, dass eine Muschel von innen... Ich weiß auch nicht so genau, die Struktur vom Inneren einer Muschel hat was total Intimes.
Mifti: Und das hast du abgegeben? Das ist wirklich ziemlich große Scheiße!
Lars: Der Typ hat auch gedacht, ich hätte ihn verarscht, krass oder?
Mifti: Du kannst als deutscher Veganer mit überdurchschnittlich großen Ohrlöchern keine Muscheln abgeben, wenn du in London Graphikdesign studierst.
Lars: Was hättest du denn abgegeben?
Mifti: Keine Ahnung, ich hätte wahrscheinlich Filmstills aus Intimacy abfotographiert.
Lars: Nein, jetzt sag mal ehrlich.
Mifti: Ich hätte Haut fotographiert. Ich hätte einen ganzen 35- mm-Film mit Hautunreinheiten abgegeben. Oder Intimpiercings.
Lars: Jetzt sag mal bitte ganz ehrlich, was du abgegeben hättest! Mifti: Wer wurde denn am überschwänglichsten gelobt bei dem Projekt?
Lars: So eine Taiwanesin, die blutende Füße und ein Telefon und so eine Scheiße fotographiert hat und irgendwelche Poster, die an Wänden hingen. Und sie hat gesagt, dass sie Nebenschauplätze nachgestellt hat, weil die Nebenschauplätze sind irgendwie das, wodurch sich intime Situationen am prägnantesten einprägen, und die hat sie halt nachgestellt.
Mifti: Ich hätte die Seiten aus dem Fotoalbum meiner Oma fotographiert, aus denen meine Mutter Kinderfotos von sich geklaut hat. Du siehst die Seiten und dass da mal was war und dass da Fotos geklaut wurden, von meiner Mutter, die tot ist. Niemand weiß, wo diese Fotos sind. Ich finde, etwas Intimeres gibt es nicht.
Die soziale Lüge
Wenn ich lüge, dann neurotisch und zwanghaft. Meine Lügen ergeben sich aus einer Abhängigkeit von metaphysischen Begebenheiten. Wenn Annika lügt, sollen ihre Lügen dem Wohl der Be - logenen dienen oder der Harmonie der Gruppe oder zumindest ihrer Leistungsmotivation. Davon ist sie fest überzeugt.
Lars: Ja, das tut mir jetzt natürlich auch total leid dass wir euch stören hier, aber das ist echt scheiße ohne Playstation an so einem Scheißtag.
Mifti (wirft mit einer lässigen Geste die Haare zurück): Kein Ding, Lars! Ich bin aber auch nicht durchgekommen durch dieses Spiel da, ich weiß nicht, zuerst habe ich dann sechshundert Zombies pro Minute abgeballert, aber das Schlimme war dann später, dass da irgendwann dieses Seeungeheuer kam mit dem Ding im Rücken, und ich habe das mit dem Anker nicht getroffen.
Lars: Das ist kein Anker, sondern eine Harpune!
Mifti: Ich glaube, das ist ein Anker, weil der Typ ja spontan war und gerade keine Harpune zur Hand hatte auf dem Ruderboot und dann diesen Anker in die zu Flossen umgestalteten Vorderextremitäten des großen Fisches rammen sollte, aber das hab ich dann halt nicht hingekriegt.
Lars: Wahrscheinlich, weil man da am Anfang den Hund befreien musste aus dieser Bärenfalle und du das nicht gemacht hast. Mir ist der Hund bei der Geschichte mit dem großen Raubfisch später zu Hilfe gekommen, weil ich ihn da im ersten Level gerettet habe. Mifti: Dieser Scheißhund? Scheiße!
Lars: Ja, scheiße.
Mifti: Wie scheiße. Was für eine Scheiße das ist, oder? Dass man da mit gedrückter B-Taste Menschen abknallt, und sich im Endeffekt alles nur noch um einen weißen Bernhardiner-GrönlandhundMischling dreht.
Annika: Was führt ihr hier gerade für einen außerirdischen Dialog, Kinder?
Lars: Boah, scheiße, Mifti, dreh dich noch mal um.
Mifti (die Lars kurz zuvor und versehentlich ihren blutverklebten Hinterkopf zugewendet hat, weil sie in die Küche rennen und ein Senfglas mit Waldmeisterbrause für ihn und das Scheißblag organisieren wollte): Annika hat mich verprügelt.
Annika lacht souverän die aus ihrem Unterbewussten hervor ge - gangenen, besorgniserregenden Sadismustendenzen aus der Welt. Niemand wird sie jemals beschuldigen.
Lars: Ey Mifti, wie krass sich das jetzt gerade angehört hat, das darfst du so echt nicht in der Öffentlichkeit sagen, irgendjemand glaubt das bestimmt.
Mifti: Annika hat mich verprügelt, Lars, ohne Scheiß.
Lars: Ich meine das ganz ernst Mifti, in der Öffentlichkeit darfst du das nicht sagen, du erzählst das dermaßen plausibel, dass dir das dann auch alle Menschen glauben werden, wenn sie Annika nicht kennen.
Annika: Das sieht schon heavy aus, oder? Deswegen sind wir vorhin auch nicht ans Telefon gegangen, Mifti ist irgendwie schon wieder nicht aufgestanden in ihrer verfickten Disziplinlosigkeit und dann irgendwann doch, und dann ist sie rausgegangen, kam aber wieder! Überleg dir das mal!
Lars: Spinnst du, Mifti?
Annika: Mifti?
Lars: Mifti?
Scheißblag: Mifti?
Annika: Und dann ist Mifti danach halt plötzlich mit dem Kopf gegen diesen Kinderlötkolben gerannt, den Edmond in seinem Zimmer deponiert hat.
Lars: Was für ein Kinderlötkolben?
Annika: Gegen den Kinderlötkolben, dem die Cockerspanieldame Chantal vor wenigen Monaten ausgewichen ist, und dadurch hat Chantal einen Autounfall verursacht. Den Kinderlötkolben hat Edmond im Internet ersteigert, weil er die zum Kinderlötkolben gehörige Geschichte so geil fand.
Lars (besorgniserregt zu Mifti): Warum bist du schon wieder nicht in der Schule? Warum ziehst du das nicht einfach durch?
Danach steckt Mifti Berlin-Mitte in Brand. Sie erdrosselt Lars mit einem Telefonkabel, wirft das zweijährige Scheißblag unprätentiös aus dem dritten Stock und bearbeitet Annika mit einem eisernen Requisit in der Größe ihrer Hand, das mit scharfen Zacken besetzt ist und dazu dient, das Fleisch des an den Armen aufgehängten Opfers zuerst in Fetzen zu reißen und danach bis auf die Knochen abzuschaben. Danach besucht Mifti Alice, die desinter essiert und kiffend auf ihrer Dachterrasse liegt. Mifti fesselt Alice an einen Tisch und setzt ihr einen Käfig auf die Brust, in dem sich eine Ratte befindet. Weil auf dem Käfig glühende Kohlen liegen, versucht sich die Ratte einen Ausweg durch das Opfer zu nagen.
Mittlerweile sitzen wir am Frühstückstisch, Annika spült eine halbe Ritalin mit Magermilchkakao runter und teilt den Inhalt der zweiten Nordseekrabbenpackung in drei gleich große Portionen auf. Lars, Annika und ich verstehen uns wunderbar.
Annika fragt: »Was hättet ihr denn heute gehabt in der Schule?« »Hä?«
»Na ja, was für Fächer? Was für Fächer verpasst du jetzt? Mathe? Wenn du technisches Werken verpasst, kriegst du eine Sechs aufs Zeugnis!«
»Die fahren irgendwie alle ins KZ heute.«
»Großartig!«
Als Lars, unser Nachbar, Graphikdesign in London studiert hat, fotographierte er im Rahmen des Projekts Intimacy Muscheln von innen und begründete diese zugegebenermaßen beschissene Idee damit, dass der Innenraum einer Muschel viel mit der Anatomie und dem Muskelaufbau des Menschen zu tun habe und so.
Mifti (schockiert): Bitte?
Lars: Nein, ich habe das dann halt damit begründet, dass eine Muschel von innen... Ich weiß auch nicht so genau, die Struktur vom Inneren einer Muschel hat was total Intimes.
Mifti: Und das hast du abgegeben? Das ist wirklich ziemlich große Scheiße!
Lars: Der Typ hat auch gedacht, ich hätte ihn verarscht, krass oder?
Mifti: Du kannst als deutscher Veganer mit überdurchschnittlich großen Ohrlöchern keine Muscheln abgeben, wenn du in London Graphikdesign studierst.
Lars: Was hättest du denn abgegeben?
Mifti: Keine Ahnung, ich hätte wahrscheinlich Filmstills aus Intimacy abfotographiert.
Lars: Nein, jetzt sag mal ehrlich.
Mifti: Ich hätte Haut fotographiert. Ich hätte einen ganzen 35- mm-Film mit Hautunreinheiten abgegeben. Oder Intimpiercings.
Lars: Jetzt sag mal bitte ganz ehrlich, was du abgegeben hättest! Mifti: Wer wurde denn am überschwänglichsten gelobt bei dem Projekt?
Lars: So eine Taiwanesin, die blutende Füße und ein Telefon und so eine Scheiße fotographiert hat und irgendwelche Poster, die an Wänden hingen. Und sie hat gesagt, dass sie Nebenschauplätze nachgestellt hat, weil die Nebenschauplätze sind irgendwie das, wodurch sich intime Situationen am prägnantesten einprägen, und die hat sie halt nachgestellt.
Mifti: Ich hätte die Seiten aus dem Fotoalbum meiner Oma fotographiert, aus denen meine Mutter Kinderfotos von sich geklaut hat. Du siehst die Seiten und dass da mal was war und dass da Fotos geklaut wurden, von meiner Mutter, die tot ist. Niemand weiß, wo diese Fotos sind. Ich finde, etwas Intimeres gibt es nicht.
Die soziale Lüge
Wenn ich lüge, dann neurotisch und zwanghaft. Meine Lügen ergeben sich aus einer Abhängigkeit von metaphysischen Begebenheiten. Wenn Annika lügt, sollen ihre Lügen dem Wohl der Be - logenen dienen oder der Harmonie der Gruppe oder zumindest ihrer Leistungsmotivation. Davon ist sie fest überzeugt.
Lars: Ja, das tut mir jetzt natürlich auch total leid dass wir euch stören hier, aber das ist echt scheiße ohne Playstation an so einem Scheißtag.
Mifti (wirft mit einer lässigen Geste die Haare zurück): Kein Ding, Lars! Ich bin aber auch nicht durchgekommen durch dieses Spiel da, ich weiß nicht, zuerst habe ich dann sechshundert Zombies pro Minute abgeballert, aber das Schlimme war dann später, dass da irgendwann dieses Seeungeheuer kam mit dem Ding im Rücken, und ich habe das mit dem Anker nicht getroffen.
Lars: Das ist kein Anker, sondern eine Harpune!
Mifti: Ich glaube, das ist ein Anker, weil der Typ ja spontan war und gerade keine Harpune zur Hand hatte auf dem Ruderboot und dann diesen Anker in die zu Flossen umgestalteten Vorderextremitäten des großen Fisches rammen sollte, aber das hab ich dann halt nicht hingekriegt.
Lars: Wahrscheinlich, weil man da am Anfang den Hund befreien musste aus dieser Bärenfalle und du das nicht gemacht hast. Mir ist der Hund bei der Geschichte mit dem großen Raubfisch später zu Hilfe gekommen, weil ich ihn da im ersten Level gerettet habe. Mifti: Dieser Scheißhund? Scheiße!
Lars: Ja, scheiße.
Mifti: Wie scheiße. Was für eine Scheiße das ist, oder? Dass man da mit gedrückter B-Taste Menschen abknallt, und sich im Endeffekt alles nur noch um einen weißen Bernhardiner-GrönlandhundMischling dreht.
Annika: Was führt ihr hier gerade für einen außerirdischen Dialog, Kinder?
Lars: Boah, scheiße, Mifti, dreh dich noch mal um.
Mifti (die Lars kurz zuvor und versehentlich ihren blutverklebten Hinterkopf zugewendet hat, weil sie in die Küche rennen und ein Senfglas mit Waldmeisterbrause für ihn und das Scheißblag organisieren wollte): Annika hat mich verprügelt.
Annika lacht souverän die aus ihrem Unterbewussten hervor ge - gangenen, besorgniserregenden Sadismustendenzen aus der Welt. Niemand wird sie jemals beschuldigen.
Lars: Ey Mifti, wie krass sich das jetzt gerade angehört hat, das darfst du so echt nicht in der Öffentlichkeit sagen, irgendjemand glaubt das bestimmt.
Mifti: Annika hat mich verprügelt, Lars, ohne Scheiß.
Lars: Ich meine das ganz ernst Mifti, in der Öffentlichkeit darfst du das nicht sagen, du erzählst das dermaßen plausibel, dass dir das dann auch alle Menschen glauben werden, wenn sie Annika nicht kennen.
Annika: Das sieht schon heavy aus, oder? Deswegen sind wir vorhin auch nicht ans Telefon gegangen, Mifti ist irgendwie schon wieder nicht aufgestanden in ihrer verfickten Disziplinlosigkeit und dann irgendwann doch, und dann ist sie rausgegangen, kam aber wieder! Überleg dir das mal!
Lars: Spinnst du, Mifti?
Annika: Mifti?
Lars: Mifti?
Scheißblag: Mifti?
Annika: Und dann ist Mifti danach halt plötzlich mit dem Kopf gegen diesen Kinderlötkolben gerannt, den Edmond in seinem Zimmer deponiert hat.
Lars: Was für ein Kinderlötkolben?
Annika: Gegen den Kinderlötkolben, dem die Cockerspanieldame Chantal vor wenigen Monaten ausgewichen ist, und dadurch hat Chantal einen Autounfall verursacht. Den Kinderlötkolben hat Edmond im Internet ersteigert, weil er die zum Kinderlötkolben gehörige Geschichte so geil fand.
Lars (besorgniserregt zu Mifti): Warum bist du schon wieder nicht in der Schule? Warum ziehst du das nicht einfach durch?
Danach steckt Mifti Berlin-Mitte in Brand. Sie erdrosselt Lars mit einem Telefonkabel, wirft das zweijährige Scheißblag unprätentiös aus dem dritten Stock und bearbeitet Annika mit einem eisernen Requisit in der Größe ihrer Hand, das mit scharfen Zacken besetzt ist und dazu dient, das Fleisch des an den Armen aufgehängten Opfers zuerst in Fetzen zu reißen und danach bis auf die Knochen abzuschaben. Danach besucht Mifti Alice, die desinter essiert und kiffend auf ihrer Dachterrasse liegt. Mifti fesselt Alice an einen Tisch und setzt ihr einen Käfig auf die Brust, in dem sich eine Ratte befindet. Weil auf dem Käfig glühende Kohlen liegen, versucht sich die Ratte einen Ausweg durch das Opfer zu nagen.
Mittlerweile sitzen wir am Frühstückstisch, Annika spült eine halbe Ritalin mit Magermilchkakao runter und teilt den Inhalt der zweiten Nordseekrabbenpackung in drei gleich große Portionen auf. Lars, Annika und ich verstehen uns wunderbar.
Annika fragt: »Was hättet ihr denn heute gehabt in der Schule?« »Hä?«
»Na ja, was für Fächer? Was für Fächer verpasst du jetzt? Mathe? Wenn du technisches Werken verpasst, kriegst du eine Sechs aufs Zeugnis!«
»Die fahren irgendwie alle ins KZ heute.«
»Großartig!«
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Autoren-Porträt von Helene Hegemann
Helene Hegemann, 1992 in Freiburg geboren, lebt in Berlin. Im Winter 2007 wurde ihr Theaterstück "Ariel 15" im Ballhaus Ost uraufgeführt und im darauffolgenden Jahr von Deutschlandradio als Hörspiel adaptiert. Ihr Drehbuch- und Regiedebüt "Torpedo" hatte im Oktober 2008 Premiere. Es wurde mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet und lief im Sommer 2009 bundesweit in den deutschen Kinos.
Bibliographische Angaben
- Autor: Helene Hegemann
- 2011, 208 Seiten, Maße: 12,1 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548283233
- ISBN-13: 9783548283234
Rezension zu „Axolotl Roadkill “
"An 'Axolotl Roadkill' werden sich dieses Jahr wohl alle deutschsprachigen Debüts messen lassen müssen." Der Tagesspiegel / Nadine Lange / 23.01.2010"Ein deutsches Romandebüt mit einer solchen Kraft hat es lange nicht gegeben." FAS / Maxim Biller / 24.01.2010"Das Buch ist phänomenal. Und die Autorin ist ein Phänomen." Süddeutsche Zeitung / Georg Diez / 23.01.2010"Von einer großen Suchbewegung getrieben, voll treffender Beobachtungen und überraschender Gedanken." Der Spiegel / Tobias Rapp / 18.01.2010"Verblüffend klug, angenehm grotesk und herrlich sprachgewandt." Die Welt / Cosima Lutz / 20. 01.2010"Ein Kugelblitz in Prosaform und Prosasprache" Die Zeit / Ursula März / 21.01.2010
Kommentar zu "Axolotl Roadkill"
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