Bei aller Liebe
Roman. Originalausgabe
Gestern London, heute Paris, morgen Venedig, das war einmal. Heute heißt es: Gestern Supermarkt, heute Bioladen, morgen Apotheke. Seit Ava Glantz für ihre zwei Kinder ihre Karriere aufgegeben hat, erkennt sie sich und ihr Leben nicht wieder. Sie vermisst...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Bei aller Liebe “
Gestern London, heute Paris, morgen Venedig, das war einmal. Heute heißt es: Gestern Supermarkt, heute Bioladen, morgen Apotheke. Seit Ava Glantz für ihre zwei Kinder ihre Karriere aufgegeben hat, erkennt sie sich und ihr Leben nicht wieder. Sie vermisst ihr selbst verdientes Geld, den Erfolg, ihre Freiheit. Als dann trotz ökologischer Ernährung alle ständig krank werden, der Notarzt nachts Telefonsex will und einen Tag vor Heiligabend beide Kinder mit Lungenentzündung ins Krankenhaus müssen, bricht Ava alle Tabus ...
Witzig, bissig, klug: Karina Lübke ist die deutsche Antwort auf 'Desperate Housewives'. Ein Roman für alle Frauen, die Kinder haben, oder darüber nachdenken, welche zu bekommen.
Gestern London, heute Paris, morgen Venedig, das war einmal. Heute heißt es: Gestern Supermarkt, heute Bioladen, morgen Apotheke. Seit Ava Glantz für ihre zwei Kinder ihre Karriere aufgegeben hat, erkennt sie sich und ihr Leben nicht wieder. Sie vermisst ihr selbst verdientes Geld, den Erfolg, ihre Freiheit. Als dann trotz ökologischer Ernährung alle ständig krank werden, der Notarzt nachts Telefonsex will und einen Tag vor Heiligabend beide Kinder mit Lungenentzündung ins Krankenhaus müssen, bricht Ava alle Tabus ...
"Mit ihrem Debütroman 'Bei aller Liebe' hat die Hamburgerin ein Schelmenstück hingelegt: Sarkastisch, melodramatisch, komisch und rabenschwarz zugleich erzählt die ehemalige Journalistin von der Verzweiflung, die gebildete Upperclass-Hausfrauen und -Mütter zu merkwürdigen Aktionen und letztlich zur Befreiung treibt." - Morgenpost
"Mit dabei zu sein, wie bei Ava Glantz alles den Bach runtergeht, bis sie auf der Flucht vor Mann und Kindern an der Autobahnauffahrt einen Anhalter anfährt, das ist ein rasantes Vergnügen. Alle 'Desperate Housewives' zusammen sind nichts gegen dieses Nervenbündel, das uns eine scharfsichtige Beobachterin und glänzende Erzählerin schenkt." - Brigitte
"Die Autorin hat die Welt im Hamburger Stadtteil Harvstehude mit wachen Augen beobachtet. Das Ergebnis ihrer Beobachtungen ist ein lustiger Roman - ihr Erstlingswerk, das nicht nur in Hamburg, sondern in jeder deutschen Stadt spielen könnte." - Neuen Ruhr Zeitung
Gestern London, heute Paris, morgen Venedig, das war einmal. Heute heißt es: Gestern Supermarkt, heute Bioladen, morgen Apotheke. Seit Ava Glantz für ihre zwei Kinder ihre Karriere aufgegeben hat, erkennt sie sich und ihr Leben nicht wieder. Sie vermisst ihr selbst verdientes Geld, den Erfolg, ihre Freiheit. Als dann trotz ökologischer Ernährung alle ständig krank werden, der Notarzt nachts Telefonsex will und einen Tag vor Heiligabend beide Kinder mit Lungenentzündung ins Krankenhaus müssen, bricht Ava alle Tabus ...
"Mit ihrem Debütroman 'Bei aller Liebe' hat die Hamburgerin ein Schelmenstück hingelegt: Sarkastisch, melodramatisch, komisch und rabenschwarz zugleich erzählt die ehemalige Journalistin von der Verzweiflung, die gebildete Upperclass-Hausfrauen und -Mütter zu merkwürdigen Aktionen und letztlich zur Befreiung treibt." - Morgenpost
"Mit dabei zu sein, wie bei Ava Glantz alles den Bach runtergeht, bis sie auf der Flucht vor Mann und Kindern an der Autobahnauffahrt einen Anhalter anfährt, das ist ein rasantes Vergnügen. Alle 'Desperate Housewives' zusammen sind nichts gegen dieses Nervenbündel, das uns eine scharfsichtige Beobachterin und glänzende Erzählerin schenkt." - Brigitte
"Die Autorin hat die Welt im Hamburger Stadtteil Harvstehude mit wachen Augen beobachtet. Das Ergebnis ihrer Beobachtungen ist ein lustiger Roman - ihr Erstlingswerk, das nicht nur in Hamburg, sondern in jeder deutschen Stadt spielen könnte." - Neuen Ruhr Zeitung
Lese-Probe zu „Bei aller Liebe “
Der Orgasmus war von so greller Schönheit, dass Ava kaum noch bereute, den Mann angefahren zu haben. Seine Fremdheit war der Radar, in dem ihre Sexualität überraschend aufleuchtete, wie ein Flugzeug, das derart lange vermisst wurde, dass keiner mehr danach suchte. Plötzlich zog er ihren Ehering ab, legte Avas Hand auf seine Kehle und verschluckte ihn. Ihr Kopf, Diktator eines Landes, das nicht mehr zu unterdrücken war, gab endgültig die Herrschaft über ihren Körper auf und floh aus seinem Bunker ins Exil. Die Kernschmelze verwandelte den nach fabrikneuen Möbeln stinkenden Raum in eine erogene Zone. Verzweiflung, Schuld und Scham verglühten darin.
Ava vergaß sich. Sie vergaß ihre Kinder und ihren Mann, die im Krankenhaus darauf warteten, dass Ava ihnen frische Wäsche brachte. Sie vergaß, dass sie den verletzten Tramper weiter mitgenommen hatte als je gewollt.
Da war es auch egal, dass sie in diese absurde Fertighausausstellung eingebrochen waren und angetrunken im Elternschlafzimmer des Typs "Toscana Classic" sexten, wie ihre Tochter Ella sagen würde und das am ersten Weihnachtsfeiertag.
Ava stürzte in steile Höhen. Zum ersten Mal akzeptierte sie jeden Verlust von Kontrolle, Identität oder Sicherheit. Es war besser, als sie gefürchtet hatte.
Avas Über-Ich schwebte fassungslos neben der Deckenleuchte in Form einer Metallsonne. Es sah hinab auf das kirschfurnierte Doppelbett, wo sich eine ihm Unbekannte mit einem Fremden diverse Körperteile teilte. Die verspiegelten Gleittüren der Schrankwand gegenüber verdoppelten den ungewöhnlichen Anblick.
Das Über-Ich betrachtete lieber die Bücher auf den Nachttischen Lektüre für Leute, die nicht lasen; dann die Schilder "Eltern (13,89 qm)", "Kind 1 (10,8 qm)", "Kind 2 (11,6 qm)" an den gegenüberliegenden Türrahmen. Es blendete ab in den Flur. Den Treppenaufgang säumten riesige Aquarelldrucke von Sonnenblumen in blauen Kunststoffrahmen. Alles hier sollte südliche Leichtigkeit vermitteln, die beim Hauskauf gratis auf die
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Besitzer übertragen werden würde.
Von draußen drückte die Winternacht gegen die Fenster, Flutlichtmasten blendeten einen künstlichen Tag herein. Kunststoffsprossen warfen harte Schattenkreuze über den dünnen blauen Veloursteppichboden. Auf dem Dorfplatz der Geisterstadt schwankte eine Tanne im Sturm. Bunte Glühbirnen tanzten in den unteren Zweigen. Hinter der Lärmschutzwand, die das Areal wie eine Stadtmauer begrenzte, rollten vereinzelt weiße Scheinwerfer und rote Rücklichter über die Autobahn. Es schneite immer noch Engelsfedern.
Erst als Ava endlich ins Bad ging und die Papierbanderole "Ausstellungsstück! Bitte nicht benutzen!" vom Toilettendeckel riss, zoomte das Über-Ich in ihr Kontrollzentrum zurück. Routiniert checkte es alle körperlichen Symptome: flirrender Herzschlag. Ausgetrockneter Mund und Hals. Rote Flecken auf der Haut. Zitternde Beine.
Ava blickte in den Spiegel. Ihre hellblauen Augen leuchteten aus schwarzen Rahmen verlaufener Wimperntusche. Es dauerte trotzdem eine Weile, bis sie glauben konnte, dass es sich bei ihrem Zustand nicht um einen Herzinfarkt, einen Hirnschlag oder eine Panikattacke handelte.
Das war nicht der Tod, es war das Leben.
Ein reines, klares Glücksgefühl, ein absurder Diamant, der aus der Kohle ihres schwärzesten Unglücks gepresst worden war.
Avas Wohnviertel war der Rüschenrand am Kittel der Realität. Wer auf ein authentisches Straßenbild inklusive individueller Randexistenzen Wert legte, wurde enttäuscht. Es gab nicht mal hässliche Leute, höchstens schlecht gestylte. Dafür war es ebenso normal, nur giftfreies Öko-Obst zu kaufen, wie sich Botox in Falten und Schweißdrüsen spritzen zu lassen.
Wuchernde Birken, wie man sie in Neubaugebieten als billige Trostpflaster für fehlende Architektur pflanzte, galten hier als allergenes Unkraut. Straßen hießen noch Alleen, ihre Kastanien, Linden oder Platanen waren Biodenkmäler. Sie wurden durch eiserne "Hambu
Von draußen drückte die Winternacht gegen die Fenster, Flutlichtmasten blendeten einen künstlichen Tag herein. Kunststoffsprossen warfen harte Schattenkreuze über den dünnen blauen Veloursteppichboden. Auf dem Dorfplatz der Geisterstadt schwankte eine Tanne im Sturm. Bunte Glühbirnen tanzten in den unteren Zweigen. Hinter der Lärmschutzwand, die das Areal wie eine Stadtmauer begrenzte, rollten vereinzelt weiße Scheinwerfer und rote Rücklichter über die Autobahn. Es schneite immer noch Engelsfedern.
Erst als Ava endlich ins Bad ging und die Papierbanderole "Ausstellungsstück! Bitte nicht benutzen!" vom Toilettendeckel riss, zoomte das Über-Ich in ihr Kontrollzentrum zurück. Routiniert checkte es alle körperlichen Symptome: flirrender Herzschlag. Ausgetrockneter Mund und Hals. Rote Flecken auf der Haut. Zitternde Beine.
Ava blickte in den Spiegel. Ihre hellblauen Augen leuchteten aus schwarzen Rahmen verlaufener Wimperntusche. Es dauerte trotzdem eine Weile, bis sie glauben konnte, dass es sich bei ihrem Zustand nicht um einen Herzinfarkt, einen Hirnschlag oder eine Panikattacke handelte.
Das war nicht der Tod, es war das Leben.
Ein reines, klares Glücksgefühl, ein absurder Diamant, der aus der Kohle ihres schwärzesten Unglücks gepresst worden war.
Avas Wohnviertel war der Rüschenrand am Kittel der Realität. Wer auf ein authentisches Straßenbild inklusive individueller Randexistenzen Wert legte, wurde enttäuscht. Es gab nicht mal hässliche Leute, höchstens schlecht gestylte. Dafür war es ebenso normal, nur giftfreies Öko-Obst zu kaufen, wie sich Botox in Falten und Schweißdrüsen spritzen zu lassen.
Wuchernde Birken, wie man sie in Neubaugebieten als billige Trostpflaster für fehlende Architektur pflanzte, galten hier als allergenes Unkraut. Straßen hießen noch Alleen, ihre Kastanien, Linden oder Platanen waren Biodenkmäler. Sie wurden durch eiserne "Hambu
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Autoren-Porträt von Karina Lübke
Nach dem Designstudium an der Folkwangschule Essen fand Karina Lübke an der Hamburger Henri-Nannen-Schule bei Wolf Schneider ihre Berufung. Sie war Redakteurin und später auch Kolumnistin bei "Tempo", anschließend arbeitete sie als freie Autorin u. a. für "Die Woche", "DIE ZEIT", und das "SZ-Magazin". Sie schrieb eine Kolumne für "Cosmopolitan" sowie eine Serie für "ELLE", aus der sie später das Drehbuch zum ZDF-Film "Zurzeit zu zweit" entwickelte. Mehrere Erzählungen von ihr wurden bereits in Anthologien veröffentlicht. Karina Lübke lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Hamburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Karina Lübke
- 2007, 271 Seiten, Maße: 12,8 x 18,9 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442462614
- ISBN-13: 9783442462612
Rezension zu „Bei aller Liebe “
"Die Autorin hat die Welt im Hamburger Stadtteil Harvstehude mit wachen Augen beobachtet. Das Ergebnis ihrer Beobachtungen ist ein lustiger Roman - ihr Erstlingswerk, das nicht nur in Hamburg, sondern in jeder deutschen Stadt spielen könnte."
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