Beim Bliesfluss fast ein Himmelreich

Saarpfälzische Geschichte und Geschichten aus zwölf Jahrhunderten Grenzen und Kriege, bäuerlicher Alltag und Kohlenbergbau, alte Adelshäuser und aufmüpfige Demokraten, idyllische Landschaften und die Blies als Lebensader: Diese Stichworte kennzeichnen bis heute die Saarpfalz, eine Region, die in ihrer Geschichte und in ihrer Tradition über den östlichen Teil des Saarlandes hinaus ein gutes Stück in die Pfalz hineinragt. Zahlreiche Verbindungen in den Lothringer Raum machen zudem deutlich, wie sehr die Grenzgeschichte prägend war. In diesem zweiten Band des Saarpfalz-Lesebuchs finden sich literarische und historische Texte, die einen Zeitraum von über 1200 Jahren umspannen. Vom Heiligen Pirminius und Heinrich von Thedingen aus dem Mittelalter reicht das Spektrum der Autoren über Theobald Hock und Balthasar Venator an der Schwelle zur Neuzeit bis hin zu Victor Hugo, Theodor Fontane, "Mark Twain", Alfred Döblin und Theodor Heuss - um nur einige wenige namentlich zu nennen. Das literarische Saarpfalz-Brevier, das Ein- und Ausblicke, Innen- und Draufsichten auf die Region, die darin lebenden Menschen und ihre Geschichte(n) gewährt, bietet Texte, die teilweise schwer aufzufinden sind, bislang unveröffentlicht waren oder sogar eigens für dieses Lesebuch geschrieben wurden. Der Almanach, dessen Titel auf eine Gedichtzeile von Johannes Kühn zurückgeht, eröffnet in vielfältigen Facetten ungewohnte Blicke auf einen Landstrich, den Friedrich Blaul 1838 "zunehmend anziehender" empfand und durch den sich die Blies nicht nur malerisch, sondern auch "tragisch schlängelt", wie Richard Wack 1931 schrieb.