Best of Diogenes, 7 Bde.
Die "Best of Diogenes"- Box - das ist tolle Lektüre zum unglaublich kleinen Preis! In 7 Bänden: Deutschsprachige Erzähler, Autoren aus aller Welt, Klassiker, Kriminalgeschichten, Denkanstöße und Lebensweisheiten, Biographisches und Satirisches. 407...
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Die "Best of Diogenes"- Box - das ist tolle Lektüre zum unglaublich kleinen Preis! In 7 Bänden: Deutschsprachige Erzähler, Autoren aus aller Welt, Klassiker, Kriminalgeschichten, Denkanstöße und Lebensweisheiten, Biographisches und Satirisches. 407 Geschichten von 250 Autoren! Auch eine schöne Geschenkidee für viele Gelegenheiten.
Best of Diogenes" - Erlesene Verbrechen herausgegebenvon Daniel Keel und Daniel Kampa
LESEPROBE
Zu diesem Buch
»Wer aber nicht eine Million Lesererwartet, sollte keine Zeile schreiben«, so Goethe. Die Diogenes Taschenbücher habensogar noch mehr Leserinnen und Leser gefunden: In 35 Jahren wurden 100Millionen detebe verkauft. Anstatt auszurechnen, ob100 Millionen gestapelte Taschenbücher bis zum Mond reichen würden, haben wirlieber gelesen.
Gemäß unseren Verlags-Devisen»Erzählen ist das einzige Spiel, das zu spielen sich lohnt« (Fellini) und»Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht« (Voltaire)haben wir das Beste von Diogenes zusammengestellt (mit der Hilfe von MarionHertie und Margaux de Weck, denen wir nicht genugdanken können). Neben unseren Programmschwerpunkten - zeitgenössischedeutschsprachige und internationale Literatur, Kriminalliteratur und Klassiker- gehören dazu auch Themen, die man beim >Belletristen< Diogenes wenigervermutet, die aber seit Jahren ebenfalls wichtiger Bestandteil des Programmssind: Biographisches, Philosophisches und Satirisches. So sind siebenprallgefüllte Reader entstanden, zum Entdecken oder Wiederentdecken, für alle,die sich fragen: Was lese ich als nächstes? Und die nicht etwa mit Karl Krausantworten: »Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?«
Die Herausgeber
Edgar Allan Poe
Der entwendete Brief
Es war in Paris an einem stürmischenHerbstabend des Jahres 18 ... Ich saß im dritten Stockwerk des Hauses Nr. 33der Rue Donot, Faubourg St.Germain, in dein nach hinten gelegenenBibliothekzimmerchen bei meinem Freunde Auguste Dupinund gab mich dem zweifachen Genuß des Nachdenkensund einer Meerschaumpfeife hin. Seit mindestens einer Stunde hatten wir beidekein Wort gesprochen. Ein zufälliger Beobachter hätte sicherlich geglaubt, wirseien einzig und allein damit beschäftigt, die kräuselnden Rauchwolken zuverfolgen, die in dichten Schwaden das Zimmer füllten. Indessen was michbetraf, so sann ich dem Gesprächsstoff nach, mit dem wir uns zu einer früheren Stundedesselben Abends eifrig befaßt hatten; ich meine dieAffäre aus der Rue Morgue und den geheimnisvollen Mordfallder Marie Roget. Es erschien mir daher als ein wunderbaresZusammentreffen, daß plötzlich unser alter BekannterHerr G., der Polizeipräfekt von Paris, ins Zimmer trat.
Wir begrüßten ihn herzlich; dennwenn wir den Mann auch nicht eben achteten, so war er andererseits doch unterhaltend,und wir hatten ihn seit Jahren nicht gesehen. Wir hatten im Dunkel gesessen,und Dupin erhob sich nun, um die Lampe anzuzünden; erunterließ es jedoch und setzte sich wieder, als G. sagte, er sei gekommen, unsum Rat zu fragen oder vielmehr die Meinung meines Freundes zu hören in einer Amtsangelegenheit, die ihm schon viel Beschwer gemachthabe.
»Wenn es eine Sache ist, dieNachdenken erfordert«, bemerkte Dupin, indem er mitAnzünden des Dochtes innehielt, »so ist es besser, wir prüfen sie im Dunkeln.«
»Wieder so eine Ihrer sonderbarenAnsichten!« sagte der Präfekt, der alles>sonderbar< nannte, was über sein Begriffsvermögen hinausging, und sichdaher von einer Legion von >Sonderbarkeiten< umgeben sah.
»Sehr wahr«, sagte Dupin, während er seinem Besuch eine Pfeife reichte undeinen bequemen Sessel hinschob.
»Und um was für Schwierigkeitenhandelt es sich diesmal?« fragte ich. »Hoffentlichnicht wieder eine Mordgeschichte?«
»0 nein; nichts dergleichen. In derTat - die Sache ist an sich sehr einfach, und ich bezweifle nicht, daß wir ganz gut allein damit fertig werden könnten; aberdann dachte ich, der Fall würde Dupin interessieren,denn er ist höchst sonderbar.«
»Einfach und sonderbar!« sagte Dupin.
»Nun ja; und doch wieder keins vonbeiden. Es hat uns alle so verwirrt, daß dieGeschichte so einfach ist und man ihr doch nicht beikommen kann.«
»Vielleicht ist es gerade dieEinfachheit der Sache, die Sie irreleitet, mein Freund.«
»Was für Unsinn Sie reden!« erwiderte der Präfekt lachend.
»Vielleicht ist das Geheimnis einwenig zu klar«, sagte Dupin.
»0 Himmel! Welche verrückte Idee!«
»Ein wenig zu durchsichtig.«
»Ha, ha, ha! - Ha, ha, ha! - Ho, ho,ho!« brüllte unser Besuch aufs höchste belustigt. »0 Dupin, Sie werden noch an meinem Tode schuld sein.«
»Was für eine Sache ist es nun abereigentlich?« fragte ich.
»Schön, Sie sollen es hören«,erwiderte der Präfekt und tat einen langen, kräftigen und nachdenklichen Zugaus der Pfeife; dann rückte er sich im Stuhl zurecht und begann: »Ich will esIhnen in kurzen Worten sagen; doch ehe ich anfange, mußich Sie darauf aufmerksam machen, daß die Sachetiefstes Geheimnis ist und größte Diskretion verlangt und daßich höchstwahrscheinlich meinen Posten verlieren würde, wenn es herauskäme, daß ich sie jemand erzählt habe.«
»Fahren Sie fort«, sagte ich.
»Oder auch nicht«, sagte Dupin.
»Also gut; ich wurde von sehr hoherStelle benachrichtigt, daß ein Dokument von höchsterWichtigkeit aus den königlichen Gemächern entwendet worden sei. Die Person,die den Diebstahl ausführte, kennt man; das steht fest, denn sie wurde bei derTat beobachtet. Man weiß ferner, daß sie noch imBesitze des Dokumentes ist.«
»Woher weiß man das?« fragte Dupin.
»Dies ergibt sich aus der Natur desDokumentes selbst und daraus, daß gewisse Ergebnissenicht eingetreten sind, die unausbleiblich erfolgen würden, wenn der Dieb dasPapier aus den Händen gäbe - das heißt, wenn er es so anwendete, wie er es imGrunde beabsichtigen muß.«
( )
© DiogenesVerlag
Übersetzungvon Der entwendete Brief: Gisela Etzel
Er gründete 1952 den Diogenes Verlag, den er über die folgenden sechs Jahrzehnte zusammen mit seinem Geschäftspartner Rudolf C. Bettschart aktiv bis zuletzt leitete.
- Autoren: Daniel Kampa , Daniel Keel
- 2006, Maße: 22,8 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Hrsg. v. Daniel Keel u. Daniel Kampa
- Verlag: Diogenes
- ISBN-10: 3257235704
- ISBN-13: 9783257235708
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