Süss wie Blut und teuflisch gut / Betsy Taylor Bd.2
Roman. Deutsche Erstausgabe
Betsy kann sich nur schwer an ihr neues Dasein als Vampir gewöhnen. Und wer gibt schon einer Untoten einen Job?
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Produktinformationen zu „Süss wie Blut und teuflisch gut / Betsy Taylor Bd.2 “
Betsy kann sich nur schwer an ihr neues Dasein als Vampir gewöhnen. Und wer gibt schon einer Untoten einen Job?
Klappentext zu „Süss wie Blut und teuflisch gut / Betsy Taylor Bd.2 “
Betsy findet ihr neues Dasein als frisch gekrönte Königin der Vampire zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Um weiterhin ihrer Leidenschaft für teure Designerschuhe frönen zu können, braucht sie außerdem einen Job - doch wer stellt schon eine Untote ein?
Lese-Probe zu „Süss wie Blut und teuflisch gut / Betsy Taylor Bd.2 “
Süß wie Blut und teuflisch gut von Mary Janice DavidsonKapitel 1
Etwa drei Monate nach meinem Tod entschloss ich mich, mir endlich einen Job zu suchen. An meinen alten Arbeitsplatz konnte ich natürlich nicht zurück. Zum einen war ich an meinem Todestag gefeuert worden, zum anderen glaubten sie dort immer noch, dass ich friedlich in meinem Grab läge. Außerdem brauchte ich einen Job, den man nicht bei Tageslicht ausüben musste. Immerhin hatte ich genug zu essen und ein Dach über dem Kopf. Meine beste Freundin Jessica besaß jetzt mein Haus und ließ nicht zu, dass ich Miete zahlte. Obwohl ich Einspruch erhob, beglich ihre Truppe von Superbuchhaltern alle Rechnungen. Außer Teebeuteln, Milch und Ähnlichem brauchte ich keine Lebensmittel. Mein Auto war abbezahlt. Meine monatlichen Ausgaben waren also nicht sehr hoch. Dennoch wollte ich nicht für immer auf Jessicas Großzügigkeit angewiesen sein. Deshalb stand ich jetzt hier, auf den Stufen des Arbeitsamtes des Staates Minnesota. Jeden Donnerstag hatten sie extra lange geöffnet – Gott sei Dank! Beim Durchschreiten der Tür blies mir die kühle Luft der Klimaanlage entgegen, und ich erschauerte. Seit meinem Ableben war mir ständig kalt. Auch darauf – wie auf so vieles – hatte mich keiner vorbereitet. Ganz Minneapolis stöhnte unter einer Hitzewelle, und ich als Einzige fühlte mich pudelwohl. „Hallo“, sagte ich zu der Dame am Empfang. Sie trug einen steifen grauen Anzug und hätte mal wieder ihren Haaransatz nachfärben lassen müssen. Ihre Schuhe konnte ich nicht sehen. Wahrscheinlich war das auch besser so. „Ich wende mich an das Arbeitsamt, weil …“ „Pardon, Miss, es heißt Arbeitsagentur. Arbeitsamt ist ein Anachronismus. Wir sind ein bedarfsorientiertes, modernes Unternehmen des 21. Jahrhunderts.“ „Richtig.
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Ähem … okay … ich möchte gerne einen Termin mit einem Ihrer Berater.“ Meine dreiste Bitte büßte ich mit dem zwanzigminütigen Ausfüllen von Formularen. Dann wurde endlich mein Name aufgerufen, und ich saß einem Berater gegenüber. Er war ein freundlich aussehender, älterer Herr mit dunklem Haar, einem grau gesprenkelten Bart und schokoladenbraunen Augen. Erleichtert bemerkte ich seinen Ehering und das Bild seiner hübschen Frau und seiner zauberhaften Kinder. Ich wünschte inbrünstig, dass er eine glückliche Ehe führte, damit er sich nicht zum Idioten machen müsste, wenn mein untotes Charisma ihn kalt erwischte. „Hallo, ich bin Dan Mitchell.“ Wir gaben uns die Hand, und ich registrierte, wie er erstaunt die Augenbrauen hochzog, als er meinen feucht-kalten Händedruck fühlte. „Elizabeth Taylor, richtig?“ „Das bin ich.“ „Ist alles in Ordnung mit Ihren Augen?“ Die Sonnenbrille trug ich aus zwei Gründen. Zum einen tat mir das Neonlicht weh. Zum anderen fielen Männer meinem Charme nicht zum Opfer, wenn sie meine Augen nicht sehen konnten. Das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, war ein sabbernder, liebeskranker Sachbearbeiter. „Ich komme gerade vom Augenarzt“, log ich, „der hat mir diese Augentropfen gegeben.“ „Ach ja, das kenn ich. Elizabeth Taylor, wie der Filmstar!“, sagte er begeistert. Offensichtlich kam ihm nicht in den Sinn, dass auch schon andere vor ihm diese Verbindung hergestellt hatten. Und das nicht nur einmal. „Betsy.“ „Betsy dann also.“ Er blätterte durch die zahllosen Formulare, die ich ihm überreicht hatte. „Das sieht alles sehr gut aus …“ „Das hoffe ich. Ich wende mich an das Arbeitsamt, weil …“ „Wir sind eine Arbeitsagentur“, sagte Mitchell geistesabwesend und blätterte weiter. „Richtig, richtig. Wie auch immer, ich brauche einen neuen Job, und bis es so weit ist, brauche ich Arbeitslosengeld. Und dazu hätte ich eine Frage …“ Mitchell schaute alarmiert auf. „Ähm … da muss ich leider einhaken. Dafür sind wir nicht zuständig.“ Ich blinzelte. Das konnte er hinter meiner Foster-Grant- Brille aber nicht sehen. „Pardon?“ „Wir sind eine Arbeitsagentur. Das ist unsere Aufgabe.“ „Sicher. Schon verstanden. Aber was ist mit …?“ „Wenn Sie Arbeitslosenunterstützung beantragen wollen, müssen Sie die Hotline anrufen. Oder ins Internet gehen. Es tut mir leid, aber hier können wir Ihre Frage leider nicht beantworten.“ „Verstehe ich das richtig: Dies ist der Ort, an den ich mich wende, wenn ich arbeitslos bin.“ „Ja.“ „Und hier gibt es Anträge auf Arbeitslosengeld.“ „Aber natürlich!“ „Aber es gibt hier keine Person, an die ich mich wenden kann, um Arbeitslosengeld zu beantragen.“ „Ja, das ist korrekt.“ „Oh, okay.“ Das war seltsam, aber ich wollte kooperativ sein. Möglicherweise. Ich lehnte mich in meinem unbequemen Plastikstuhl zurück. „Nun gut. Könnte ich bitte Ihr Telefon benutzen, um die Hotline anzurufen?“ Mitchell streckte mir entschuldigend die Hände entgegen. „Ach je, wissen Sie, früher war das noch möglich, aber manche Leute haben unsere Hilfsbereitschaft ausgenutzt, also …“ „Sie sagen mir also, dass ich die Hotline des Arbeitsamtes nicht von einem Arbeitsamt aus anrufen kann?“ „Nun ja, technisch gesehen sind wir kein Arbeitsamt mehr. Das sagte ich ja bereits.“ Ich begann mich zu fragen, ob sich ein Vampir betrinken könnte, und beschloss, es herauszufinden, sobald ich der bürokratischen Hölle entronnen wäre. „Und deshalb kann ich es Ihnen leider nicht erlauben.“ Er zuckte mit den Achseln. „Sorry.“ Ich zog meine Sonnenbrille ab, lehnte mich vor und durchbohrte ihn mit meinem bösen, untoten Blick. Ich fühlte mich scheußlich dabei, aber ich war verzweifelt. „Ich. Muss. Ihr. Telefon. Benutzen.“ „Nein!“ Er griff nach dem Apparat und drückte ihn schützend gegen seine Brust. „Das ist nicht erlaubt!“ Erstaunlich. Eigentlich hätte er jetzt, nachdem ich meine besonderen Vampirkräfte eingesetzt hatte, Wachs in meinen Händen sein sollen, aber sein Beamtenethos widerstand dem Bösen. „Sie müssen nach Hause gehen und den Anruf auf Ihre eigenen Kosten machen“, schnappte er. Ich stampfte zurück in den Warteraum. Empörend! Ich war nicht irgendeine dahergelaufene Untote, ich war die Königin der Vampire! „Vergessen Sie nicht, einen Fragebogen zur Kundenzufriedenheit auszufüllen, bevor Sie gehen!“, rief Mitchell mir hinterher. Lieber Gott, töte mich. Jetzt sofort. Noch einmal, meine ich.
© 2007 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaft mbH.
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Autoren-Porträt von Mary Janice Davidson
Mary Janice Davidson gelang mit Weiblich, ledig, untot (Originaltitel: Undead and unwed) aus dem Stand der Sprung auf die amerikanische Bestsellerliste. Seither hat sie mit ihrer Vampirin Betsy, mit einer Werwolf-Saga und mehreren Liebesromanen eine riesige Fangemeinde gewonnen. Davidson lebt in Minnesota. Mit ihrer Heldin Betsy teilt sie die Leidenschaft für Designer-Schuhe.Lesen Sie mehr auf der Offiziellen Homepage der Autorin:
www.maryjanicedavidson.net
Bibliographische Angaben
- Autor: Mary Janice Davidson
- 2007, 7. Aufl., 256 Seiten, Maße: 12,4 x 17,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Stefanie Zeller
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 3802581245
- ISBN-13: 9783802581243
- Erscheinungsdatum: 12.11.2007
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