Blau
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DAS MEER IST GRAUWindböen der Stärke acht fegten über den Atlantik. Die Fastakast kämpfte sich durch meterhohe Wellenberge. Nebelschwaden zogen vorbei. Regen und Gischt peitschten auf das Arbeitsdeck und wuschen das Blut weg, das aus den Köpfen der Orcas sickerte. Sie lagen auf einem Haufen am Bug. Es waren drei Muttertiere und fünf Junge gewesen. Sechzehn Augen starrten ins Leere. Orla hätte sie gerne zugedrückt, aber Wale haben keine Lider. Sie hören nicht einmal im Tod auf, einen anzuschauen.
Kapitän Eydur Poulsen hatte die Körper der Schwertwale über Bord werfen lassen, nachdem er die Steaks mit einem Flensmesser aus den Flanken der Jungtiere herausgeschnitten hatte. Das Fleisch war in den Kühlraum gebracht worden. Wie gelähmt hatte Orla das Gemetzel beobachtet, schockiert über die Grausamkeit und darüber, dass sie nichts tun konnte. Sie hatte den Tieren nicht helfen können, auch nicht bevor sie beim Fotografieren erwischt worden war. Jetzt war sie an die Reling gefesselt und konnte sich kaum noch bewegen.
"Mörder, Mörder!", schrie sie und zerrte an ihren Fesseln. Sie wehrte sich nach Leibeskräften, aber es war vergeblich. Eydur, der sie im allgemeinen Blutrausch vergessen hatte, stürzte sich nun auf Orla. Er schlug auf sie ein, bis sie verstummte. Dann band er sie los, schleppte sie die Treppe hoch und warf sie in die Notfallkajüte, die zwischen seiner und der Kajüte des ersten Maats lag. Er schloss die Tür von außen ab und setzte sich zu seiner Mannschaft, um die gelungene Jagd zu begießen.
Duncan Gray war froh, die Nachtschicht im Steuerhaus übernehmen zu können. Wodka konnte er nicht ausstehen. Und er würde auch kein Walfleisch essen. Aber er wollte sich dafür nicht rechtfertigen müssen. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Einerseits war die Aktion ein Volltreffer: Sie hatten die Walfänger auf frischer Tat ertappt. Anderseits hatten sie keine Beweise. Seine Kamera lag im Seesack in der Kajüte, und er hätte das Steuerhaus unmöglich verlassen können,
... mehr
ohne Verdacht zu erregen.
Duncan hatte keinen Zweifel daran, dass sich sowohl Orla wie auch er selbst in großer Gefahr befanden. Ein Bericht über die Grindwaljagd auf den Färöern, den er im Fernsehen gesehen hatte, ging ihm durch den Kopf. Die Tiere waren von kleinen Booten in eine Hafenbucht getrieben worden. Tierschützer hatten die Zufahrtsstraßen blockiert, aber die erbosten Walfänger waren mit Gaffhaken auf die jungen Leute losgegangen; es hatte Verletzte gegeben. Und Duncan wusste von Aktivisten, denen dieselben Walfänger noch monatelang mit Mord gedroht hatten.
Eines war ihm klar: Sowohl Orla wie auch er selbst mussten baldmöglichst von Bord gehen. Duncan überlegte, ob er die Polizei alarmieren sollte. Aber es konnte eine Weile dauern, bis deren Boot eintraf. Und wie sollte er sich wehren, wenn er vorher in Verdacht geriet? Er fragte sich, ob sie eine der aufblasbaren Rettungsinseln über Bord werfen und beide darin fliehen sollten. Aber dann hatten sie noch immer keine Beweise. Schließlich sah er nur eine Möglichkeit: Zuerst musste Orla in Sicherheit gebracht werden. Danach konnte er fotografieren, was von dem Gemetzel übrig war: die Köpfe der Orcas, die noch immer an Deck lagen, das Fleisch im Kühlraum und die blutverschmierten Waffen. Wenn er damit fertig war, würde er Alarm schlagen. Traf die Polizei ein, solange die Mannschaft noch schlief, blieb er an Bord und sah zu, wie Kapitän Eydur festgenommen wurde. Falls vorher jemand aufwachte und die Situation brenzlig wurde, konnte er immer noch versuchen, in einer Rettungsinsel zu entkommen. Aber zuerst musste er Orla befreien. Und er musste vorsichtig sein; niemand durfte auf die Idee kommen, dass er und Orla sich schon kannten, bevor sie an Bord gingen. Mit ruhiger Hand steuerte er die Fastakast durch die aufgewühlte See und überlegte, ob der Plan funktionieren könnte.
Stunden später kam Sigurd zu Duncan auf die Brücke. Er ließ sich in den zweiten Steuerstuhl fallen und erzählte mit lallender Stimme von der Party unter Deck und vom saftigsten Steak des Jahrzehnts. Duncan tat, als höre er ihm interessiert zu und überlegte sich, was er am besten antwortete. Aber Sigurd nickte ein, bevor er etwas sagen musste. Duncan wartete. Als er Schnarchgeräusche vernahm, schaltete er den Autopiloten ein. Er nahm den Generalschlüssel aus Sigurds Jackentasche und verließ die Brücke. Wenige Minuten später hatte er Orla in der Notfallkajüte ausfindig gemacht. Er öffnete die Tür und half ihr aufzustehen. Abgesehen von einer Platzwunde am Kopf, die sie bereits desinfiziert und verbunden hatte, war sie unverletzt, und sie wirkte gefasst.
Orla folgte Duncan ins Steuerhaus, wo Sigurd noch immer schlief. Auf den Radarschirmen war zu erkennen, dass fünf andere Trawler in der Nähe waren. Es war eine Frage von Stunden, bis einer von ihnen Orla an Bord nahm. Duncan und Orla besprachen sich flüsternd und kamen zum Schluss, dass eine Flucht trotz des Seegangs kein allzu großes Risiko bedeutete. Der Wetterbericht für den nächsten Tag war gut; der Wind hatte sich in der letzten Stunde bereits etwas gelegt, und ein Hoch war im Anzug. Eigentlich konnte nichts schief gehen. Duncan würde die Sicherungen für das Licht herausdrehen und im Maschinenraum ein bisschen Rauch erzeugen. Minuten später wäre er wieder auf der Brücke, wo er die Polizei, die anderen Boote und die Rettungsmannschaften alarmierte. Dann würde er die benötigten Fotos machen. Und wenn er damit fertig war, konnte er in aller Ruhe den Kurzschluss entdecken, Sigurd wachrütteln und beteuern, er sei ebenfalls eingeschlafen und wisse nichts über das Verschwinden der Köchin. Bis Polizei und Helfer vor Ort waren, verginge vielleicht eine Stunde. Ob der Hubschrauber bei Nacht und böigem Wind fliegen konnte, war zweifelhaft, aber er würde sowieso nicht benötigt werden. Auch wenn es bis zum Eintreffen der Helfer zwei Stunden dauerte, hätte Orla keine ernsthaften Schwierigkeiten. Duncan vertraute auf den Plan, auf Orlas Erfahrung zur See und auf ihre Kräfte.
Orla eilte in ihre Kajüte, klebte sich den Pass mit Heftpflaster auf den Bauch und zog die wärmsten Hosen und Pullover, die sie finden konnte, und ihre Jeansjacke an. Im Umkleideraum für die Mannschaft nahm sie ihren Ölanzug mit den angeschweißten Stiefeln vom Haken, schlüpfte hinein und schloss ihn bis zum Hals. Keine zwei Minuten später stand sie wieder auf der Brücke. Sigurd schlief noch immer.
Duncan drückte Orla einen Flachmann mit Whisky und eine Schwimmweste in die Hand und verschwand im Maschinenraum. Orla wartete auf dem noch immer hell erleuchteten Arbeitsdeck. Sie fürchtete sich nicht. Durch die großen Luken blickte sie in die Messe. Da saßen und lagen sie alle auf den Ledersofas: Skipper Eydur, der erste Maat Finnbogi, die Matrosen und der Schiffsjunge Trondur, alle sturzbetrunken. Ein Video flimmerte über den Bildschirm, aber die Männer schliefen. Trondur hatte sich übergeben und seinen Pullover und den Teppich beschmutzt. Leere Wodkaflaschen, dreckige Teller und randvolle Aschenbecher standen auf den Tischen. Die Matrosen trugen noch immer ihre blutbesudelten Arbeitsanzüge; nur Eydur war in einen sauberen Trainingsanzug und Badelatschen geschlüpft.
Plötzlich gingen die Scheinwerfer auf dem Arbeitsdeck aus. In der Messe wurde es dunkel, und der Fernseher hörte auf zu flimmern. Niemand erwachte. Orla schlich aufs Oberdeck. Obwohl der Wind jedes Geräusch schluckte, bewegte sie sich langsam und lautlos. Sie steckte den Flachmann ein und band die Schwimmweste über dem Ölzeug fest. Schweigend kappte Duncan die Seile und riss die Plastikplane vom Rumpf. Er hakte die Ketten des Rettungsbootes am Davit ein. Orla kletterte in das rote Kunststoffboot, zögerte. "Komm mit", sagte sie, "sie werden dich umbringen."
"Bis die ihren Rausch ausgeschlafen haben, bin ich längst fertig."
Duncan lachte. Er setzte den Davit in Bewegung und schwenkte das Rettungsboot über die Reling hinaus. Orla hing minutenlang in der Luft. Während er mit den Trossen kämpfte, geriet das kleine Boot ins Wanken. Sie schrie auf. Er hielt inne und sah sich um. Nichts regte sich. Schaukelnd näherte sich das Boot den Wellen. Als es aufsetzte, hatte sie größte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Duncan löste die Trosse. Das Rettungsboot wurde hin und her geworfen. Es schlug gegen die Bordwand der Fastakast, und Orla kippte fast hinaus. Sie biss die Zähne zusammen und krallte sich an der Bordkante fest. Trotz der Dunkelheit glaubte sie, Duncan winken zu sehen, als die hohen Wellen das Boot mit sich fortrissen.
Orla hatte keine Chance, sich zu orientieren. In der Hektik hatte sie ihren Kompass in der Kajüte liegen gelassen. Sie regte sich darüber auf, obwohl sie wusste, dass ihr ein Kompass nichts genützt hätte; das Rettungsboot hatte keinen Außenbordmotor, und in den hohen Wellen war das Manövrieren ohnehin unmöglich. Trotzdem hätte sie an den Kompass denken müssen. Sie hatte zwar nicht gewusst, dass sie fluchtartig von Bord gehen würde, aber im Unterbewusstsein hatte sie es wohl vorausgeahnt. In den letzten Nächten an Bord der Fastakast hatte sie die Seekarten studiert. Es kam ihr jetzt vor, als habe sie die Flucht schon vorbereitet, bevor sie deren Grund kannte. Stundenlang saß sie wach in ihrer Kajüte und prägte sich alle gefährlichen Stellen ein. Sie merkte sich die Strömungsverhältnisse und Gezeitentabellen, die Koordinaten von Klippen und Inseln. So verbrachte sie auch die letzte Nacht. Beim Frühstück starrte Duncan ihre Augenringe an und erkundigte sich besorgt, was mit ihr los sei. Sie erzählte ihm, sie habe schlecht geschlafen und von einem Schiffbruch geträumt. Darauf nahm sie ihm das Versprechen ab, Manfred zu benachrichtigen, falls ihr etwas zustoßen sollte. Dieser Wunsch irritierte Duncan zusätzlich. Er lachte unsicher und fragte, wovor sie sich fürchte. Schließlich legte er Manfreds Telefonnummer zu seinen Papieren und vergaß das morgendliche Gespräch wieder.
Kreuzseen warfen das Rettungsboot hin und her. Orla konnte nichts tun, um es zu steuern. Erst nach Stunden gelang es ihr, den Notfallbeutel aus seiner Verankerung in der Bordwand zu lösen und die zwei zerlegten Plastikpaddel, die sich darin befanden, zusammenzustecken. Sie versuchte zu rudern, aber die Anstrengung war vergeblich. Orla konnte sich in der Dunkelheit nicht orientieren. Ihre Kräfte ließen nach, und sie beschränkte sich darauf, sich treiben zu lassen. Ein Brecher entriss ihr beide Paddel, und Orla verschwendete keine Mühe darauf, sie wiederzufinden. Der Notfallbeutel war zum Glück mit einem Tampen gesichert. Daneben ertastete sie einen Eimer, der ebenfalls festgebunden war.
Orla fragte sich, wo die anderen Boote blieben. War es Duncan wirklich gelungen, Polizei und Rettungsmannschaften zu alarmieren? Oder trieb er ebenfalls hilflos auf dem Meer? Hatte er in einer Rettungsinsel von Bord gehen müssen, bevor er Hilfe anfordern konnte? Orla kämpfte gegen die Panik an. Immer wieder redete sie sich ein, dass sie bei Sinnen bleiben, ihre Kräfte schonen und Hoffnung bewahren musste.
Wenn die Wassermassen über ihr zusammenschlugen, duckte sie sich. Sie versuchte sich zu konzentrieren und die Wellen zu zählen. Eine Weile konnte sie trotz der Dunkelheit einzelne voneinander unterscheiden. Sie hatte den Eindruck, dass der Aberglaube von der siebten und schlimmsten Welle etwas Wahres habe. Dann wieder schien ihr, die Wogen reisten in Dreiergruppen und verstärkten sich gegenseitig. Neue Kreuzseen warfen das Boot herum. Es misslang ihr, Ordnung in das schäumende Chaos zu bringen. Die Wellen liefen aufeinander zu und überkreuzten sich in Mustern, die sie noch nie gesehen hatte. Sie zählte mehrmals bis hundert. Dabei schwang sie mit einer Hand den Eimer und pützte, so schnell sie konnte. Mit der anderen Hand klammerte sie sich an der Bordkante fest. Ob dieser Anstrengung gab sie das Zählen schließlich auf. Sie pützte und dachte an gar nichts mehr.
Schließlich war Orla so erschöpft und durchgefroren, dass sie sich hinsetzte. Sie starrte in die Wogen, die so schwarz waren wie die tiefhängenden Wolken und sich in Nebelschwaden verloren. Dabei kam sie sich vor wie der letzte Mensch auf Erden. Nicht einmal Möwen zeigten sich. Sie hatte keine Ahnung, wohin die Strömung sie trieb. So lange sie auch in die Dunkelheit starrte, sie konnte keinen Anhaltspunkt finden: Außer Wasser war nichts zu sehen. Und Orla hatte alle Zeit der Welt, das trostlose Nichts um sich herum zu betrachten.
Eine Ewigkeit später zog die Morgendämmerung herauf. Noch bevor Orla den Horizont sehen konnte, bekam die Dunkelheit einen leichten Graustich. Das Meer nahm die Farbe des Himmels an. Die Dämmerung legte sich wie ein Schleier über alles. Orla rieb sich die Augen. Sie konnte sehen, aber nichts erkennen.
Allmählich wurde es hell, und nun tat es Orla Leid, dass sie klar sehen konnte. Ihr wurde bewusst, wie hoch sich die Wellen tatsächlich auftürmten, und wie viel Schaum ihre Kämme krönte. In diesem Moment begann sie sich zu fürchten. So lange es dunkel war, hatte sie nur den tosenden Lärm gehört und sich einzureden versucht, das Meer wirke dermaßen laut, weil sie sich so nahe und ungeschützt inmitten der Wellen befand. Aber sie waren um ein Vielfaches höher, als sich Orla vorzustellen gewagt hatte.
Sie raffte sich auf und bewegte ihre Arme und Beine, die von der Kälte steif geworden waren, aber dadurch brachte sie das auf den Wellen tanzende Rettungsboot aus dem Gleichgewicht. Schließlich beschränkte sie sich darauf, mit den Zehen zu kreisen und die Hände ein paar Mal zu Fäusten zu ballen. Auf keinen Fall durfte sie die Hoffnung aufgeben. Am Leben zu bleiben, war die einzige Aufgabe, die sie im Moment hatte. Sie musste endlich etwas essen und trinken.
Orla durchsuchte den Notfallbeutel und fand Tabletten gegen Seekrankheit, zwei verschweißte Plastiktüten mit Proviant, zwei Flaschen mit Trinkwasser, Verbandszeug, sowie einen Signalspiegel, um entfernte Schiffe durch Blenden zu alarmieren. Sie warf einen Blick in den kleinen Spiegel und ließ ihn vor Schreck über Bord fallen. Er war nutzlos, solange die Sonne nicht schien. Und auch bei gutem Wetter hätte er ihr nur geholfen, wenn jemand in der Nähe gewesen wäre, den sie hätte blenden können. Sie trank Wasser und aß ein Stück Zwieback. Dann kniete sie sich wieder hin und starrte in die Wogen.
Gegen Morgen wurde das Meer ruhiger. Langgezogene Wellen rollten träge wie große Wale heran. Ihr schwerfälliger Rhythmus wirkte beruhigend. Nun fiel es Orla leichter, sich zu bewegen. Sie wühlte in ihren Hosentaschen und fand das zwölfklingige Schweizer Offiziersmesser, das Manfred ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Sie fand Streichhölzer, einen Kugelschreiber, eine Packung nasser Kaugummis. Das Klopapier, das sie immer in der rechten Hosentasche hatte, um sich die Nase zu putzen, war ebenfalls nass geworden. Duncans Flachmann, den sie während der letzten Stunden wie alles andere vergessen hatte, kam zum Vorschein. In der Innentasche ihrer Jeansjacke, die sie unter dem Ölzeug trug, fand sie eine Schachtel Zigaretten und ihr Feuerzeug. Sechzehn Marlboros. Wie durch ein Wunder waren sie trocken geblieben. Auch das Feuerzeug funktionierte noch. Orla zündete sich eine Zigarette an. Sie nahm sich vor, mit den restlichen fünfzehn sparsam umzugehen. Wenn sie ein paar Zigaretten aufbewahrte, bedeutete das, dass sie an ihr Überleben glaubte, dass sie eine Zukunft vor sich sah. Die letzte Marlboro würde sie erst rauchen, bevor sie aufgab. Über diesen Gedanken musste Orla laut lachen.
Wenn sie Glück hatte, wurde sie von der Strömung irgendwann auf die Küste zugetrieben. Bevor sie das Ufer erkennen könnte, fände sie eine verloren gegangene Hummer- oder Krabbenfalle, an der sie das Rettungsboot festmachte. So hätte sie wenigstens einen Treibanker. Orla konzentrierte sich und hielt Ausschau. Aber sie fand nichts dergleichen; ihr Boot musste vom Land weggetrieben worden sein, und sie befand sich noch immer weit außerhalb der Schellfischgründe. Obwohl es keinen Sinn hatte, sah sie sich nach der Rettungsinsel um. Auch wenn Duncan in dieselbe Richtung trieb, war die Chance, ihn vom Rettungsboot aus zu sehen, verschwindend klein. Sie redete sich ein, dass er noch an Bord der Fastakast war. Eydur war bestimmt schon festgenommen worden, und die Rettungsmannschaften suchten jetzt nach ihr. Spätestens im Verlaufe des Vormittags fände man sie. Wenn Duncan gleich hatte Alarm schlagen können, waren auch die Fischerboote aus der Umgebung unterwegs, um nach ihr zu suchen. Bald konnte sogar der Hubschrauber aus Finner herüberfliegen. Orla hoffte, von einem schnellen irischen Boot aufgegriffen zu werden, das sie gleich an Land brachte. Natürlich erstattete sie noch am selben Tag Anzeige gegen den Skipper der Fastakast, falls Duncan das nicht bereits getan hatte. Man würde ihn wegen des Schlachtens der Wale und wegen Körperverletzung und versuchtem Totschlag an Orla verurteilen. Sie hoffte vor allem, wieder an Land zu sein, bevor ihre Familie und Manfred benachrichtigt wurden und sich Sorgen machten. Orla trank einen Schluck Whisky und rauchte noch eine Zigarette. Auf die Zukunft!
Duncan hatte keinen Zweifel daran, dass sich sowohl Orla wie auch er selbst in großer Gefahr befanden. Ein Bericht über die Grindwaljagd auf den Färöern, den er im Fernsehen gesehen hatte, ging ihm durch den Kopf. Die Tiere waren von kleinen Booten in eine Hafenbucht getrieben worden. Tierschützer hatten die Zufahrtsstraßen blockiert, aber die erbosten Walfänger waren mit Gaffhaken auf die jungen Leute losgegangen; es hatte Verletzte gegeben. Und Duncan wusste von Aktivisten, denen dieselben Walfänger noch monatelang mit Mord gedroht hatten.
Eines war ihm klar: Sowohl Orla wie auch er selbst mussten baldmöglichst von Bord gehen. Duncan überlegte, ob er die Polizei alarmieren sollte. Aber es konnte eine Weile dauern, bis deren Boot eintraf. Und wie sollte er sich wehren, wenn er vorher in Verdacht geriet? Er fragte sich, ob sie eine der aufblasbaren Rettungsinseln über Bord werfen und beide darin fliehen sollten. Aber dann hatten sie noch immer keine Beweise. Schließlich sah er nur eine Möglichkeit: Zuerst musste Orla in Sicherheit gebracht werden. Danach konnte er fotografieren, was von dem Gemetzel übrig war: die Köpfe der Orcas, die noch immer an Deck lagen, das Fleisch im Kühlraum und die blutverschmierten Waffen. Wenn er damit fertig war, würde er Alarm schlagen. Traf die Polizei ein, solange die Mannschaft noch schlief, blieb er an Bord und sah zu, wie Kapitän Eydur festgenommen wurde. Falls vorher jemand aufwachte und die Situation brenzlig wurde, konnte er immer noch versuchen, in einer Rettungsinsel zu entkommen. Aber zuerst musste er Orla befreien. Und er musste vorsichtig sein; niemand durfte auf die Idee kommen, dass er und Orla sich schon kannten, bevor sie an Bord gingen. Mit ruhiger Hand steuerte er die Fastakast durch die aufgewühlte See und überlegte, ob der Plan funktionieren könnte.
Stunden später kam Sigurd zu Duncan auf die Brücke. Er ließ sich in den zweiten Steuerstuhl fallen und erzählte mit lallender Stimme von der Party unter Deck und vom saftigsten Steak des Jahrzehnts. Duncan tat, als höre er ihm interessiert zu und überlegte sich, was er am besten antwortete. Aber Sigurd nickte ein, bevor er etwas sagen musste. Duncan wartete. Als er Schnarchgeräusche vernahm, schaltete er den Autopiloten ein. Er nahm den Generalschlüssel aus Sigurds Jackentasche und verließ die Brücke. Wenige Minuten später hatte er Orla in der Notfallkajüte ausfindig gemacht. Er öffnete die Tür und half ihr aufzustehen. Abgesehen von einer Platzwunde am Kopf, die sie bereits desinfiziert und verbunden hatte, war sie unverletzt, und sie wirkte gefasst.
Orla folgte Duncan ins Steuerhaus, wo Sigurd noch immer schlief. Auf den Radarschirmen war zu erkennen, dass fünf andere Trawler in der Nähe waren. Es war eine Frage von Stunden, bis einer von ihnen Orla an Bord nahm. Duncan und Orla besprachen sich flüsternd und kamen zum Schluss, dass eine Flucht trotz des Seegangs kein allzu großes Risiko bedeutete. Der Wetterbericht für den nächsten Tag war gut; der Wind hatte sich in der letzten Stunde bereits etwas gelegt, und ein Hoch war im Anzug. Eigentlich konnte nichts schief gehen. Duncan würde die Sicherungen für das Licht herausdrehen und im Maschinenraum ein bisschen Rauch erzeugen. Minuten später wäre er wieder auf der Brücke, wo er die Polizei, die anderen Boote und die Rettungsmannschaften alarmierte. Dann würde er die benötigten Fotos machen. Und wenn er damit fertig war, konnte er in aller Ruhe den Kurzschluss entdecken, Sigurd wachrütteln und beteuern, er sei ebenfalls eingeschlafen und wisse nichts über das Verschwinden der Köchin. Bis Polizei und Helfer vor Ort waren, verginge vielleicht eine Stunde. Ob der Hubschrauber bei Nacht und böigem Wind fliegen konnte, war zweifelhaft, aber er würde sowieso nicht benötigt werden. Auch wenn es bis zum Eintreffen der Helfer zwei Stunden dauerte, hätte Orla keine ernsthaften Schwierigkeiten. Duncan vertraute auf den Plan, auf Orlas Erfahrung zur See und auf ihre Kräfte.
Orla eilte in ihre Kajüte, klebte sich den Pass mit Heftpflaster auf den Bauch und zog die wärmsten Hosen und Pullover, die sie finden konnte, und ihre Jeansjacke an. Im Umkleideraum für die Mannschaft nahm sie ihren Ölanzug mit den angeschweißten Stiefeln vom Haken, schlüpfte hinein und schloss ihn bis zum Hals. Keine zwei Minuten später stand sie wieder auf der Brücke. Sigurd schlief noch immer.
Duncan drückte Orla einen Flachmann mit Whisky und eine Schwimmweste in die Hand und verschwand im Maschinenraum. Orla wartete auf dem noch immer hell erleuchteten Arbeitsdeck. Sie fürchtete sich nicht. Durch die großen Luken blickte sie in die Messe. Da saßen und lagen sie alle auf den Ledersofas: Skipper Eydur, der erste Maat Finnbogi, die Matrosen und der Schiffsjunge Trondur, alle sturzbetrunken. Ein Video flimmerte über den Bildschirm, aber die Männer schliefen. Trondur hatte sich übergeben und seinen Pullover und den Teppich beschmutzt. Leere Wodkaflaschen, dreckige Teller und randvolle Aschenbecher standen auf den Tischen. Die Matrosen trugen noch immer ihre blutbesudelten Arbeitsanzüge; nur Eydur war in einen sauberen Trainingsanzug und Badelatschen geschlüpft.
Plötzlich gingen die Scheinwerfer auf dem Arbeitsdeck aus. In der Messe wurde es dunkel, und der Fernseher hörte auf zu flimmern. Niemand erwachte. Orla schlich aufs Oberdeck. Obwohl der Wind jedes Geräusch schluckte, bewegte sie sich langsam und lautlos. Sie steckte den Flachmann ein und band die Schwimmweste über dem Ölzeug fest. Schweigend kappte Duncan die Seile und riss die Plastikplane vom Rumpf. Er hakte die Ketten des Rettungsbootes am Davit ein. Orla kletterte in das rote Kunststoffboot, zögerte. "Komm mit", sagte sie, "sie werden dich umbringen."
"Bis die ihren Rausch ausgeschlafen haben, bin ich längst fertig."
Duncan lachte. Er setzte den Davit in Bewegung und schwenkte das Rettungsboot über die Reling hinaus. Orla hing minutenlang in der Luft. Während er mit den Trossen kämpfte, geriet das kleine Boot ins Wanken. Sie schrie auf. Er hielt inne und sah sich um. Nichts regte sich. Schaukelnd näherte sich das Boot den Wellen. Als es aufsetzte, hatte sie größte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Duncan löste die Trosse. Das Rettungsboot wurde hin und her geworfen. Es schlug gegen die Bordwand der Fastakast, und Orla kippte fast hinaus. Sie biss die Zähne zusammen und krallte sich an der Bordkante fest. Trotz der Dunkelheit glaubte sie, Duncan winken zu sehen, als die hohen Wellen das Boot mit sich fortrissen.
Orla hatte keine Chance, sich zu orientieren. In der Hektik hatte sie ihren Kompass in der Kajüte liegen gelassen. Sie regte sich darüber auf, obwohl sie wusste, dass ihr ein Kompass nichts genützt hätte; das Rettungsboot hatte keinen Außenbordmotor, und in den hohen Wellen war das Manövrieren ohnehin unmöglich. Trotzdem hätte sie an den Kompass denken müssen. Sie hatte zwar nicht gewusst, dass sie fluchtartig von Bord gehen würde, aber im Unterbewusstsein hatte sie es wohl vorausgeahnt. In den letzten Nächten an Bord der Fastakast hatte sie die Seekarten studiert. Es kam ihr jetzt vor, als habe sie die Flucht schon vorbereitet, bevor sie deren Grund kannte. Stundenlang saß sie wach in ihrer Kajüte und prägte sich alle gefährlichen Stellen ein. Sie merkte sich die Strömungsverhältnisse und Gezeitentabellen, die Koordinaten von Klippen und Inseln. So verbrachte sie auch die letzte Nacht. Beim Frühstück starrte Duncan ihre Augenringe an und erkundigte sich besorgt, was mit ihr los sei. Sie erzählte ihm, sie habe schlecht geschlafen und von einem Schiffbruch geträumt. Darauf nahm sie ihm das Versprechen ab, Manfred zu benachrichtigen, falls ihr etwas zustoßen sollte. Dieser Wunsch irritierte Duncan zusätzlich. Er lachte unsicher und fragte, wovor sie sich fürchte. Schließlich legte er Manfreds Telefonnummer zu seinen Papieren und vergaß das morgendliche Gespräch wieder.
Kreuzseen warfen das Rettungsboot hin und her. Orla konnte nichts tun, um es zu steuern. Erst nach Stunden gelang es ihr, den Notfallbeutel aus seiner Verankerung in der Bordwand zu lösen und die zwei zerlegten Plastikpaddel, die sich darin befanden, zusammenzustecken. Sie versuchte zu rudern, aber die Anstrengung war vergeblich. Orla konnte sich in der Dunkelheit nicht orientieren. Ihre Kräfte ließen nach, und sie beschränkte sich darauf, sich treiben zu lassen. Ein Brecher entriss ihr beide Paddel, und Orla verschwendete keine Mühe darauf, sie wiederzufinden. Der Notfallbeutel war zum Glück mit einem Tampen gesichert. Daneben ertastete sie einen Eimer, der ebenfalls festgebunden war.
Orla fragte sich, wo die anderen Boote blieben. War es Duncan wirklich gelungen, Polizei und Rettungsmannschaften zu alarmieren? Oder trieb er ebenfalls hilflos auf dem Meer? Hatte er in einer Rettungsinsel von Bord gehen müssen, bevor er Hilfe anfordern konnte? Orla kämpfte gegen die Panik an. Immer wieder redete sie sich ein, dass sie bei Sinnen bleiben, ihre Kräfte schonen und Hoffnung bewahren musste.
Wenn die Wassermassen über ihr zusammenschlugen, duckte sie sich. Sie versuchte sich zu konzentrieren und die Wellen zu zählen. Eine Weile konnte sie trotz der Dunkelheit einzelne voneinander unterscheiden. Sie hatte den Eindruck, dass der Aberglaube von der siebten und schlimmsten Welle etwas Wahres habe. Dann wieder schien ihr, die Wogen reisten in Dreiergruppen und verstärkten sich gegenseitig. Neue Kreuzseen warfen das Boot herum. Es misslang ihr, Ordnung in das schäumende Chaos zu bringen. Die Wellen liefen aufeinander zu und überkreuzten sich in Mustern, die sie noch nie gesehen hatte. Sie zählte mehrmals bis hundert. Dabei schwang sie mit einer Hand den Eimer und pützte, so schnell sie konnte. Mit der anderen Hand klammerte sie sich an der Bordkante fest. Ob dieser Anstrengung gab sie das Zählen schließlich auf. Sie pützte und dachte an gar nichts mehr.
Schließlich war Orla so erschöpft und durchgefroren, dass sie sich hinsetzte. Sie starrte in die Wogen, die so schwarz waren wie die tiefhängenden Wolken und sich in Nebelschwaden verloren. Dabei kam sie sich vor wie der letzte Mensch auf Erden. Nicht einmal Möwen zeigten sich. Sie hatte keine Ahnung, wohin die Strömung sie trieb. So lange sie auch in die Dunkelheit starrte, sie konnte keinen Anhaltspunkt finden: Außer Wasser war nichts zu sehen. Und Orla hatte alle Zeit der Welt, das trostlose Nichts um sich herum zu betrachten.
Eine Ewigkeit später zog die Morgendämmerung herauf. Noch bevor Orla den Horizont sehen konnte, bekam die Dunkelheit einen leichten Graustich. Das Meer nahm die Farbe des Himmels an. Die Dämmerung legte sich wie ein Schleier über alles. Orla rieb sich die Augen. Sie konnte sehen, aber nichts erkennen.
Allmählich wurde es hell, und nun tat es Orla Leid, dass sie klar sehen konnte. Ihr wurde bewusst, wie hoch sich die Wellen tatsächlich auftürmten, und wie viel Schaum ihre Kämme krönte. In diesem Moment begann sie sich zu fürchten. So lange es dunkel war, hatte sie nur den tosenden Lärm gehört und sich einzureden versucht, das Meer wirke dermaßen laut, weil sie sich so nahe und ungeschützt inmitten der Wellen befand. Aber sie waren um ein Vielfaches höher, als sich Orla vorzustellen gewagt hatte.
Sie raffte sich auf und bewegte ihre Arme und Beine, die von der Kälte steif geworden waren, aber dadurch brachte sie das auf den Wellen tanzende Rettungsboot aus dem Gleichgewicht. Schließlich beschränkte sie sich darauf, mit den Zehen zu kreisen und die Hände ein paar Mal zu Fäusten zu ballen. Auf keinen Fall durfte sie die Hoffnung aufgeben. Am Leben zu bleiben, war die einzige Aufgabe, die sie im Moment hatte. Sie musste endlich etwas essen und trinken.
Orla durchsuchte den Notfallbeutel und fand Tabletten gegen Seekrankheit, zwei verschweißte Plastiktüten mit Proviant, zwei Flaschen mit Trinkwasser, Verbandszeug, sowie einen Signalspiegel, um entfernte Schiffe durch Blenden zu alarmieren. Sie warf einen Blick in den kleinen Spiegel und ließ ihn vor Schreck über Bord fallen. Er war nutzlos, solange die Sonne nicht schien. Und auch bei gutem Wetter hätte er ihr nur geholfen, wenn jemand in der Nähe gewesen wäre, den sie hätte blenden können. Sie trank Wasser und aß ein Stück Zwieback. Dann kniete sie sich wieder hin und starrte in die Wogen.
Gegen Morgen wurde das Meer ruhiger. Langgezogene Wellen rollten träge wie große Wale heran. Ihr schwerfälliger Rhythmus wirkte beruhigend. Nun fiel es Orla leichter, sich zu bewegen. Sie wühlte in ihren Hosentaschen und fand das zwölfklingige Schweizer Offiziersmesser, das Manfred ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Sie fand Streichhölzer, einen Kugelschreiber, eine Packung nasser Kaugummis. Das Klopapier, das sie immer in der rechten Hosentasche hatte, um sich die Nase zu putzen, war ebenfalls nass geworden. Duncans Flachmann, den sie während der letzten Stunden wie alles andere vergessen hatte, kam zum Vorschein. In der Innentasche ihrer Jeansjacke, die sie unter dem Ölzeug trug, fand sie eine Schachtel Zigaretten und ihr Feuerzeug. Sechzehn Marlboros. Wie durch ein Wunder waren sie trocken geblieben. Auch das Feuerzeug funktionierte noch. Orla zündete sich eine Zigarette an. Sie nahm sich vor, mit den restlichen fünfzehn sparsam umzugehen. Wenn sie ein paar Zigaretten aufbewahrte, bedeutete das, dass sie an ihr Überleben glaubte, dass sie eine Zukunft vor sich sah. Die letzte Marlboro würde sie erst rauchen, bevor sie aufgab. Über diesen Gedanken musste Orla laut lachen.
Wenn sie Glück hatte, wurde sie von der Strömung irgendwann auf die Küste zugetrieben. Bevor sie das Ufer erkennen könnte, fände sie eine verloren gegangene Hummer- oder Krabbenfalle, an der sie das Rettungsboot festmachte. So hätte sie wenigstens einen Treibanker. Orla konzentrierte sich und hielt Ausschau. Aber sie fand nichts dergleichen; ihr Boot musste vom Land weggetrieben worden sein, und sie befand sich noch immer weit außerhalb der Schellfischgründe. Obwohl es keinen Sinn hatte, sah sie sich nach der Rettungsinsel um. Auch wenn Duncan in dieselbe Richtung trieb, war die Chance, ihn vom Rettungsboot aus zu sehen, verschwindend klein. Sie redete sich ein, dass er noch an Bord der Fastakast war. Eydur war bestimmt schon festgenommen worden, und die Rettungsmannschaften suchten jetzt nach ihr. Spätestens im Verlaufe des Vormittags fände man sie. Wenn Duncan gleich hatte Alarm schlagen können, waren auch die Fischerboote aus der Umgebung unterwegs, um nach ihr zu suchen. Bald konnte sogar der Hubschrauber aus Finner herüberfliegen. Orla hoffte, von einem schnellen irischen Boot aufgegriffen zu werden, das sie gleich an Land brachte. Natürlich erstattete sie noch am selben Tag Anzeige gegen den Skipper der Fastakast, falls Duncan das nicht bereits getan hatte. Man würde ihn wegen des Schlachtens der Wale und wegen Körperverletzung und versuchtem Totschlag an Orla verurteilen. Sie hoffte vor allem, wieder an Land zu sein, bevor ihre Familie und Manfred benachrichtigt wurden und sich Sorgen machten. Orla trank einen Schluck Whisky und rauchte noch eine Zigarette. Auf die Zukunft!
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Autoren-Porträt von Sabine Reber
Sabine Reber ist freischaffende Schriftstellerin und Gartenpublizistin. Neben den Callwey Bestsellern "Ein Gartenzimmer für mich allein" und "Traumpaare" im Beet hat sie mehrere Romane, Erzählungen, Lyrikbände und Hörspiele verfasst. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sabine Reber lebt und gärtnert auf dem Tessenberg in der Schweiz und nimmt gelegentlich auch Aufträge für Gartenberatung und -gestaltung an.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sabine Reber
- 2001, 182 Seiten, Maße: 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Reclam, Leipzig
- ISBN-10: 3379200018
- ISBN-13: 9783379200011
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