Buchpaket "Hedwig Courths-Mahler", 3 Bände
"Griseldis", "Ich lasse dich nicht" und "Das Findelkind von Paradiso"
Griseldis:
Gräfin Alice von Treuenfels kommt auf mysteriöse Weise ums Leben. Natürlich gerät der Graf unter Verdacht. Ist er wirklich schuldig? Da hat Griseldis, Erzieherin seiner Tochter, einen Traum, der sie auf...
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Produktinformationen zu „Buchpaket "Hedwig Courths-Mahler", 3 Bände “
Griseldis:
Gräfin Alice von Treuenfels kommt auf mysteriöse Weise ums Leben. Natürlich gerät der Graf unter Verdacht. Ist er wirklich schuldig? Da hat Griseldis, Erzieherin seiner Tochter, einen Traum, der sie auf die Spuren der dunklen Tat führt.
Außerdem:
- Ich lasse dich nicht
- Das Findelkind von Paradiso
Lese-Probe zu „Buchpaket "Hedwig Courths-Mahler", 3 Bände “
Griseldis von Hedwig Courthis-MahlerDer Sturm heulte und brauste über Wälder und Felder, beugte die stärksten Bäume, daß sie ihre Kronen schüttelten, die noch keine grünen Blätter trugen, und knickte in den Forsten junge Bäumchen.
Ein solcher Sturm, der den Regen schräg niederprasseln ließ, machte einen Aufenthalt im Freien nicht angenehm. Dieser Ansicht war auch der Kraftwagenlenker, der ein Gefährt durch den sturmzerwühlten Wald lenkte. Der Kraftwagen fuhr langsam und vorsichtig, denn die Dunkelheit war bereits hereingebrochen, und hie und da lag ein vom Sturm geknickter Baumstamm über dem Weg.
Neben dem Fahrer saß ein Diener. Dieser mußte wiederholt aussteigen, um die Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
»Es ist, als wären heute alle Teufel los«, sagte er ärgerlich.
»Das reine Höllenwetter.«
Sie sahen scheu nach dem Kraftwagen, der indessen am Weg stand. Einen Augenblick war an dem Fenster des Gefährtes ein blasses Männerantlitz erschienen, aus dem die Augen düster schauten. Der Insasse des Wagens hatte sich anscheinend wieder teilnahmslos in die Kissen zurückgelehnt, als der Weg wieder frei war. Und bald darauf fuhr der Wagen aus dem Wald und einen allmählich ansteigenden Berg hinan.
Dort oben lag das Schloß Treuenfels.
Wie eine gewaltige Silhouette hob es sich mit seinen Zinnen und Türmen, mit seinen Erkern und Säulen gegen den von zerrissenen Wolken bedeckten Himmel ab. Zuweilen lugte der Mond zwischen Wolkenfetzen und beleuchtete matt die Gegend.
Wie ein Märchenschloß lag Schloß Treuenfels auf dem Berg, als sei kein Leben in seinen gewaltigen Mauern.
Der Sturm umtobte das Schloß, als wolle er es in seinen Grundfesten erschüttern. Aber seine starken, festen Mauern spotteten des wüsten Wetters.
Als das Gefährt
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das Bergplateau erreicht hatte, ließ der Fahrer einige Male laut die Hupe ertönen. Und auf dieses Zeichen hin wurde es plötzlich in dem stillen Schloß lebendig. Die großen Bogenlampen vor dem Tor flammten auf und warfen über den freien Platz helles Licht. Die hohen Flügel des Tores sprangen auf und gestatteten einen Einblick in die große Schloßhalle, die ebenfalls hell erleuchtet war. Auch Fenster im Schloß wurden hell, man sah die Schatten von Menschen daran vorüberhuschen. Aber alles geschah seltsam lautlos. In der Halle standen die Beamten und Diener des gräflichen Hauses, um ihren heimkehrenden Herrn zu erwarten. Scheu blickten aller Augen nach dem geöffneten Tor. An der Treppe, die breit und wuchtig gebaut war, stand Mademoiselle Perdunoir mit einem schier entsetzten Ausdruck in dem hübschen, etwas spöttischen Gesicht. »Mademoiselle« war die Gouvernante der kleinen Komtesse Gilda, des einzigen Kindes des Grafen Harro Treuenfels.
Dieser war langsam ausgestiegen, mit müden Bewegungen, nach denen man ihn hätte für einen alten Mann halten können. Er stieg die Freitreppe empor und trat in die hell erleuchtete Halle.
Sonst, wenn er nach längerer Abwesenheit nach Hause gekommen war, hatten ihn seine Leute mit freudigen Gesichtern begrüßt. Heute blieb alles stumm. Sein schönes, charakteristisches Männerantlitz mit edlen, festen Zügen wurde noch einen Schein bleicher, als er seine Leute mit bestürzten Gesichtern stehen sah. Der herbe Leidenszug um seinen Mund vertiefte sich, und die Augen blickten gequält und düster geradeaus.
Ein leises Murmeln der Leute, das einen Gruß bedeuten sollte, schlug an sein Ohr. Es war, als sei eine Trauerversammlung zusammengekommen. Nur scheu blickten sie alle in das versteinerte Gesicht ihres Herrn, das sie ganz anders gekannt hatten, leuchtend und lebensfroh, und das sie geliebt hatten.
Aber nun war alles, alles anders geworden seit das Furchtbare in Schloß Treuenfels geschehen war.
Ihr Herr stand nicht mehr vor ihnen, wie sie ihn zu sehen gewohnt waren. Es war, als sei seine hohe Gestalt niedergebeugt worden von einem schweren Schicksal oder von schwerer Schuld. Niemand wagte zu entscheiden, ob Schuld oder Verhängnis ihn gebeugt hatte. Hatten doch nicht einmal seine Richter Licht in die geheimnisvolle Begebenheit bringen können, die aus Schloß Treuenfels ein Trauerhaus gemacht hatte. Graf Harro war aus dem Gefängnis entlassen worden. Wohl war er nach der Verhandlung freigesprochen worden aber nur aus Mangel an Beweisen. Seine Schuld konnte so wenig bewiesen werden wie seine Unschuld.
Aus Mangel an Beweisen! War das wirklich ein Freispruch?
Man sah es Graf Treuenfels an, daß er Ketten hinter sich herschleppte, die man ihm nicht hatte abnehmen können. Er hielt dieses Urteil nicht für einen Freispruch. Es hatte ihm den stolzen Nacken gebeugt.
Erst hatte er jede Schuld stolz und heftig geleugnet, zornig seine Ankläger angesehen und für seine Worte Glauben verlangt, als sein gutes Recht. Aber während der nervenzermarternden Untersuchung, nach der Folter der endlosen Verhöre war er immer matter und stumpfsinniger geworden. Er konnte nicht begreifen, daß man seinen Worten nicht glaubte, und sah doch selbst entsetzt, daß immer neue Verdachtsmomente gegen ihn zu zeugen schienen.
Furchtbare Tage hatte er verlebt, bis er lernte, sich in das Unvermeidliche zu fügen! Aus Mangel an Beweisen! Dieser fürchterliche Urteilsspruch klang ihm immerfort in den Ohren. Man hatte ihn nicht schuldig und nicht unschuldig sprechen können. Aber jeder, der ihm fortan gegenüberstand, durfte denken: »Du wirst wohl doch schuldig sein, und nur ein Glücksumstand hat dich gerettet.«
Und all seine Leute, die ihn gern schuldlos gesehen hätten, wagten nicht an seine Unschuld zu glauben, aber niemand konnte sie beweisen: Er ist unschuldig.
Graf Harro war angeklagt worden des Mordes an seiner jungen Gemahlin, der Gräfin Alice.
Copyright der Originalausgabe © by Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Dieser war langsam ausgestiegen, mit müden Bewegungen, nach denen man ihn hätte für einen alten Mann halten können. Er stieg die Freitreppe empor und trat in die hell erleuchtete Halle.
Sonst, wenn er nach längerer Abwesenheit nach Hause gekommen war, hatten ihn seine Leute mit freudigen Gesichtern begrüßt. Heute blieb alles stumm. Sein schönes, charakteristisches Männerantlitz mit edlen, festen Zügen wurde noch einen Schein bleicher, als er seine Leute mit bestürzten Gesichtern stehen sah. Der herbe Leidenszug um seinen Mund vertiefte sich, und die Augen blickten gequält und düster geradeaus.
Ein leises Murmeln der Leute, das einen Gruß bedeuten sollte, schlug an sein Ohr. Es war, als sei eine Trauerversammlung zusammengekommen. Nur scheu blickten sie alle in das versteinerte Gesicht ihres Herrn, das sie ganz anders gekannt hatten, leuchtend und lebensfroh, und das sie geliebt hatten.
Aber nun war alles, alles anders geworden seit das Furchtbare in Schloß Treuenfels geschehen war.
Ihr Herr stand nicht mehr vor ihnen, wie sie ihn zu sehen gewohnt waren. Es war, als sei seine hohe Gestalt niedergebeugt worden von einem schweren Schicksal oder von schwerer Schuld. Niemand wagte zu entscheiden, ob Schuld oder Verhängnis ihn gebeugt hatte. Hatten doch nicht einmal seine Richter Licht in die geheimnisvolle Begebenheit bringen können, die aus Schloß Treuenfels ein Trauerhaus gemacht hatte. Graf Harro war aus dem Gefängnis entlassen worden. Wohl war er nach der Verhandlung freigesprochen worden aber nur aus Mangel an Beweisen. Seine Schuld konnte so wenig bewiesen werden wie seine Unschuld.
Aus Mangel an Beweisen! War das wirklich ein Freispruch?
Man sah es Graf Treuenfels an, daß er Ketten hinter sich herschleppte, die man ihm nicht hatte abnehmen können. Er hielt dieses Urteil nicht für einen Freispruch. Es hatte ihm den stolzen Nacken gebeugt.
Erst hatte er jede Schuld stolz und heftig geleugnet, zornig seine Ankläger angesehen und für seine Worte Glauben verlangt, als sein gutes Recht. Aber während der nervenzermarternden Untersuchung, nach der Folter der endlosen Verhöre war er immer matter und stumpfsinniger geworden. Er konnte nicht begreifen, daß man seinen Worten nicht glaubte, und sah doch selbst entsetzt, daß immer neue Verdachtsmomente gegen ihn zu zeugen schienen.
Furchtbare Tage hatte er verlebt, bis er lernte, sich in das Unvermeidliche zu fügen! Aus Mangel an Beweisen! Dieser fürchterliche Urteilsspruch klang ihm immerfort in den Ohren. Man hatte ihn nicht schuldig und nicht unschuldig sprechen können. Aber jeder, der ihm fortan gegenüberstand, durfte denken: »Du wirst wohl doch schuldig sein, und nur ein Glücksumstand hat dich gerettet.«
Und all seine Leute, die ihn gern schuldlos gesehen hätten, wagten nicht an seine Unschuld zu glauben, aber niemand konnte sie beweisen: Er ist unschuldig.
Graf Harro war angeklagt worden des Mordes an seiner jungen Gemahlin, der Gräfin Alice.
Copyright der Originalausgabe © by Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Autoren-Porträt von Hedwig Courths-mahler
Hedwig Courths-Mahler, geboren am 18.2.1867 und am 26.11.1950 gestorben, Tochter einer Tagelöhnerin, besuchte nur vier Jahre die Volksschule, arbeitete als Dienstmädchen und Verkäuferin in Leipzig. Mit 21 Jahren heiratete sie. Ihren beiden Töchtern war sie eine vorbildliche Mutter. Der große Durchbruch als Schriftstellerin gelang ihr im Jahre 1905 mit dem Roman "Der Scheingemahl". Zeitlebens schrieb sie 208 Romane und wurde zu einer der meistgelesenen deutschen Autorinnen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Hedwig Courths-mahler
- 1055 Seiten, Maße: 12,9 x 19 cm, Gebunden
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828997384
- ISBN-13: 9783828997387
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