Custodia.
Garantiehaftung im römischen Recht?
Die Quellen zur custodia-Haftung sind auf den ersten Blick von einem grundlegenden Widerspruch geprägt: Einerseits erscheint die Verantwortlichkeit eines Bewachungspflichtigen als automatische Folge eines Diebstahls der ihm überlassenen Sache, andererseits...
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Produktinformationen zu „Custodia. “
Die Quellen zur custodia-Haftung sind auf den ersten Blick von einem grundlegenden Widerspruch geprägt: Einerseits erscheint die Verantwortlichkeit eines Bewachungspflichtigen als automatische Folge eines Diebstahls der ihm überlassenen Sache, andererseits als Konsequenz eines Sorgfaltsverstoßes. Diese Diskrepanz hat eine Pendelbewegung in der modernen Forschung ausgelöst. Mal hat man custodia für eine Garantiehaftung, mal für eine Erscheinungsform der Verschuldenshaftung erklärt. Lösen lässt sich das Dilemma nur, wenn man die Begrenzung des Diebstahlsbegriffs in Rom ernst nimmt.
Klappentext zu „Custodia. “
»Custodia«: At first glance, the sources on liability for custodia in Roman law are characterised by a fundamental inconsistency: on the one hand, the liability of a guardian appears as an automatic consequence of a theft of the thing left to him, on the other hand, as a consequence of a breach of due care. This discrepancy has triggered a pendulum movement in modern research. At one time custodia has been declared a guarantee liability, at another a form of liability for fault. The dilemma can only be solved if one seriously considers the limitation of the concept of theft in Rome.
Inhaltsverzeichnis zu „Custodia. “
1. EinleitungKonfusion in Konstantinopel - Ein Pendel: die moderne Forschung
2. Custodia und furtum
Diebstahl als Haftungstatbestand - Differenzierung nach dem Verschulden?
3. Custodia und culpa
Custodia- als culpa-Haftung - Doch ein Nebeneinander
4. Custodia und diligentia
Bewachung und Sorgfalt - Eine Kontroverse
5. Befund und Deutung
Die Quadratur des Kreises? - Zwei Parallelfälle
6. Was ist custodia und von wem wird sie erwartet?
Custodia als Aufgabe - Anknüpfungspunkte
Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Autoren-Porträt von Jan Dirk Harke
Nach Studium und Referendariat 1998 in Freiburg promoviert und habilitierte sich Jan Dirk Harke nach zweijähriger Anwaltstätigkeit und Rückkehr in die Wissenschaft 2003 in Passau. Von 2003 bis 2016 hatte er den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Historische Rechtsvergleichung an der Universität Würzburg inne. 2016 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 2009 bis 2016 war Harke Richter am Oberlandesgericht Nürnberg; seit seinem Wechsel nach Jena ist er Richter am Thüringer Oberlandesgericht.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jan Dirk Harke
- 2022, 1. Auflage, 127 Seiten, Maße: 15,4 x 23 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 342818727X
- ISBN-13: 9783428187270
- Erscheinungsdatum: 21.11.2022
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