Damnatio memoriae
Ein Theorieentwurf zum Denkmalsturz
Gesellschaftliche Gruppen und Nationen definieren sich über gemeinsame Werte und Leitvorstellungen. Diese abstrakten Konzepte benötigen einer visuellen Darstellung in Form von Bildnissen und Denkmalen, die stellvertretend für das System stehen, um allgemein...
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Produktinformationen zu „Damnatio memoriae “
Klappentext zu „Damnatio memoriae “
Gesellschaftliche Gruppen und Nationen definieren sich über gemeinsame Werte und Leitvorstellungen. Diese abstrakten Konzepte benötigen einer visuellen Darstellung in Form von Bildnissen und Denkmalen, die stellvertretend für das System stehen, um allgemein akzeptiert zu werden. Denkmäler symbolisieren gesellschaftliche Vergangenheitskonstruktionen, verbildlichen gegenwärtige Machtstrukturen im öffentlichen Raum und transferieren diese in allgemein anerkannte Zukunftsvorstellungen.In Zeiten gesellschaftlicher Metamorphosen stehen die Monumente daher regelmäßig im Blickpunkt, sie sind die Kristallisationspunkte des Wandels. Ein physischer Angriff auf die Denkmäler ist ein stark symbolisch aufgeladener Akt voller Emotionen, der stellvertretend für den Wandel der Machtstrukturen steht. Der Prozess Denkmalsturz ist kein anarchisches Konzept, sondern folgt stringenten Regeln und Ritualen. Die vorliegende Studie versucht sich in der Typisierung und Entwicklung einer theoretischen Einordnung dieses Phänomens anhand der Ereignisse rund um den Zusammenbruch der sozialistischen Systeme in Osteuropa und der DDR.
Inhaltsverzeichnis zu „Damnatio memoriae “
I. Vorwort 7II. Einleitung 9III. Der Akt des Denkmalsturzes in der Geschichte 15III.1. Denkmalsturz in der Moderne (1789-1945) 15III.1.1. Französische Revolution 15III.1.2. Drittes Reich 22III.2. Sturz sozialistischer Denkmäler in Osteuropa 24III.2.1. Budapest 1956 30III.2.2. Osteuropa 1989/90 34III.3. Sturz sozialistischer Denkmäler in der DDR 38III.3.1. Das Ausbleiben der spontanen Denkmalstürze 38III.3.2. Sturz des Lenin-Denkmals in Berlin-Friedrichshain 45IV. Denkmalsturz - Der Angriff auf die gesellschaftliche Ordnung 53IV.1. Die Macht der Bilder - Historische Vorbilder 53IV.2. Die Symbolik des Denkmalsturzes 62IV.2.1. Denkmal und politischer Mythos 62IV.2.2. Inszenierung des öffentlichen Raumes 73IV.3. Affektiver und institutionalisierter Denkmalsturz 82V. Denkmalsturz im gesellschaftlichen Schwellenzustand 87V.1. Rituelle Elemente beim Denkmalsturz 87V.1.1. Denkmalbau und Denkmalsturz 87V.1.2. Der Denkmalsturz als Teil eines Übergangsrituals 94V.2. Damnatio memoriae durch die Schaffung einer kollektiven Identität 98VI. Ein Theorieentwurf zum Denkmalsturz 109VII. Quellen- und Literaturverzeichnis 117VII.1. Quellenverzeichnis 117VII.2. Literaturverzeichnis 118VII.3. Internetquellen 126VIII. Abbildungsverzeichnis 127
Autoren-Porträt von Florian Greßhake
Florian Greßhake studierte Europäische Ethnologie, Geschichte und Nordische Philologie in Münster und Stockholm. Heute arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel und forscht dort über europäische Kulturerbevorstellungen an der deutsch-dänischen Grenze.Bibliographische Angaben
- Autor: Florian Greßhake
- 2010, Neuausg., 138 Seiten, Maße: 15,2 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Peter Lang
- ISBN-10: 3899757211
- ISBN-13: 9783899757217
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