Das geheime Abendmahl
Historischer Roman
Mailand im Jahr 1497. Trauer herrscht am Hof des Herzogs Ludovico Sforza, denn die junge Herzogin Beatrice ist an den Folgen einer Frühgeburt gestorben. Kurz darauf spielt ein anonymer Absender dem Vatikan eine ungeheuerliche Nachricht zu: Lenoardo...
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Taschenbuch
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Produktinformationen zu „Das geheime Abendmahl “
Mailand im Jahr 1497. Trauer herrscht am Hof des Herzogs Ludovico Sforza, denn die junge Herzogin Beatrice ist an den Folgen einer Frühgeburt gestorben. Kurz darauf spielt ein anonymer Absender dem Vatikan eine ungeheuerliche Nachricht zu: Lenoardo da Vinci, Günstling des Herzogs, soll in seinem neuen Gemälde "Das letzte Abendmahl " ketzerische Botschaften verstecken! Zudem häufen sich mysteriöse Todesfälle um das Kloster Santa Maria delle Grazie, in dem Leonardo sein Fresko malt. Unverzüglich bricht der dominikanische Inqusitor Augustin Leyre nach Mailand auf, um Licht in die Angelegenheit zu bringen. Wird er den größten Künstler der Renaissance der Ketzerei überführen?
"Ein kluger Kunstgeschichte-Krimi mit Anspruch!"
Woman
"Ich biete meinen Lesern einen neuen, vollständigeren Zugang zu Leonardos Kunst. In diesem Sinn ist mein Buch viel näher an Ecos 'Der Name der Rose' als an Dan Browns 'Da Vinci Code'!"
Javier Sierra
"Spannend und geheimnisvoll: Der neue Roman des spanischen Bestellerautors Javier Sierra präsentiert Kunstgeschichte mal ganz anders. Ein Lesegenuss!"
Radio Gong
Klappentext zu „Das geheime Abendmahl “
Mailand im Jahr 1497. Trauer herrscht am Hof des Herzogs Ludovico Sforza, denn die junge Herzogin Beatrice ist an den Folgen einer Frühgeburt gestorben. Kurz darauf spielt ein anonymer Absender dem Vatikan eine ungeheuerliche Nachricht zu: Lenoardo da Vinci, Günstling des Herzogs, soll in seinem neuen Gemälde »Das letzte Abendmahl « ketzerische Botschaften verstecken! Zudem häufen sich mysteriöse Todesfälle um das Kloster Santa Maria delle Grazie, in dem Leonardo sein Fresko malt. Unverzüglich bricht der dominikanische Inqusitor Augustin Leyre nach Mailand auf, um Licht in die Angelegenheit zu bringen. Wird er den größten Künstler der Renaissance der Ketzerei überführen?
Lese-Probe zu „Das geheime Abendmahl “
Noch nie stand ich vor einer so schwierigen und rätselhaften Aufgabe wie zu Neujahr 1497. Im Vatikan verfolgten wir aufmerksam die traurigen Vorgänge am Hofe von Ludovico il Moro.Damals war die Welt ein unwirtlicher und unzuverlässiger Ort. Aus dem Orient strömten neue Ideen in die westliche Welt und drohten, unsere eintausendfünf-hundertjährige Tradition in einer Hölle aus Treibsand untergehen zu lassen. Platons Griechenland, das Ägypten Kleopatras oder Marco Polos extravagantes Reich der Mitte sollten plötzlich weitaus mehr gelten als unsere auf die Bibel zurückgehende Kultur.
Das Christentum stand im Zeichen des Aufruhrs. Der aus Spanien stammende Papst Alessandro VI., ein skrupelloser Machtmensch, hatte die Tiara im letzten Konklave einfach erkauft. Nun schacherte er dreist und unverhohlen mit Kirchenämtern. Während der Pontifex Geschäfte machte, huldigten die weltlichen Herrscher dem schönen Schein. Im östlichen Mittelmeerraum aber rüsteten die Türken auf und bedrohten unsere Religion. In unserer langen Geschichte war der Gottesglaube noch nie so schutzlos gewesen.
Turbulente Zeiten - auch für mich, den Diener Gottes, der sich mit dieser Schrift an Euch wendet. Mit jedem Tag wuchs die Welt damals über ihre Grenzen hinaus, und wir hatten Mühe, damit Schritt zu halten.
Die Erde wurde immer größer, viel schneller als unser geographisches Wissen. Wir Geistlichen standen damit vor einer sehr großen Herausforderung: Es waren Millionen von Ungläubigen zum Christentum zu bekehren. Die Skeptiker unter uns sahen mit den herannahenden heidnischen Horden auch das Chaos in Europa einfallen.
Dennoch waren es aufregende Jahre. Jetzt, da ich als alter Mann im Exil von meinen Erinnerungen zehre und meine Kräfte nachlassen, blicke ich wehmütig zurück. Meine Hände gehorchen mir kaum noch, und die Augen sind schlecht geworden. Ägyptens sengende Sonne trübt meinen Verstand. Nur in den Stunden vor Sonnenaufgang ist mein Kopf klar. In Gedanken gehe ich dann den schicksalhaften
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Weg, der mich hierher brachte, noch einmal. Meine Schritte wurden gelenkt von Platon, Alessandro VI. und den Ungläubigen.
Doch gemach, alles zu seiner Zeit. Ich möchte nichts vorwegnehmen.
An dieser Stelle sei nur so viel verraten, dass ich nun allein bin. Keiner meiner einstigen Sekretäre steht mir mehr zur Seite. Nur der junge Abdul versorgt mich noch. Meine Sprache ist ihm fremd. Für ihn bin ich ein schrulliger Einsiedler, der zum Sterben hierher gekommen ist. In einem alten, in die Felsen geschlagenen Grab lebe ich mehr schlecht als recht. Um mich herum sind nur Staub, Sand und Skorpione. Meine Beine tragen mich kaum mehr. Der treue Abdul bringt mir täglich ungesäuertes Brot und die Reste seines kargen Mahls. So wie vor langer Zeit ein Rabe dem inzwischen hier vermodernden Eremiten Paulus das tägliche Brot brachte. Als Dreingabe schenkt mir Abdul noch sein unsicheres Lächeln - eine unverdiente Gabe des Herrn für einen so großen Sünder wie mich.
Einsamkeit und Schwermut bedrücken mich. Zu meinem Kummer wird Abdul nie erfahren, warum ich in sein Dorf kam. Gebärden und Zeichen reichen dafür nicht aus. Und er wird auch diese Zeilen nie lesen können. Vielleicht verkauft er sie nach meinem Tod an einen Kameltreiber, der in einer kalten Wüstennacht damit sein Lagerfeuer anfachen wird. In dieser Gegend ist niemand des Lateinischen mächtig. Immer wenn Abdul mich schreiben sieht, staunt er über diese Seiten, wohl ahnend, dass ihm etwas Wichtiges entgeht.
Tag für Tag martert mich dieser Gedanke. Tief in meinem Inneren weiß ich, dass kein Christ jemals diese Zeilen lesen wird. Tränen der Verzweiflung steigen in mir hoch. Ich werde das Manuskript mit ins Grab nehmen. Am Jüngsten Gericht wird es dann der Todesengel an meiner Seite dem Ewigen Vater reichen. Traurig, dass der Strom der Geschichte an so vielen Geheimnissen vorübertreibt.
Wird er mein Geheimnis lüften?
Ich bezweifle es.
Nahe an den fruchtbaren Ufern des
Doch gemach, alles zu seiner Zeit. Ich möchte nichts vorwegnehmen.
An dieser Stelle sei nur so viel verraten, dass ich nun allein bin. Keiner meiner einstigen Sekretäre steht mir mehr zur Seite. Nur der junge Abdul versorgt mich noch. Meine Sprache ist ihm fremd. Für ihn bin ich ein schrulliger Einsiedler, der zum Sterben hierher gekommen ist. In einem alten, in die Felsen geschlagenen Grab lebe ich mehr schlecht als recht. Um mich herum sind nur Staub, Sand und Skorpione. Meine Beine tragen mich kaum mehr. Der treue Abdul bringt mir täglich ungesäuertes Brot und die Reste seines kargen Mahls. So wie vor langer Zeit ein Rabe dem inzwischen hier vermodernden Eremiten Paulus das tägliche Brot brachte. Als Dreingabe schenkt mir Abdul noch sein unsicheres Lächeln - eine unverdiente Gabe des Herrn für einen so großen Sünder wie mich.
Einsamkeit und Schwermut bedrücken mich. Zu meinem Kummer wird Abdul nie erfahren, warum ich in sein Dorf kam. Gebärden und Zeichen reichen dafür nicht aus. Und er wird auch diese Zeilen nie lesen können. Vielleicht verkauft er sie nach meinem Tod an einen Kameltreiber, der in einer kalten Wüstennacht damit sein Lagerfeuer anfachen wird. In dieser Gegend ist niemand des Lateinischen mächtig. Immer wenn Abdul mich schreiben sieht, staunt er über diese Seiten, wohl ahnend, dass ihm etwas Wichtiges entgeht.
Tag für Tag martert mich dieser Gedanke. Tief in meinem Inneren weiß ich, dass kein Christ jemals diese Zeilen lesen wird. Tränen der Verzweiflung steigen in mir hoch. Ich werde das Manuskript mit ins Grab nehmen. Am Jüngsten Gericht wird es dann der Todesengel an meiner Seite dem Ewigen Vater reichen. Traurig, dass der Strom der Geschichte an so vielen Geheimnissen vorübertreibt.
Wird er mein Geheimnis lüften?
Ich bezweifle es.
Nahe an den fruchtbaren Ufern des
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Autoren-Porträt von Javier Sierra
Javier Sierra, 1971 in Teruel geboren, ist Schriftsteller und Journalist. In Spanien moderiert er eine eigene Fernsehshow, in der er sich mit den rätseln der Menschheitsgeschichte befasst. Nach drei Sachbüchern zu historischen und religionswissenschaftlichen Themen und ebenso vielen fiktionalen Werken gelang ihm mit seinem vierten historischen Roman "Das geheime Abendmahl" ein Weltbestseller.Javier Sierra lebt zusammen mit seiner Frau in Málaga.
Bibliographische Angaben
- Autor: Javier Sierra
- 2008, 382 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Eva M. del Carmen Kobetz Revuelta
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442365007
- ISBN-13: 9783442365005
- Erscheinungsdatum: 15.08.2008
Rezension zu „Das geheime Abendmahl “
"Spannend und geheimnisvoll: Der neue Roman des spanischen Bestellerautors Javier Sierra präsentiert Kunstgeschichte mal ganz anders. Ein Lesegenuss!"
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