Das kalte Herz
Von der Macht des Geldes und dem Verlust der Gefühle
In der Konsumgesellschaft leidet die seelische Reife. Die moderne Geldwirtschaft arbeitet gegen die Gefühle der Menschen. Der Kapitalismus zerstört die Empathie. Wolfgang Schmidbauer gibt uns in seiner luziden Analyse mit zahlreichen Beispielen aus...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das kalte Herz “
In der Konsumgesellschaft leidet die seelische Reife. Die moderne Geldwirtschaft arbeitet gegen die Gefühle der Menschen. Der Kapitalismus zerstört die Empathie. Wolfgang Schmidbauer gibt uns in seiner luziden Analyse mit zahlreichen Beispielen aus Familien- und Liebesbeziehungen anhand Hauffs Märchens "Das kalte Herz" überzeugend Auskunft wie wir die Wärme, den Reichtum unserer inneren Welt wiederentdecken.
Klappentext zu „Das kalte Herz “
In der Konsumgesellschaft leidet die seelische Reife. Die moderne Geldwirtschaft arbeitet gegen die Gefühle der Menschen. Der Kapitalismus zerstört die Empathie. Wolfgang Schmidbauer gibt uns in seiner luziden Analyse mit zahlreichen Beispielen aus Familien- und Liebesbeziehungen anhand Hauffs Märchens "Das kalte Herz" überzeugend Auskunft wie wir die Wärme, den Reichtum unserer inneren Welt wiederentdecken.
Autoren-Porträt von Wolfgang Schmidbauer
WOLFGANG SCHMIDBAUER ist Autor von zahlreichen erfolgreichen Büchern. Er studierte Psychologie und promovierte 1968 über `Mythos und Psychologie´. Gegenwärtig arbeitet er als Lehranalytiker und Paartherapeut in München. Er veröffentlichte über vierzig Bücher, darunter die Best- und Longseller `Hilflose Helfer´,` Die Angst vor Nähe´,` Alles oder nichts´. Im ZEITmagazin erscheint seine wöchentliche Kolumne `Die großen Probleme der Liebe´.
Autoren-Interview mit Wolfgang Schmidbauer
Wolfgang Schmidbauer ist nicht nur einer der renommiertesten Psychoanalytiker Deutschlands, sondern auch ein gefragter Kolumnist bei namhaften Zeitungen und Autor von mehr als 40 Büchern. Dazu gehören psychologische Grundlagenwerke wie „Angst vor Nähe" und „Die hilflosen Helfer", die zu Bestsellern wurden. Schmidbauer prägte den Begriff „Helfersyndrom" und war einer der ersten Kritiker der Konsumgesellschaft. In seinem neuen Buch beschreibt er, wie die moderne Geldwirtschaft auf Kosten der Gefühle geht und wie wir den Reichtum unserer inneren Welt wieder entdecken können.Als Kind war es Ihr erklärter Berufswunsch, Dichter zu werden. Obwohl Sie dann doch eine andere Laufbahn eingeschlagen haben, hat die Sprachkunst ganz offensichtlich immer einen hohen Stellenwert für Sie behalten. Was begeistert Sie so nachhaltig daran?
Ich war zu ängstlich, um das Dichten zu meinem Beruf zu machen. Das hängt auch mit dem Aufwachsen in der Nachkriegszeit und dem Soldatentod meines Vaters zusammen. Aber die Liebe zum sprachlichen Ausdruck ist geblieben - und die passt auch sehr gut in die Praxis eines Psychoanalytikers. Als ich Psychologie studierte, ging es mir darum, an den Machtmitteln der Wissenschaft teil zu haben, um meine Ängste beherrschen zu lernen. Auch die Helferrolle und übrigens auch das Schreiben können da Beiträge leisten. Ich würde sagen, dass es um Angstabwehr und Überlebensstrategie geht - und im Nachhinein dann natürlich auch um Begeisterung.
Wie würden Sie Ihr Konzept als Autor beschreiben?
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Indem ich etwas möglichst anschaulich erkläre oder eine Geschichte so erzähle, dass der Leser gut folgen kann, mache ich mir auch selber etwas klar und gewinne inneren Halt. Ob beim Schreiben oder in der psychotherapeutischen Arbeit: Es geht immer um Brückenschläge, um Austausch.
Den Titel Ihres neuen Buches haben Sie von Wilhelm Hauffs berühmtem Märchen „Das kalte Herz" entliehen. Worin sehen Sie den Bezug zur Gegenwart? Was hat der Kohlenmunk- Peter mit uns Menschen im 21. Jahrhundert zu tun?
Oberflächlich gesehen ist es eines der zahlreichen Märchen über den Pakt mit dem Bösen, gefärbt vom romantischen Optimismus: Rettung aus dem Abgrund, weil der nach Geld und Erfolg bei den Frauen gierende Kohlenpeter eine treue Ehefrau und einen hilfreichen Gegenzauber findet. Hauffs Geschichte ist aber nicht naiv, obwohl sie den tragischen Niedergang der traditionellen Wirtschaft märchenhaft auflöst. Der Dichter zeigt die Verführbarkeit des Menschen durch ein von allen Emotionen gesäubertes Erfolgsstreben.
Und wofür steht der Holländer-Michel, dem Peter sein Herz verkauft?
Der wichtigste Gedanke Hauffs ist, dass die Faszination durch den Reichtum die Menschen mehr kostet, als sie wahrhaben wollen. Gefühle, Beziehungen, Empathie werden bedeutungslos. Es geht allein um den Kick des zum Suchtmittel gewordenen Geldes, um die manische Abwehr der inneren Leere und Erstarrung eines steinernen Herzens, das Elend und Macht kapitalistischer Grandiosität symbolisiert.
Welche Beobachtungen haben Sie veranlasst, Ihr Buch „Das kalte Herz" zu schreiben?
Die Gefühle oder genauer: die Gefühllosigkeit des Kohlenmunk-Peter entsprechen dem, was wir heute Depression nennen. Die Depression wird mehr und mehr zur Volkskrankheit. Sie nimmt in allen Altersgruppen zu; es gibt depressive Kinder so gut wie depressive Greise. Ihr zentrales Symptom ist die Unfähigkeit, sich über etwas zu freuen. Peter kann sich nicht in seine Mitmenschen einfühlen, aber immerhin kann er noch arbeiten, seine Reisen organisieren, sein Geschäft führen. Das Essen schmeckt ihm, er nimmt, wenn auch innerlich teilnahmslos, äußerlich am Leben teil.
Ein wichtiger Begriff in Ihren Ausführungen ist Empathie. Wie definieren Sie Empathie?
Empathie ist die Einfühlung, die Fähigkeit, andere Menschen zu verstehen, sich in sie hinein zu versetzen, mit der Tatsache umzugehen, dass sie gleichzeitig als Menschen sind wie ich auch, als Individuen aber ganz anders als ich, dass sie Grundgefühle mit mir teilen und doch eine andere Geschichte und andere Werte haben.
Welche Folgen hat Empathieverlust?
Einfühlung ist eine Qualität, die wir für uns selbst entwickeln, ehe wir sie anderen geben. Der normale Mensch kann sich sozusagen in sich selbst orientieren und darauf achten, dass er keine ungesunden, ihn auf Dauer überfordernden Ansprüche an sich richtet. Der in seinem Selbstgefühl geschwächte Mensch sucht sich dadurch zu stabilisieren und seine Traumatisierungen auszugleichen, dass er sich an den höchsten Idealen orientiert und sich in ihrem Dienst aufreibt, bis er - wie in der Depression - nichts mehr fühlen und nichts mehr leisten kann.
Welche Hoffnungen verbinden Sie mit Ihrem neuen Buch? Was möchten Sie bewusst machen?
Ich möchte die Leser ermutigen, Geld nicht zu überschätzen, Gefühle und Beziehungen nicht zu unterschätzen und zu akzeptieren, dass uns die innere Orientierung an unseren Gefühlen, an der Freude im Tun, im Gehen eines Weges weiter bringt als das Streben nach noch mehr Geld oder Erfolg. In dieser Hinsicht ist das Märchen vom kalten Herzen zeitlos: Es lässt uns den Betrug durchschauen, den Heilsversprechen und fanatische Vereinfachungen enthalten.
Indem ich etwas möglichst anschaulich erkläre oder eine Geschichte so erzähle, dass der Leser gut folgen kann, mache ich mir auch selber etwas klar und gewinne inneren Halt. Ob beim Schreiben oder in der psychotherapeutischen Arbeit: Es geht immer um Brückenschläge, um Austausch.
Den Titel Ihres neuen Buches haben Sie von Wilhelm Hauffs berühmtem Märchen „Das kalte Herz" entliehen. Worin sehen Sie den Bezug zur Gegenwart? Was hat der Kohlenmunk- Peter mit uns Menschen im 21. Jahrhundert zu tun?
Oberflächlich gesehen ist es eines der zahlreichen Märchen über den Pakt mit dem Bösen, gefärbt vom romantischen Optimismus: Rettung aus dem Abgrund, weil der nach Geld und Erfolg bei den Frauen gierende Kohlenpeter eine treue Ehefrau und einen hilfreichen Gegenzauber findet. Hauffs Geschichte ist aber nicht naiv, obwohl sie den tragischen Niedergang der traditionellen Wirtschaft märchenhaft auflöst. Der Dichter zeigt die Verführbarkeit des Menschen durch ein von allen Emotionen gesäubertes Erfolgsstreben.
Und wofür steht der Holländer-Michel, dem Peter sein Herz verkauft?
Der wichtigste Gedanke Hauffs ist, dass die Faszination durch den Reichtum die Menschen mehr kostet, als sie wahrhaben wollen. Gefühle, Beziehungen, Empathie werden bedeutungslos. Es geht allein um den Kick des zum Suchtmittel gewordenen Geldes, um die manische Abwehr der inneren Leere und Erstarrung eines steinernen Herzens, das Elend und Macht kapitalistischer Grandiosität symbolisiert.
Welche Beobachtungen haben Sie veranlasst, Ihr Buch „Das kalte Herz" zu schreiben?
Die Gefühle oder genauer: die Gefühllosigkeit des Kohlenmunk-Peter entsprechen dem, was wir heute Depression nennen. Die Depression wird mehr und mehr zur Volkskrankheit. Sie nimmt in allen Altersgruppen zu; es gibt depressive Kinder so gut wie depressive Greise. Ihr zentrales Symptom ist die Unfähigkeit, sich über etwas zu freuen. Peter kann sich nicht in seine Mitmenschen einfühlen, aber immerhin kann er noch arbeiten, seine Reisen organisieren, sein Geschäft führen. Das Essen schmeckt ihm, er nimmt, wenn auch innerlich teilnahmslos, äußerlich am Leben teil.
Ein wichtiger Begriff in Ihren Ausführungen ist Empathie. Wie definieren Sie Empathie?
Empathie ist die Einfühlung, die Fähigkeit, andere Menschen zu verstehen, sich in sie hinein zu versetzen, mit der Tatsache umzugehen, dass sie gleichzeitig als Menschen sind wie ich auch, als Individuen aber ganz anders als ich, dass sie Grundgefühle mit mir teilen und doch eine andere Geschichte und andere Werte haben.
Welche Folgen hat Empathieverlust?
Einfühlung ist eine Qualität, die wir für uns selbst entwickeln, ehe wir sie anderen geben. Der normale Mensch kann sich sozusagen in sich selbst orientieren und darauf achten, dass er keine ungesunden, ihn auf Dauer überfordernden Ansprüche an sich richtet. Der in seinem Selbstgefühl geschwächte Mensch sucht sich dadurch zu stabilisieren und seine Traumatisierungen auszugleichen, dass er sich an den höchsten Idealen orientiert und sich in ihrem Dienst aufreibt, bis er - wie in der Depression - nichts mehr fühlen und nichts mehr leisten kann.
Welche Hoffnungen verbinden Sie mit Ihrem neuen Buch? Was möchten Sie bewusst machen?
Ich möchte die Leser ermutigen, Geld nicht zu überschätzen, Gefühle und Beziehungen nicht zu unterschätzen und zu akzeptieren, dass uns die innere Orientierung an unseren Gefühlen, an der Freude im Tun, im Gehen eines Weges weiter bringt als das Streben nach noch mehr Geld oder Erfolg. In dieser Hinsicht ist das Märchen vom kalten Herzen zeitlos: Es lässt uns den Betrug durchschauen, den Heilsversprechen und fanatische Vereinfachungen enthalten.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Wolfgang Schmidbauer
- 2011, Neuausgabe, 214 Seiten, Maße: 13,8 x 21,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Murmann Publishers
- ISBN-10: 3867741247
- ISBN-13: 9783867741248
- Erscheinungsdatum: 01.03.2011
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