Das Kloster der Ketzer
Ab 14 Jahren!
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Ab 14 Jahren!
Sebastian findet Unterschlupf in einem Zisterzienserkloster. Als die Reisebibel gestohlen wird und er hilflos mit ansehen muss, wie zwei Mönche ums Leben kommen, begreift er, dass in der Auseinandersetzung um den richtigen Glauben christliche Gebote nichts gelten. Nur knapp entgeht auch er einem Mordanschlag, aber dann enthüllt ein Klosterbruder Sebastians wahre Identität. Jetzt werden Sebastian die Hintergründe klar, und er erkennt, wem er nun zu helfen hat. Und wessen Hilfe er vertrauen kann ...
Sebastian findet Unterschlupf in einem Zisterzienserkloster. Als die Reisebibel gestohlen wird und er hilflos mit ansehen muss, wie zwei Mönche ums Leben kommen, begreift er, dass in der Auseinandersetzung um den richtigen Glauben christliche Gebote nichts gelten. Nur knapp entgeht auch er einem Mordanschlag, aber dann enthüllt ein Klosterbruder Sebastians wahre Identität. Jetzt werden Sebastian die Hintergründe klar, und er erkennt, wem er nun zu helfen hat. Und wessen Hilfe er vertrauen kann ...
- Hoch spannendes Abenteuer über Macht und Moral zur Zeit der Reformation
- Ausführlicher Informationsteil mit Kartenmaterial und Sacherklärungen
cbj-Leserstimmen:
Die Geschichte besteht aus genau der richtigen Mischung von Abenteuer, Liebe und Dokumentation. Also, kurz und knackig: Alles in einem, und die Mischung stimmt! Quadratisch, praktisch, gut! Janina, 15
Wieder ein brillantes Werk von Herrn Schröder!!! Besser kann man eine Geschichte rund um die Reformation nicht erzählen, wenn man den Roman einerseits spannend machen möchte aber dem Leser gleichzeitig etwas über diese Zeit vermitteln will. Er schafft es wieder einmal mit sehr gut recherchiertem Hintergrundwissen die Geschichte so aufzupeppen, das man denkt, das alles sei wirklich so passiert. Durch seinen Schreibstil schafft es der Autor, dass man sich wirklich so fühlt, als würde man neben Sebastian stehen. Florian, 15
Als erstes hab ich natürlich gedacht: ein Buch das um das Christentum in Martin Luthers Zeiten spielt; kann das spannend sein? Andauernd ist Gott im Spiel, auf jeder Seite wird seine Macht gepriesen... wenn man nicht religiös ist, nervt einen das nicht? Nach ein paar Seiten ließ ich meine Zweifel hinter mir. Denn egal, ob religiös oder nicht: die Schreibweise ist super, die Geschichte spannend und die Hauptfiguren wieder mal perfekt ausgewählt. Ein junger, mutiger Mann, der um sein Leben kämpft, und um seine Existenz. Dann der Junge "Lukas", der sich als Mädchen herausstellt; was natürlich total unerwartet ist und auch perfekt, denn eine Liebesgeschichte darf in so einem Buch nicht fehlen ;o) Jasmine, 19
"Knapp 500 Jahre zurück geht es im Abenteuer um Sebastian von Berbeck, das Bestseller-Autor Rainer M. Schröder [...] gewohnt gekonnt in Szene setzt. [...] Ein sehr spannender Mittelalterkrimi." - Heilbronner Stimme
"Mit dem Streit um die 'richtige' Religion greift Schröder ein brandheißes Thema auf [...]. Spannend komponiert, intensiv recherchiert und tiefgründig geschrieben." - Augsburger Allgemeine
"Das Buch ist lebendig gewordene Geschichte." - Magira. Jahrbuch für Fantasy
Das Kloster der Ketzer vonRainer M. Schröder
LESEPROBE
Der Hufschlag von mindestens einem halbenDutzend Pferden und das Rattern von eisenbeschlagenen Wagenrädern drangen vornEnde der lang gezogenen Allee zum Landgut Erlenhof herauf. Was als schwaches,dumpfes Trommeln in der Ferne jenseits der nebelverhangenenHügel begann, schwoll innerhalb weniger Augenblicke zu einem immer lauterwerdenden Galopp der Bedrohung an.
Elmar Gramisch, derstämmige und an den Schläfen allmählich schon grau werdende Verwalter desbescheidenen Gutes im oberen Ilztal, war mit einemSatz am Fenster des Krankenzimmers seiner Herrin. Angestrengt starrte er in dieneblig feuchte Abenddämmerung ig hinaus und versuchtezu erkennen, wer sich da dem Gutshof in fliegendem Galopp näherte - und inwelcher Mannesstärke. Der rasende Hufschlag SO vieler Pferde signalisierteGefahr. Dennoch hoffte er wider alle Vernunft, dass sich in den nächstenAugenblicken nicht als wahr herausstellte, was das anonyme Warnschreiben androhendem Unheil angekündigt hatte.
Ein Bote airs Passauhatte den Brief mit der alarmierenden Nachricht erst vor wenigen Minuten auf Erlermliof abgegeben. Wem Gisa von Berbeek,die todsieche Herrin des Landgutes, die Warnung verdankte, ließ sich nichtfeststellen. ihr Verfasser hatte sich weder im Text noch am Ende der sichtlichhastig niedergeschriebenen Zeilen zu erkennen gegeben.Auch hatte sich im rotbraunen Lack, mit dem das Schreiben verschlossen gewesenwar, kein Abdruck einer Petschaft, eines Siegelringsgefunden. Und der unscheinbare jugendliche Bote, der zweifellos zum einfachenPassauer Stadtvolk gehörte, hatte ebenso wenig zu sagen gewusst, von wem genaudas Schreiben stammte. Er war für seine Dienste gut bezahlt worden und hattenicht lange gefragt, wer seinen Meister damit beauftragt hatte, ihn den BriefSO schnell wie möglich nach Erleiilwf im oberen liztal bringen zu lassen.
»Wer ist es? ... Was seht Ihr, Elmar? ... Müssenwir wirklich mit dem Schlimmsten rechnen?« Die kraftloseStimme der Gutsherrin Gisa von Berbeck zitterte vorAnspannung.
»Ja, ich fürchte, das müssen wir! Und da sind sie schon!«, rief Elmar Gramisch bestürzt, als die länger werdenden Schattenzwischen den alten, knorrigen Bäumen im nächsten Moment den Blick auf eineGruppe Reiter und eine Kutsche freigaben, die von einem Vierergespann fastschneeweißer Schimmel gezogen wurde. »Das muss die Kutsche des Domherrn sein!Und er hat sieben ... nein, acht bewaffnete Dienstmänner in seinem Gefolge!
»Barmherzige Muttergottes! Es stimmt also, washier in dem Brief geschrieben steht! Tassilo schreckt offenbar 'wirklich nichtdavor zurück, sich jetzt auch noch an dem jungen zu vergreifen! Schnell, denBrief! Werft ihn ins Feuer! Wer immer ihn geschrieben hat, seine Warnung darfhier nicht gefunden werden!
Elinar Gramischfuhr vom Fenster herum und trat schnell wieder zu seiner Herrin, die seitMonaten an das Krankenbett gefesselt war. Der unabwendbar nahende Tod stand ihrins Gesicht geschrieben, das unter einer bestickten Haube hervorlugte. DieHaut, die sich über den Knochen spannte, schien zum Zerreißen dünn und fastdurchsichtig zu sein. Es schmerzte ihn jeden Tag aufs Neue, sie so hinfälligund kraftlos zu sehen, kannte er sie bis zum Ausbruch der verzehrendenKrankheit doch jahrzehntelang nur als eine bewunderungswürdige Person vongroßer Güte, außerordentlicher Tatkraft, heiterer Bodenständigkeit undbezaubernder Anmut. Ihr körperlicher Verfall vermochte seiner Verehrung undunerschütterlichen Treue jedoch nicht das Geringste anzuhaben.
»Gottes Fluch über Tassilo, (lass er nichteinmal vor der Ungeheuerlichkeit zurückschreckt, Sebastian zu verschleppen undihn für seine Machtspiele missbrauchen zu wollen!«, zischte Gisa von Berbeck und ballte die knochige Hand zu einer Gesteohnmächtigen Zorns.
»Das dürfen wir nicht zulassen!«,rief Elmar Gramisch, während er ihr die anonymeWarnung abnahm, das Blatt zusammenknüllte und ins Kaminfeuer warf'. »Ich werdeSebastian dem Domherrn jedenfalls nicht ausliefern!«
Gisa von Berbeck hattesich in dem hohen Bett unter dem brokatverzierten Baldachin mit großerKraftanstrengung zwischen all den Kissen in eine halb aufrechte Stellunggebracht.
»Dann kann ich auf Eure Hilfe hauen?« Ein Hoffnungsschim-merleuchtete in ihren fiebrigen Augen auf, während von unten aus dem Hof eineherrische Stimme zu hören war, (lie barsche, knappeBefehle erteilte.
»Müsst Ihr das noch fragen? Wisst Ihr dennnicht, wie sehr auch ich an dem Jungen hänge?«, fragteder Verwalter leise zurück, während die Flammen im Kamin aufloderten und denBrief verzehrten.
Ein schwaches Lächeln huschte über ihrausgemergeltes Gesicht. »Verzeiht, Elmar«, sagte sie hastig. »Ich suchte nureine Bestätigung dessen, was ich schon wusste. Aber wenn für den Jungen nocheine Chance bestehen soll, müssen wir jetzt schnell handeln!«
»Redet Ihr von mir, Mutter?«
Elmar Grainisch undGisa von Berbeck wandten den Kopf und sahen zu derhalb offen stehenden, doppelflügeligen Kassettentür.Dort stand Sebastian, er hatte einen bauchigen Weidenkorb geschultert, (lei- his obenhin mit Holzscheiten beladen var.
»Ja, das tun wir«, sagte Gisa von Berbeck. »Stell den Korb ab und komm zu mir. Wir müssenjetzt rasch Abschied voneinander nehmen. Die Zeit drängt!«
Elmar Grainisch nicktenachdrücklich. »Ja, redet mit dein jungen! Ich hole inzwischen rasch meinen Waffengurt!«, rief er und eilte aus dem Zimmer. Dabei rief er nachAnsgar Brake, seinem Neffen und seiner rechten Hand hei derVerwaltung des Gutes.
Bestürzung zeigte sich auf dein markanten, giltgeschnittenen Gesicht von Sebastian, der von kräftiger, mittelgroßer
Gestalt war und älter als seine sechzehn Jahrewirkte. Fahrig wischte er sich eine Strähne seines blonden, widerspenstig krausgelockten Haares aus der Stirn, während er den Korb abstellte und dann schnellzu ihr ans Bett eilte.
»Abschied? Wovon redet Ihr, Mutter?«, fragte er und ergriff ihre Hand, deren Kälte ihnschaudern ließ. »Und was will Ehmnar mit dein Waffengurt? Ist ... »Jetzt keine Fragen, mein junge!Für lange Erklärungen fehlt uns die Zeit!«, fiel sieihm ins Wort. »Auch habe ich nicht die Kraft dazu. Also hör gilt ZU, was ichsage! Tassilo von Wittgenstein, der mit seinen bewaffneten Männern gerade untenim Hof eingetroffen ist, hat es auf dich abgesehen. Er ist ein einflussreicherDomherr aus Passau, der Scholasticus der Domschuleund ein Mann, der keine Skrupel kennt.«
© cbj Verlag
- Autor: Rainer M. Schröder
- Altersempfehlung: 14 - 17 Jahre
- 2005, 3, 413 Seiten, Maße: 13,8 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570128970
- ISBN-13: 9783570128978
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