Das Lexikon der Fälschungen
Fälschungen, Lügen und Verschwörungen aus Kunst, Historie, Wissenschaft und Literatur
Vermutlich gibt es mehr Fälschungen als Originale. Zahllose Bilder stammen nicht von den Meistern selbst, sondern von ihren Schülern. Den berühmten "Ossian", der von Goethe und seinen Zeitgenossen bejubelt wurde, gab es ebensowenig wie die ominösen...
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Klappentext zu „Das Lexikon der Fälschungen “
Vermutlich gibt es mehr Fälschungen als Originale. Zahllose Bilder stammen nicht von den Meistern selbst, sondern von ihren Schülern. Den berühmten "Ossian", der von Goethe und seinen Zeitgenossen bejubelt wurde, gab es ebensowenig wie die ominösen Tagebücher des "Führers". In allen Fällen verbarg sich dahinter ein genialer Fälscher, der wußte: Die Welt will betrogen sein! Dieser Glaubenssatz hat zu allen Zeiten begnadete Fälscher dazu bewegt, Tagebücher und Bilder, Verträge, ja selbst Bauwerke und ganze Bücher zu fälschen oder aber unter falschen Voraussetzungen zu veröffentlichen.In diesem erstaunlichen Kompendium präsentiert Werner Fuld unterhaltsam und kenntnisreich den gesamten Kosmos der falschen und gefälschten Dinge, von der Kunst der Aborigines über angeblich von Ken Follett verfaßte Romane bis hin zu Fotomontagen mit landenden UFOs. Wie nebenbei stellt er dabei unsere Gier nach dem Original in Frage.
Lese-Probe zu „Das Lexikon der Fälschungen “
"Orson Welles - Am 30. Oktober 1938 wurde im amerikanischen Rundfunk Orson Welles Hörspiel War of the Worlds ausgestrahlt, eine Bearbeitung des gleichnamigen Romans von H.G. Wells. Zu Beginn, während und am Ende der Sendung wurde ausdrücklich gesagt, daß es sich um einen literarischen Beitrag handelt, dennoch konnten unaufmerksame Hörer glauben, sie erlebten eine Live-Reportage von der Landung eines Raumschiffes in New Jersey, und die Invasion der Außerirdischen stünde unmittelbar bevor. Ein ebenso bewegter wie besorgter Reporter, Orson Welles selber, berichtete von aufgeregten Bürgern und den Gegenmaßnahmen der Regierung. Der Rest ist, im wahrsten Sinne des Wortes, Legende und hält sich hartnäckig in der einschlägigen Literatur: "Unter der Bevölkerung brach eine Panik aus, man versuchte, sich zu verstecken, Lebensmittel wurden gehortet, die Telefonleitungen nach New Jersey brachen zusammen." (Georg Seeßlen: Kino des Utopischen)."Zehntausende verließen ihre Häuser, so daß es in mehrer en östlichen Staaten der USA zu einem panischen Exodus kam. Viele Menschen wurden bei Verkehrsunfällen verletzt, andere brachen mit Herzanfällen zusammen." (Donald Keyhoe: Aliens from Space). Es soll sogar zu Vergewaltigungen durch die Mars-Invasoren gekommen sein. Über eine Panik in der Bevölkerung gibt es jedoch keinerlei Nachweise, weder im US-Verkehrsministerium noch bei der Gesundheitsbehörde. Es existieren zwar Presseberichte über Massenflucht und Verkehrschaos und Verletzte unmittelbar nach der Sendung, aber nichts davon läßt sich vefifizieren. Tatsächlich war es so, daß Orson Welles aus Publicity-Gründen vor der Ausstrahlung des Hörspiels die Zeitungen auf die angebliche Gefahr einer Panik aufmerksam gemacht hatte, und die Zeitungen ihrerseits machten aus Wettbewerbsgründen in ihren reißerischen Berichten aus der möglichen eine angebliche reale Panik. Auf diese Falschmeldungen stützten sich dann alle späteren Darstellungen über die einzigartige Wirkung des Hörspiels.Der Za
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uberer Orson Welles hatte sein Ziel erreicht.Casablanca - Als der Film Casablanca am 29. August 1952 seine Deutschlandpremiere hatte, war aus dem Melodram über deutsche Besatzer und flüchtende Emigranten ein "Abenteuer-Reißer" bzw. ein "Spionagefilm" geworden, der mit der originalen Fassung nichts mehr zu tun hatte. Der deutsche Verleiher hatte aus Gründen der "Vergangenheitsbewältigung" sämtliche Sequenzen herausschneiden lassen, in denen SS-Uniformen zu sehen waren; deshalb war diese Fassung 24 Minuten kürzer. Der Gestapo-Major Strasser tritt nicht in Erscheinung: Es fehlt auch im großen Finale auf dem Flugplatz die Szene, wie Strasser den Abflug von Victor Laszlo verhindern will und dabei von Rick getötet wird. In der Synchronisation wurden zusätzlich die Biographien der Hauptpersonen verfälscht und verändert, um jeden politischen Bezug zu tilgen: Der tschechische Widerstandskämpfer Laszlo mutierte zum norwegischen Atomphysiker Larssen ..."
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Autoren-Porträt von Werner Fuld
Werner Fuld wurde 1947 in Heidelberg geboren. Er arbeitete mehrere Jahre als Literaturkritiker u. a. für die FAZ und Die Zeit. Er veröffentlichte mehrere Biographien. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Werner Fuld
- 1999, 309 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 15,8 x 22,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821814446
- ISBN-13: 9783821814445
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