Das magische Zeichen
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"Robert Jordan, Tad Williams und all die anderen m ssen sich warm anziehen: Stan Nicholls schl gt in die Fantasy ein wie ein Komet." The Times
"Diese Saga hat das Zeug zu einem echten Fantasy-Klassiker!" David Gemmel
Dasmagische Zeichen von StanNicholls
LESEPROBE
Die Wirklichkeit bekam keine Atempause. Sie war und bliebvon magischen Impulsen erschüttert. In der Nacht legte sich ein dichter,drückender Nebel über die Stadt, der die Geräusche dämpfte, während er dieewigen magischen Entladungen nur geringfügig abschwächen konnte. Die Funken derZauberei pulsierten und flimmerten; Illusionen flogen durch die Lüfte,Erscheinungen gingen um.
Ein junger Mann schlurfte durch taufeuchte Straßen. Er hatte sich gegen dieherbstliche Kälte dick eingepackt und den Kragen hochgestellt. Die verbeulteKappe hatte er sich tief in die Stirn gezogen, doch ein paar ungehörigeSträhnen seines blonden Haars lugten unter dem Rand hervor.
Er konnte nichts sehen. Seine Augen waren hinter einer Vorrichtung verborgen,die an eine lederne Maske erinnerte. Sie bestand aus zwei runden Flecken, dievor dem Gesicht festgezurrt waren. Hinter jedem Flecken steckte eine weicheingepackte Münze.
In einer Hand hatte er einen Stock, mit dem er unsicher seinen Weg ertastete.Um die andere hatte er eine Leine geschlungen, deren Ende an einem Halfterbefestigt war, das den glänzenden schwarzen Panzer eines Tausendfüßlers umgab -eines Wesens von den Ausmaßen eines großen Jagdhundes. Es bewegte sichgeschmeidig; die riesigen Insektenaugen starrten unergründlich, die unzähligendürren Beinchen bewegten sich in Wellen.
Der junge Mann war nervös. Er befürchtete, dass er sich in einer nicht ebenungefährlichen Gegend befand, und wusste nicht, wie spät es war. Mit dem Stocktappte er nach links und nach rechts und ging zögernd weiter, als hätte er erstvor kurzem das Augenlicht verloren. Der Tausendfüßler zerrte an der Leine, sahsich neugierig um, schnüffelte und lenkte seinen Schutzbefohlenen umHindernisse herum. Der junge Mann hatte es eilig.
Hätte er sehen können, dann hätte er das Gewitter von Magie zu beiden Seitenwohl als recht gewöhnlich und billig eingeschätzt. Ein weiterer Blick hätte ihnvielleicht innehalten lassen, denn vor ihm tauchte ein Lichterpaar im Nebel aufund näherte sich rasch.
Er hörte ein Geräusch und hielt den Tausendfüßler mit einem Ruck an der Leinean. So stand er und lauschte mit schief gelegtem Kopf. Die Blenden vor denAugen sahen aus wie dunkle Löcher im Kopf. Er hörte das regelmäßige Knirschenvon Stiefeln auf Pflastersteinen. Eine kleine Gruppe, die im Gleichschrittmarschierte. Sie kam in seine Richtung.
Sein Unbehagen wuchs, und er dachte daran, sich zu verstecken. Er hob eine Handan die Maske, als wollte er sie abnehmen.
»Du da! Keine Bewegung!«
Das schleifende Geräusch, mit dem die Klingen aus den Scheiden gezogen wurden,unterstrich die Warnung.
Der junge Mann hielt den Atem an und blieb mucksmäuschenstill stehen. DerTausendfüßler schlängelte sich zu ihm zurück und strich um seine Beine, wie eseine erschreckte Katze tut, wenn sie Schutz sucht.
Aus den wehenden, gelblichen Nebelschwaden tauchte eine Gruppe von Männern auf,vorneweg eine aus drei Bewaffneten bestehende Streife in grauen Uniformen.Neben ihnen schritt ein Paladin, dessen rote Tunika einen starken Kontrast zuihrer farblosen Kleidung bildete. Der Magier, der wie üblich die Streifebegleitete, kam als Letzter. Er trug braune Gewänder und hatte einengeschnitzten Stab in der Hand. Zwei Wachleute waren mit magischen Laternenausgerüstet, welche die Straße in weiches Licht tauchten.
»Lass die Waffe fallen!«
Ihm wurde bewusst, dass sie seinen Stock meinten. Er ließ ihn los. Das Klappernklang in der gespannten Stille unnatürlich laut.
Vorsichtig näherten sie sich ihm.
»Weißt du nicht, dass Sperrstunde ist?«
Der Sprecher war der Hauptmann der Wache, ein schlaksiger Mann mit mürrischemGesicht. Trotz der Kälte waren seine Arme nackt. Auf einen Arm war einwutentbrannter, Feuer speiender Drache tätowiert - das Abzeichen Gath Tampoors,des herrschenden Reichs.
Der Junge, der die Maske noch nicht abgenommen hatte, schwieg.
»Hast du etwa die Sprache verloren?«
»Es tut mir Leid, ich «
»Du brichst die Sperrstunde«, knurrte der Paladin.
»Warum?«
Der junge Mann drehte sich zu dem neuen Sprecher herum und schluckteschwer.»Ich ich habe die Zeit falsch eingeschätzt. Ich dachte
»Das ist keine Entschuldigung«, unterbrach ihn der Hauptmann.
»Und blind zu sein ist auch keine«, fügte ein anderer Bewaffneter barsch hinzu.
»Aber ich «
»Unwissenheit ist keine Entschuldigung«, zitierte der Paladin. »So sagt es dasGesetz.«
Irgendjemand knuffte ihn in die Rippen, und er zuckte zusammen. »Was machst duhier?«, fragte ein anderer. Sein Atem roch nach billigem Pfeifentabak.
»Wer hat dich hergebracht?«, knurrte ein Dritter, der sich ungemütlich nahe zudem jungen Mann vorbeugte.
Der Blinde wich ein wenig zurück, als die Fragen auf ihn einprasselten.Verschüchtert wollte er antworten und beschwichtigen, doch sie waren nicht aufAntworten aus, sondern vor allem darauf, ihn zu schikanieren.
Der Hauptmann beäugte den Tausendfüßler. »Woher hast du einen so teurenZauber?«
»Das war ein Geschenk«, log der junge Mann.
»Wen könntest du wohl kennen, der so reich ist?«
Der junge Mann antwortete nicht.
»Kannst du beweisen, dass er dir gehört?«, bohrte der Clankrieger weiter.
»Wie ich schon sagte, es war «
»Dann haben wir das Recht, ihn zu zerstören.« (...)
© Heyne Verlag
Übersetzung: Jürgen Langowski
- Autor: Stan Nicholls
- 2007, 447 Seiten, Maße: 11,7 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Engl. v. Jürgen Langowski
- Herausgegeben: Angela Kuepper
- Übersetzer: Jürgen Langowski
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453523741
- ISBN-13: 9783453523746
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