Das reizende Mädchen
Eine Missbrauchsgeschichte und ihre Aufarbeitung - Erzähldokumentation
Friedas Hände zittern. Sie ringt um Fassung. Denn sie war das Mädchen, das Karl Blumberger 14 Jahre lang sexuell missbraucht hat. Sie war die Frau, die die erfolgreiche Karriere des angesehenen CDU-Politikers durch ihre Anzeige jäh beendete. Und sie ist die...
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Produktinformationen zu „Das reizende Mädchen “
Friedas Hände zittern. Sie ringt um Fassung. Denn sie war das Mädchen, das Karl Blumberger 14 Jahre lang sexuell missbraucht hat. Sie war die Frau, die die erfolgreiche Karriere des angesehenen CDU-Politikers durch ihre Anzeige jäh beendete. Und sie ist die Frau, die als Einzige die wahre Geschichte kennt
Klappentext zu „Das reizende Mädchen “
In ebenso mitfühlenden wie provozierenden Interviews, in ebenso direkten wie unverblümten Schilderungen dokumentiert die Journalistin Stefanie Aufleger den Fall eines jahrelangen Missbrauchs.Als Frieda vier Jahre alt ist, lässt ihre Mutter sie zum ersten Mal mit Karl Blumberger allein, ein Freund der Familie und als CDU-Politiker ein bekannter und angesehener Mann. Er kann dem Reiz des Mädchens nicht widerstehen. Regelmäßig kommt es in der CDU-Geschäftsstelle zu Übergriffen. Blumbergers Neigung ist bekannt, an Mahnungen fehlt es nicht. Wie konnte der Missbrauch trotzdem über Jahre hinweg geschehen? Und wie konnte Blumberger gleichzeitig Täter und großväterlicher Freund sein?
Stefanie Aufleger begleitet Frieda Hornung durch alle Höhen und Tiefen des Aufarbeitungsprozesses. Ein Buch über das Wegschauen, die Heuchelei und die Mitschuld der Gesellschaft. Eine tapfere und mutige Konfrontation mit dem Ungeheuerlichen - ergreifend, authentisch, schonungslos, wütend machend.
Lese-Probe zu „Das reizende Mädchen “
Mitten im Konferenzraum steht die Liege, auf der sich der Bundestagsabgeordnete ausruht, wenn er im Wahlkreis unterwegs ist. Donnerstags hat die Liege noch eine andere Funktion, auch an diesem Donnerstag. Wieder einmal ist Karl mit Frieda allein in der CDU-Geschäftsstelle.Karl zieht sich aus - bis auf Schuhe und Socken. "Komm zu mir", sagt er zu Frieda. Sie nähert sich ihm langsam. "Los, Frieda. Du kennst doch unser Spiel. Zieh dich aus!"
Karl versucht erneut, seine Zunge in Friedas Mund zu stecken. "Bäh!", schreit sie und hämmert mit ihren kleinen Fäusten auf seinem Kopf herum. "Hör auf! Bäh!" Karl kitzelt sie unter der Decke "Aufhören!", schreit Frieda und strampelt solange, bis er sie endlich loslässt. Frieda reißt sich die Decke vom Kopf und rollt vom Tisch. "Ich will nicht mehr spielen", sagt sie mit einem grimmigen Gesicht. "Ich will nach Hause!""Jetzt guckt meine kleine Prinzessin aber ganz böse.", brummt Karl. Er versucht, sie wieder einzufangen, doch Frieda entwischt ihm. Die Verfolgungsjagd durch das Büro beginnt."Karl hat Recht: Wir hatten auch schöne Zeiten. Es ist auch immer die Frage: Welche Alternativen boten sich mir als Kind? ... Ich bin freiwillig hingegangen. Er war nicht das Monster. Er war nicht der Mann, der mich von morgens bis abends misshandelt hätte. Ich habe ihn geliebt Er war für mich ein Freund. Bei ihm hatte ich die Freiheiten,die ich zuhause nie hatte. Bei ihm durfte ich einfach Kind sein. Bei ihm die Aufmerksamkeit und Liebe, die ich zuhause nicht fand Ich sehnte mich nach Liebe und Freiheit. Das hatte seinen Preis."
Inhaltsverzeichnis zu „Das reizende Mädchen “
nhaltVorwort 13
Kindheitserinnerungen 15
Prolog 17
Die erste Tasse Tee 19
Kleinstadtidylle 23
Kindergarten 27
Friedas Freund Karl 29
Fummelei 35
Wenn kleine Mädchen brav sind 37
Für die dritte Kugel Eis 41
Schulkonzert 47
Küchentheater 49
Zum Kotzen 53
Brief an Papa 59
Besuch bei Tante Hedwig 63
Du lügst 71
Hausverbot 75
Interviewanfrage 79
Friedas Akte 81
Pressemeldung 83
Pressemeldung 85
Aussage Frieda Hornung 87
Aussage Gisela Hornung 97
Aussage Karl Blumberger 103
10
Nachtragsvernehmung 115
Das Urteil 117
Pressemeldung 119
Brief von Karl 123
Brief an Karl 125
Aufarbeitung 131
Interview mit Frieda 133
Die Kraft des Dankes 139
Ich bin kein Opfer 141
Nachtgedanken 145
Mailbox 1 147
Verdrängung 151
Aus Friedas Tagebuch 155
Hilfe, ein Mann! 159
Sexy und begehrenswert 161
SMS-Verkehr 165
Notruf positiv 167
Brief an das ungeborene Kind 171
Interview mit Frieda 173
Gespräch mit Opa Hans 175
Marzipanrose 1 177
Interview mit Frieda 179
Faule Ausreden 181
Männer 183
Abrutschgefahr 185
Interview mit Frieda 189
Erste Lichtblicke 195
Grenzfall Freundschaft 203
Mailbox 2 205
Waschbären 207
11
Emily 211
Mailbox 3 215
Interview mit Frieda 217
Zuhause 223
Omas Geburtstag 225
2. Besuch bei Tante Hedwig 233
Hedwigs Brief 235
Typisch Vater 241
Aus Friedas Tagebuch 245
Aussprache 1 247
Interview mit Frieda 249
Aussprache 2 251
Mailbox 4 253
Marzipanrose 2 255
Interview mit Frieda 259
Interview mit Thomas 261
Zweifel 267
Tischgeplauder 273
Hinschauen 281
10 Aspekte 283
Nachwort 287
Autoren-Porträt von Stefanie Aufleger
Stefanie Aufleger, geboren 1977 in Heidenheim a. d. Brenz, lebt und arbeitet als Beraterin, Journalistin und Buchautorin in Konstanz am Bodensee. Seit 2001 führt sie ihr eigenes Unternehmen und entwickelt Wachstumskonzepte und integrative Lösungen für Betriebe und deren Mitarbeiter.Drei Jahre lang recherchierte sie über sexuellen Missbrauch. Sie begleitete Betroffene und beleuchtet nun die brisante Thematik überraschend vielschichtig.Ihre Erfahrungen fasst sie in dem vorliegenden Buch "Das reizende Mädchen" zusammen und appelliert darüber hinaus auch in Vorträgen und Seminaren an alle: "Hinschauen! Denn jeder Fall ist anders."
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefanie Aufleger
- 2011, 287 Seiten, Maße: 13,9 x 21,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: MiG Text & Buch
- ISBN-10: 3981461681
- ISBN-13: 9783981461688
Rezension zu „Das reizende Mädchen “
Kindesmissbrauch ist ein wirklich heikles Thema. Stefanie Aufleger geht es ebenso einfühlsam wie unverblümt an und bietet so ihren Lesern ein sehr authentisches Bild von Geschehnissen, die möglicherweise außerhalb der eigenen Wahrnehmung und Vorstellungskraft liegen. Oft wird im Umgang mit diesem Thema vergessen, dass Betroffene nicht nur ein Leben als Opfer führen, sondern dass auch ihr Leben weitergehen muss. Wie die gewonnenen schmerzlichen Erfahrungen umgesetzt werden können und das Leben dennoch gelingen kann, das erfährt der Leser aus diesem Buch, das die Geschichte zudem mit juristischen Aspekten und dem Echo in den Medien erzählt. Diese Lektüre ist für jeden interessant und wichtig: für Betroffene und deren familiäres und soziales Umfeld, für Juristen, für Medienschaffende, aber auch für die ganze Gesellschaft, die aufgerufen ist, Anzeichen zu erkennen, zu reagieren und den Betroffenen zur Seite zu stehen. "Hinschauen! Jeder Fall ist anders" fordert die Autorin. Dem kann man sich nur anschließen.
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