Das Schwert der Samurai / Die 39 Zeichen Bd.3
39 geheimnisvolle Zeichen ... Eine unglaubliche Mission ... Und ein Geheimnis, das das Schicksal der ganzen Welt verändern kann ...
Der nächste Hinweis führt Dan und Amy nach Japan. Und diesmal haben sie sich entschlossen, das Angebot...
Der nächste Hinweis führt Dan und Amy nach Japan. Und diesmal haben sie sich entschlossen, das Angebot...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Schwert der Samurai / Die 39 Zeichen Bd.3 “
39 geheimnisvolle Zeichen ... Eine unglaubliche Mission ... Und ein Geheimnis, das das Schicksal der ganzen Welt verändern kann ...
Der nächste Hinweis führt Dan und Amy nach Japan. Und diesmal haben sie sich entschlossen, das Angebot ihres undurchsichtigen Onkels Alistair anzunehmen und auf seine Hilfe zu vertrauen. Nach einer wilden Verfolgungsjagd, bei der die drei gerade noch der japanischen Mafia entkommen, stoßen sie auf eine Spur, die sie zum dritten Hinweis führen soll: den Schatz des legendären Feldherrn Toyomoti Hideyoshi ...
Der nächste Hinweis führt Dan und Amy nach Japan. Und diesmal haben sie sich entschlossen, das Angebot ihres undurchsichtigen Onkels Alistair anzunehmen und auf seine Hilfe zu vertrauen. Nach einer wilden Verfolgungsjagd, bei der die drei gerade noch der japanischen Mafia entkommen, stoßen sie auf eine Spur, die sie zum dritten Hinweis führen soll: den Schatz des legendären Feldherrn Toyomoti Hideyoshi ...
Klappentext zu „Das Schwert der Samurai / Die 39 Zeichen Bd.3 “
39 geheimnisvolle Zeichen Eine unglaubliche Mission Und ein Geheimnis, das das Schicksal der ganzen Welt verändern kann Der nächste Hinweis führt Dan und Amy nach Japan. Und diesmal haben sie sich entschlossen, das Angebot ihres undurchsichtigen Onkels Alistair anzunehmen und auf seine Hilfe zu vertrauen. Nach einer wilden Verfolgungsjagd, bei der die drei gerade noch der japanischen Mafia entkommen, stoßen sie auf eine Spur, die sie zum dritten Hinweis führen soll: den Schatz des legendären Feldherrn Toyomoti Hideyoshi.
Lese-Probe zu „Das Schwert der Samurai / Die 39 Zeichen Bd.3 “
Das Schwert der Samurai von Peter Lerangis Prolog
Nach dem Tode Grace Cahills gibt es bei der Testamentseröffnung
eine Überraschung: Grace hat ihre Erben vor
die Wahl gestellt, entweder eine Million Dollar aus ihrem
umfangreichen Vermögen anzunehmen oder auf das Geld
zu verzichten und dafür bei einer Art »Wettbewerb« mitzumachen,
in dem 39 Zeichen die Teilnehmer am Ende
zu einem Geheimnis führen sollen, das dem Gewinner
unvergleichliche Macht verspricht.
Der elfjährige Dan und die 14-jährige Amy Cahill, Grace'
geliebte Enkelkinder, beschließen, die Herausforderung
anzunehmen. Die beiden Waisen verzichten auf das Geld
und entscheiden sich stattdessen für die ungewöhnliche
Rätseljagd, die sie schließlich nicht nur einmal um die
ganze Welt führen soll, sondern sie auch mit der Geschichte
ihrer berühmten Familie konfrontiert.
Mit dieser Entscheidung begeben sie sich in größere
Gefahr, als sie zunächst ahnen, denn ihre konkurrierenden
Verwandten scheinen in jeder Hinsicht skrupellos zu sein:
die Geschwister Kabra - Ian und Natalie - sind im selben
Alter wie Dan und Amy und gehören dem Familienzweig
der Lucians an, den strategisch und politisch begabten
Cahills; auch Irina Spasky, ehemalige und hochgefähr-
liche KGB-Agentin ist eine Lucian; der Film- und Musikstar
Jonah Wizard dagegen ist ein Janus, der künstlerische
Zweig der Familie; die fünfköpfige Familie Holt ist Teil
des Tomas-Clans, der physisch und militärisch ausgerichtet
ist; und schließlich gibt es da noch Alistair Oh, einen
verarmten Industriemagnaten, der zu den Ekaterina gehört,
die vor allem auf technisch-erfinderischem Gebiet
hervorstechen.
... mehr
Welchem Zweig Amy und Dan angehören, hat ihnen
ihre Großmutter nie verraten.
Das geheimnisvolle Notenblatt, das die beiden in Paris
gefunden haben, bringt sie auf die nächste Spur - direkt
ins Wiener Mozartmuseum. Amy und Dan folgen den
Hinweisen weiter über Salzburg und gelangen schließlich
nach Venedig, wo sie ein weiteres Rätsel lösen können:
WOLFRAM,
eine spezielle Stahllegierung, die sich Mozart eigens aus
Japan kommen ließ ...
Erstes Kapitel
Jetzt waren sie geliefert.
Amy Cahill sah dem schäbigen schwarzen Seesack dabei
zu, wie er das Förderband an der Gepäckaufgabe des
venezianischen Flughafens hinaufrumpelte. Er beulte sich
an den Ecken aus. Auf dem Schild über dem Förderband
war in fünf Sprachen zu lesen: WIR DANKEN FÜR IHREN
BESUCH. GEPÄCKSTÜCKE WERDEN NACH
DEM ZUFALLSPRINZIP DURCHSUCHT.
»Na super«, bemerkte Amy. »Wie zufällig ist dieses
›Zufallsprinzip‹ wohl?«
»Ich habe dir gleich gesagt, dass ein Ninja-Krieger seine
Schwerter stets bei sich trägt«, flüsterte ihr ihr Bruder
Dan zu, der schon, solange Amy sich erinnern konnte, mit
einer eingeschränkten Gehirnleistung zu kämpfen hatte.
»Verzeihung, Jackie Chan, aber das Handgepäck wird
immer durchleuchtet«, fauchte Amy. »Und soweit ich weiß,
gibt es auch noch spezielle Regeln für Samuraischwerter,
die man im Rucksack bei sich trägt. Sogar dann, wenn sie
schmächtigen Elfjährigen mit Wahnvorstellungen gehören,
die sich für Ninja-Kämpfer halten.«
»Was passt dir nicht an der Erklärung, dass wir sie
brauchen, um Parmaschinken aufzuschneiden?«, fragte
Dan. »Das funktioniert sicher. Die Italiener verstehen was
vom Essen.«
»Und verstehst du ›fünf bis 20 Jahre ohne Bewährung‹?«
Dan zuckte mit den Achseln. Er hob eine Katzenbox
hoch, die auf einer Seite mit einem Metallnetz versehen
war. Ein sehr mürrisch dreinschauender Ägyptischer Mau
beäugte ihn daraus misstrauisch. »Mach's gut, Saladin«,
schmeichelte er dem Kater durch das Gitternetz hindurch.
»Und denk dran: Wenn wir erst mal in Tokyo sind ... jeden
Abend Red Snapper-Sushi!«
»Mrrp?«, jammerte Saladin aus der Box heraus, während
Dan sie sanft auf dem Förderband absetzte.
»Mmmm, mmm, ohh ... aaaaaaaahhhh!«, hörten sie
hinter sich jemanden singen. Während sich wirklich jeder
in ihrer näheren Umgebung mit unruhigem Blick danach
umdrehte, wussten Amy und Dan bereits, dass der Gesang
von ihrem Au-pair-Mädchen Nellie Gomez herrührte,
die zu einem Song tanzte, der gerade auf ihrem
iPod lief. Dabei kümmerte es sie nicht, dass sie wie eine
verendende Meerkatze klang - und das war nur eine der
vielen guten Eigenschaften von Nellie Gomez.
Amy sah dabei zu, wie sich die Katzenbox auf dem Kontrollband
langsam von ihnen entfernte. Wenn ihr Gepäck
tatsächlich durchsucht werden würde, gäbe es sicher einigen
Aufruhr inklusive schreienden, italienischen Polizisten.
Dan, Nellie und sie sollten dann besser die Beine in
die Hand nehmen.
Nicht dass sie daran nicht bereits gewöhnt waren. In
letzter Zeit hatten sie ziemlich viel rennen müssen - zumindest
seit sie sich dem Wettbewerb gestellt hatten, der
im Testament ihrer Großmutter Grace ausgeschrieben
worden war. Zur Testamentseröffnung waren sie in ihre
Villa nach Massachusetts gefahren - die unmittelbar im
Anschluss daran niedergebrannt war. Seitdem wären sie
beinahe in einem einstürzenden Gebäude in Philadelphia
umgekommen, sind von österreichischen Mönchen angegriffen
und von Motorbooten durch Venedigs Kanäle
gejagt worden. Sie waren Opfer vieler schmutziger Tricks,
die die einzelnen Familienzweige der Cahills gegen sie
ausgeheckt hatten.
Von Zeit zu Zeit - das heißt ungefähr alle zwei Sekunden
- fragte sich Amy, warum in drei Teufels Namen sie
das hier taten. Dan und sie hätten sich einfach für ihre
Million entscheiden sollen, wie auch viele der anderen
Familienmitglieder. Doch Grace hatte ihnen eben noch
eine Alternative geboten: 39 Zeichen, die zu einem Geheimnis
führten, das das Schicksal der Welt für immer
verändern konnte ...
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Amy und Dan ein ziemlich
langweiliges und gewöhnliches Leben geführt. Nachdem
vor sieben Jahren ihre Eltern gestorben waren, hatte
sich ihre griesgrämige Tante Beatrice um sie gekümmert
und die einzig gute Sache, die sie jemals getan hatte, war,
Nellie einzustellen. Inzwischen wussten sie, dass sie Teil
von etwas viel Größerem waren ... Teil einer Familie, die
auf Ahnen wie Benjamin Franklin und Wolfgang Amadeus
Mozart zurückblicken konnte. Es hatte fast den
Anschein, als wären alle bedeutenden Genies dieser Welt
Cahills gewesen. Und das war ziemlich beeindruckend.
»Hey, Amy, hast du mal daran gedacht, dich auf das
Förderband zu setzen, um zu sehen, was dann passiert?
So wie man auch in der U-Bahn immer sitzen bleiben will,
wenn es an der Endstation heißt: ›Bitte alle aussteigen‹?«
Ja, und dann gab es da natürlich noch Dan Cahill, ihren
kleinen Bruder.
»Jetzt komm schon!« Aus ihren Gedanken gerissen,
packte Amy ihn genervt am Arm und machte sich auf zum
Terminal. Nellie war direkt hinter ihnen. Mit einer Hand
drehte sie am Rad ihres iPods, mit der anderen nestelte sie
an ihrem Nasenring, in Form einer Schlange.
Amy sah auf die Flughafenuhr. 14:13 Uhr. Laut Plan
sollte der Flug um 14:37 Uhr gehen und es war ein internationaler
Flug. Eigentlich hätte man zwei Stunden vor
Abflug am Flughafen sein sollen und nicht erst 24 Minuten
vorher. »Das schaffen wir nicht!«, sagte Amy und begann
Richtung Gate 4 zu rennen. Dan und Nellie blieben
ihr dicht auf den Fersen.
»Sie haben Rufus und Remus wohl nicht gefunden,
was?«, rief Dan.
»Wer sind Rufus und Remus?«, fragte Amy.
»Na die Schwerter!«, erklärte Dan. »Ich habe sie nach
den Begründern Italiens benannt.«
»Du meinst Romulus und Remus«, zischte Amy. »Und
sie haben nicht Italien, sondern Rom gegründet. Und sag
nie mehr dieses Wort!«
»Rom?«
»Nein, S-c-h-w-e-r-t.« Amy dämpfte ihre Stimme bis auf
ein Flüstern, während sie sich in eine sehr lange Schlange
einreihten, die sich an der Sicherheitskontrolle gebildet
hatte. »Möchtest du, dass wir e-i-n-g-e-s-p-e-r-r-t werden?«
»U-p-s.«
»Oooh, ooh, oh ...«, jaulte Nellie bei einem nicht zu
identifizierenden Punksong mit.
Der Sicherheitscheck schien Jahre zu dauern. Das
Schlimmste dabei war immer, fand Amy, dass sie ihre
Jadekette abnehmen musste, um durch den Metallscanner
zu gehen. Sie hasste es, sich auch nur eine Minute von
dieser Halskette trennen zu müssen. Als sie durch waren,
zeigte die Uhr 14:31 Uhr. Sie rasten den langen Gang zum
Gate hinunter, während eine Lautsprecherdurchsage auf
Englisch verkündete: »Letzter Aufruf für die Passagiere
vom Flug 807 nach Tokyo! Bitte halten Sie Ihre Bordkarten
bereit!«
Schwer atmend stellten sie sich am Schalter hinter
einem verschnupften Kleinkind an, das sich prompt umdrehte
und Nellie annieste. »Igitt. Was sind denn das für
Manieren?«, sagte sie, während sie ihre Hand an ihrem
Ärmel abwischte.
»Hat irgendwer meine Bordkarte gesehen?«, fragte
Dan, während er hektisch in seinen Taschen herumkramte.
»Also ich habe meine«, sagte Nellie gedehnt. »Sie ist
allerdings voller Schnodder.«
»Schau doch mal in deinem Buch nach«, riet Amy und
zeigte auf das Taschenbuch, das Dan sich in seine hintere
Hosentasche gestopft hatte.
Er zog ein Exemplar der Zeitlosen Comedy-Filmklassiker
hervor, das voller Eselsohren war und das er auf dem
Rücksitz des Taxis gefunden hatte, mit dem sie zum Flughafen
gekommen waren. Die Bordkarte steckte auf
Seite 93. »Es ist Eine total, total verrückte Welt«, bemerkte
Dan mit einem Grinsen.
»Das ist die klügste Bemerkung, die ich heute von dir
gehört habe«, entgegnete Amy.
»Nein, das ist der Titel eines Films«, erwiderte Dan.
»Ich lese gerade darüber. Die Handlung ist super ...«
»Bitte kommen Sie weiter. Willkommen an Bord!«,
zirpte eine muntere Stewardess, deren Japan Airlines-
Headset jedes Mal auf und ab hüpfte, wenn sie zur Begrüßung
mit dem Kopf nickte. Sie trug ein Namensschild mit
der Aufschrift: I. RINALDI.
Nellie gab ihr die Bordkarte und verschwand durch den
Tunnel, der die Passagiere zum Flugzeug führte.
Dann war Dan an der Reihe. Er hielt der Stewardess
seine Bordkarte hin. »Es ist wirklich ein lustiger Film. Mit
all diesen tollen alten Komödienschauspielern, die nach so
einem Schatz suchen ...«
»Entschuldigen Sie bitte, er ist behindert«, erklärte
Amy der Stewardess und schubste Dan weiter Richtung
Flugzeug, nachdem auch sie ihre Bordkarte abgegeben
hatte.
Doch da stellte sich ihnen Ms I. Rinaldi plötzlich in den
Weg. »Un momento!«, rief sie und versuchte, ihr professionelles
Flugzeuglächeln aufrechtzuerhalten, während
sie irgendjemandem zuhörte, der über ihr Headset mit ihr
sprach.
»Sì ... ah, sì sì ... sì ... buono«, antwortete sie schließlich
mit einem Schulterzucken und wandte sich an Amy und
Dan: »Ihr bleibt bitte bei mir.«
Amy versuchte sich zusammenzureißen. Die Schwerter.
Sie hatten bestimmt die Schwerter gefunden.
Sie blickte hinüber zu Dan. Manchmal musste sie ihn
nur ansehen, um zu wissen, was er dachte.
Jetzt sagten seine Augen: Vielleicht sollten wir einfach losrennen
...
Äh, und wohin?, antwortete sie ihm stumm.
Ich werde mich einfach unsichtbar machen - indem ich
Ninja-mäßig meinen Geist kontrolliere.
Um das zu tun, müsstest du schon selbst ein Geist sein, gab
sie ihm zu verstehen und seufzte tief.
Nellie kam zurück, um nach ihren Schützlingen zu
sehen. »Was ist los?«, fragte sie.
»Nur Routine«, erklärte ihr Ms Rinaldi und fügte dann
an Amy und Dan gewandt hinzu: »Es handelt sich lediglich
um einen Routinecheck. Ihr wartet bitte hier an der Wand.«
Sie eilte mit Amys und Dans Bordkarten in der Hand
davon und verschwand um die nächste Ecke.
Aus dem Flugzeug heraus forderte eine andere Stewardess
Nellie auf: »Nehmen Sie doch bitte Ihren Platz ein.
Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden nicht abheben,
bevor nicht alle Fluggäste an Bord sind.«
»Ich hasse Flughäfen.« Nellie rollte mit den Augen.
»Okay, wir sehen uns dann drinnen - ich heb euch auch
einen Beutel Erdnüsse auf.«
Als sie verschwand, zischte Amy ihrem Bruder zu:
»Ich wusste es. Sie haben deinen Seesack durchsucht. Sie
werden uns festnehmen und mit Tante Beatrice Kontakt
aufnehmen. Dann werden wir Nellie nie mehr wiedersehen ...«
»Hörst du vielleicht endlich mal mit der Unkerei auf?«,
beschwerte sich Dan. »Wir behaupten einfach, dass jemand
anderes die Schwer... - die du weißt schon was in
den Seesack gesteckt haben. Wir haben sie nie zuvor in
unserem Leben gesehen. Wir sind Kinder. Kindern glaubt
man immer. Und außerdem - vielleicht haben sie unsere
Taschen ja gar nicht durchsucht. Vielleicht wollen sie nur
noch einmal deinen Reisepass checken, um sicherzugehen,
dass sie jemanden, der so hässlich ist, auch an Bord
eines Flugzeugs lassen dürfen ...«
Amy rammte ihm den Ellbogen in die Rippen.
»Letzter Aufruf für Flug 807 nach Tokyo!«, dröhnte es
aus dem Lautsprecher, während eine dritte Stewardess
den Zugang zum Tunnel mit einem Absperrband blockierte.
Amy wurde langsam nervös. Das Flugzeug würde
sicher nicht ewig auf sie warten. »Wir müssen zu dieser
Flugbegleiterin, Ms Rinaldi«, sagte sie. »Komm
schon!«
Amy packte Dan am Arm und zog ihn hinter sich her
um die nächste Ecke.
Whomp! Mit voller Wucht stießen sie mit zwei Passagieren
zusammen, die ihrerseits zum Gate liefen. Amy prallte
zurück und bekam einen Augenblick lang keine Luft. Sie
rempelte gegen Dan, der beinahe zu Boden fiel. »Was in
drei Teufels ...?«, platzte er heraus.
Die Nachzügler waren in bodenlange schwarze Trenchcoats
gehüllt, dessen hochgestellte Kragen ihre Gesichter
verdeckten. Einer trug elegante schwarze Halbschuhe,
der andere juwelenbesetzte Turnschuhe. Während sie an
Dan und Amy vorbeischossen und mit ihren Bordkarten
herumwedelten, rief der mit den Turnschuhen: »Aus dem
Weg, bitte!«
Irgendwie kam Amy die Stimme bekannt vor. Sie wirbelte
herum und sah, wie die beiden verspäteten Fluggäste
nach dem Absperrband griffen und es beiseitezogen.
»Wartet!«, schrie Amy.
Ein Mitarbeiter des Bodenpersonals war ebenfalls aufmerksam
geworden und sprintete los, um ihnen den Weg
zu versperren. Höflich hielten die beiden an und zeigten
ihre Bordkarten. Der Mann betrachtete sie kurz, nickte
und winkte sie dann durch. »Habt einen guten Flug, Amy
und Daniel«, sagte er.
Die beiden Passagiere traten in den Tunnel, drehten
sich dort aber noch einmal um. Sie schlugen ihre Kragen
nach unten und grinsten.
Amy schnappte nach Luft, als sie ihre schlimmste Befürchtung
bestätigt sah.
»Sayonara, ihr Nieten!«, spotteten Ian und Natalie
Kabra.
Zweites Kapitel
»Halten Sie sie auf!« Dan und Amy rannten zurück zum
Tunnel und riefen dabei so laut sie konnten.
Schnell stellte sich ihnen der Flughafenmitarbeiter in
den Weg. »Bordkarten, per favore?«, forderte er sie auf.
Sein Gesichtsausdruck zeigte eine Mischung aus Verblüffung
und Verärgerung.
Hilflos musste Amy zusehen, wie Ian und Natalie in
den langen Schatten des Tunnels huschten. Dann hörte
sie, wie sich die Flugzeugtür mit einem dumpfen Knall
schloss.
»Das sind ... das sind die Kabras!«, versuchte es Dan.
»Böse Kabras. Famoso, evillo, Kabritos! Sie haben unser
Au-pair-Mädchen als Geisel genommen!«
Während sich eine Traube neugieriger Gaffer um sie
herum versammelte, wiederholte der Mitarbeiter: »Keine
Bordkarten?«
Er sah Amy direkt an. Dan schielte panisch zu ihr hinüber,
seine Augen schrien: Du bist die Ältere von uns
beiden - tu etwas!
Amys Gedanken wirbelten wild durcheinander, wie die
Strahlen in einer defekten Laser-Show. Wie konnte es
sein, dass die Kabras hier waren? Dan und sie hatten sie
bewusstlos in einem brennenden Museum in Venedig
zurückgelassen. Wer hatte sie befreit? Wie hatten sie sich
so schnell wieder erholen können? Wie war es ihnen gelungen,
an ihre Tickets zu kommen?
Inzwischen blickte jeder Amy an. Der gesamte Flughafen.
Sie hasste es, wenn Leute sie anstarrten. Was sie
aber noch mehr hasste, war, von den Kabras erniedrigt zu
werden. Immer waren sie ihnen einen Schritt voraus,
immer einen Hinweis näher am Geheimnis der Cahills.
Ganz egal wie sehr sich Amy und Dan auch bemühten, die
Kabras waren klüger, schneller, abgebrühter - und skrupellos.
Sie gaben sich als Dan und Amy aus. Und wahrscheinlich
waren sie sogar gerade dabei, ihr wehrloses
Au-pair-Mädchen zu überrumpeln. Doch wie konnte Amy
das bloß all diesen Leuten verständlich machen? Sie öffnete
den Mund, doch es war einfach zu viel. Zu viele
Augen. Sie fühlte sich, als hätte sie ihre Zunge verschluckt.
Nichts wollte herauskommen.
»Ohhh-kay, danke, Amy«, sagte Dan. »Ähm, wissen Sie,
Kumpel ... äh ... Wachtmeister? - Sie haben doch diese
Typen da gesehen? Die Kabras? Also tatsächlich sind es
ein Junge und ein Mädchen. Die haben uns reingelegt,
okay? Comprendo? Auf den Tickets steht ›Cahill‹, aber sie
sind keine Cahills. Na ja, eigentlich sind sie es schon, aber
sie gehören einem anderen Zweig der Familie an. Sie sind
so was wie die Janus', ich meine sie sind eigentlich
Lucians. Wir wissen aber nicht, was wir sind. Also ich
meine, welcher Zweig, aber verwandt sind wir schon mit-
einander. Egal, jedenfalls haben wir alle wegen so einer
Sache miteinander zu tun, um den Letzten Willen unserer
Großmutter zu erfüllen. Eine Art Kampf könnte man
vielleicht sagen, aber es ist auch eine ziemlich lange Geschichte
und IRGENDWER MUSS SIE JETZT AUFHALTEN!
PRONTO!«
»Sorry«, sagte der Mitarbeiter, »wenn ihr keine Bord...«
Amy packte Dan am Arm. So kamen sie nicht weiter.
Sie mussten Ms Rinaldi finden oder den Vorgesetzten, der
sie zu sich gerufen hatte. Vielleicht hatten sie doch noch
eine winzige Chance. Vielleicht konnten sie verhindern,
dass das Flugzeug abhob.
Dan und sie liefen erneut zu der Ecke, wo sie mit den
Kabras zusammengestoßen waren, und gelangten sofort
auf den Hauptkorridor. In einiger Entfernung konnten sie
eine Reihe von Läden erkennen. Zu ihrer Rechten befanden
sich ein Schrank und eine Glastür, auf der in drei
Sprachen stand: UNBEFUGTEN ZUTRITT VERBOTEN.
Zu ihrer Linken war vor der Tür zur Damentoilette eine
Gruppe Schaulustiger versammelt, aus der Rettungssanitäter
gerade eine Frau auf einer Bahre heraustrugen. Polizisten
kamen von allen Seiten dazu, um ihnen zu helfen.
Chaos. Höllenlärm. Amy versuchte angestrengt in dem
ganzen Durcheinander irgendein bekanntes Gesicht zu
entdecken.
Da.
Ein Streifen blonder Haare, die über eine Schulter fielen,
lenkte Amys Blick auf sich. »Dan, sieh nur!«
»Ach, du kannst ja doch sprechen«, bemerkte Dan.
»Was?«
Mit energischen Schritten bahnte sich eine großgewachsene,
hagere Frau in einer Japan Airlines-Uniform,
die ihr mindestens eine Nummer zu groß war, den Weg
durch die Menge.
»Irina!«, platzte Amy heraus.
Es gab keinen Zweifel, es war Irina Spasky - deutlich zu
erkennen an ihrem steifen, militärischen Auftreten. Irina
war ein weiteres Mitglied der Cahill-Familie, das darauf
aus war, die 39 Zeichen zu finden. Genau wie Ian und
Natalie gehörte sie zu den Lucians und stand ihnen an
Skrupellosigkeit in nichts nach. Anders als die beiden war
sie jedoch als ehemalige KGB-Agentin in allen nur erdenklichen
Spionagetechniken ausgebildet worden.
Irina drehte sich nicht um. Nichts deutete darauf hin,
dass sie Amy gehört hatte. Abgesehen davon, dass sie
ihren Schritt beschleunigte.
Sie verschwand in der Menge, als wäre sie niemals da
gewesen.
»Haltet sie auf!« Dan sprintete nach vorn, wobei er fast
mit einem griesgrämigen alten Mann zusammengestoßen
wäre.
»Polizia!«, rief der Mann und hob seinen Gehstock, als
wollte er Dan damit eins überziehen.
Dan duckte sich. Im letzten Moment zog Amy ihn beiseite
und versuchte dabei verzweifelt, Irina im Auge zu
behalten. Sie bemühten sich angestrengt, mit den Ellbo-
gen einen Weg durchs Gedränge zu bahnen. Als sie sich
endlich freigekämpft hatten, konnten sie Irina jedoch nirgends
mehr entdecken. »Sie ist weg«, stellte Dan enttäuscht
fest.
»Das - das glaube ich nicht«, sagte Amy und schnappte
nach Luft. »Sie steckt mit Ian und Natalie unter einer
Decke. Sie haben uns gemeinsam reingelegt.«
»Bist du ganz sicher, dass sie es war?«, fragte Dan. »Ich
meine, wie hat Irina es geschafft, an die Unif...?«
Noch bevor er seine Frage beenden konnte, rief eine
Stimme auf Italienisch etwas durch ein Megafon und die
Menge teilte sich rasch. Ein kleiner Krankenwagen bahnte
sich mit jaulender Sirene seinen Weg durch das Flughafengebäude.
Ein Raunen ging durch die Menge, zumeist in Sprachen,
die Amy nicht verstand. Doch sie entdeckte ein Pärchen
mit Sonnenbrillen, das viele Kameras bei sich trug,
hässliche Hawaiihemden anhatte und geistlos vor sich hin
lächelte. »Schau mal, Dan! Amerikaner!«, rief sie. »Lass
uns doch mal hören, was die so zu erzählen haben ...«
Sie gingen näher heran, bis sie einige Gesprächsfetzen
aufschnappten. Tatsächlich redeten die beiden Amerikaner
über die Frau auf der Bahre.
Dan sah verwirrt drein. »Sie wurde im Damenklo angeschnallt?«
»Angefallen«, verbesserte Amy. »Wahrscheinlich war
sie von der Flugaufsicht, Dan! Bestimmt hat Irina sie niedergeschlagen
und ihr die Uniform geklaut.«
1. Auflage 2010
© 2010 cbj Verlag, München
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
© 2009 by Scholastic Inc. All rights reserved.
Published by arrangement with Scholastic Inc.,
557 Broadway, New York, NY 10012, USA.
Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel »The 39 Clues -
The Sword Thief« bei Scholastic Inc., Publishers since 1920
Scholastic, THE 39 CLUES, Die 39 Zeichen and associated logos are
trademarks and/or registered trademarks of Scholastic Inc.
All rights reserved.
Aus dem Amerikanischen von Bernd Stratthaus
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur
Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.
Umschlagabbildung: istockphoto, Florea Marius Catalèn /
istockphoto, Arpad Benedek
© Scholastic Inc. (Fotos der Kinder)
The images of people representing the literary characters of
The 39 Clues are owned by Scholastic Inc. and are cleared
for usage on all products and related materials in all territories.
Umschlaggestaltung: init.büro für gestaltung, Bielefeld
SaS • Herstellung: RF
Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-570-17021-2
Printed in Germany
www.cbj-avanti.de
Welchem Zweig Amy und Dan angehören, hat ihnen
ihre Großmutter nie verraten.
Das geheimnisvolle Notenblatt, das die beiden in Paris
gefunden haben, bringt sie auf die nächste Spur - direkt
ins Wiener Mozartmuseum. Amy und Dan folgen den
Hinweisen weiter über Salzburg und gelangen schließlich
nach Venedig, wo sie ein weiteres Rätsel lösen können:
WOLFRAM,
eine spezielle Stahllegierung, die sich Mozart eigens aus
Japan kommen ließ ...
Erstes Kapitel
Jetzt waren sie geliefert.
Amy Cahill sah dem schäbigen schwarzen Seesack dabei
zu, wie er das Förderband an der Gepäckaufgabe des
venezianischen Flughafens hinaufrumpelte. Er beulte sich
an den Ecken aus. Auf dem Schild über dem Förderband
war in fünf Sprachen zu lesen: WIR DANKEN FÜR IHREN
BESUCH. GEPÄCKSTÜCKE WERDEN NACH
DEM ZUFALLSPRINZIP DURCHSUCHT.
»Na super«, bemerkte Amy. »Wie zufällig ist dieses
›Zufallsprinzip‹ wohl?«
»Ich habe dir gleich gesagt, dass ein Ninja-Krieger seine
Schwerter stets bei sich trägt«, flüsterte ihr ihr Bruder
Dan zu, der schon, solange Amy sich erinnern konnte, mit
einer eingeschränkten Gehirnleistung zu kämpfen hatte.
»Verzeihung, Jackie Chan, aber das Handgepäck wird
immer durchleuchtet«, fauchte Amy. »Und soweit ich weiß,
gibt es auch noch spezielle Regeln für Samuraischwerter,
die man im Rucksack bei sich trägt. Sogar dann, wenn sie
schmächtigen Elfjährigen mit Wahnvorstellungen gehören,
die sich für Ninja-Kämpfer halten.«
»Was passt dir nicht an der Erklärung, dass wir sie
brauchen, um Parmaschinken aufzuschneiden?«, fragte
Dan. »Das funktioniert sicher. Die Italiener verstehen was
vom Essen.«
»Und verstehst du ›fünf bis 20 Jahre ohne Bewährung‹?«
Dan zuckte mit den Achseln. Er hob eine Katzenbox
hoch, die auf einer Seite mit einem Metallnetz versehen
war. Ein sehr mürrisch dreinschauender Ägyptischer Mau
beäugte ihn daraus misstrauisch. »Mach's gut, Saladin«,
schmeichelte er dem Kater durch das Gitternetz hindurch.
»Und denk dran: Wenn wir erst mal in Tokyo sind ... jeden
Abend Red Snapper-Sushi!«
»Mrrp?«, jammerte Saladin aus der Box heraus, während
Dan sie sanft auf dem Förderband absetzte.
»Mmmm, mmm, ohh ... aaaaaaaahhhh!«, hörten sie
hinter sich jemanden singen. Während sich wirklich jeder
in ihrer näheren Umgebung mit unruhigem Blick danach
umdrehte, wussten Amy und Dan bereits, dass der Gesang
von ihrem Au-pair-Mädchen Nellie Gomez herrührte,
die zu einem Song tanzte, der gerade auf ihrem
iPod lief. Dabei kümmerte es sie nicht, dass sie wie eine
verendende Meerkatze klang - und das war nur eine der
vielen guten Eigenschaften von Nellie Gomez.
Amy sah dabei zu, wie sich die Katzenbox auf dem Kontrollband
langsam von ihnen entfernte. Wenn ihr Gepäck
tatsächlich durchsucht werden würde, gäbe es sicher einigen
Aufruhr inklusive schreienden, italienischen Polizisten.
Dan, Nellie und sie sollten dann besser die Beine in
die Hand nehmen.
Nicht dass sie daran nicht bereits gewöhnt waren. In
letzter Zeit hatten sie ziemlich viel rennen müssen - zumindest
seit sie sich dem Wettbewerb gestellt hatten, der
im Testament ihrer Großmutter Grace ausgeschrieben
worden war. Zur Testamentseröffnung waren sie in ihre
Villa nach Massachusetts gefahren - die unmittelbar im
Anschluss daran niedergebrannt war. Seitdem wären sie
beinahe in einem einstürzenden Gebäude in Philadelphia
umgekommen, sind von österreichischen Mönchen angegriffen
und von Motorbooten durch Venedigs Kanäle
gejagt worden. Sie waren Opfer vieler schmutziger Tricks,
die die einzelnen Familienzweige der Cahills gegen sie
ausgeheckt hatten.
Von Zeit zu Zeit - das heißt ungefähr alle zwei Sekunden
- fragte sich Amy, warum in drei Teufels Namen sie
das hier taten. Dan und sie hätten sich einfach für ihre
Million entscheiden sollen, wie auch viele der anderen
Familienmitglieder. Doch Grace hatte ihnen eben noch
eine Alternative geboten: 39 Zeichen, die zu einem Geheimnis
führten, das das Schicksal der Welt für immer
verändern konnte ...
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Amy und Dan ein ziemlich
langweiliges und gewöhnliches Leben geführt. Nachdem
vor sieben Jahren ihre Eltern gestorben waren, hatte
sich ihre griesgrämige Tante Beatrice um sie gekümmert
und die einzig gute Sache, die sie jemals getan hatte, war,
Nellie einzustellen. Inzwischen wussten sie, dass sie Teil
von etwas viel Größerem waren ... Teil einer Familie, die
auf Ahnen wie Benjamin Franklin und Wolfgang Amadeus
Mozart zurückblicken konnte. Es hatte fast den
Anschein, als wären alle bedeutenden Genies dieser Welt
Cahills gewesen. Und das war ziemlich beeindruckend.
»Hey, Amy, hast du mal daran gedacht, dich auf das
Förderband zu setzen, um zu sehen, was dann passiert?
So wie man auch in der U-Bahn immer sitzen bleiben will,
wenn es an der Endstation heißt: ›Bitte alle aussteigen‹?«
Ja, und dann gab es da natürlich noch Dan Cahill, ihren
kleinen Bruder.
»Jetzt komm schon!« Aus ihren Gedanken gerissen,
packte Amy ihn genervt am Arm und machte sich auf zum
Terminal. Nellie war direkt hinter ihnen. Mit einer Hand
drehte sie am Rad ihres iPods, mit der anderen nestelte sie
an ihrem Nasenring, in Form einer Schlange.
Amy sah auf die Flughafenuhr. 14:13 Uhr. Laut Plan
sollte der Flug um 14:37 Uhr gehen und es war ein internationaler
Flug. Eigentlich hätte man zwei Stunden vor
Abflug am Flughafen sein sollen und nicht erst 24 Minuten
vorher. »Das schaffen wir nicht!«, sagte Amy und begann
Richtung Gate 4 zu rennen. Dan und Nellie blieben
ihr dicht auf den Fersen.
»Sie haben Rufus und Remus wohl nicht gefunden,
was?«, rief Dan.
»Wer sind Rufus und Remus?«, fragte Amy.
»Na die Schwerter!«, erklärte Dan. »Ich habe sie nach
den Begründern Italiens benannt.«
»Du meinst Romulus und Remus«, zischte Amy. »Und
sie haben nicht Italien, sondern Rom gegründet. Und sag
nie mehr dieses Wort!«
»Rom?«
»Nein, S-c-h-w-e-r-t.« Amy dämpfte ihre Stimme bis auf
ein Flüstern, während sie sich in eine sehr lange Schlange
einreihten, die sich an der Sicherheitskontrolle gebildet
hatte. »Möchtest du, dass wir e-i-n-g-e-s-p-e-r-r-t werden?«
»U-p-s.«
»Oooh, ooh, oh ...«, jaulte Nellie bei einem nicht zu
identifizierenden Punksong mit.
Der Sicherheitscheck schien Jahre zu dauern. Das
Schlimmste dabei war immer, fand Amy, dass sie ihre
Jadekette abnehmen musste, um durch den Metallscanner
zu gehen. Sie hasste es, sich auch nur eine Minute von
dieser Halskette trennen zu müssen. Als sie durch waren,
zeigte die Uhr 14:31 Uhr. Sie rasten den langen Gang zum
Gate hinunter, während eine Lautsprecherdurchsage auf
Englisch verkündete: »Letzter Aufruf für die Passagiere
vom Flug 807 nach Tokyo! Bitte halten Sie Ihre Bordkarten
bereit!«
Schwer atmend stellten sie sich am Schalter hinter
einem verschnupften Kleinkind an, das sich prompt umdrehte
und Nellie annieste. »Igitt. Was sind denn das für
Manieren?«, sagte sie, während sie ihre Hand an ihrem
Ärmel abwischte.
»Hat irgendwer meine Bordkarte gesehen?«, fragte
Dan, während er hektisch in seinen Taschen herumkramte.
»Also ich habe meine«, sagte Nellie gedehnt. »Sie ist
allerdings voller Schnodder.«
»Schau doch mal in deinem Buch nach«, riet Amy und
zeigte auf das Taschenbuch, das Dan sich in seine hintere
Hosentasche gestopft hatte.
Er zog ein Exemplar der Zeitlosen Comedy-Filmklassiker
hervor, das voller Eselsohren war und das er auf dem
Rücksitz des Taxis gefunden hatte, mit dem sie zum Flughafen
gekommen waren. Die Bordkarte steckte auf
Seite 93. »Es ist Eine total, total verrückte Welt«, bemerkte
Dan mit einem Grinsen.
»Das ist die klügste Bemerkung, die ich heute von dir
gehört habe«, entgegnete Amy.
»Nein, das ist der Titel eines Films«, erwiderte Dan.
»Ich lese gerade darüber. Die Handlung ist super ...«
»Bitte kommen Sie weiter. Willkommen an Bord!«,
zirpte eine muntere Stewardess, deren Japan Airlines-
Headset jedes Mal auf und ab hüpfte, wenn sie zur Begrüßung
mit dem Kopf nickte. Sie trug ein Namensschild mit
der Aufschrift: I. RINALDI.
Nellie gab ihr die Bordkarte und verschwand durch den
Tunnel, der die Passagiere zum Flugzeug führte.
Dann war Dan an der Reihe. Er hielt der Stewardess
seine Bordkarte hin. »Es ist wirklich ein lustiger Film. Mit
all diesen tollen alten Komödienschauspielern, die nach so
einem Schatz suchen ...«
»Entschuldigen Sie bitte, er ist behindert«, erklärte
Amy der Stewardess und schubste Dan weiter Richtung
Flugzeug, nachdem auch sie ihre Bordkarte abgegeben
hatte.
Doch da stellte sich ihnen Ms I. Rinaldi plötzlich in den
Weg. »Un momento!«, rief sie und versuchte, ihr professionelles
Flugzeuglächeln aufrechtzuerhalten, während
sie irgendjemandem zuhörte, der über ihr Headset mit ihr
sprach.
»Sì ... ah, sì sì ... sì ... buono«, antwortete sie schließlich
mit einem Schulterzucken und wandte sich an Amy und
Dan: »Ihr bleibt bitte bei mir.«
Amy versuchte sich zusammenzureißen. Die Schwerter.
Sie hatten bestimmt die Schwerter gefunden.
Sie blickte hinüber zu Dan. Manchmal musste sie ihn
nur ansehen, um zu wissen, was er dachte.
Jetzt sagten seine Augen: Vielleicht sollten wir einfach losrennen
...
Äh, und wohin?, antwortete sie ihm stumm.
Ich werde mich einfach unsichtbar machen - indem ich
Ninja-mäßig meinen Geist kontrolliere.
Um das zu tun, müsstest du schon selbst ein Geist sein, gab
sie ihm zu verstehen und seufzte tief.
Nellie kam zurück, um nach ihren Schützlingen zu
sehen. »Was ist los?«, fragte sie.
»Nur Routine«, erklärte ihr Ms Rinaldi und fügte dann
an Amy und Dan gewandt hinzu: »Es handelt sich lediglich
um einen Routinecheck. Ihr wartet bitte hier an der Wand.«
Sie eilte mit Amys und Dans Bordkarten in der Hand
davon und verschwand um die nächste Ecke.
Aus dem Flugzeug heraus forderte eine andere Stewardess
Nellie auf: »Nehmen Sie doch bitte Ihren Platz ein.
Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden nicht abheben,
bevor nicht alle Fluggäste an Bord sind.«
»Ich hasse Flughäfen.« Nellie rollte mit den Augen.
»Okay, wir sehen uns dann drinnen - ich heb euch auch
einen Beutel Erdnüsse auf.«
Als sie verschwand, zischte Amy ihrem Bruder zu:
»Ich wusste es. Sie haben deinen Seesack durchsucht. Sie
werden uns festnehmen und mit Tante Beatrice Kontakt
aufnehmen. Dann werden wir Nellie nie mehr wiedersehen ...«
»Hörst du vielleicht endlich mal mit der Unkerei auf?«,
beschwerte sich Dan. »Wir behaupten einfach, dass jemand
anderes die Schwer... - die du weißt schon was in
den Seesack gesteckt haben. Wir haben sie nie zuvor in
unserem Leben gesehen. Wir sind Kinder. Kindern glaubt
man immer. Und außerdem - vielleicht haben sie unsere
Taschen ja gar nicht durchsucht. Vielleicht wollen sie nur
noch einmal deinen Reisepass checken, um sicherzugehen,
dass sie jemanden, der so hässlich ist, auch an Bord
eines Flugzeugs lassen dürfen ...«
Amy rammte ihm den Ellbogen in die Rippen.
»Letzter Aufruf für Flug 807 nach Tokyo!«, dröhnte es
aus dem Lautsprecher, während eine dritte Stewardess
den Zugang zum Tunnel mit einem Absperrband blockierte.
Amy wurde langsam nervös. Das Flugzeug würde
sicher nicht ewig auf sie warten. »Wir müssen zu dieser
Flugbegleiterin, Ms Rinaldi«, sagte sie. »Komm
schon!«
Amy packte Dan am Arm und zog ihn hinter sich her
um die nächste Ecke.
Whomp! Mit voller Wucht stießen sie mit zwei Passagieren
zusammen, die ihrerseits zum Gate liefen. Amy prallte
zurück und bekam einen Augenblick lang keine Luft. Sie
rempelte gegen Dan, der beinahe zu Boden fiel. »Was in
drei Teufels ...?«, platzte er heraus.
Die Nachzügler waren in bodenlange schwarze Trenchcoats
gehüllt, dessen hochgestellte Kragen ihre Gesichter
verdeckten. Einer trug elegante schwarze Halbschuhe,
der andere juwelenbesetzte Turnschuhe. Während sie an
Dan und Amy vorbeischossen und mit ihren Bordkarten
herumwedelten, rief der mit den Turnschuhen: »Aus dem
Weg, bitte!«
Irgendwie kam Amy die Stimme bekannt vor. Sie wirbelte
herum und sah, wie die beiden verspäteten Fluggäste
nach dem Absperrband griffen und es beiseitezogen.
»Wartet!«, schrie Amy.
Ein Mitarbeiter des Bodenpersonals war ebenfalls aufmerksam
geworden und sprintete los, um ihnen den Weg
zu versperren. Höflich hielten die beiden an und zeigten
ihre Bordkarten. Der Mann betrachtete sie kurz, nickte
und winkte sie dann durch. »Habt einen guten Flug, Amy
und Daniel«, sagte er.
Die beiden Passagiere traten in den Tunnel, drehten
sich dort aber noch einmal um. Sie schlugen ihre Kragen
nach unten und grinsten.
Amy schnappte nach Luft, als sie ihre schlimmste Befürchtung
bestätigt sah.
»Sayonara, ihr Nieten!«, spotteten Ian und Natalie
Kabra.
Zweites Kapitel
»Halten Sie sie auf!« Dan und Amy rannten zurück zum
Tunnel und riefen dabei so laut sie konnten.
Schnell stellte sich ihnen der Flughafenmitarbeiter in
den Weg. »Bordkarten, per favore?«, forderte er sie auf.
Sein Gesichtsausdruck zeigte eine Mischung aus Verblüffung
und Verärgerung.
Hilflos musste Amy zusehen, wie Ian und Natalie in
den langen Schatten des Tunnels huschten. Dann hörte
sie, wie sich die Flugzeugtür mit einem dumpfen Knall
schloss.
»Das sind ... das sind die Kabras!«, versuchte es Dan.
»Böse Kabras. Famoso, evillo, Kabritos! Sie haben unser
Au-pair-Mädchen als Geisel genommen!«
Während sich eine Traube neugieriger Gaffer um sie
herum versammelte, wiederholte der Mitarbeiter: »Keine
Bordkarten?«
Er sah Amy direkt an. Dan schielte panisch zu ihr hinüber,
seine Augen schrien: Du bist die Ältere von uns
beiden - tu etwas!
Amys Gedanken wirbelten wild durcheinander, wie die
Strahlen in einer defekten Laser-Show. Wie konnte es
sein, dass die Kabras hier waren? Dan und sie hatten sie
bewusstlos in einem brennenden Museum in Venedig
zurückgelassen. Wer hatte sie befreit? Wie hatten sie sich
so schnell wieder erholen können? Wie war es ihnen gelungen,
an ihre Tickets zu kommen?
Inzwischen blickte jeder Amy an. Der gesamte Flughafen.
Sie hasste es, wenn Leute sie anstarrten. Was sie
aber noch mehr hasste, war, von den Kabras erniedrigt zu
werden. Immer waren sie ihnen einen Schritt voraus,
immer einen Hinweis näher am Geheimnis der Cahills.
Ganz egal wie sehr sich Amy und Dan auch bemühten, die
Kabras waren klüger, schneller, abgebrühter - und skrupellos.
Sie gaben sich als Dan und Amy aus. Und wahrscheinlich
waren sie sogar gerade dabei, ihr wehrloses
Au-pair-Mädchen zu überrumpeln. Doch wie konnte Amy
das bloß all diesen Leuten verständlich machen? Sie öffnete
den Mund, doch es war einfach zu viel. Zu viele
Augen. Sie fühlte sich, als hätte sie ihre Zunge verschluckt.
Nichts wollte herauskommen.
»Ohhh-kay, danke, Amy«, sagte Dan. »Ähm, wissen Sie,
Kumpel ... äh ... Wachtmeister? - Sie haben doch diese
Typen da gesehen? Die Kabras? Also tatsächlich sind es
ein Junge und ein Mädchen. Die haben uns reingelegt,
okay? Comprendo? Auf den Tickets steht ›Cahill‹, aber sie
sind keine Cahills. Na ja, eigentlich sind sie es schon, aber
sie gehören einem anderen Zweig der Familie an. Sie sind
so was wie die Janus', ich meine sie sind eigentlich
Lucians. Wir wissen aber nicht, was wir sind. Also ich
meine, welcher Zweig, aber verwandt sind wir schon mit-
einander. Egal, jedenfalls haben wir alle wegen so einer
Sache miteinander zu tun, um den Letzten Willen unserer
Großmutter zu erfüllen. Eine Art Kampf könnte man
vielleicht sagen, aber es ist auch eine ziemlich lange Geschichte
und IRGENDWER MUSS SIE JETZT AUFHALTEN!
PRONTO!«
»Sorry«, sagte der Mitarbeiter, »wenn ihr keine Bord...«
Amy packte Dan am Arm. So kamen sie nicht weiter.
Sie mussten Ms Rinaldi finden oder den Vorgesetzten, der
sie zu sich gerufen hatte. Vielleicht hatten sie doch noch
eine winzige Chance. Vielleicht konnten sie verhindern,
dass das Flugzeug abhob.
Dan und sie liefen erneut zu der Ecke, wo sie mit den
Kabras zusammengestoßen waren, und gelangten sofort
auf den Hauptkorridor. In einiger Entfernung konnten sie
eine Reihe von Läden erkennen. Zu ihrer Rechten befanden
sich ein Schrank und eine Glastür, auf der in drei
Sprachen stand: UNBEFUGTEN ZUTRITT VERBOTEN.
Zu ihrer Linken war vor der Tür zur Damentoilette eine
Gruppe Schaulustiger versammelt, aus der Rettungssanitäter
gerade eine Frau auf einer Bahre heraustrugen. Polizisten
kamen von allen Seiten dazu, um ihnen zu helfen.
Chaos. Höllenlärm. Amy versuchte angestrengt in dem
ganzen Durcheinander irgendein bekanntes Gesicht zu
entdecken.
Da.
Ein Streifen blonder Haare, die über eine Schulter fielen,
lenkte Amys Blick auf sich. »Dan, sieh nur!«
»Ach, du kannst ja doch sprechen«, bemerkte Dan.
»Was?«
Mit energischen Schritten bahnte sich eine großgewachsene,
hagere Frau in einer Japan Airlines-Uniform,
die ihr mindestens eine Nummer zu groß war, den Weg
durch die Menge.
»Irina!«, platzte Amy heraus.
Es gab keinen Zweifel, es war Irina Spasky - deutlich zu
erkennen an ihrem steifen, militärischen Auftreten. Irina
war ein weiteres Mitglied der Cahill-Familie, das darauf
aus war, die 39 Zeichen zu finden. Genau wie Ian und
Natalie gehörte sie zu den Lucians und stand ihnen an
Skrupellosigkeit in nichts nach. Anders als die beiden war
sie jedoch als ehemalige KGB-Agentin in allen nur erdenklichen
Spionagetechniken ausgebildet worden.
Irina drehte sich nicht um. Nichts deutete darauf hin,
dass sie Amy gehört hatte. Abgesehen davon, dass sie
ihren Schritt beschleunigte.
Sie verschwand in der Menge, als wäre sie niemals da
gewesen.
»Haltet sie auf!« Dan sprintete nach vorn, wobei er fast
mit einem griesgrämigen alten Mann zusammengestoßen
wäre.
»Polizia!«, rief der Mann und hob seinen Gehstock, als
wollte er Dan damit eins überziehen.
Dan duckte sich. Im letzten Moment zog Amy ihn beiseite
und versuchte dabei verzweifelt, Irina im Auge zu
behalten. Sie bemühten sich angestrengt, mit den Ellbo-
gen einen Weg durchs Gedränge zu bahnen. Als sie sich
endlich freigekämpft hatten, konnten sie Irina jedoch nirgends
mehr entdecken. »Sie ist weg«, stellte Dan enttäuscht
fest.
»Das - das glaube ich nicht«, sagte Amy und schnappte
nach Luft. »Sie steckt mit Ian und Natalie unter einer
Decke. Sie haben uns gemeinsam reingelegt.«
»Bist du ganz sicher, dass sie es war?«, fragte Dan. »Ich
meine, wie hat Irina es geschafft, an die Unif...?«
Noch bevor er seine Frage beenden konnte, rief eine
Stimme auf Italienisch etwas durch ein Megafon und die
Menge teilte sich rasch. Ein kleiner Krankenwagen bahnte
sich mit jaulender Sirene seinen Weg durch das Flughafengebäude.
Ein Raunen ging durch die Menge, zumeist in Sprachen,
die Amy nicht verstand. Doch sie entdeckte ein Pärchen
mit Sonnenbrillen, das viele Kameras bei sich trug,
hässliche Hawaiihemden anhatte und geistlos vor sich hin
lächelte. »Schau mal, Dan! Amerikaner!«, rief sie. »Lass
uns doch mal hören, was die so zu erzählen haben ...«
Sie gingen näher heran, bis sie einige Gesprächsfetzen
aufschnappten. Tatsächlich redeten die beiden Amerikaner
über die Frau auf der Bahre.
Dan sah verwirrt drein. »Sie wurde im Damenklo angeschnallt?«
»Angefallen«, verbesserte Amy. »Wahrscheinlich war
sie von der Flugaufsicht, Dan! Bestimmt hat Irina sie niedergeschlagen
und ihr die Uniform geklaut.«
1. Auflage 2010
© 2010 cbj Verlag, München
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© 2009 by Scholastic Inc. All rights reserved.
Published by arrangement with Scholastic Inc.,
557 Broadway, New York, NY 10012, USA.
Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel »The 39 Clues -
The Sword Thief« bei Scholastic Inc., Publishers since 1920
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Aus dem Amerikanischen von Bernd Stratthaus
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Autoren-Porträt von Peter Lerangis
Peter Lerangis wurde 1955 geboren. Er studierte Biochemie in Harvard und arbeitete acht Jahre lang als Schauspieler, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Unter seinen über hundert Werken finden sich Filmbücher, Thriller und mehrere Serien für Jugendliche. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in New York City.
Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Lerangis
- Altersempfehlung: Ab 9 Jahre
- 2010, 188 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 14,3 x 19,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Bernd Stratthaus
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570170217
- ISBN-13: 9783570170212
- Erscheinungsdatum: 23.09.2010
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