Das Spiel von Licht und Schatten
Roman
Abdalrachman Munif - der arabische Marquez
Abdalrachman Munifs Roman "Das Spiel von Licht und Schatten" schließt die deutsche Übersetzung seines Salzstädte-Zyklus ab. Mit epischer Kraft beschreibt Munif den Wandel einer...
Abdalrachman Munifs Roman "Das Spiel von Licht und Schatten" schließt die deutsche Übersetzung seines Salzstädte-Zyklus ab. Mit epischer Kraft beschreibt Munif den Wandel einer...
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Produktinformationen zu „Das Spiel von Licht und Schatten “
Abdalrachman Munif - der arabische Marquez
Abdalrachman Munifs Roman "Das Spiel von Licht und Schatten" schließt die deutsche Übersetzung seines Salzstädte-Zyklus ab. Mit epischer Kraft beschreibt Munif den Wandel einer Beduinengesellschaft angesichts des plötzlichen Ölreichtums. Das Buch ist eine bitterböse Abrechnung mit der dekadenten und korrupten Gesellschaft eines arabischen Sultanats. Eventuelle Ähnlichkeiten mit historischen Begebenheiten sind durchaus beabsichtigt.
Abdalrachman Munifs Roman "Das Spiel von Licht und Schatten" schließt die deutsche Übersetzung seines Salzstädte-Zyklus ab. Mit epischer Kraft beschreibt Munif den Wandel einer Beduinengesellschaft angesichts des plötzlichen Ölreichtums. Das Buch ist eine bitterböse Abrechnung mit der dekadenten und korrupten Gesellschaft eines arabischen Sultanats. Eventuelle Ähnlichkeiten mit historischen Begebenheiten sind durchaus beabsichtigt.
"Das Spiel von Licht und Schatten" erzählt retrospektiv die Entstehung eines übermächtigen Königsreichs auf der Arabischen Halbinsel. Mit Hilfe der Briten und eines verbündeten Stammes reißt Sultan Churaibit die Herrschaft im fiktiven Staat Moran an sich. Im Namen des Islam führt er unerbittlich Krieg und schaltet Gegner aus, die ihm vorhalten, das Land an "Ungläubige" verkauft zu haben. Nicht einmal im eigenen Palast schreckt der Potentat vor Gewalt zurück, wenn es darum geht, die Machtkämpfe in seinem Harem zu beenden. Eine zwielichtige Rolle beim Aufbau des neuen Staates spielt der englische Berater Hamilton, der - vom Orient fasziniert - zum Islam konvertiert und sich in Moran niederlässt.
Abdalrachman Munif wurde 1933 in Amman/Jordanien geboren. Sein Vater stammte aus Saudi-Arabien, seine Mutter aus dem Irak. Munif studierte Jura und Ökonomie in Bagdad, Kairo und Belgrad. Er arbeitete für eine Ölfirma in Syrien, war Chefredakteur der irakischen Fachzeitschrift Öl und Entwicklung und als Wirtschaftsexperte für die OPEC tätig. 1972 erschien sein erster Roman, seit 1981 widmete er sich ganz dem Schreiben. Nach Beendigung seines Romanzyklus Mudun al-milh entzog ihm die saudiarabische Regierung die Staatsangehörigkeit. Munif starb 2004 in Damaskus.
Abdalrachman Munifs Roman "Das Spiel von Licht und Schatten" schließt die deutsche Übersetzung seines Salzstädte-Zyklus ab. Mit epischer Kraft beschreibt Munif den Wandel einer Beduinengesellschaft angesichts des plötzlichen Ölreichtums. Das Buch ist eine bitterböse Abrechnung mit der dekadenten und korrupten Gesellschaft eines arabischen Sultanats. Eventuelle Ähnlichkeiten mit historischen Begebenheiten sind durchaus beabsichtigt.
Abdalrachman Munifs Roman "Das Spiel von Licht und Schatten" schließt die deutsche Übersetzung seines Salzstädte-Zyklus ab. Mit epischer Kraft beschreibt Munif den Wandel einer Beduinengesellschaft angesichts des plötzlichen Ölreichtums. Das Buch ist eine bitterböse Abrechnung mit der dekadenten und korrupten Gesellschaft eines arabischen Sultanats. Eventuelle Ähnlichkeiten mit historischen Begebenheiten sind durchaus beabsichtigt.
"Das Spiel von Licht und Schatten" erzählt retrospektiv die Entstehung eines übermächtigen Königsreichs auf der Arabischen Halbinsel. Mit Hilfe der Briten und eines verbündeten Stammes reißt Sultan Churaibit die Herrschaft im fiktiven Staat Moran an sich. Im Namen des Islam führt er unerbittlich Krieg und schaltet Gegner aus, die ihm vorhalten, das Land an "Ungläubige" verkauft zu haben. Nicht einmal im eigenen Palast schreckt der Potentat vor Gewalt zurück, wenn es darum geht, die Machtkämpfe in seinem Harem zu beenden. Eine zwielichtige Rolle beim Aufbau des neuen Staates spielt der englische Berater Hamilton, der - vom Orient fasziniert - zum Islam konvertiert und sich in Moran niederlässt.
Abdalrachman Munif wurde 1933 in Amman/Jordanien geboren. Sein Vater stammte aus Saudi-Arabien, seine Mutter aus dem Irak. Munif studierte Jura und Ökonomie in Bagdad, Kairo und Belgrad. Er arbeitete für eine Ölfirma in Syrien, war Chefredakteur der irakischen Fachzeitschrift Öl und Entwicklung und als Wirtschaftsexperte für die OPEC tätig. 1972 erschien sein erster Roman, seit 1981 widmete er sich ganz dem Schreiben. Nach Beendigung seines Romanzyklus Mudun al-milh entzog ihm die saudiarabische Regierung die Staatsangehörigkeit. Munif starb 2004 in Damaskus.
Klappentext zu „Das Spiel von Licht und Schatten “
Abdalrachman Munif - der arabische MarquezAbdalrachman Munifs Roman Das Spiel von Licht und Schatten schließt die deutsche Übersetzung seines Salzstädte-Zyklus ab. Mit epischer Kraft beschreibt Munif den Wandel einer Beduinengesellschaft angesichts des plötzlichen Ölreichtums. Das Buch ist eine bitterböse Abrechnung mit der dekadenten und korrupten Gesellschaft eines arabischen Sultanats. Eventuelle Ähnlichkeiten mit historischen Begebenheiten sind durchaus beabsichtigt.
Abdalrachman Munifs Roman Das Spiel von Licht und Schatten schließt die deutsche Übersetzung seines Salzstädte-Zyklus ab. Mit epischer Kraft beschreibt Munif den Wandel einer Beduinengesellschaft angesichts des plötzlichen Ölreichtums. Das Buch ist eine bitterböse Abrechnung mit der dekadenten und korrupten Gesellschaft eines arabischen Sultanats. Eventuelle Ähnlichkeiten mit historischen Begebenheiten sind durchaus beabsichtigt. Das Spiel von Licht und Schatten erzählt retrospektiv die Entstehung eines übermächtigen Königsreichs auf der Arabischen Halbinsel. Mit Hilfe der Briten und eines verbündeten Stammes reißt Sultan Churaibit die Herrschaft im fiktiven Staat Moran an sich. Im Namen des Islam führt er unerbittlich Krieg und schaltet Gegner aus, die ihm vorhalten, das Land an Ungläubige verkauft zu haben. Nicht einmal im eigenen Palast schreckt der Potentat vor Gewalt zurück, wenn es darum geht, die Machtkämpfe in seinem Harem zu beenden. Eine zwielichtige Rolle beim Aufbau des neuen Staates spielt der englische Berater Hamilton, der - vom Orient fasziniert - zum Islam konvertiert und sich in Moran niederlässt.
Lese-Probe zu „Das Spiel von Licht und Schatten “
Anfang des letzten Jahrhunderts, in den ersten Jahrzehnten.Die Welt, die ganze Welt schreckte auf in jener bebenden Zeit voller Erwartungen und Möglichkeiten, einer Zeit, die so gemächlich voranschritt wie die Schildkröte, und die einen Wandel brachte, so jäh wie der Blitz am Himmel; eine Zeit, in der Fragen gestellt wurden, in der man auf den herannahenden Donner horchte und voller Furcht auf das Morgen wartete.
In jener Zeit wurde alles einer Neubetrachtung unterzogen, einer Neuverteilung: die Gedanken, die Regionen, die Staaten, und selbst die Könige, die Sultane und die kleinen Emire.
Unverhofft entstanden Staaten, andere verschwanden.
Und die Kontinente wurden entlang der Längen- und der Breitengrade aufgeteilt.
Ganze Regionen und Völker wurden getrennt oder vereinigt, je nach dem Willen der Mächtigen, die die Entscheidungen trafen, je nach ihren Interessen und ihrem Geschick beim Feilschen oder ihrer Skrupellosigkeit beim Brechen von Versprechen und Verträgen.
Die Könige und Sultane, und mit ihnen die Höflinge, wurden mir nichts, dir nichts erschaffen, damit sie die Dinge selbst in die Hand nahmen, oder aber sie wurden auf weit entfernte Inseln verbannt, um dort in Vergessenheit und in aller Stille das Zeitliche zu segnen.
So sah die Welt zu Beginn jenes Jahrhunderts aus. Um Moran aber, um dieses im Sand versunkene und vergessene Stück Wüste stritten die Emire wie die Geier. Ihre "Staaten" wurden mal größer, mal kleiner, mitunter verschwanden sie auch, je nach den Regenfällen oder Heuschreckenplagen, vielleicht auch je nach den Eroberungen oder der Cholera, die durch die Reisenden an jenen fernen Ort gelangt war. Wenn Moran diesen Plagen entgangen war und die Bewohner begannen, Verse zu schmieden und zu singen, wenn ein Pferderennen nach dem anderen ausgetragen wurde, die kleinen Mädchen ohne Furcht zu den Quellen liefen und wenn die Menschen satt waren, dann traten die etwa hundert Emire an, um Moran unerbittlich in eine Hölle zu
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verwandeln. Sie wurden von einer besonderen Art des Wahns erfasst, und dieser alle paar Jahre wiederkehrende Wahn verschwand genauso unvermittelt, wie er gekommen war. Doch innerhalb kürzester Zeit hinterließ er so viele Opfer, so viel Hass und so viele Blutfehden, dass das Leben zu einer fortwährenden Angst, einer nicht enden wollenden Blutrache wurde.
Murchan bin Hudaib, der Emir von Moran und Umgebung im Umkreis von etwa zwei Tagesreisen, wurde durch eine Heuschreckenplage außer Gefecht gesetzt. Dies machte die Emire der Nachbarregionen begehrlich. Sie nutzten seine Schwäche und schöpften genau in dem Jahr aus den Wasserquellen in seinem Emirat, in dem die Heuschreckenschwärme über sein Land herfielen. Zuerst schickten sie ihr Vieh zum Wasser, nach dem Vieh kamen ihre Soldaten, und weil nicht zwei Emire an einer Wasserquelle zusammentreffen können, war Murchan bin Hudaib gezwungen, widerstrebend und gedemütigt, sein Heil in der Flucht zu suchen.
Als Nadschma Misqal, die Wahrsagerin von Hadra und Umgebung, die Nachricht von der Flucht Murchans erreichte, sagte sie: "Eine Quelle reicht nicht für zwei, besonders nicht in solchen Jahren."
Und nach einer Weile setzte sie spottend hinzu: "Würde das Wasser reichlich strömen, dann könnte es noch halbwegs gehen. Ich glaube, Murchan ist weg. Der ist gegangen und kommt nicht wieder."
Als Murchan aus seinem Exil heraus jemanden zu Nadschma schickte, um sie zu fragen, was die nächsten Tage bringen würden, antwortete sie: "Wenn der Strom stark ist, fließt er, und es gibt genug Wasser für alle und alles. Und wenn er über die Ufer tritt, schäumt er und überflutet alles. Oder er stürzt einfach den Abhang hinunter."
Als er um mehr Klarheit bat, meinte sie: "Wenn der Strom zum Tropfen wird, versickert er, aber eines Tages wird er erneut hervorquellen."
Zu ihren Verwandten sagte Nadschma Misqal, als diese sie nach Murchans möglicher Rückkehr fragten: "Der ist weg, für den ist es vorbei. Aber vielleicht schickt Gott nach ihm jemanden aus seiner Nachkommenschaft, der das vollbringt, woran er gescheitert ist. Lasst einen neuen Stern aufgehen, die Pflanzen wachsen dann werden wir sehen."
Wie Murchan bin Hudaib sich retten, wie er fliehen konnte? Die glaubwürdigsten Gerüchte besagen, dass Muflih bin Majjah ihn beschützt und ihm die Flucht ermöglicht habe, denn als ein Bote der Bani Suhaim zu ihm kam und ihn aufforderte, mit ihnen gegen Murchan zu kämpfen, da sagte Ibn Majjah etwas Denkwürdiges, das später die Runde machte und an das sich viele erinnerten: "Wer aus einer Quelle trinkt, wirft keinen Stein hinein. Ich und Murchan, wir waren Verbündete, Gott ist mein Zeuge. Doch dann zerstritten wir uns. Aber ich werde nicht das Schwert gegen ihn erheben, und ich dulde nicht, dass ihm Unrecht geschieht. Lasst ihn also in Ruhe. Wenn nicht, dann werden wir, ich und ihr, bis zum Ende aller Zeiten Feinde sein."
Die Bani Suhaim waren dringend darauf angewiesen, dass Ibn Majjah schwieg, hatten sie doch kaum noch Hoffnung, ihn für sich zu gewinnen. Deshalb schauten sie weg, als Murchan die Wüste durchquerte, und sie ließen ihn ziehen. So konnte er sich retten.
Weil aber die besiegten Emire Gefangene der Vergangenheit blieben und ihre Zukunft bereits hinter ihnen lag, wie ein alter weiser Mann gesagt hatte, unternahm Murchan bin Hudaib, nachdem er gescholten und gedroht und geschworen hatte, sich an den Bani Suhaim zu rächen, rein gar nichts. Ebenso erlaubte er niemand anderem, etwas zu tun, besonders nicht seinen Männern und seinen Verwandten. So versank er zuerst in seiner Enttäuschung, dann im Gebet!
Hundertmal warf er sich täglich zu Boden, und zwischen dem einen und dem anderen Gebet wandte er sein Gesicht in Richtung Moran und weinte. Er hob sein flehendes, von Tränen benetztes Antlitz gen Himmel und bat Gott, den Bani Suhaim eine Strafe zu schicken, sie allesamt auszulöschen, ihr Vieh durch Seuchen zu töten und ihre Nachkommenschaft auszumerzen. Und weil seine Enttäuschung so groß war und weil sein Gebet nur so langsam dort ankam, wo er es sich erhoffte, wurde er von der Verzweiflung zermürbt, und, wie es hieß, vom Wahnsinn befallen!
Churaibit war Murchans zweiter Sohn. Er pflegte hinter seinem Vater zu beten, doch mehr als das Gebet beschäftigte ihn Moran sowie die Rückkehr dorthin.
Murchan bin Hudaib, der Emir von Moran und Umgebung im Umkreis von etwa zwei Tagesreisen, wurde durch eine Heuschreckenplage außer Gefecht gesetzt. Dies machte die Emire der Nachbarregionen begehrlich. Sie nutzten seine Schwäche und schöpften genau in dem Jahr aus den Wasserquellen in seinem Emirat, in dem die Heuschreckenschwärme über sein Land herfielen. Zuerst schickten sie ihr Vieh zum Wasser, nach dem Vieh kamen ihre Soldaten, und weil nicht zwei Emire an einer Wasserquelle zusammentreffen können, war Murchan bin Hudaib gezwungen, widerstrebend und gedemütigt, sein Heil in der Flucht zu suchen.
Als Nadschma Misqal, die Wahrsagerin von Hadra und Umgebung, die Nachricht von der Flucht Murchans erreichte, sagte sie: "Eine Quelle reicht nicht für zwei, besonders nicht in solchen Jahren."
Und nach einer Weile setzte sie spottend hinzu: "Würde das Wasser reichlich strömen, dann könnte es noch halbwegs gehen. Ich glaube, Murchan ist weg. Der ist gegangen und kommt nicht wieder."
Als Murchan aus seinem Exil heraus jemanden zu Nadschma schickte, um sie zu fragen, was die nächsten Tage bringen würden, antwortete sie: "Wenn der Strom stark ist, fließt er, und es gibt genug Wasser für alle und alles. Und wenn er über die Ufer tritt, schäumt er und überflutet alles. Oder er stürzt einfach den Abhang hinunter."
Als er um mehr Klarheit bat, meinte sie: "Wenn der Strom zum Tropfen wird, versickert er, aber eines Tages wird er erneut hervorquellen."
Zu ihren Verwandten sagte Nadschma Misqal, als diese sie nach Murchans möglicher Rückkehr fragten: "Der ist weg, für den ist es vorbei. Aber vielleicht schickt Gott nach ihm jemanden aus seiner Nachkommenschaft, der das vollbringt, woran er gescheitert ist. Lasst einen neuen Stern aufgehen, die Pflanzen wachsen dann werden wir sehen."
Wie Murchan bin Hudaib sich retten, wie er fliehen konnte? Die glaubwürdigsten Gerüchte besagen, dass Muflih bin Majjah ihn beschützt und ihm die Flucht ermöglicht habe, denn als ein Bote der Bani Suhaim zu ihm kam und ihn aufforderte, mit ihnen gegen Murchan zu kämpfen, da sagte Ibn Majjah etwas Denkwürdiges, das später die Runde machte und an das sich viele erinnerten: "Wer aus einer Quelle trinkt, wirft keinen Stein hinein. Ich und Murchan, wir waren Verbündete, Gott ist mein Zeuge. Doch dann zerstritten wir uns. Aber ich werde nicht das Schwert gegen ihn erheben, und ich dulde nicht, dass ihm Unrecht geschieht. Lasst ihn also in Ruhe. Wenn nicht, dann werden wir, ich und ihr, bis zum Ende aller Zeiten Feinde sein."
Die Bani Suhaim waren dringend darauf angewiesen, dass Ibn Majjah schwieg, hatten sie doch kaum noch Hoffnung, ihn für sich zu gewinnen. Deshalb schauten sie weg, als Murchan die Wüste durchquerte, und sie ließen ihn ziehen. So konnte er sich retten.
Weil aber die besiegten Emire Gefangene der Vergangenheit blieben und ihre Zukunft bereits hinter ihnen lag, wie ein alter weiser Mann gesagt hatte, unternahm Murchan bin Hudaib, nachdem er gescholten und gedroht und geschworen hatte, sich an den Bani Suhaim zu rächen, rein gar nichts. Ebenso erlaubte er niemand anderem, etwas zu tun, besonders nicht seinen Männern und seinen Verwandten. So versank er zuerst in seiner Enttäuschung, dann im Gebet!
Hundertmal warf er sich täglich zu Boden, und zwischen dem einen und dem anderen Gebet wandte er sein Gesicht in Richtung Moran und weinte. Er hob sein flehendes, von Tränen benetztes Antlitz gen Himmel und bat Gott, den Bani Suhaim eine Strafe zu schicken, sie allesamt auszulöschen, ihr Vieh durch Seuchen zu töten und ihre Nachkommenschaft auszumerzen. Und weil seine Enttäuschung so groß war und weil sein Gebet nur so langsam dort ankam, wo er es sich erhoffte, wurde er von der Verzweiflung zermürbt, und, wie es hieß, vom Wahnsinn befallen!
Churaibit war Murchans zweiter Sohn. Er pflegte hinter seinem Vater zu beten, doch mehr als das Gebet beschäftigte ihn Moran sowie die Rückkehr dorthin.
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Autoren-Porträt von Abdalrachman Munif
Abdalrachman Munif, geb. 1933 als Sohn eines saudi-arabischen Vaters und einer irakischen Mutter in Amman, war studierter Jurist und Ökonom, promovierte auf dem Gebiet Erdölwirtschaft und arbeitete viele Jahre in dieser Branche sowie als Wirtschafsexperte für die OPEC. Als Journalist und Schriftsteller machte er sich mit seinen politischen Positionen bei der saudischen Regierung so unbeliebt, dass er ausgebürgert wurde. International bekannt wurde Munif mit dem Romanzyklus 'Salzstädte'. Der große Chronist Arabiens starb am 24.01.2004 im Alter in seinem Exil in Damaskus.
Bibliographische Angaben
- Autor: Abdalrachman Munif
- 2009, 448 Seiten, Maße: 14,9 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Larissa Bender unter Mitwirk. v. Magda Barakat
- Übersetzer: Larissa Bender, Magda Barakat
- Verlag: Diederichs
- ISBN-10: 3424350117
- ISBN-13: 9783424350111
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