Das teuflische Experiment
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Star Wars - Jedi Padawan: Dasteuflische Experiment von Jude WatsonLESEPROBE
Er hörte etwas, doch es war nicht mehr als ein Rauschen.Seine Augen waren geöffnet, doch er sah nichts als Nebel. Er war nass, befandsich aber nicht im Wasser. Weil er sich daher nicht auf seine Augen und Ohrenverlassen konnte, beschloss Qui-Gon Jinn, sich auf seinen Schmerz zukonzentrieren. Er suchte das Zentrum der Pein und versuchte, deren Ausmaß abzuschätzen.Der Schmerz kam aus der linken Seite seiner Brust, gerade über seinem Herzen,und verlief bis hinauf zur Schulter. Es war kein stechender Schmerz, sondernvielmehr ein beständiges Pochen bis hinab in die Knochen. Der Schmerz sagteihm, dass er am Leben war. Qui-Gon versuchte, seinen linken Arm zu bewegen.Doch allein die dafür nötige, kleine Muskelkontraktion war eine enormeAnstrengung. Er berührte etwas Glattes mit seinen Fingern. Langsam tastete eres von oben bis unten ab. Er hob seinen anderen Arm und streckte die Hand aus.Wieder traf er auf eine glatte, feste Wand. Sie war überall um ihn herum. Er wargefangen. Ein Anflug von Panik kam über ihn, als ihm klar wurde, dass er nichtwusste, weshalb er hier war. Qui-Gon ließ das Gefühl zu und bemerkte, wie eswieder verschwand. Er holte tief Luft. Er war ein Jedi-Ritter. Sein Lichtschwertwar verschwunden, wie auch sein Ausrüstungsgürtel, doch es gab noch immer dieMacht. Er war nicht allein. Gleichmäßiges Atmen beruhigte seine Gedanken. Ersagte sich, dass seine Erinnerung zurückkehren würde. Er würde nichtangestrengt danach suchen. Er brauchte sie nicht, um jetzt leben zukönnen. Qui-Gon konzentrierte sich auf seine Umgebung. Langsam wurde ihm klar,dass er sich in einer durchsichtigen, viereckigen Kammer befand. Er fühlte sichbenommen, weil er kopfüber in der Luft schwebte. Ein nebelhaftes Gas umgab ihn.Es hielt ihn irgendwie in dem Tank in der Schwebe. Er konnte durch den Dunstnicht nach draußen sehen. Er bewegte sich, in der Hoffnung, seine Positionändern zu können - doch sofort schoss der Schmerz in seine Schulter und in dieSeite. Blasterwunden waren tückisch. Man glaubte, das Fleisch heilte wieder,doch dann sagte einem die Wunde etwas anderes, wenn man sich zu früh zu vielzutraute Blasterwunde. Die Erinnerung kehrte zurück. Er war mit seinemPadawan Obi-Wan Kenobi in den Bergen gewesen. Sie hatten versucht, seinenFreund Didi Oddo und Didis Tochter Astri zu beschützen. Die Kopfgeldjägerinhatte auf Didi geschossen und er war gefallen Didi! und Obi-Wanhatte einen gewaltigen Sprung gemacht, um die Kopfgeldjägerin niederzuschlagen.Sie hatte in einem letzten, verzweifelten Manöver versucht, ein Messer nachAstri zu werfen. Sein Padawan hatte es noch in der Luft gefangen. Qui-Gonerinnerte sich an den Stolz, den er verspürt hatte, als er die Fähigkeitenseines Padawans gesehen hatte; wie er die Macht gerufen und mit ihrer Hilfe daswirbelnde Messer am Griff und nicht an der Klinge gefangen hatte. DieKopfgeldjägerin hatte danach gewusst, dass sie besiegt war. Sie hatte einautomatisches Schleppseil aktiviert und sich blitzschnell zu ihrem Raumschiffziehen lassen. Qui-Gon war ihr gefolgt. Er hatte es gerade auf dieEinstiegsrampe ihres Kreuzers geschafft, als sie auf ihn geschossen hatte. Ererinnerte sich wieder daran, wie erstaunt er gewesen war, als die weißglühendeHitze ihn getroffen hatte. Wie er nach vorn gefallen war und sich die Rampehinter ihm geschlossen hatte. Er glaubte Obi-Wans Schrei noch jetzt zu hören. Erhatte seinen Padawan auf einem einsamen Planeten mit dem verwundeten Didizurückgelassen. Wenn er überhaupt verwundet und nicht vielleicht sogar totwar. Und mit einem jungen Mädchen. Qui-Gon versuchte wieder, sich zubewegen. Und wieder brannte seine Wunde wie Feuer. Plötzlich drang eineFrauenstimme an seine Ohren, verstärkt durch einen Lautsprecher in dem Tank. Ihrhabt wahrscheinlich Schmerzen. Das kommt von der Wunde in Eurer Brust. Siewurde versorgt. Ihr werdet überleben." Wer seid Ihr?", fragte Qui-Gon. Ihr seid Objekt einer wissenschaftlichenStudie", fuhr die Stimme in einem zuvorkommenden Tonfall fort. Euch wird nichtsgeschehen. Ihr werdet nur beobachtet." Was meint Ihr damit, dass mir nichtsgeschehen wird? Ich bin eingesperrt!", protestierte Qui-Gon. Ihr werdet gutbehandelt." Ich bin hier gegen meinen Willen! Wer seid Ihr? Wo bin ich?" DieStimme gab keine Antwort. Stattdessen zuckte plötzlich eine Greiferapparatur indas Innere des Tanks. An derem Ende war eine Injektionsnadel befestigt. Qui-Gonversuchte sich wegzudrehen, aber er hatte keinen Platz, um auszuweichen. DieNadel stach ihn in den Hals. Er sah, wie sein Blut durch einen durchsichtigenSchlauch nach unten lief. Schließlich zog sich die Nadel wieder zurück und seinKörper drehte sich, bis er wieder mit dem Kopf nach unten im Tank schwebte. Schwindelüberkam ihn, doch er wusste, dass das vorübergehen würde. Er sammelte wiederKraft und wartete eine Zeit lang ab. Sobald er sich stark genug fühlte, trat erheftig mit den Beinen aus. Doch er bekam nicht genug Schwung und prallte an demdurchsichtigen Material ab. Er schlug mit geballten Fäusten dagegen, doch estat sich nichts. Das Material gab nicht nach. Keinen einzigen Millimeter. HaltetIhr das für ein angemessenes Benehmen?", fragte die Stimme. Ihr seid doch keinKind." Ich bin ein Jedi-Ritter!", rief Qui-Gon. Genau. Und Euer Leben ist demDienst an anderen gewid- met, oder etwa nicht?" Die Stimme wartete nicht aufseine Antwort. Jetzt habt Ihr eine Gelegenheit, der Galaxis zu dienen. Vielmehr als wenn Ihr mit geschwungenem Lichtschwert zwischen den Weltenumherzieht. Ich tue Euch einen Gefallen. Jetzt könnt Ihr Eure Verpflichtunganderen gegenüber wirklich beweisen - welcher Jedi kann das schon von sichbehaupten? Also entspannt Euch. Zeigt mir einmal etwas von dieser berühmten Jedi-Meditation."
© Dino Entertainment AG, 2001
Übersetzung: Dominik Kuhn
- 2001, 160 Seiten, Maße: 18 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Mitarbeit: Watson, Jude; Übersetzung: Kuhn, Dominik
- Verlag: Panini Manga und Comic
- ISBN-10: 3897484242
- ISBN-13: 9783897484245
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