Das unheimliche Labor
in Mutant, halb Mensch, halb Pflanze, hat seinen Schöpfer, Margarets und Caseys Vater, in seiner Gewalt. In einem entscheidenden Kampf vernichten die Kinder das...
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in Mutant, halb Mensch, halb Pflanze, hat seinen Schöpfer, Margarets und Caseys Vater, in seiner Gewalt. In einem entscheidenden Kampf vernichten die Kinder das Unwesen. Ihr Vater verspricht hoch und heilig, seine Forschungen zu vernichten. Nur ein paar Pflanzen behält er - und von einer von ihnen wird Margaret eines Tages angesprochen ...
Dasunheimliche Labor von Robert L. Stine
LESEPROBE
»He,Dad - fang auf!« Casey ließ die Frisbeescheibe
überden weichen grünen Rasen segeln. Sein Vater
schnitteine Grimasse und blinzelte in die Sonne. Die
Frisbeescheibeknallte auf den Boden und hüpfte noch
einpaar Mal hoch, bevor sie unter der Hecke an der
Rückseitedes Hauses landete.
»Heutenicht. Ich hab zu tun«, sagte Dr. Brewer,
wandtesich abrupt ab und trottete ins Haus. Die Tür
fielkrachend hinter ihm ins Schloss.
Caseystrich sich seine kräftigen blonden Haare aus
derStirn. »Was hat er denn bloß?«, rief er Margaret,
seinerSchwester, zu, die die ganze Szene von der Garage
ausbeobachtet hatte.
»Dukennst ihn doch«, entgegnete Margaret leise. Sie
wischteihre Hände an den Beinen ihrer Jeans ab und
hieltsie dann hoch, bereit, die Frisbeescheibe aufzufangen.
»Ichspiel ein bisschen mit dir«, sagte sie.
»Okay«,antwortete Casey ohne Begeisterung. Er
schlendertezur Hecke hinüber, um die Frisbeescheibe
darunterhervorzuholen.
Margaretkam näher. Casey tat ihr Leid. Er und sein
Vaterwaren normalerweise ein Herz und eine Seele und
spieltenimmer Frisbee oder Nintendo zusammen. Aber
nunschien Dr. Brewer für solche Dinge keine Zeit mehr
zuhaben.
Alssie hochsprang, um die Frisbeescheibe zu fangen,
fielMargaret auf, dass sie sich selbst ebenfalls Leid tat.
IhrVater verhielt sich ihr gegenüber auch nicht mehr so
wiefrüher. Genau genommen verbrachte er so viel Zeit
untenim Keller, dass er kaum noch ein Wort mit ihr
wechselte.
Ernennt mich nicht einmal mehr Prinzessin, grübelte
Margaret.Das war ein Spitzname, den sie hasste. Aber
zumindestwar er ein Zeichen von Vertrautheit.
Sieschleuderte die rote Frisbeescheibe zurück. Ein
schlechterWurf. Casey sprang hoch, aber die Scheibe
segeltean ihm vorbei. Margaret sah zu den goldenen
Hügelnhinter ihrem Garten hinauf.
Kalifornien,dachte sie.
Esist schon seltsam hier. Wir stecken mitten im Winter,
aberam Himmel lässt sich nicht eine einzige Wolke
blicken,und Casey und ich laufen in Jeans und T-Shirt
herum,als hätten wir Hochsommer.
Siehechtete nach vorn, um das heranzischende Frisbee
zufangen, rollte über den gepflegten Rasen und
hieltdabei die Scheibe triumphierend über ihren Kopf.
»Toll«,murmelte Casey unbeeindruckt.
»Ja,ja, du bist der Held der Familie«, rief Margaret.
»Unddu bist ein Trampeltier.«
»Willstdu, dass ich mit dir spiele, oder nicht?«
Erzuckte die Achseln.
Margaretfiel auf, dass sie zur Zeit alle ziemlich gereizt
waren.Es war nicht schwer zu verstehen, warum.
Siewarf die Scheibe in hohem Bogen. Das Frisbee
segelteüber Caseys Kopf hinweg. »Jetzt holst du es!«,
brüllteer ärgerlich und stemmte seine Hände in die
Hüften.
»Nein,du!«, schrie sie.
»Du!«
»Casey,du bist elf Jahre alt. Benimm dich nicht wie
einZweijähriger«, schnauzte sie.
»Dubenimmst dich wie eine Einjährige«, war seine
Antwort,als er widerwillig loszog, um das Frisbee zu
holen.
Schulddaran war ihr Vater, überlegte sie. Die Atmosphäre
warerst so gespannt, seit er zu Hause arbeitete.
Untenim Keller, mit seinen Pflanzen und seinen sonderbaren
Geräten.Er kam nur noch selten heraus an die
frischeLuft. Und wenn er es tat, war er noch nicht
einmaldazu bereit, eine Frisbeescheibe zu fangen. Oder
zweiMinuten mit ihnen beiden zu verbringen.
IhrerMutter war das auch schon aufgefallen. Margaret
sprintetelos, fing die Scheibe mit einem medaillenverdächtigen
Sprungauf und prallte dann gegen die
Garagenwand.Ihren Mann ständig im Haus zu haben,
zehrteganz schön an den Nerven von Mrs. Brewer. Sie
tatzwar so, als wäre alles in Ordnung. Aber Margaret
konntesehen, dass sie sich Sorgen um ihn machte.
»GuterFang, Dickerchen!«, schrie Casey.
Margarethasste die Bezeichnung Dickerchen sogar
nochmehr, als sie Prinzessin hasste. Die anderen Familienmitglieder
nanntensie spaßeshalber Dickerchen,
weilsie so dünn wie ihr Vater war. Sie war auch so groß
wieer, aber die glatten braunen Haare, die braunen
Augenund ihren dunklen Teint hatte sie von ihrer
Mutter.
»Nennmich nicht so.« Sie ließ die rote Scheibe zu
ihmhinübersegeln. Er fing sie in Kniehöhe auf und
schleudertesie zurück.
Ohneviel zu reden, warfen sie die Frisbeescheibe
nochzehn oder fünfzehn Minuten lang hin und her.
»Mirwird heiß«, sagte Margaret und schirmte ihre
Augenmit der Hand gegen die Nachmittagssonne ab.
»Gehenwir rein.«
Caseyschleuderte die Scheibe gegen die Garagenwand.
Siefiel ins Gras. Er schlenderte zu Margaret
hinüber.
»Dadspielt immer länger«, sagte er griesgrämig.
»Under wirft besser. Du spielst wie ein Mädchen.«
»Dukannst mich mal«, stöhnte Margaret und gab
ihmeinen freundschaftlichen Stoß, während sie zur
Hintertürtrabte. »Du wirfst wie ein Schimpanse.«
»Warumist Dad eigentlich gefeuert worden?«, fragte
er.
Siekniff die Augen zusammen und blieb unvermittelt
stehen.Die Frage war ziemlich überraschend gekommen.
»Was?«
Seinblasses, von Sommersprossen übersätes Gesicht
wurdeernst. »Du weißt schon. Ich frage mich, warum?
«,sagte er und fühlte sich dabei offensichtlich unbehaglich.
Sieund Casey hatten sich in den vier Wochen, seit ihr
Vaterzu Hause war, noch nie darüber unterhalten. Das
warungewöhnlich, weil sie sich sonst ziemlich nahe
standen.Schließlich waren sie nur ein Jahr auseinander.
»Wirsind doch extra hierher gezogen, damit er im
Polytechnikumarbeiten konnte, stimmt s?«, fragte Casey.
»Ja.Aber er wurde gefeuert«, sagte Margaret im
Flüsterton,für den Fall, dass ihr Vater sie hören konnte.
»Aberwarum? Hat er das Labor in die Luft gejagt,
oder was?« Casey grinste. Die Idee, sein Vater könnte
einriesiges wissenschaftliches Labor der Uni in die Luft
gejagthaben, gefiel ihm gut.
»Nein,er hat gar nichts in die Luft gejagt«, sagte
Margaretund zupfte an einer Strähne ihres dunklen
Haares.»Botaniker arbeiten mit Pflanzen, weißt du. Sie
habenkaum die Möglichkeit, irgendetwas hochgehen
zulassen.«
Sielachten beide.
Caseyfolgte ihr in den schmalen Schattenstreifen,
dendas niedrige Haus im Ranchstil warf.
»Ichweiß nicht genau, was passiert ist«, erzählte
Margaretmit noch immer gesenkter Stimme weiter.
»Aberich habe zufällig ein Telefongespräch von Dad
mitgehört.Ich glaube, er sprach mit Mr. Martinez,
seinemAbteilungsleiter. Erinnerst du dich? Der ruhige
kleineMann, der bei uns zum Abendessen zu Gast war,
inder Nacht, als der Grill Feuer fing?«
Caseynickte. »Hat Mr. Martinez Dad gefeuert?«
»Wahrscheinlich«,wisperte Margaret. »Nach dem,
wasich so mitgehört habe, hatte es etwas mit den
Pflanzenzu tun, die Dad züchtete, und mit einigen Experimenten,
dieschief gingen, oder so.«
»AberDad ist doch ein ziemlich kluger Kopf«, beharrte
Casey,als würde Margaret mit ihm streiten.
»Wennseine Experimente schief gegangen wären, hätte
ergewusst, wie man alles wieder in Ordnung bringt.«
Margaretzuckte die Achseln. »Das ist alles, was ich
weiß«,sagte sie. »Komm, Casey. Gehen wir rein. Ich
sterbevor Durst!« Sie streckte ihre Zunge heraus und
stöhnte,um zu demonstrieren, wie dringend sie etwas
Flüssigesnötig hatte.
»Duhast kein Benehmen«, sagte Casey. Er öffnete
dieEingangstür und schlüpfte an Margaret vorbei, um
alsErster hineinzukommen. (...)
©Omnibus Verlag
Übersetzung:Günter W. Kienitz
- Autor: Robert L. Stine
- 2002, 128 Seiten, Maße: 14,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: C. Bertelsmann
- ISBN-10: 3570240029
- ISBN-13: 9783570240021
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