Das Weltgericht / The Last Judgement

Das Weltgericht
Friedrich Schneider (1786-1853) war Herzoglich-Anhalt-Dessauischer Hofkapellmeister und galt als einer der kreativsten und produktivsten Komponisten seiner Zeit. Schneiders umfangreiches kompositorisches Schaffen ist heute vor allem durch sein Oratorium Das Weltgericht überliefert, das zweifellos als Verbindungsstück in der Oratorientradition zwischen Haydn und Mendelssohn angesehen werden muss und zu den bedeutendsten Werken dieser Gattung zählt. Bis zu Mendelssohns Paulus hielt Schneiders Weltgericht diese Werkform 'am Leben'.

Entstanden 1816-1819 nach einer Dichtung des Leipziger Juristen und Poeten Johann August Apel (1771-1816), wurde es im März 1820 in Leipzig uraufgeführt. Friedrich Schneider erlangte in der Zeit von 1820-1840 den höchsten Ruhm, da sich das Werk rasch durch ganz Europa verbreitete und als exemplarisch für diesen Zeitraum gelten kann. Das Weltgericht erklang in über 60 Aufführungen u.a. in Wien, Paris, Kopenhagen, London und St. Petersburg. Die glückliche Wahl der vertonten Thematik, die bis dahin unbekannte Dominanz des Chores sowie die eingängige Musik trugen wesentlich zu diesem Erfolg bei. Das Werk wurde 1981 in "Das Erbe Deutscher Musik" aufgenommen.

Mit Erscheinen dieser Ausgabe wird Das Weltgericht erstmals in einer vollständigen Urtextausgabe zugänglich. Die herangezogenen Quellen (Autograph, Erstdruck, Stimmen der Uraufführung) bürgen für einen abgesicherten Notentext, der durch den Klavierauszug des Komponisten ergänzt wird. Erstmals wird auch die sangbare lateinische Übersetzung in Partitur und Klavierauszug wiedergegeben.