Echo der Vergangenheit / Deadly Bd.2
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Sechs Monate ist es her, dass der Geliebte der Brandermittlerin Lora Spade bei einem Feuer ums Leben kam. Auf der Suche nach dem Brandstifter bittet Lora das FBI um Hilfe. Ihr wird der attraktive Special Agent Kenton Lake zur Seite gestellt, der schon bald...
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Produktinformationen zu „Echo der Vergangenheit / Deadly Bd.2 “
Klappentext zu „Echo der Vergangenheit / Deadly Bd.2 “
Sechs Monate ist es her, dass der Geliebte der Brandermittlerin Lora Spade bei einem Feuer ums Leben kam. Auf der Suche nach dem Brandstifter bittet Lora das FBI um Hilfe. Ihr wird der attraktive Special Agent Kenton Lake zur Seite gestellt, der schon bald ein Feuer ganz anderer Art in Lora entfacht. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach dem Mörder. Und die Zeit drängt, denn Lora könnte sein nächstes Opfer sein.
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Echo der Vergangenheit von Cynthia Eden 1
In ein brennendes Gebäude zu laufen war vermutlich nicht die klügste Entscheidung, die er je getroffen hatte. Andererseits war es leider auch nicht seine dümmste.
Kenton Lake schnappte nach Luft - sie schmeckte bereits nach Rauch - und hielt sich den Arm vor den Mund. Manche Jobs waren einfach zum Kotzen.
Er rannte in die Rauchwand hinein. Verdammt.
Seine Nasenlöcher brannten. Die Hitze versengte seine Haut, aber er hörte die Stimme, dieselbe Stimme, die ihn zu diesem Gebäude, über die Straße und in dieses Inferno gelockt hatte.
»H... Hilfe! Verdammt, hilf mir doch einer!«
Sein Informant. Oben. Mitten zwischen den rasenden Flammen.
Er riss sich die Jacke herunter, hielt sie sich dicht vor den Mund und versuchte, so nahe am Boden zu bleiben, wie er konnte.
Seine Augen brannten, und Asche und Flammen versengten seine Nasenlöcher. Wie zum Teufel hatte das geschehen können? Seine Aufgabe war es, Brandstiftung zu untersuchen, nicht in ...
Hinter ihm krachte ein Teil der Decke herunter.
Kenton blickte funkelnd die steile Treppe hinauf. Die Chancen standen zehn zu eins, dass sie einstürzte, ehe er oben ankam.
Zehn zu eins.
»H... Hilfe ...«
Kraftloser.
Er stürmte die Stufen hinauf. Eine. Zwei. Drei.
Ja, sie brach ein, als er den Fuß auf die vierte Stufe setzte. Kenton schlug heftig auf dem Boden auf. Das zerbrochene Holz piekte ihn in Arme und Beine, und das Feuer flog ihm entgegen.
Unerwartet fuhr schäumend ein Wasserstrahl in die Flammen.
Jemand packte ihn, riss ihn hoch und fasste ihn fest am Arm. Als Kenton sich umdrehte, sah er sich einem Feuerwehrmann gegenüber.
... mehr
Durch den Rauch konnte er hinter der durchsichtigen Blende gerade noch zusammengekniffene Augen erkennen, ansonsten nahm er nur einen dunklen Helm und eine bräunliche Uniform wahr.
Der Feuerwehrmann gab ihm einen Stoß, augenscheinlich wollte er ihn in Richtung der Vorderseite des Gebäudes lenken.
Nein, verdammt noch mal!
Um ihn herum wimmelte es jetzt von Feuerwehrleuten. Einige bahnten sich mit der Axt einen Weg, andere kontrollierten die Zimmer.
Hörten sie denn nicht, dass da oben jemand um Hilfe schrie?
Er versuchte, sich loszureißen. Wenn er mit einem Satz über das klaffende Loch auf die Treppe sprang, könnte er vielleicht ...
Der Feuerwehrmann hielt ihn nur umso fester und schüttelte den schwarzen Helm.
Scheiß drauf, er würde nicht einfach ein Opfer zurück...
Er riss sich los.
Dann schlug ihn der Feuerwehrmann. Hart. Verdammt, der hatte gesessen!
Kenton ging zu Boden.
Die Arme des Feuerwehrmanns legten sich um ihn. Ein zweiter kam zu Hilfe, dann ein dritter. Gemeinsam zerrten sie ihn aus dem brennenden Haus.
»Idiot!«, grollte der Feuerwehrmann und stülpte ihm eine Sauerstoffmaske auf das Gesicht. Kenton sah auf, musste wegen des Rauchs noch immer die Augen zusammenkneifen. Der Feuerwehrmann - der Blödmann, der ihm den Fausthieb versetzt hatte - riss Helm und Maske herunter.
Oh - ihren Helm und ihre Maske. Das war kein Mann. Nie und nimmer. Kenton schluckte und schnappte nach Luft.
Jetzt konnte er ihre Augen besser sehen. Umwerfendes blankes Gold, hell, tief und ...
Er warf die Sauerstoffmaske zur Seite und sprang auf. »Da drin ist noch ein Mann!«
Die goldenen Augen weiteten sich. Langsam, ganz langsam hob die Frau die rechte Hand, eine zierliche Hand, die so fest zuschlagen konnte, und deutete nach links.
Die Leiter eines Feuerwehrwagens wurde gerade eingeholt. Auf den Stufen stand ein älterer Mann mit gebeugten Schultern und rußgeschwärztem Gesicht, der sich schier die Lunge aus dem Leib hustete. Ein Feuerwehrmann hielt ihn fest gepackt.
»Wir haben ihn«, sagte sie freundlich. Sie sprach den breiten Dialekt der Südstaaten, was ihn prompt an eine Kollegin in seinem Team erinnerte.
Er wandte den Blick wieder zurück zu ihr und fixierte sie. Ihr kurzes hellblondes Haar, nass vom Schweiß und von der Hitze, klebte ihr am Kopf. Sie hatte ein kantiges Gesicht mit spitzem Kinn und große goldbraune Augen. Katzenaugen. Attraktiv im landläufigen Sinn war sie nicht. Das konnte man nicht behaupten.
Aber diese vollen Lippen, diese Wangenknochen und, verdammt, diese Augen - sexy.
Definitiv sexy.
Die Hände hatte sie jetzt in die Hüften gestemmt. Ihre Körperformen konnte er nicht erkennen, nicht in dieser dicken Montur, aber sie war auf jeden Fall groß, kaum kleiner als er selbst mit seinem knappen Meter neunzig.
Wahrscheinlich lang und schlank, und er mochte sie im Allgemeinen lieber ein wenig kurviger ...
»Würden Sie mir verraten, wieso Sie unbedingt sterben wollen, GQ?«
GQ? Er sah an seinem ruinierten Anzug hinunter. Aha. Sie war also witzig. Oder wollte es zumindest sein. »Ich hörte ...« Er hustete und musste sich erst mal räuspern und tief Luft holen, ehe er weitersprechen konnte. »Ich hörte, wie er ... um Hilfe rief.« Dass der Mann sein Informant war, würde er ihr nicht erzählen. Jedenfalls noch nicht. Erst wenn man ihn gezielt danach fragte. Schlafzimmerauge musste das noch nicht wissen.
Diese Augen. Wirklich eindrucksvoll. Sie waren so groß, dass er sich fragte, wie sie es so schnell geschafft hatte, sie zu so einem bösen Blick zusammenzukneifen.
»Feuerwehrleute bekämpfen Brände.« Ihre Stimme klang eiskalt. Ansprechend. Eis in einem flammenden Inferno. »Nicht Geschäftsleute mit Helferkomplex.«
Er rieb sich das Kinn. Es schmerzte. Genau wie sein Ego. »Schlagen Sie Ihre Opfer immer zusammen? Ist das Teil Ihres Komplexes?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich schlage nur zu, wenn die Typen zu blöd sind, um zu merken, dass man ihnen hilft.«
Ah, jetzt hatte sie schon zum zweiten Mal seine Intelligenz beleidigt. Er griff in die Gesäßtasche. Riss seine Brieftasche heraus. Das Leder klebte ein bisschen, als er sie zu öffnen versuchte, doch schließlich gab es nach, und er konnte seine Bescheinigung herausholen. »FBI, meine Liebe. Ich glaube, ich kenne mich mit bedrängenden Situationen aus.«
Sie warf nicht mal einen Blick darauf. »Darüber lässt sich streiten.«
Hinter ihm kicherte jemand.
Toll. Zuhörer. Die Sanitäter hatte er völlig vergessen.
Seine sexy Retterin - mit der kalten Schulter - wandte sich ab. »Check ihn durch, Harry«, rief sie und ging davon.
Das war's?
Er ließ den Blick nach unten wandern. Er konnte nicht anders. Trotz der dicken Bekleidung konnte man ihre Hüften schwingen sehen.
»Sie ... Sie haben einen Polizeibeamten angegriffen!« Etwas Klügeres fiel ihm auf die Schnelle nicht ein. Doch sie ließ ihn einfach stehen und ging energisch auf seinen Informanten zu.
Er wollte nicht, dass sie ging. Nicht so schnell.
Auf der Rückseite ihrer Montur stand in großen, reflektierenden Buchstaben ihr Name: L. Spade.
Sie zeigte ihm, ohne anzuhalten, den Stinkefinger.
Soso ... Er konnte nicht verhindern, dass ein Lächeln über sein Gesicht huschte.
»Mann, lassen Sie's gut sein«, sagte der Sanitäter. Wie hatte sie ihn genannt? Harvey? Harry?
Kenton warf ihm die Sauerstoffmaske zu. Spade war seinem Informanten zu nahe. Auf keinen Fall würde sie ihn als Erste verhören.
Der Typ gehörte ihm. Jedenfalls, sobald er aufhörte, sich die Lunge aus dem Leib zu husten.
»He - warten Sie! Sie müssen in die Notaufnahme. Sie können nicht ...«
Kenton schob sich durch die Menge. Die Straße entlang standen überall Gaffer und sahen zu, wie das Feuer erlosch. Rauch stieg träge in den Nachthimmel, Sirenen heulten, und um ihn herum war alles ein einziges Chaos.
Nett.
Der Informant kam unten an, und die Sanitäter stürzten sich sofort auf ihn.
»Bringen Sie ihn sofort ins Langley General!« Spades Stimme.
»Es kommt alles wieder in Ordnung. Hören Sie? Sie sind in Sicherheit!«
Der Mann hustete, zitterte und wirkte vollkommen unansprechbar. Doch dann riss er sich plötzlich los und stürzte auf
L. Spade zu. Oha - ob sie ihm auch eine knallen würde? Nein, ein Hustenanfall ließ den Mann zu Boden sinken. Die Sanitäter packten ihn, und einen Augenblick lang sah man nur noch ein Knäuel aus Leibern. Als der Mann wieder auftauchte, war er auf eine Trage geschnallt. Er zitterte, schrie und spuckte.
»Gern geschehen.« Spade seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs kurze Haar. »Muss heute wohl die Lange Nacht der Arschlöcher sein«, murmelte sie.
Kenton trat neben sie. »Wahrscheinlich.«
Sie wandte ihm das Gesicht zu und kniff ihre bezaubernden Augen zusammen. Oha - als blitze ihm goldenes Feuer entgegen.
»Wer zum Teufel sind Sie?«, grollte eine Stimme.
Kenton drehte sich um und sah sich einem großen, breitschultrigen Mann mit angegrautem Bart und wachen moosgrünen Augen gegenüber.
»Boss, das ist ein FBI-Agent.« Sie sprach jetzt noch breiteren Dialekt, und Kenton nahm an, dass sie das mit Absicht tat.
Der Mann gab einen Grunzlaut von sich. »Sind Sie der Idiot, den Lora aus dem Haus schleifen musste?«
Was war nur mit diesen Leuten los? Sollten Feuerwehrleute nicht hilfreich und gut sein?
»Was hatten Sie hier zu suchen?«, fragte der Einsatzleiter und stieß einen seiner Wurstfinger in Kentons Richtung. »Das hier ist ein bekannter Drogenumschlagplatz, und es ...«
»Deshalb bin ich hier.« Oh ja - diesen Mist konnte er problemlos abspulen. »Eine Untersuchung, Sie verstehen. Geheime Verschlusssache - leider kann ich nicht mit Ihnen darüber sprechen. « Sein Informant entwischte ihm. Ein Sanitäter schob die Trage mit dem schreienden Mann gerade in den Krankenwagen. Toll. Dass der Mann gut im Abhauen war, wusste er schon. Wenn der Bursche in die Klinik kam, würde er sich davonstehlen, ehe das Personal der Notaufnahme ihn in die Finger bekam.
Der Einsatzleiter drehte sich um. »Long, Suvalis ... hierher mit den Schläuchen. Hier sind noch Flammen ...«
»Sie reden vielleicht einen Mist.« Spade wusste wirklich, wie man Süßholz raspelte.
Er blinzelte ihr zu. »Tut mir leid, aber ich fühle mich plötzlich ... ein bisschen benommen.« Er rieb sich das Kinn. »Vielleicht von dem Fausthieb. Ich glaube, ich muss in die Klinik.«
Kenton trat einen Schritt beiseite, den Blick auf den Krankenwagen gerichtet.
Sie legte die Hand auf seinen Arm, und er spürte die Fieberglut ihrer Berührung durch sein Hemd hindurch. »Wie heißen Sie, GQ?«
»Kenton. Special Agent Kenton Lake.« Sie spürte die Verbindung also auch, diese heiße, knisternde Spannung.
»Danke. Ich brauche Ihren Namen, damit ich Ihr Verhalten Ihrem Chef melden kann.«
Bitte? Sie wollte ihn anzeigen? Sie war es doch, die angezeigt gehörte ...
Eine Sirene jaulte los. Nein, nein, er darf mir nicht wegfahren!, dachte Kenton.
»Wir sprechen uns noch, Schatz.« Er lief los. Nein, nicht die Türen schließen! »Warten Sie!« Der Sanitäter warf einen Blick über die Schulter. »Ich komme mit.« Er zog seinen knittrigen Ausweis heraus, wedelte damit kurz vor den Augen des Sanitäters herum und sprang in den Krankenwagen.
Als hinter ihm die Tür zuschlug, grinste Kenton den Mann an, von dem er annahm, er sei Louis Jerome, sein außergewöhnlicher Informant. »Sie haben doch nicht geglaubt, ich wäre nicht zu unserem Treffen erschienen?«
Das Geschrei verstummte.
»Äh, Sir, Sie müssen sich setzen ...«
Er schüttelte energisch den Kopf, und der Sanitäter verstummte. »Erzählen Sie mir, was los ist, Jerome. Erzählen Sie mir, was es mit diesen Bränden auf sich hat, erzählen Sie mir, warum Sie mich angerufen haben.«
»I... ich heiße nicht ... Jerome.« Die Stimme des Mannes klang belegt, entweder vom Rauch oder vom Schreien. »Larry. Larry ... Powell. Keine Ahnung ... wer Sie ... sind.«
Kenton straffte sich. Die Worte klangen nicht wie eine Lüge. Auch in den Augen des Mannes deutete nichts darauf hin, dass er log. Kenton hatte in seinem Leben schon mit so vielen Kriminellen gesprochen, dass er das meist recht gut beurteilen konnte.
Kenton griff nach seinem Mobiltelefon, aber es steckte nicht mehr in seiner Tasche. Wahrscheinlich war es herausgefallen, als er gefallen war. Verdammt. Er musste diesen Larry Powell überprüfen lassen.
Denn wenn er nicht sein Gewährsmann war ...
Wo steckte dann Jerome?
***
»Arschloch.«
Lora Spade sah kopfschüttelnd dem Krankenwagen hinterher, der mit Blaulicht und Sirenengeheul davonraste. Diese Typen vom FBI bildeten sich immer ein, die ganze Welt müsse auf ihr Kommando hören.
Gottes Geschenk.
Gut, heiß ausgesehen hatte er schon, und das nicht nur wegen der Flammen um ihn herum.
Aber trotzdem ... ein Arschloch.
Sie wandte sich dem Haus zu. Das Feuer war zum Glück inzwischen unter Kontrolle. In diesem Teil von Charlottesville, Virginia, standen die Gebäude dicht an dicht, und das Feuer hätte rasch auf das nächste Haus überspringen können.
»Spade!«, brüllte ihr Chef, Frank Garrison. »Spade, kommen Sie mal rüber!«
Der Mann machte sich nur selten die Mühe, sein Funkgerät zu benutzen. Wozu auch? Selbst nach mehr als zwanzig Jahren bei der Feuerwehr waren seine Lungen noch kräftig genug für lautstarke Befehle.
Sie lief rasch zu ihm hinüber. Er stand auf der Vorderseite des rauchenden Hauses und stemmte die schinkendicken Fäuste in die Hüften. Das konnte nur Ärger bedeuten.
»Wir haben eine verdammte Leiche.« Er spie auf den Boden. Das tat er immer, wenn er sich aufregte. Sie hatte gelernt, auf ihre Zehen zu achten, wenn sie sich in seiner Nähe befand. »Oder das, was noch von ihr übrig ist.«
Lora schnappte nach Luft. Ein Opfer? Aber sie hatten alles zweimal kontrolliert, waren in allen Zimmern gewesen und hatten die beiden Männer gerettet.
Sie rückte ihre Ausrüstung zurecht und folgte ihrem Chef nach drinnen. Ihre Stiefel versanken in Wasserlachen und Asche.
Durch zwei gewundene Flure und über eine Treppe gelangten sie zur Rückseite des Hauses. Eigentlich hätte sich hier niemand aufhalten dürfen. An der Vorderseite hingen riesengroße Schilder mit der Aufschrift »Zutritt verboten«. Das Haus hatte abgerissen werden sollen.
Gleichwohl hatten sich drei Menschen darin befunden.
Ihr Herz raste, und sie hatte einen ekligen Geschmack im Mund. Drei Opfer, und nur zwei hatten sie in Sicherheit bringen können.
Dann sah sie die Tür, oder besser gesagt das, was von ihr noch übrig war: Der größte Teil des Holzes war verbrannt. Im Zimmer saß in sich zusammengesackt ein Mann.
Sein Leib war mit Blasen und Brandwunden bedeckt, aber ...
Der Rauch hatte ihn schon vorher erwischt. Die unbeschreibliche Hitze. Denn an diesen Wunden wäre er nicht gestorben.
Was zum Teufel ...? Sie trat einen Schritt näher. Der Mann steckte in so etwas wie einem Spind. 60 auf 120 Zentimeter, weshalb war er ...
Dann sah sie das Vorhängeschloss. Außen an den verbrannten Überresten der Tür. Trotz des Feuers hing es noch dort.
Eingesperrt.
Zurückgelassen, um zu sterben.
Frank und sie sahen einander an, und sie wusste sofort, was er dachte.
Schon wieder einer.
Verdammt.
Der arme Kerl hatte nicht die geringste Chance gehabt.
***
Er liebte es, dem Feuer zuzusehen. Er hatte noch nie etwas Schöneres gesehen als den Tanz der Flammen. Sinnlich wie ein Liebhaber.
Die Feuerwehrleute hatten seinen Brand mit aller Kraft bekämpft. Aber am Ende hatte das Feuer gewonnen - und sein Opfer gefordert.
Interessanterweise hatte er während der Show sogar noch einen Bonus bekommen. Eigentlich sogar zwei Boni. Zwei weitere Opfer.
Zum Beispiel den Narren, der in das brennende Haus gestürzt war. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte den Mann unterschätzt.
Aber sie hatten ihn gerettet. Genau wie den Süchtigen.
Nicht, dass sie eine Rolle spielten. Sie waren eigentlich nicht Teil seines Spiels.
Nun, noch nicht.
Aber sie hatten an diesem Abend eine Kostprobe des Feuers bekommen, und die würden sie nicht so bald vergessen.
Sein erstes Feuer vergaß man nie.
Rauch hing in der Luft. Wenn er den Mund öffnete, konnte er ihn auf der Zunge schmecken.
Dann kam sie heraus. Sie riss den Helm herunter und lief unruhig auf und ab.
Aha, hat sie meine Leiche also gefunden, dachte er.
Spade verstand das Spiel. Eventuell sogar besser als irgendjemand sonst. Sie wusste, was er tat.
Wusste sie auch, warum?
Diesmal hatten die Feuerwehrleute verloren. Sie hatten das Haus nicht sorgfältig genug kontrolliert. Hatten nicht schnell genug reagiert.
Der Tote ... er ging auf ihr Konto. Auf Loras Konto.
Es würde weitere Leichen geben. Denn wenn man das Feuer bekämpfte, lernte man schnell, dass das Feuer zurückschlug.
© 2012 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Durch den Rauch konnte er hinter der durchsichtigen Blende gerade noch zusammengekniffene Augen erkennen, ansonsten nahm er nur einen dunklen Helm und eine bräunliche Uniform wahr.
Der Feuerwehrmann gab ihm einen Stoß, augenscheinlich wollte er ihn in Richtung der Vorderseite des Gebäudes lenken.
Nein, verdammt noch mal!
Um ihn herum wimmelte es jetzt von Feuerwehrleuten. Einige bahnten sich mit der Axt einen Weg, andere kontrollierten die Zimmer.
Hörten sie denn nicht, dass da oben jemand um Hilfe schrie?
Er versuchte, sich loszureißen. Wenn er mit einem Satz über das klaffende Loch auf die Treppe sprang, könnte er vielleicht ...
Der Feuerwehrmann hielt ihn nur umso fester und schüttelte den schwarzen Helm.
Scheiß drauf, er würde nicht einfach ein Opfer zurück...
Er riss sich los.
Dann schlug ihn der Feuerwehrmann. Hart. Verdammt, der hatte gesessen!
Kenton ging zu Boden.
Die Arme des Feuerwehrmanns legten sich um ihn. Ein zweiter kam zu Hilfe, dann ein dritter. Gemeinsam zerrten sie ihn aus dem brennenden Haus.
»Idiot!«, grollte der Feuerwehrmann und stülpte ihm eine Sauerstoffmaske auf das Gesicht. Kenton sah auf, musste wegen des Rauchs noch immer die Augen zusammenkneifen. Der Feuerwehrmann - der Blödmann, der ihm den Fausthieb versetzt hatte - riss Helm und Maske herunter.
Oh - ihren Helm und ihre Maske. Das war kein Mann. Nie und nimmer. Kenton schluckte und schnappte nach Luft.
Jetzt konnte er ihre Augen besser sehen. Umwerfendes blankes Gold, hell, tief und ...
Er warf die Sauerstoffmaske zur Seite und sprang auf. »Da drin ist noch ein Mann!«
Die goldenen Augen weiteten sich. Langsam, ganz langsam hob die Frau die rechte Hand, eine zierliche Hand, die so fest zuschlagen konnte, und deutete nach links.
Die Leiter eines Feuerwehrwagens wurde gerade eingeholt. Auf den Stufen stand ein älterer Mann mit gebeugten Schultern und rußgeschwärztem Gesicht, der sich schier die Lunge aus dem Leib hustete. Ein Feuerwehrmann hielt ihn fest gepackt.
»Wir haben ihn«, sagte sie freundlich. Sie sprach den breiten Dialekt der Südstaaten, was ihn prompt an eine Kollegin in seinem Team erinnerte.
Er wandte den Blick wieder zurück zu ihr und fixierte sie. Ihr kurzes hellblondes Haar, nass vom Schweiß und von der Hitze, klebte ihr am Kopf. Sie hatte ein kantiges Gesicht mit spitzem Kinn und große goldbraune Augen. Katzenaugen. Attraktiv im landläufigen Sinn war sie nicht. Das konnte man nicht behaupten.
Aber diese vollen Lippen, diese Wangenknochen und, verdammt, diese Augen - sexy.
Definitiv sexy.
Die Hände hatte sie jetzt in die Hüften gestemmt. Ihre Körperformen konnte er nicht erkennen, nicht in dieser dicken Montur, aber sie war auf jeden Fall groß, kaum kleiner als er selbst mit seinem knappen Meter neunzig.
Wahrscheinlich lang und schlank, und er mochte sie im Allgemeinen lieber ein wenig kurviger ...
»Würden Sie mir verraten, wieso Sie unbedingt sterben wollen, GQ?«
GQ? Er sah an seinem ruinierten Anzug hinunter. Aha. Sie war also witzig. Oder wollte es zumindest sein. »Ich hörte ...« Er hustete und musste sich erst mal räuspern und tief Luft holen, ehe er weitersprechen konnte. »Ich hörte, wie er ... um Hilfe rief.« Dass der Mann sein Informant war, würde er ihr nicht erzählen. Jedenfalls noch nicht. Erst wenn man ihn gezielt danach fragte. Schlafzimmerauge musste das noch nicht wissen.
Diese Augen. Wirklich eindrucksvoll. Sie waren so groß, dass er sich fragte, wie sie es so schnell geschafft hatte, sie zu so einem bösen Blick zusammenzukneifen.
»Feuerwehrleute bekämpfen Brände.« Ihre Stimme klang eiskalt. Ansprechend. Eis in einem flammenden Inferno. »Nicht Geschäftsleute mit Helferkomplex.«
Er rieb sich das Kinn. Es schmerzte. Genau wie sein Ego. »Schlagen Sie Ihre Opfer immer zusammen? Ist das Teil Ihres Komplexes?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich schlage nur zu, wenn die Typen zu blöd sind, um zu merken, dass man ihnen hilft.«
Ah, jetzt hatte sie schon zum zweiten Mal seine Intelligenz beleidigt. Er griff in die Gesäßtasche. Riss seine Brieftasche heraus. Das Leder klebte ein bisschen, als er sie zu öffnen versuchte, doch schließlich gab es nach, und er konnte seine Bescheinigung herausholen. »FBI, meine Liebe. Ich glaube, ich kenne mich mit bedrängenden Situationen aus.«
Sie warf nicht mal einen Blick darauf. »Darüber lässt sich streiten.«
Hinter ihm kicherte jemand.
Toll. Zuhörer. Die Sanitäter hatte er völlig vergessen.
Seine sexy Retterin - mit der kalten Schulter - wandte sich ab. »Check ihn durch, Harry«, rief sie und ging davon.
Das war's?
Er ließ den Blick nach unten wandern. Er konnte nicht anders. Trotz der dicken Bekleidung konnte man ihre Hüften schwingen sehen.
»Sie ... Sie haben einen Polizeibeamten angegriffen!« Etwas Klügeres fiel ihm auf die Schnelle nicht ein. Doch sie ließ ihn einfach stehen und ging energisch auf seinen Informanten zu.
Er wollte nicht, dass sie ging. Nicht so schnell.
Auf der Rückseite ihrer Montur stand in großen, reflektierenden Buchstaben ihr Name: L. Spade.
Sie zeigte ihm, ohne anzuhalten, den Stinkefinger.
Soso ... Er konnte nicht verhindern, dass ein Lächeln über sein Gesicht huschte.
»Mann, lassen Sie's gut sein«, sagte der Sanitäter. Wie hatte sie ihn genannt? Harvey? Harry?
Kenton warf ihm die Sauerstoffmaske zu. Spade war seinem Informanten zu nahe. Auf keinen Fall würde sie ihn als Erste verhören.
Der Typ gehörte ihm. Jedenfalls, sobald er aufhörte, sich die Lunge aus dem Leib zu husten.
»He - warten Sie! Sie müssen in die Notaufnahme. Sie können nicht ...«
Kenton schob sich durch die Menge. Die Straße entlang standen überall Gaffer und sahen zu, wie das Feuer erlosch. Rauch stieg träge in den Nachthimmel, Sirenen heulten, und um ihn herum war alles ein einziges Chaos.
Nett.
Der Informant kam unten an, und die Sanitäter stürzten sich sofort auf ihn.
»Bringen Sie ihn sofort ins Langley General!« Spades Stimme.
»Es kommt alles wieder in Ordnung. Hören Sie? Sie sind in Sicherheit!«
Der Mann hustete, zitterte und wirkte vollkommen unansprechbar. Doch dann riss er sich plötzlich los und stürzte auf
L. Spade zu. Oha - ob sie ihm auch eine knallen würde? Nein, ein Hustenanfall ließ den Mann zu Boden sinken. Die Sanitäter packten ihn, und einen Augenblick lang sah man nur noch ein Knäuel aus Leibern. Als der Mann wieder auftauchte, war er auf eine Trage geschnallt. Er zitterte, schrie und spuckte.
»Gern geschehen.« Spade seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs kurze Haar. »Muss heute wohl die Lange Nacht der Arschlöcher sein«, murmelte sie.
Kenton trat neben sie. »Wahrscheinlich.«
Sie wandte ihm das Gesicht zu und kniff ihre bezaubernden Augen zusammen. Oha - als blitze ihm goldenes Feuer entgegen.
»Wer zum Teufel sind Sie?«, grollte eine Stimme.
Kenton drehte sich um und sah sich einem großen, breitschultrigen Mann mit angegrautem Bart und wachen moosgrünen Augen gegenüber.
»Boss, das ist ein FBI-Agent.« Sie sprach jetzt noch breiteren Dialekt, und Kenton nahm an, dass sie das mit Absicht tat.
Der Mann gab einen Grunzlaut von sich. »Sind Sie der Idiot, den Lora aus dem Haus schleifen musste?«
Was war nur mit diesen Leuten los? Sollten Feuerwehrleute nicht hilfreich und gut sein?
»Was hatten Sie hier zu suchen?«, fragte der Einsatzleiter und stieß einen seiner Wurstfinger in Kentons Richtung. »Das hier ist ein bekannter Drogenumschlagplatz, und es ...«
»Deshalb bin ich hier.« Oh ja - diesen Mist konnte er problemlos abspulen. »Eine Untersuchung, Sie verstehen. Geheime Verschlusssache - leider kann ich nicht mit Ihnen darüber sprechen. « Sein Informant entwischte ihm. Ein Sanitäter schob die Trage mit dem schreienden Mann gerade in den Krankenwagen. Toll. Dass der Mann gut im Abhauen war, wusste er schon. Wenn der Bursche in die Klinik kam, würde er sich davonstehlen, ehe das Personal der Notaufnahme ihn in die Finger bekam.
Der Einsatzleiter drehte sich um. »Long, Suvalis ... hierher mit den Schläuchen. Hier sind noch Flammen ...«
»Sie reden vielleicht einen Mist.« Spade wusste wirklich, wie man Süßholz raspelte.
Er blinzelte ihr zu. »Tut mir leid, aber ich fühle mich plötzlich ... ein bisschen benommen.« Er rieb sich das Kinn. »Vielleicht von dem Fausthieb. Ich glaube, ich muss in die Klinik.«
Kenton trat einen Schritt beiseite, den Blick auf den Krankenwagen gerichtet.
Sie legte die Hand auf seinen Arm, und er spürte die Fieberglut ihrer Berührung durch sein Hemd hindurch. »Wie heißen Sie, GQ?«
»Kenton. Special Agent Kenton Lake.« Sie spürte die Verbindung also auch, diese heiße, knisternde Spannung.
»Danke. Ich brauche Ihren Namen, damit ich Ihr Verhalten Ihrem Chef melden kann.«
Bitte? Sie wollte ihn anzeigen? Sie war es doch, die angezeigt gehörte ...
Eine Sirene jaulte los. Nein, nein, er darf mir nicht wegfahren!, dachte Kenton.
»Wir sprechen uns noch, Schatz.« Er lief los. Nein, nicht die Türen schließen! »Warten Sie!« Der Sanitäter warf einen Blick über die Schulter. »Ich komme mit.« Er zog seinen knittrigen Ausweis heraus, wedelte damit kurz vor den Augen des Sanitäters herum und sprang in den Krankenwagen.
Als hinter ihm die Tür zuschlug, grinste Kenton den Mann an, von dem er annahm, er sei Louis Jerome, sein außergewöhnlicher Informant. »Sie haben doch nicht geglaubt, ich wäre nicht zu unserem Treffen erschienen?«
Das Geschrei verstummte.
»Äh, Sir, Sie müssen sich setzen ...«
Er schüttelte energisch den Kopf, und der Sanitäter verstummte. »Erzählen Sie mir, was los ist, Jerome. Erzählen Sie mir, was es mit diesen Bränden auf sich hat, erzählen Sie mir, warum Sie mich angerufen haben.«
»I... ich heiße nicht ... Jerome.« Die Stimme des Mannes klang belegt, entweder vom Rauch oder vom Schreien. »Larry. Larry ... Powell. Keine Ahnung ... wer Sie ... sind.«
Kenton straffte sich. Die Worte klangen nicht wie eine Lüge. Auch in den Augen des Mannes deutete nichts darauf hin, dass er log. Kenton hatte in seinem Leben schon mit so vielen Kriminellen gesprochen, dass er das meist recht gut beurteilen konnte.
Kenton griff nach seinem Mobiltelefon, aber es steckte nicht mehr in seiner Tasche. Wahrscheinlich war es herausgefallen, als er gefallen war. Verdammt. Er musste diesen Larry Powell überprüfen lassen.
Denn wenn er nicht sein Gewährsmann war ...
Wo steckte dann Jerome?
***
»Arschloch.«
Lora Spade sah kopfschüttelnd dem Krankenwagen hinterher, der mit Blaulicht und Sirenengeheul davonraste. Diese Typen vom FBI bildeten sich immer ein, die ganze Welt müsse auf ihr Kommando hören.
Gottes Geschenk.
Gut, heiß ausgesehen hatte er schon, und das nicht nur wegen der Flammen um ihn herum.
Aber trotzdem ... ein Arschloch.
Sie wandte sich dem Haus zu. Das Feuer war zum Glück inzwischen unter Kontrolle. In diesem Teil von Charlottesville, Virginia, standen die Gebäude dicht an dicht, und das Feuer hätte rasch auf das nächste Haus überspringen können.
»Spade!«, brüllte ihr Chef, Frank Garrison. »Spade, kommen Sie mal rüber!«
Der Mann machte sich nur selten die Mühe, sein Funkgerät zu benutzen. Wozu auch? Selbst nach mehr als zwanzig Jahren bei der Feuerwehr waren seine Lungen noch kräftig genug für lautstarke Befehle.
Sie lief rasch zu ihm hinüber. Er stand auf der Vorderseite des rauchenden Hauses und stemmte die schinkendicken Fäuste in die Hüften. Das konnte nur Ärger bedeuten.
»Wir haben eine verdammte Leiche.« Er spie auf den Boden. Das tat er immer, wenn er sich aufregte. Sie hatte gelernt, auf ihre Zehen zu achten, wenn sie sich in seiner Nähe befand. »Oder das, was noch von ihr übrig ist.«
Lora schnappte nach Luft. Ein Opfer? Aber sie hatten alles zweimal kontrolliert, waren in allen Zimmern gewesen und hatten die beiden Männer gerettet.
Sie rückte ihre Ausrüstung zurecht und folgte ihrem Chef nach drinnen. Ihre Stiefel versanken in Wasserlachen und Asche.
Durch zwei gewundene Flure und über eine Treppe gelangten sie zur Rückseite des Hauses. Eigentlich hätte sich hier niemand aufhalten dürfen. An der Vorderseite hingen riesengroße Schilder mit der Aufschrift »Zutritt verboten«. Das Haus hatte abgerissen werden sollen.
Gleichwohl hatten sich drei Menschen darin befunden.
Ihr Herz raste, und sie hatte einen ekligen Geschmack im Mund. Drei Opfer, und nur zwei hatten sie in Sicherheit bringen können.
Dann sah sie die Tür, oder besser gesagt das, was von ihr noch übrig war: Der größte Teil des Holzes war verbrannt. Im Zimmer saß in sich zusammengesackt ein Mann.
Sein Leib war mit Blasen und Brandwunden bedeckt, aber ...
Der Rauch hatte ihn schon vorher erwischt. Die unbeschreibliche Hitze. Denn an diesen Wunden wäre er nicht gestorben.
Was zum Teufel ...? Sie trat einen Schritt näher. Der Mann steckte in so etwas wie einem Spind. 60 auf 120 Zentimeter, weshalb war er ...
Dann sah sie das Vorhängeschloss. Außen an den verbrannten Überresten der Tür. Trotz des Feuers hing es noch dort.
Eingesperrt.
Zurückgelassen, um zu sterben.
Frank und sie sahen einander an, und sie wusste sofort, was er dachte.
Schon wieder einer.
Verdammt.
Der arme Kerl hatte nicht die geringste Chance gehabt.
***
Er liebte es, dem Feuer zuzusehen. Er hatte noch nie etwas Schöneres gesehen als den Tanz der Flammen. Sinnlich wie ein Liebhaber.
Die Feuerwehrleute hatten seinen Brand mit aller Kraft bekämpft. Aber am Ende hatte das Feuer gewonnen - und sein Opfer gefordert.
Interessanterweise hatte er während der Show sogar noch einen Bonus bekommen. Eigentlich sogar zwei Boni. Zwei weitere Opfer.
Zum Beispiel den Narren, der in das brennende Haus gestürzt war. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte den Mann unterschätzt.
Aber sie hatten ihn gerettet. Genau wie den Süchtigen.
Nicht, dass sie eine Rolle spielten. Sie waren eigentlich nicht Teil seines Spiels.
Nun, noch nicht.
Aber sie hatten an diesem Abend eine Kostprobe des Feuers bekommen, und die würden sie nicht so bald vergessen.
Sein erstes Feuer vergaß man nie.
Rauch hing in der Luft. Wenn er den Mund öffnete, konnte er ihn auf der Zunge schmecken.
Dann kam sie heraus. Sie riss den Helm herunter und lief unruhig auf und ab.
Aha, hat sie meine Leiche also gefunden, dachte er.
Spade verstand das Spiel. Eventuell sogar besser als irgendjemand sonst. Sie wusste, was er tat.
Wusste sie auch, warum?
Diesmal hatten die Feuerwehrleute verloren. Sie hatten das Haus nicht sorgfältig genug kontrolliert. Hatten nicht schnell genug reagiert.
Der Tote ... er ging auf ihr Konto. Auf Loras Konto.
Es würde weitere Leichen geben. Denn wenn man das Feuer bekämpfte, lernte man schnell, dass das Feuer zurückschlug.
© 2012 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
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Autoren-Porträt von Cynthia Eden
Cynthia Eden fühlte sich schon immer magisch von allem angezogen, was nicht mit "rechten Dingen" zugeht. Sie stellte sich gern die berühmte Frage: Was wäre, wenn ... Nach dem Studium machte sie aus ihrer Leidenschaft dann eine Profession und widmete sich fortan dem Schreiben von (übersinnlichen) Liebesromanen. Cynthia Eden lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in den Südstaaten.
Bibliographische Angaben
- Autor: Cynthia Eden
- 2012, 1. Aufl., 416 Seiten, Maße: 12,6 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Betzenbichler, Richard; Mrugalla, Katrin
- Übersetzer: Katrin Mrugalla, Richard Betzenbichler
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 380258628X
- ISBN-13: 9783802586286
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